Was ich so nur aus Bayern kenne

Ich war gestern ja CDs kaufen. Und da redete ich auch über eine CD, die ich kurz zuvor erworben hatte. Wobei ich nicht darüber redete, sondern...

Ich sagte: Wissens, de is... - und dann formte ich einen Schmollmund, schloss Daumen- und Zeigefinger zu einem Ring, legte sie an die Lippen, schloss die Augen, spreizte die anderen Finger, machte Mmmmmmh - und mit einem satten schmatzenden Kuss zog ich dann die Hand weg, als würde ich damit einen Silberlöffel halten, der seine süsse Last einer famosen Götterspeise auf der Zunge abgeliefert hätte, was einen verträumten Gesichtsausdruck zurückliess. Die Geste besagt in etwa: Bis zum Löffelablecken, über jede Zurückhaltung hinaus gut.

Kurz, diese CD ist famos, ein Leckerbissen. So umschreibe ich die, so ist das hier üblich, selbst unter Unbekannten wie einem Kellner, wo ich und viele andere Bayern zumindest die Handbewegung als Lob für den Küchenchef auch in feinsten Restaurants ausführen. Ich kenne das aus Frankreich, Österreich, Italien und der Schweiz.

Aber ich kann mich nicht erinnern, das je im Norden gesehen zu haben.

Samstag, 21. April 2007, 13:27, von donalphons | |comment

 
Im Norden soll es ja allgemein nicht üblich sein, Gefühlsregungen jeglicher Art in der Öffentlichkeit zu zeigen.
Kann aber auch daran liegen, dass ihnen immer der Schädel brummt, weil sie über "Spitze Steine stolpern".

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richtig
vor allem nicht derart weibische Gestik.
Das mit den spitzen Steinen geht leider total verloren,
man hört nur noch selten ältere Leute über spitze Steine
stolpern. Schade, ist ein Stück Heimat das verloren geht.

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In Nordrhein-Westf. macht man das auch so...

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@novesia:
Wirklich? Hab's noch nicht wirklich erlebt, wobei ich die Geste richtig einzuschätzen wüsste.

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... bei CDs macht man das auch in NRW nicht ... ich meine, ist die Musik gut, dann kann man das auch genau so sagen und gut iss.

Hat man dagegen gerade eine sehr leckere Currywurst am Bahnhofsimbiss gegessen kann man den schmierigen Budenbesitzer tatsaechlich mal - ohne bloed daher zu kommen -mit solche einer leicht affektierten Geste begluecken - auch (und gerade) in NRW.

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In NRW (@jens: ich kanns nur für den niederen Rhein sagen) kenne ich es vor allem in bezug auf Essen und auf Frauen (vermutlich wurde es aus Italien importiert, ich habe sofort den Inhaber der Trattoria meiner dörflichen Heimat vor Augen).

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Na also. Hier ist das überall üblich.

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Hier legst du alle fünf Finger der linken Hand mit den Fingerspitzen zusammen, hältst sie dir kurz an die Lippen und ziehst sie mit einem satten Kussgeräusch wieder ab.

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In Luxemburg ist die Geste auch üblich, und wahrscheinlich mit den italienischen Stahlarbeitern und Mauerern importiert worden.

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Könnte natürlich auch aus Frankreich kommen, da habe ich das auch oft gesehen, zusammen mit "süüüüperrb!"

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Beide Gesten gibt es auch in Berlin, nur nicht da, wo sich die Zugezogenen, Kurzzeitberliner oder Touris für gewöhnlich rumtreiben.

Aber da Berlin ja immer verallgemeinert wird (mies, dreckig, arm, usw.), gehe ich lieber nicht weiter drauf ein, damit die Vorurteile ggü. Berlin weiter gehegt und gepflegt werden können :-)))

Servus.

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