Küchenhardcore Porno

Ihr kennt das: Ihr hättet alle Möglichkeiten der Welt, ihr könntet euren geselligen 14-Stunden-Arbeitstag geniessen oder noch ein Meeting zwitschern, vielleicht 2er Klasse eine Businessreise mit dem Flieger nach Mönchengladbach oder Düsseldorf machen, oder einen netten Abend mit dem dritten Marketingassistenten des grossen Kunden an der Hotelbar, Privatvergnügen für ihn eingeschlossen, abfeiern. Alle sind dabei gut drauf, allen geht es prima, alle twittern und xingen ihre Freude in die Welt - aber eucht habt euch breitschlagen lassen, mit dem Don nach Italien zu fahren: Laute Leute, schlechte Strassen, zu viel Essen und der dauernde Luftzug in einem Auto ohne Dacht, dazu stundenlange Erklärungen zu Geschichten, die euch nicht interessieren, und als ihr versucht habt, ihn mit einer Grosstour durch die Schuhläden endlich zu ermüden, hat er fröhlich weitergequasselt und euch Schuhe aufgequatscht, die ihr nicht braucht und ohnehin nicht mehr tragen könnt, weil euer erfressenes Körpergewicht jeden Absatz zum Knicken bringt. Ihr seid in Italien, ihr hasst es, und das Schlimmste: Das Schlimmste liegt noch vor euch. Denn da vorne, am Rand der Strasse voller Kopfsteinpflaster, über das ihr mit euren Schuhen schwankt, ist ein Schaufenster, in etwa so:



Und das nimmt der Don nun zum Anlass, euch zuzuquatschen für den Rest dessen, was andere als Urlaub bezeichnen würden und für euch zur Qual wurde. Wie unsagbar gemein es doch sei, dass sich dergleichen Küchengerät nur in Italien finde. Dass es solche Geschäfte, mit diesen Mengen zumal, in Deutschland nicht gäbe. Wie dringend er sowas bräuchte, aber im Auto sei wegen eurer Shopperei nun kein Platz mehr. Wie sehr er diese alten Formen liebe, vom Stromliniendesign bis zur altertümlichen Holzkurbel, und dass nur Italiener so etwas erschaffen könnte. Er holt aus zu einer Suada über den Niedergang der Küchen- und Kochkultur in Deutschland, und ihr verschliesst Euer Bewusstsein, denkt an diese wunderbare Sushibar in Hamburg und den Abend mit Mathias, den Shootingstar des Sales Departments eines Global Broadband Services, global von Kiel bis Kielerhafen, und seine Karriere als deutscher Rapstar auf Platz 285 1/2 der deutschen Charts, oder euer Date mit Sascha in Berlin, seinen schicken alten Mercedes von Opa und seinem tollen Marketingdeal mit Stefan, der inzwischen sogar Hilfsschreiber für ein superschickes Lohas-Portal wurde. Das sind Karrieren, und ihr steht da mit dem Don inmitten des Veroneser Kopfsteinpflasters und hört euch das Genörgel an, nur weil es in Deutschland diese italienischen Küchendinger nicht gibt, die ihr nie bräuchtet, weil das Essen ohnehin aus der Microwelle kommt - und ihr schwört euch, dass ihr das nächste mal doch zu Johnny und seinen schicken, kritischen Web2.0werbekongress geht. Statt euch von jetzt bis an den Fuss des Jaufenpass diese Scheisse anzuhören, bis der Schneesturm, bei dem dieser Depp offen drüberfahren will, ihm endlich das Maul verschliesst. Doch - ihr habt Glück, zumindest dieser Teil bleibt euch nächstes Jahr erspart, wenn ihr schon wieder auf seine Lobeshymnen auf Italien reingefallen seid, denn:



Wie der Don heute feststellen durfte, gibt es diese italienischen Küchenmaschinen auch in Deutschland. Und zwar von deutschen Herstellern. Sprich, sie sehen nicht nur schick aus, sie funktionieren auch noch nach 50 Jahren reibungslos. Diese Monsterkäsereibe etwa ist nicht nur aus Druckguss und hat ein scharfes, unverrostetes Schnittblatt, sie hat auch einen sich verjüngenden Trichter, in den der Käse praktisch von der Reibe hineingesaugt, gequetscht und damit gegen die raspelnden Löcher gedrückt wird. Die Marke nannte sich "Solar", hinten ist ein Eichenkranz und die Inschrift "seit über 50 Jahren". Weisser Korpus, silberne Schneiden, schwarze Kurbel und schwarzer Holzgriff: Das ist der deutsche SSKL-Beitrag zur Küchen-Milliemiglia, hier raucht der Scamorza weg, und vom Parmeggiano bleibt nur ein Haufen Trümmer. Das, was es in Italien noch gibt - das gab es auch hier. Und der Don findet es auf dem Flohmarkt, für einen bescheidenen Euro. Und kurz darauf noch diesen stromlinienförmigen Rennwagen des Gemüseniederhobelns:



Gut 50 Jahre hat dieser Silberpfeil aus dem längst verloschenen Hause Mimma auf dem Buckel, und dennoch, er könnte frisch aus einem italienischen Designbüro stammen. Man betrachte nur mal den Saugfuss und seinen Hebel, und das kreisende Blatt: Der Protonendiversator und das Thiortemgetriebe des Raumschiffs Orion sind Lowtek gegen diese Form. Damit könnte man die Frogs aus der Galaxie pusten, und schneller eine Gemüsetarte machen, als man in den schlechten Bars bei Alpha Zentauri einen 1982er Ghuapetrl Cru runterschüttet, oder bei adical die nächste Erfolgslüge an Spiegel Online vertickt. Der Druck eines interstellaren Triebwerks ist nichts gegen die gewaltige Kraft, die hier Kürbis und Kartoffel in die rasend rotierenden Zacken presst.

Wenn ihr also nächstes Jahr all das Generve vergessen habt und doch wieder mit dem Don in Italien gelandet seid, statt mit den Spitzen der Blogbewegung an den Fleischtöpfen von Sony, Yahoo und Trigami, könnt ihr euch sicher sein, dass das Wehklagen über fehlende Küchenspielzeuge für Hardcore Foodporn einem lässigen "Hab ich auch, aber in alt, original und deutsch" weichen wird. Gefolgt von einer nervigen Aufzählung all derer, die ihm angeblich wegen seiner Kocherei verfallen sind.

Sonntag, 2. Dezember 2007, 19:23, von donalphons | |comment

 
Für 1 EUR
die...Käse.......reibe.....da oben....1.... *röchel* Euro???

*dashaltichnichtausdashaltichnichtausdaswillichauchhaben
verdammtwarumfindeichsowasnieaufflohmärktengnnnaaaaa!*

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To be honest, stammt das aus einem Gastwirtschaftsumbau in Wolnzach, wie der Verkäufer berichtete. Auf dem Weg dorthin kamen mir schon Leute mit Feinwagen, Küchenmessern, Töpfen, was man sich nur denken kann entgegen, das waren dann die Reste. Die Mimma hätte ich beinahe übersehen, wie war in einem Waschkorb voller wenig ansprechender Teller.

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What Manuel said.

Neid. Der pure, giftgrüne Neid.

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Ach je. Aber es ist eigentlich ganz einfach: Raus in der Früh, rein in die Kälte, statt sich faul im Bett zu suhlen, fertig.

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Aber... aber... faul im Bett suhlen, sich unter die Federdecke kuscheln und lesen macht soviel mehr Spaß als sich draußen dem Sturm entgegenzustemmen.

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Anständiges Küchengerät...
gibt's eigentlich nur noch am Flohmarkt. Ausland geht manchmal auch. Ich will eben keine Kuchenform aus Silikon.

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Vor allem ist Altes langlebig. Meine vielkochende Frau Mama ruiniert beim normalen Betrieb alle zwei Jahre eine Küchenmaschine, da brechen die Schneidemesser aus dem Plastik, oder es verformt sich etwas, oder etwas bekommt einen Riss - hier ist alles Druckguss, Eisen, Stahl und Holz. Was soll da kaputt gehen?

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*hihihikicherlach*
Lachen am Abend, erquickend und labend! Danke, jetzt können Sturm und der Regen vergebens ums Haus jaulen und toben, ich habe jetzt ein vergnügliches Grinsen im Gesicht.

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Bitteschön! Und ich geh jetzt kochen. Was mach ich denn nun... Ich hätte noch eine Aubergine....

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Aubergine?
Parmigiana di Melanzane!
Dauert aber leider ein wenig länger.

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Ich probiere morgen früh mal was aus, was in Italien sehr gut war, und ich aus purer Vergesslichkeit nicht nachgekocht habe.

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Waeren da nicht die Ohren, liefe das Grinsen rundherum. Ich mache keinen Kult um alte Gebrauchsgegenstaende, aber es hat schon seine Gruende, weshalb ich mich seit Jahren gelassen bestirnrunzeln lasse fuer Geraetschaften, die ihren Dienst bereits lange vor meiner Geburt taten. Soll sich doch mit Designerlabel-Kram herumschlagen, wer will.

Die weiss-blaue Schuessel ist uebrigens auch sehr schoen.

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Na großartig. Statt sich also in gemeinsamem Wehklagen die Nasen platt zu drücken, stehen wir dann also einsam winselnd vor der Scheibe und wollen so ein Espressodings mit Druckluftanzige, während der Don sich nicht im mindesten entschließen kann, in den Tenor einzustimmen, weil er ja alles schon hat, und zwar deutsch, und zwar billig. Eine Minna, wie das Ding übrigens heißt. Als Synonym für Dienstmädchen.

(Wo ist eigentlich die Minna meiner Oma hingekommen?)

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Da gehört aber auch ein wenig Platz dazu. In der Standard-8qm-Einbauküche wird es eng mit Minna, Wolf, und Espresso-Maschine.

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Ich habe es ja nicht so mit der Jodelromantik, aber die Schalen stammen von Paul Vogt aus Rosenheim und sind eigentlich viel zu schade für das Kochen. Aber meine Mutter hat die hier aussortiert, und da habe ich zugeschlagen, bevor sie im Keller vergammeln.

Mit Espresso kann man mich übrigens noch weniger angeln als mit bayerischem Geschirr, tut mir leid. Ich geh schon mal Ohrstöpsel kaufen. Und nachdem ich keinen Kaffe trinke, habe ich in meinen 11 m² auch genig Platz für Minna und Co.. Ich sehe gerade, dass meine für einen Euro gar nicht soooo teuer war, wenn die neu 130 Euro kosten.

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Monsterkäsereibe
Das ist jetzt etwas off topic, aber was ist eine Monsterkäsereibe?

Wieso kann man darin keinen Ziegenkäse, Schafskäse, oder ganz normalen Kuhmilchkäse reiben?

Gilt mozzarella di bufala als Monsterkäse? Ist es schlimm, daß der echt Probleme kriegen würde, weil der nämlich viel zu weich zum Reiben ist?

Sorry, bin heute albern.

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Nur so aus Interesse:
Wie ist es denn im Hause @Don mit dem Waschen ?

Greift man auf elendige Supermarkt-Produkte zurück oder gibt es da so ´ne schöne Mangel und WaschmittelPorn ?

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... genau, genau - und was ist mit Kuehlschrank? Hae? Holzkiste mit Rindenmulch und Zeitungspapier und einem Gletschereiskern? ... oder doch so ein iiiiigitttigittt elektrisches Ding aus dem grundkorrupten Hause SiemensTM?

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@Herold: Mal was von Beucheln gehört, so von Historiker zu Historiker?

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@Franz: Geräumige unterirdische Vorratsräume, tief genug im Muttergestein, um für dauernd niedrige Temperaturen zu sorgen.

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Bin zwar kein Historiker aber *Beucheln* ergibt beim googeln 5 Treffer - gehört also nicht zum Bildungskanon. ;-)

Ich vermute ja, daß @Don einen alten Lieferanten aus dem Niederbayrischen hat, der jeden Mittwoch Eis an die stilbewußten Haushalte Ingolstadts ausliefert ! :-)
.. und es ist gar nicht einfach, sich mit Pferd und Wagen einen Weg durch den Großstadtverkehr zu bahnen.

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Ich meine aber nicht das, was sich bei Google finden lässt. Beucheln bedeutet, aus gemahlener Buchenholzasche und Wasser einen dicken Brei anrühren, in dem gewaschen wurde, da Seife für profanes Wäschewaschen vielzu teuer war, auch wenn man sie aus übers Jahr gesammelten Fettabfällen selber kochte. Die Asche-Wasser-Lösung zog Fett und Kot förmlich aus der Wäsche raus, wusch also auch besser als Seife, nur musste hinterher die Wäsche recht mühsam von der Beuchlösung gereinigt werden. Das erfolgte mit dem Waschbrett, wobei die Wäsche auch mechanisch noch einmal gereinigt wurde. Gekocht wurde erst ab 1850, gebleicht entweder auf der Wiese oder mit eau de javelle (Natriumhypochlorid), was den Waschfrauen Löcher in die Handflächen fraß.

Beim Wäscheauswringen (tratschen) und ausschlagen (klatschen) erzählten die Waschweiber dann die Peinlichkeiten der hohen Herrschaften und wer gerade mit wem fremdgeht oder seine Kinder mißhandelt. Das Gewäsch war die Bloggosphäre von früher.

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Kühlschrank
Auf dem 2. und dem 3. Bild, das große, weiße Gerät, würde ich als Kühlschrank bezeichnen. Oder ist es doch ein Eisschrank? Oder gar eine Spülmaschine (was ich nicht glaube)? Und so einen neumodischen Wasserkocher aus Plastik scheint der Don auch zu haben... ;O)

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Vor allem habe ich bei Google mit Porno einen Platz unter den ersten 30 Suchergebnissen :-) Küchenmaschine statt maschinellem Sex: Entäuschung solcher Sucher finde ich geil.

Auf Platz Neun ist übrigens die Erotic-Cam-Geschichte von Trigami :-)

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Hab ich auch, aber in alt, original und deutsch.

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Elegant wie die Mimma
sind auch die Fersentritte angebracht

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Fersentritte?

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Zeiten
Werter Don,

hinter der Maschine ( 3. Foto ) steht, sofern ich das richtig erkenne, ein wenigstens 30 Jahrer alter Radiowecker, den ich gerne auch mal bestaunen würde :-)

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