Ich würde Jörges nicht kritisieren
Sollte das Zitat so stimmen - das entspricht vollumfänglich dem, was nach meiner Erfahrung die Mehrheit der Journalisten, ob alt oder jung, wirklich denkt. Ein guter Albumspruch für alle, die glauben, dass sich wirklich etwas annähert. Nur weil ein paar "Problogger" auf die Podien dürfen, bedeutet es nicht, dass man ihnen mehr Achtung entgegenbringt als dem Affen des Leierkastenmannes. Man muss Jörges vielmehr dankbar sein, dass er die Meinung vertritt, die andere nur haben.
Habe ich schon mal gesagt, dass ich in der Haifischtransportbranche sehr zufrieden bin? Nette Leute, das. So relativ gesehen. Von der Höflichkeit des Betrügers mit 2 Jahren auf Bewährung, den ich diese Woche zwecks Durchsetzung möglicher neuer Haftstrafen für ihn erlebte, kann sich mein Beruf einiges lernen.
Habe ich schon mal gesagt, dass ich in der Haifischtransportbranche sehr zufrieden bin? Nette Leute, das. So relativ gesehen. Von der Höflichkeit des Betrügers mit 2 Jahren auf Bewährung, den ich diese Woche zwecks Durchsetzung möglicher neuer Haftstrafen für ihn erlebte, kann sich mein Beruf einiges lernen.
donalphons, 19:39h
Donnerstag, 28. Juni 2007, 19:39, von donalphons |
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mark793,
Donnerstag, 28. Juni 2007, 21:01
Finde es auch völlig müßig,
sich ob dieses Bonmots groß zu erregen. Das ist die gängige Auffassung in der Kaste der Oldschool-Welterklärer. Wenn man es mit deren Maßstäben misst, kommt man natürlich zu dem Schluss, dass da draußen (oder unten) viel Scheiße rumschwappt. Das muss man auch nicht alles als "Weisheit der Massen" verbrämen, was da zum Teil in Blogs und Kommentaren so alles abgesondert wird.
Nur: Was von oben in die zitierten Rohre der Scheißhäuser läuft, ist ja auch nicht nur geläutertes Rosenwasser. Die Hitler-Tagebücher, die Stern-TV-Fakebeiträge und Borderline-Phantastereien sind ja nicht auf Blogger-Mist gewachsen. Lustig zu sehen, wie Jörges oder von Blumencron und Konsorten versuchen, alles wegzubeißen und kleinzureden, was an ihrer Deutungshoheit auch nur entfernt kratzen könnte.
Nur: Was von oben in die zitierten Rohre der Scheißhäuser läuft, ist ja auch nicht nur geläutertes Rosenwasser. Die Hitler-Tagebücher, die Stern-TV-Fakebeiträge und Borderline-Phantastereien sind ja nicht auf Blogger-Mist gewachsen. Lustig zu sehen, wie Jörges oder von Blumencron und Konsorten versuchen, alles wegzubeißen und kleinzureden, was an ihrer Deutungshoheit auch nur entfernt kratzen könnte.
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the great gate,
Donnerstag, 28. Juni 2007, 23:56
Stichwort Deutungshoheit
Vor ein paar Tagen, ich glaube vergangenen Sonntag Abend wars, hat ein Herr Niggemeier im trauten tête à tête mit einem ARD-TalkingHead den Tagesthemenzuschauern an die zehn Minuten erklären dürfen, was ein Blog ist, was Blogger so machen und was gute Blogs auszeichnet, denn der Niggemeier, als der gerade grimmepreisgekrönte Vorzeige-Blogger, muss das ja wissen.
Also das ist schon derselbe Niggemeier, dessen sonderbare Rolle im Kontext dieser sonderbaren Grimmepreisschubserei hier tagelang Thema war, oder?
Nicht, dass es womöglich zwei Niggemeiers gibt: Diesen einen als vorbildlich präsentierten Blog-Journalisten, der in der ARD definiert, wie Bloggen geht, und den anderen, dessen Reputation als Blogger nicht nur was den Preis angeht, sozusagen ein wenig umstritten ist. Denn darüber wurde in dem ARD-Beitrag natürlich nicht gesprochen.
Nur so als Frage, wie gesagt, Stichwort Deutungshoheit.
Also das ist schon derselbe Niggemeier, dessen sonderbare Rolle im Kontext dieser sonderbaren Grimmepreisschubserei hier tagelang Thema war, oder?
Nicht, dass es womöglich zwei Niggemeiers gibt: Diesen einen als vorbildlich präsentierten Blog-Journalisten, der in der ARD definiert, wie Bloggen geht, und den anderen, dessen Reputation als Blogger nicht nur was den Preis angeht, sozusagen ein wenig umstritten ist. Denn darüber wurde in dem ARD-Beitrag natürlich nicht gesprochen.
Nur so als Frage, wie gesagt, Stichwort Deutungshoheit.
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the great gate,
Freitag, 29. Juni 2007, 01:11
Ja,
eine geht noch: Ich frag mich, was heutzutage eigentlich Propaganda ist, wenn so was wie diese ARD-Darstellung über Blogs mit dem Gewährsmann N. als Journalismus durchgeht?
Obwohl. Antwort ist eh klar. Propaganda gibt’s ja heute gar nicht mehr, heut gibt’s ja die pluralalalistische Gesellschaft.
Obwohl. Antwort ist eh klar. Propaganda gibt’s ja heute gar nicht mehr, heut gibt’s ja die pluralalalistische Gesellschaft.
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donalphons,
Freitag, 29. Juni 2007, 15:12
Kann ja sein, dass sich diverse Medien ihre Vorzeigeblogger aufbauen wollen, so wie damals den Vorzeige-Radler und andere Figuren. Dann hat man immer gleich jemanden, den man anrufen kann, und der den "Experten" gibt.
Disclosure: Ich werde auch oft gefragt. Aber manchmal gebe ich keine Antwort. Ich halte mich für vergleichsweise resistent gegen die Verlockungen eines Medienbetriebs, dessen Eindringtiefe nicht messbar und dessen Qualität allenfalls höchsten journalistischen Grundsätzen entspricht.
Disclosure: Ich werde auch oft gefragt. Aber manchmal gebe ich keine Antwort. Ich halte mich für vergleichsweise resistent gegen die Verlockungen eines Medienbetriebs, dessen Eindringtiefe nicht messbar und dessen Qualität allenfalls höchsten journalistischen Grundsätzen entspricht.
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the great gate,
Freitag, 29. Juni 2007, 15:36
Das ist ja schön und lobenswert
Aber wer hat denn jetzt soviel Geld, um so einen ehrenwerten Redakteury zu bestechen, damit Sachverhalte wie der obige nicht nur in diesem space hier ausnahmsweise mal korrekt dargestellt werden?
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derherold,
Freitag, 29. Juni 2007, 15:45
"Propaganda" hat es immer gegeben ... auch "kritische Berichterstattung" ist immer (auch) "Propaganda".
Man muß die Zeitungsleute auch verstehen, sie haben Probleme:
a) das Fernsehen hat eine überragende Bedeutung
b) auch Sozen brauchen nur "Bild und Glotze"
c) ihrer Leserschaft stirbt langsam weg
d) ihre Anzeigenkunden glauben nicht mehr Zeitungsannoncen
e) man ist zerrissen zwischen polit. Idealen und dem eigenen (zukünftigen) Rentenbescheid
f) Jörges muß für ein Schmuddelblatt schreiben und ist noch nicht einmal Chefredakteur
Wir leben in einer "Zwischenzeit", von der noch keiner weiß, wie die zukünftigen "Medieninszenierungen" aussehen.
... und außerdem würde ich mir auch nicht Inhalt von Losern generieren lassen. ;)
Man muß die Zeitungsleute auch verstehen, sie haben Probleme:
a) das Fernsehen hat eine überragende Bedeutung
b) auch Sozen brauchen nur "Bild und Glotze"
c) ihrer Leserschaft stirbt langsam weg
d) ihre Anzeigenkunden glauben nicht mehr Zeitungsannoncen
e) man ist zerrissen zwischen polit. Idealen und dem eigenen (zukünftigen) Rentenbescheid
f) Jörges muß für ein Schmuddelblatt schreiben und ist noch nicht einmal Chefredakteur
Wir leben in einer "Zwischenzeit", von der noch keiner weiß, wie die zukünftigen "Medieninszenierungen" aussehen.
... und außerdem würde ich mir auch nicht Inhalt von Losern generieren lassen. ;)
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donalphons,
Freitag, 29. Juni 2007, 15:53
Ich denke, da ist alles so korrekt nach den üblichen Massstäben gelaufen, da wird man keinesfalls mit Geld etwas erreichen, da gibt es dann wirklich höhere Werte, die zum Tragen kommen. Ausserdem kennt man sich ja. Ehrenwerte Männer würden doch nicht das Geld darüber stellen. Glaube ich einfach nicht. Soviel Vertrauen habe ich schon noch in die Medien, dass die nicht alle von Wildfremden käuflich sind.
Natürlich sind das beim Stern massive Angstreflexe - aber auch der Wunsch nach Bestätigung in den eigenen Kreisen. Es geht da um Deutungshoheit, um Selbstvergewisserung nach der unangreifbaren sechsten Macht im Staate (Legislative, Judikative, Exekutive, Lobbyismus, PR, Medien). Es ist der Traum von der guten, alten Zeit, so wie früher, und den zu beschwören, klappt nicht nur im Musikantenstadl.
Natürlich sind das beim Stern massive Angstreflexe - aber auch der Wunsch nach Bestätigung in den eigenen Kreisen. Es geht da um Deutungshoheit, um Selbstvergewisserung nach der unangreifbaren sechsten Macht im Staate (Legislative, Judikative, Exekutive, Lobbyismus, PR, Medien). Es ist der Traum von der guten, alten Zeit, so wie früher, und den zu beschwören, klappt nicht nur im Musikantenstadl.
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the great gate,
Freitag, 29. Juni 2007, 15:55
@ Herold Kurzum:
Sie haben auch keinen Euro übrig. Oder worüber wollen Sie sonst hinwegtrösten?
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donalphons,
Freitag, 29. Juni 2007, 16:06
Wenn ich sozial Bedürftige mit etwas höherer Bildung unterstützen will, spende ich an die Arbeiterwohlfahrt, und wenn ich Junkies helfen will, gibt es die Treberhilfe.
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avantgarde,
Freitag, 29. Juni 2007, 00:32
Ach was waren das für Zeiten
als Hitler noch bloggte...
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donalphons,
Freitag, 29. Juni 2007, 15:15
Immerhin geben sich die Fälscher seitdem mehr Mühe.
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donalphons,
Freitag, 29. Juni 2007, 15:15
Immerhin geben sich die Fälscher seitdem mehr Mühe.
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el_loco,
Freitag, 29. Juni 2007, 17:41
Es gäbe diesen genialen Film ("Der Führer hat Durchfall, das ist ja sensationell!") namens "Schtonk!" nicht, weil die schreibende Zunft nie von sich aus auf diesen Stoff gekommen wäre. Dafür allein schon sollten wir dem Stern dankbar sein.
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el_loco,
Freitag, 29. Juni 2007, 20:47
Spiel nicht mit den Schmuddelkindern...
Dabei stehen andernorts die Jörges sich gegenseitig auf den Füssen und jeder behauptet von sich der echte zu sein:
http://tausendreporter.stern.de/story.php?title=Stern-h%C3%A4lt-seine-Kunden-f%C3%BCr-Schei%C3%9Fdreck
Also ich halte übrigens den zweiten Jörges für einen Lügner, weil der schon zurückrudert (und macht dabei locker zwei Knoten mehr als Oettinger). Außerdem hat der zweite Jörges nur 10 Karmapunkte; dafür gibt es die Wiedergeburt nur als Schmierfink.
http://tausendreporter.stern.de/story.php?title=Stern-h%C3%A4lt-seine-Kunden-f%C3%BCr-Schei%C3%9Fdreck
Also ich halte übrigens den zweiten Jörges für einen Lügner, weil der schon zurückrudert (und macht dabei locker zwei Knoten mehr als Oettinger). Außerdem hat der zweite Jörges nur 10 Karmapunkte; dafür gibt es die Wiedergeburt nur als Schmierfink.
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