Controller auf dem Gesundheitstrip

Man kennt das in Berlin: Dauernd will jemand etwas, und immer ist es Geld. Mitzelhain gibt sich bewusst akapitalistisch, hier sind sie angeblich alle Boheme, aber ich kenne keine Ecke Deutschlands, wo so viel und ausführlich über Geld gesprochen wird. Geld, das man von anderen haben will. Und dass es auch hier inzwischen mit den Begründungen und Rechnungen zugeht wie in der Vorstandsetage einer bank, habe ich gestern auf der Prenzlauer Allee erlebt.

da kam mir nämlich ein für hiesige Verhältnisse vergleichsweise normal aussehender Mann entgegen und sprach mich mit einem "Entschuldigung" an, bei dem allerorten sonst die Frage nach der Uhrzeit oder dem Weg kommt. Ich war halb stehengeblieben, mein Wissen um das Unvermeidliche schob mich voran, meine gute Kinderstube nagelte mich fest, und so schob er den Satz nach, der mich sprachlos machte:

"Ich brauche noch 80 Cent für eine Ovomaltine, hätten Sie vielleicht ein paar Cent für mich?"

Ich war so verdattert, dass ich ohm einen Euro gab und vergass, ihn um das Wechselgeld zu bitten, das er mir auch nicht von sich aus anbot. Das ist Kaptalismus.

Donnerstag, 21. Juni 2007, 15:09, von donalphons | |comment

 
Für eine Ovomaltine?
Allein schon dafür hat er sich die 20 Cent Aufschlag verdient, finde ich. Als Originalitäts-Bonus. Es laufen nämlich genug Menschen herum, die gar nicht wissen, was eine Ovomaltine ist.

Hättest Du ihn doch mal nach der Darreichungsform gefragt. Vielleicht geht es ja ab wie Hölle, wenn man das braune Pulver mit Backpulver vermengt und raucht...

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manchmal kann ich schwer aufhören zu lachen, wenn don seine abenteuer aufschreibt.

aber zugegeben, was treibt er sich denn auch dort rum??? :)

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Nun, es gibt hier ein paar Manchen, die man leider nicht in den Koffer stecken und mitnehmen kann.

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Nun, es gibt hier ein paar Manchen, die ...
"Das französische Département Manche [mɑ̃ːʃ] ist das 50. Departement in alphabetischer Reihenfolge. Es liegt im Norden Frankreichs, in der Region Basse-Normandie und wurde nach dem Ärmelkanal benannt, der im Französischen La Manche genannt wird."
(Quelle: Wikipedia)

Das ist jetzt aber wirklich eine sehr große Aufwertung von Spree, Havel und/oder Panke ;)

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Menschen. Sorry.

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ja ne is klar, freunde muss man ab und zu besuchen...auch wenn sie in Pankow oder PrenzlBerg wohnen :) nee, im ernst, die gegend kann schön sein...vor allem im sommer...

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Kleingeld & Milde Gaben
Man soll immer etwas Kleingeld bei sich haben. Jemand, der dich auf der Strasse höflich darum bittet, braucht es auch wahrscheinlich auch. Sonst würde er dich nicht danach fragten.

Der höflichste Bettler, dem ich je mal begegnet bin, fragte mich in London. Ein absolut perfekter Gentleman. Brite. Durch und durch.

Bei Muslimen, Hindus und Buddhisten gehören milde Gaben zu den Pflichten eines Gläubigen und zur Tradition.

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Mache ich auch, es ist eine Mitzwa, aber normalerweise bewusst und nicht wie hier vollkommen fassungslos.

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Ovomaltine? Das ist Grossartig! - erinnert sich noch einer von den reichlich anwesenden Oppas hier an das Konstrukt des Ovomaltine-Riegels? Aussen bisschen Schokokruste, innen staubig trockenes, fest gepresstes Ovomaltinepulver - so eine Art WuesteGobi ToGo - na wer erinnert sich?

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Ich bevorzugte ja Luftschokolade. ;-)

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Ah, Luftschokolade!
Die habe ich auch gern gegessen. Die von van Houten habe ich aber schon länger nicht mehr gesehen im Handel. Und so greife ich heute oft zur Milka Louflée.

Der Ovo-Riegel war aber tatsächlich ein ziemlich übles Brikett...

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Milde Gabe...
...oh, Ihr Weicheier und 2*Spüler, das heißt...

Hau´ab, Du Schmarotzer "Geh´ Arbeiten !" :))

Okay, wenn ich zuvor Glück gehabt, teile ich (...ein wenig)

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Jetzt spiele ich.
Er tut, was getan werden muß, und täte er es nicht, es wäre nicht getan.

Ich glaube nicht, daß einer über einen anderen etwas Größeres sagen kann. Ich habe das über Don gesagt. Ohne ihn wäre unsere Zeit länger, das Vergnügen minder und der Zorn zielloser.

Nun ist Don einem Menschen begegnet, der mutmaßlich nicht einmal arm, sondern nur Mitglied einer organisierten Bettlervereinigung war. Das sind die, die mit dem von innen erschallenden "Amen!" jeden verdammten Sonntag die wirklich Armen vom Kirchenportal wegprügeln, um die Kohle von den alten Wackelfregatten abzugreifen. Das wäre dann der im Schlußsatz intonierte "Kapitalismus", wobei Don das wohl so nicht gesehen hat.

Aber nehmen wir anderseits, da wir es nicht genau wissen, an, der Arme sei wirklich arm gewesen. In diesem Fall ist die Wahrscheinlichkeit hoch, daß er ein Resultat gewisser Umstände ist. Rufen wir uns zunächst in Erinnerung, daß die Neoconnarden beim Don nicht beliebt sind. Da erstaunt es dann, daß Don den Super-Neoconnarden als Dauerzitat affirmativ auf seiner Website hat, während die bloßen Maulhelden des Neoconnardism sich ein Bombenbild erlabern konnten.

Was die einen belang- und folgenlos nur krakeelen, hat der andere via Gesetz in die Realität gehoben. Es ist daher diesseitig nicht nachvollziehbar, wieso der Betreiber dieses Blogs seine Parteimitgliedschaft zyklisch durchfeiert, wenn die Stadtverwaltung Speyer einen Todesfall, der durch alle Medien ging, offiziell damit begründet, daß der verhungerte Hartz-4-Empfänger nicht verreckt wäre, hätte man noch die alte Sozialhilfegesetzgebung gehabt.
Wir stehen am Grab und sagen "Danke, Schröder!"

Du mußt nicht bis nach China gehen, um Tote zu finden. Daher empfehle ich den Parteiaustritt und die Tilgung des Schröderzitats.

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Tatsächlich war es die Regierung Schröder, die mit wirtschaftsliberalen Reformen in Deutschland begonnen hat. Kohl vermochte dies nicht, seine "geistig-moralische Wende" war auch nur eine solche, wenn auch nur aufgrund des damaligen Widerstands der Gewerkschaften und der Tatsache, dass das grüne Projekt damals noch in Teilen eine sytemoppositionelle Bewegung war, die sich auf die rein quantitativ größte zivilgesellschaftliche Mobilisierung der deutschen Nachkriegsgeschichte (Ökopax, Anti-Volkszählung, BIs und Basisgruppen überall) stützen konnte. Der alte Kohl wollte nur noch aussitzen. "Reformstau!" riefen die rot-grünen und verwirklichten dann Reformen, die einen gesamtgesellschaftlichen Rechtsruck mit dem Ziel seiner Unumkehrbarkeit einleiteten. Nicht im Überbau, sondern in der gesellschaftlichen Realität. Kohl war gesellschaftspolitisch gesehen nur symbolisch, nur politisch unkorrekt - Schröder war praktisch, darin Clinton nicht unähnlich. Und vielleicht ist es auch nicht zufällig, dass dieses Blog sich mit Bloggosphären-internen Problemen und Widersprüchen oder Fragen des Stils und der Kultur beschäftigt, aber regelmäßig die gerade aktuellen sozialen Grundwidersprüche oder heiße Eisen wie die Merkwürdigkeiten rund um Gipfel-Ausschreitungen NICHT thematisiert.

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Trotzdem
war es würdig und recht vom Noergler, diesen offenkundigen Widerspruch mal zu thematisieren. Nicht, dass ich den Hausherrn nun in der Pflicht sähe, sich en Detail tagespolitisch zu erklären unter Berücksichtigung von Äußerungen, die hier im Wahlkampf vor zwei Jahren gefallen sind. Aber es täte mich schon interessieren, wie sich ein bekennender Schröder-Anhänger dessen Wirken (auch jenes nach der Kanzlerschaft) im Endeffekt schönredet. Klar, natürlich kann man immer behaupten, alles wäre noch viel schlimmer geworden, wenn Schröder bereits 2002 verloren hätte oder 1998 nicht drangekommen wäre. Aber das wäre dann doch ein bisschen dünn.

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Mein Reden, Mark, mein Reden. Rot-grün hat alle Versprechungen und Erwartungen verspielt, ich würde das Verrat am Wähler nennen.

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1998 nochmal 4 Jahre Kohl, dann ab 2002 Stoiber.

Nun?

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... dann waere ich schon 2002 endgueltig nach Belgien emigriert.

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Das Spielchen
ließe sich doch endlos fortsetzen, nach dem Motto, dann doch lieber Kohl und Co. als Schönhuber und Frey. Ich meine, wie schwach ist denn das Argument, dass es immer noch schlimmer ginge? Dass die Schwarzen Scheißpolitik gemacht hätten, wenn sie denn dran gewesen wären, kann doch keine Rechtfertigung sein für rot-grüne Scheißpolitik, oder? Wie Eugen Roth sagte: Das Bild der Welt ist immer schief, betrachtet durch den Konjunktiv.

Wie Che richtig sagt: Der Skandal ist doch, dass die Hoffnungen von all denen enttäuscht wurden, die tatsächlich auf andere Politik von Rot-Grün gehofft hatten.

Im Endeffekt reduziert sich der historische Verdienst der Schröder-Regierung doch darauf, nicht mit in den Irak einmarschiert zu sein. Aber das wars dann auch schon.

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"Verrat am Wähler" ? Da lachen ja die Hühner ...

Der links-liberale (Spät-)68er wollte 2 Dinge:
1. Revolution
2. Einen schönen Posten im öffentlichen Dienst

Da sie Ziel 2.) erreichen haben und nun ein wenig älter sind ersetzen sie 1.) durch: sichere Rente und keine Neger in der Nachbarschaft

In der letzten Legislaturperiode war ich empört, wenn ich diese zwei hardcore-wirtschafts-liberalen Kampfpolitikerinnen der FDP hörte, die offenbar am liebsten die Kinderarbeit wieder eingeführt hätten ... bis ich feststellte, daß Sager und Göring-E. gar nicht bei der FDP sind ... ;)

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ok,ok mark - klar haben die Spacken versagt (die haben de in Kriege auf dem Balkan und Afghanistan hereingezerrt, die Umverteilung von unten nach oben angeheizt, Frau Roth salonfaehig gemacht und die Benzinpreise erhoeht) aber immerhin(!) haben sie ein halbwegs zeitgemaesses Kindschaftsrecht hinbekommen und via Dosenpfand die Dosen aus den Gruenanlagen verbannt und das ist doch auch schon was ...

... fuer 6,5 Jahre Arbeit.

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Darf ich vielleicht noch auf die Situation im Bundesrat hinweisen, damals?

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Die INSM ist ein Wirtschafts-Lobbyist ... na, und, dafür werden sie bezahlt (und zahlen).

Der "Rechtsruck" mit Kürzung Entwicklungshilfe, Steuersenkungen und Hartz-Programm war möglich, weil es KEINEN Widerspruch zwischen dem bereichernden Unternehmer und dem liberalen Besserverdienenden gibt.

Ob Spiegel, Stern, Zeit ... kaum wurde man mit Konsequenzen für die eigenen (!) Besserverdienenden konfrontiert, "erkannte" man die Reformnotwendigkeit ... es war, glaub ich, die Zeit, die als erste die "faulen Ossis" entdeckte, die die tollen freien Arbeitstellen einfach nicht annehmen wollten. ;)

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OK, Don, halten wir fest:
Rot-Grün wäre die beste Bundesregierung geworden, die wir je hatten, wäre da nicht gewesen:

- der Bundesrat
- die EU (die ja auch immer mehr Scheißpolitik verantwortet)
- der Ölpreis (oder gerne auch der Dollarkurs)
- die Weltwirtschaft
- die Globalisierung
- der demographische Wandel

Bei längerem Nachdenken fällt uns sicher noch mehr ein...

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Gute Politik ist immer die, die weniger nervt. Muss ich ein Bild von das merkel posten?

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... poste lieber ein Bild von Herbert Wehner, damit mal allen wieder klar wird das frueher wirkich alles besser war ...

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@derherold: Und die linksliberalen Spät68er sind die gesamte Wählerbasis, ja? Die Ladenverkäuferin, die unter unbezahlten Überstunden und Organisationsverbot leidet, der Langzeitarbeitslose, der Rentner, die Berufsanfänger, die um ihre Zukunft fürchten, die Migranten, das sind alles keine SPD-Wähler, jaa? Daher erklären sich dann wohl auch die 7 Prozent, auf die Schröder 2002 kam.

Zumindest erklärt die politische Alternativlosigkeit in Teutschland allerdings, wieso in meinem engeren Umfeld niemand wählen geht, oder wenn, dann ungültig oder APPD bzw. DIE PARTEI.

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Schröder, Gabriel, Heil, Annen im Vergleich mit Brandt, Wehner, Eppler, Schiller oder auch nur Roth, Bütikofer und Scheel neben Ditfurth, Trampert und Kelly - Au weia!

Wo ist der history back - button?

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KEIN Schwein interessiert sich für "Ladenverkäuferin, Langzeitarbeitslose, Rentner, Berufsanfänger".

Migranten sind dazu da, um sich sebst ein "idealistisches Ruhekissen" zu verschaffen, sonst würde nicht ein Stadteil nach dem anderen verfallen...nachdem die anti-rassistische Mittelschicht in Scharen weggezogen ist.
Ich habe auch noch nichts von Quotenregelungen im öffentlichen Dienst gehört, die mE zwingend notwendig ist, um den Einwanderer-Kindern ihren Anteil an der Macht einzuräumen ... na, das werden die "Weißen" bei den Grünen und der SPD schon verhindern. ;)

Ich würde auch nicht auf die Linkspartei setzen: die ist im Osten die Partei des Kultur- und Verwaltungsestablishments und läßt sich von Leuten wählen die ein klares rechtes Weltbild haben *zungerausstreck*.

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Jutta von D. ... war das nicht diese Politikerin, die die BRD als Polizeistaat bezeichnete und dann als erste bei der noch so firmierenden SED-PDS auftauchte, da "man keine Berührungsängste" haben dürfe ? So etwas nennt man Realitätsverlst ...

Warum hat die Ditfurth-Fraktion den Machtkampf verloren ? Weil keiner der besserverdienenden Grünen für seine Ideale bezahlen wollte.

Ich empfehle übrigends Christian v. Ditfurth ! Brillant !

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Nur bin ich nicht bereit, das so zu akzeptieren. Nur Langweiler flüchten sich in die Realität. Und was der Ditfurth-Laden heute macht, nun, so schlecht ist Ökolinks nicht.

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Es gibt da ein schönes Buch - vllt. fällt mir der Autor noch ein - das über das "Kapern" der Grünen durch Fischer & Co. berichtet.

Seine Prognosen über "Sozialabbau nach Regierungsübernahme" und Änderung in der Außen-(Militär-)Politik haben sich bewahrheitet. ;)

Man muß nicht nur "edel" sein, man muß auch Mehrheiten bekommen ... zumindest in der Medienöffentlichkeit.

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Das Buch heißt "Der Fischer un sine Crew".
Fischer war nie edel, sondern immer ein eitler selbstverliebter Macho. Dass die Kampagne "Christian Klar muss Kanzler werden" wenig Aussicht auf Erfolg hätte ist mir auch klar, wie mir auch die Gründe, wieso die Verhältnisse sind, wie sie sind, wenig schleyerhaf t sind :-)

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