Vor mir liegen 70 Kilometer

und am Ende dann diese eine Stadt, in der man lernt, Bayern zu hassen. Diese Stadt, die noch nicht genug eigene Betonköpfe hat und sich deshalb immer frische Betonköpfe aus anderen Regionen des Landes besorgt hat. Zuerst waren das Soldaten, dann durchgeknallte Theologen, die ihren Juristenfreunden wissenschaftlich belegten, warum Hexenverurteilen wichtig ist, ansonsten aber um Milde für die Verurteilten baten - denn hätte man sie verbrannt, hätte man keine medizinischen Experimente an den Körpern machen können.

Danach kamen wieder Soldaten, dann wurde es eine Zellkern der Ordnungszelle Bayern und ein Hort für Freicorps, danach mit fliegenden Fahnen braun und soldatenbepackt, und zum Ende des grossen Krieges importierte man dann ungarische Pfeilkreuzler, die im Winter 1945 von einer Epedemie hingerafft wurden.

Dann importierte man Flüchtlinge, darunter viele Bräunlinge aus der CSSR, baute weiter lustiges Kriegsgerät, und inzwischen besorgt man sich auch leistungsorientierte BWLer, die nicht Sachbearbeiter werden wollen, sondern Vorstand.

So gesehen ist es fast ein Wunder, dass aus dieser Stadt noch so etwas wie geistiges Leben kommr.

Montag, 3. Mai 2004, 14:44, von donalphons | |comment