: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 30. November 2007

Der alte Westen, vor 1970

Sie sagen, Berlin habe die meisten Startups, und die Stadt komme jetzt langsam wieder: Die Preise stiegen an, Top-Wohnungen würden wieder teurer, und es gibt sogar Fonds, die wieder behaupten, eine Pleite wäre ausgeschlossen. Döner erreicht in den besseren Lagen wieder Preise über zwei Euro, und ausserdem gebe es inzwischen einen Club, in dem der Suff genauso teuer sei wie in den schlechteren Teilen des Westens und 2/3 von dem kostet, was man in München bezahlen würde. Verschuldung sei weiterhin ein Problem, aber langsam wandle sich etwas, Berlin ist auf einem guten Weg, besser zumindest als vor drei Jahren, als ich dort war. Demzufolge hätte ich die Stadt im Moment der Agonie erlebt, aber nun soll es da eine neue Bürgerlichkeit geben. Bezirke, die einmal durchsaniert wurden und sich ausweiten; das runtergekommene Berlin an die Ränder, hinein nach Brandenburg drücken, und in Potsdam und anderen Vororten entstehen die Zweigstellen des Wohlstandes. Es gibt zumindest Anzeichen, dass es wieder aufwärts geht. Ich höre das von Freunden, wenn ich, das Telefon in der Schulter eingeklemmt, in der Küche stehe, und historische Aufküchungspraxis übe.


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In dieser kleinen, piefigen Stadt an der Donau, die für manche meiner Freunde sowas wie das Versprechen der guten Provinz ist, in der man sich später mal niederlassen kann. Reich, sauber, breites Angebot an Vergnügungen, nicht zu gross und nicht zu klein, mit gepflegten Strassen, die man auch ohne SUV befahren könnte. Man kann viel gegen die Stadt sagen, aber wenn man eine offene, sozialdemokratisch regierte Metropole braucht, ist München-Schwabing mit dem Auto de facto näher, als für den Neuperlacher mit dem MVV.

Und während der Job des Arbeitsagenturenchefs andernorts, von Oder bis Rhein, von der Küste bis zum Main in aller Regel die Arschlochkarte ist, die Verwaltung von Not und Elend und das Wegschieben derer, die nicht mehr können, gibt es hier ein anderes Problem: 3,4% Arbeitslosenquote in einem November - das ist Vollbeschäftigung, wie früher, im alten Westen, Wirtschaftswunderzeit. Die Frage hier ist nicht, wie man die Leute in Lohn und Brot bringt, die Frage ist, wo man Leute hernimmt, die man in Lohn und Brot bringen kann. Kann schon sein, dass Berlin sich aus dem Staub kratzt, aber der Unterschied von hier zu dort, ist etwa so gross wie der Unterschied von Berlin zu Karatchi. Und wenn meine Auftraggeber nicht im Ausland sässen, hätte ich hier ein Gefühl, das man so kaum irgendwo anders haben kann, wo sie alle den Terror der Ökonomie spüren: Ich wüsste, dass es keinen sozialen Abstieg gibt. Wohin soll man absteigen, wenn jeder dringend Leute braucht? Man kann es in dieser Zeit, zu dieser anderen Republik im Norden nicht oft genug sagen: Es gibt hier keine Angst. Es gibt hier einfach keine Angst.

Wir leben hier in einer Parallelwelt, in der die Sorgen tatsächlich das Nachrüsten der Holzöfen sind, und die sich das Massenphänomen Armut in Berliner oder Ostdeutscher Dimension einfach nicht vorstellen kann. Es gibt hier keine Startups, keine Communities und Internetfuzzies, es gibt hier nur den alten Westen mit brandneuem Hochleistungstriebwerk, es ist eine Welt ohne grosse Befürchtungen und Sorgen, dumm natürlich und ungebildet, man würde ohne Blog krepieren in dieser Stadt, aber so, von hier aus mit dem Blick auf das Münster, gibt es wenig, was so unvorstellbar ist, wie ein Rücksturz an die Spree für länger als, sagen wir mal, eine Woche. Verona, das italienische Gegenstück, ist von hier aus übrigens näher als Berlin.

Nachtrag: "Aktuelle Themen" des Berliner Tagesspiegels gerade eben: "Charité - Pädophilie - Umweltzone - Drogenschmuggel - Rauschgiftkuriere - Potsdamer Schloss - Geiselnahme - Drehorte - Filmleute - Ostbezirke"

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Empfehlung heute - Man darf nie vergessen,

man darf nie verzeihen, was die FAZ ist: Das Medium, das sich mit dem sog. "Historikerstreit" aus der Riege der für geschichtsbewusste Menschen lesbaren Produkte komplett verabschiedet hat. Wenn Eva Hermann untragbar ist, ist es auch die FAZ. Und ich bin verdammt froh, keinen Fernseher zu haben, wenn der FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher dann für die Ehrung eines Scientology-Mitglieds, das einen deutschen Judenhasser, Nazi und Kriegsbefürworter filmisch zum Helden aufhübscht, den servilen Laudatiosteigbügel gibt.

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