: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 17. März 2005

Web.de ist weg.com

Ich hätte mir ja einen besseren Abgang der Web.de AG vorstellen können, so richtig mit einer Nummer XXXXIN/95 beim Amtsgericht Montabaur, aber Web.de hat beim IPO so viel geld eingesammeltr, dass die Gründer es bei allen Anstrengungen nicht geschafft haben, das alles durchzubrennen. Und was gab es da nicht alles: Riesen-Content-Portal, Webshops, Vericherungsangebote, Micropayment, Trusted Shops, Prozesse gegen T-Online, wer nun der Grösste ist, ach, es war immer wieder lustig, das vergebliche Strampeln gegen die eigene Nichtigkeit anzuschauen.

Und dann auch noch Google mit Gmail, die Web.de zwangen, ihren Kunden die Accounts auf 20fach bis unendlich auszublasen - das ist langfristig nicht wirklich gesund, keine Frage. Wie auch immer, United Internet kauft den Laden für 200 Millionen plus 100plusZerquetschte in Aktien. Allerdings auch nur den Kernbereich. Und nachdem Web.de noch 100 Millionen in liquiden Mitteln rumliegen hat, wäre das gar nicht mehr so entsetzlich viel, wenn es sich nicht zufällig um ein Internetportal handeln würde.

Und da wird es bitter, weil die Randbereiche eher nicht allein überleben können. Da wird das Blut spritzen, da werden rote Ströme in Montabaur Karlsruhe zum Tal fliessen, hoch bis an die Knöchel - und dann ist da auch noch vieles aus dem bereich Technik, Marketing, IR, PR und so weiter, was man wohl kaum zwei mal brauchen wird... Für die einen ist es nur die übliche geschichte, für mich ist es die längste Blutspur des Jahres.

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Dienstag, 15. März 2005

Posternow kann man sich an die Wand nageln

Und Ebay gleich daneben. Aber wer kauft eigentlich Poster im Internet oder beim Powerseller?

Damals, in der eher weniger glücklichen Phase meiner Jugend, als ich eher schmächtig war, lief das so: Jemand brachte einen Katalog in die Schule mit, man kreuzte die Nummern an, die man haben wollte, zahlte ein paar Mark, und dann kam irgendwann eine fette Rolle an. Ich bestellte damals ein paar Surfposter, pinnte sie an die Wand, bekam bald darauf meine erste Rennsemmel (Bic Show, 3 quietschrote Finnen, wenn sich wer erinnert), wurde in diesem windreichen Sommer recht kräftig und betonierte ein paar Typen nieder, die ich eigentlich schon immer mal niederbetonieren wollte.

Margot legte sich im Sommer auf das Brett, und ich machte an ihrem feuchten BH rum. Sie war sehr schön, und wenn ich eine Weile rumgemacht hatte, lasen wir Walter Moers. Deshalb bin ich Don Alphonso geworden und habe was zu erzählen, flenne nicht bei Ebay, halte Internetgeschäftsmodelle für doof und habe folgerichtig auch nicht die Nummer 9 IN 254/05 beim Amtsgericht Darmstadt.

Aber 120 DCT-Punkte. So geht das, Ihr Luschen.

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Donnerstag, 10. März 2005

Die me tender

Sex-DVDs ist als Business in den Zeiten von K*zaa und eD*nkey (no name, no link) auch nicht mehr das, was es mal war. Die einzigartige Munich Area kriegt mal wieder was vor den Medien Cluster geknallt: Die abstrakte Zahl 1503 IN 569/05 erwischt die konkreten Bilanz- und sonstigen Kurven der Tendresse Media GmbH, bekannt bei einsamen, übergewichtigen Beratern, die dergleichen Gigabyteweise auf den Firmenservern haben, für Nachts, wenn sie träumen wollen. Da steht jetzt erst mal Hardcore Action auf dem Programm, wet Tears statt wet Dreams in den Dark Chambers des Amtsgerichts, wo der White Trash der Abmahnschweine sein Geld für Pin Up Girls im Black Roomverdient... Und die 120 Punkte dafür reichen gerade noch für den finalen Doomsday Kiss (FSK16).

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Mittwoch, 9. März 2005

Medien Tenor abgeknödelt

Der Spiegel Online zitierte mitunter gerne Medien Tenor - und umgekehrt kommt der Spiegel in den Untersuchungen der Bonner Medienforscher ganz gut weg. Allerdings gab es in letzter Zeit einiges an Kritik und Prozessen wegen den Methoden des Instituts. Trotzdem wollte man eigentlich gestern noch ein neues Büro im schweizerischen Lugano eröffnen, mit 20 Mitarbeitern - aber:

Nun hat die gerechte soziale Marktwirtschaft ein Urteil gefällt: Medien Tenor hat beim Amtsgericht die Nummer 98 IN 78/05, und nicht wenige Feinde bei den Öffentlich-Rechtlichen werden das gerne hören. Privatsender verlieren dagegen einen Freund. Und ich gewinne 120 DCT-Punkte und einen Packen Critters-Felle. Und Ihr habt es zuerst bei Rebellen ohne Markt gelesen - da, wo die anderen Medien es morgen her haben werden.

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Dienstag, 8. März 2005

Jetzt mal Ernst, Sonja: WLAN ist nicht DSL

Etwas verspätet nochmal Spiegel Netzwelt: Da informiert uns eine Sonja Ernst in epischer Breite über das WLAN-Projekt im dänischen Djursland, wo "hardcore Technikfreaks" eine abgelegene Gegend grossflächig mit drahtlosem Internetzugang versorgen.

Mal ganz abgesehen davon, dass Technikfreaks mit Knochen auch keinen anderen harten Kern als alle anderen Menschen haben, scheint Frau Ernst selbst nicht dazu zu gehören. Schreibt sie doch auch bemüht locker von "Telkos", wenn es um Firmen geht, die sich mit Datenübertragung beschäftigen. Das ist gleich doppelt blöd, denn der Begriff heisst "Telco", kommt aus dem Englischen und steht für Telephone Company. Man darf vermuten, dass Frau Ernst "Telko" fälschlicherweise von "Telekommunikationsunternehmen" ableitet. Sie kennt also weder die richtige Schreibweise, noch die Bedeutung - so ist beispielsweise E Plus ganz sicher eine Telco, hat aber mit Internet, um das es in dem Beitrag geht, eher wenig zu tun. Die fraglichen Firmen heissen ISP, Internet Service Provider - aber wer bei Spiegel Netzwelt schreibt, muss doch solche Feinheiten der hartkernigen Technikfreaks nicht kennen, ach wo...

Und selbst bei solchen Artikel mit Schwerpunkt auf WLAN muss man beim Spiegel nicht wissen, was es denn nun mit diesem drahtlosen Zeug auf sich hat. Frau Ernst sagt nämlich über die Teilnehmer des WLAN-Projekts allen Ernstes:

"Einmal im Netz, surfen die Djursländer für monatlich 13 Euro nonstop per DSL."

Mit Verlaub - das ist so ein Satz, den man dem spiegelschen Qualitätsjournalismus auf seinen Podex tackern sollte. Doch kein WLAN, sondern "per DSL" surfen? Hallo? Was denn nun? Frau Ernst hat wohl noch nie ausprobiert, wie das so ist, per WLAN über grössere Strecken normale DSL-Geschwindigkeiten zu erreichen. Und müssen wir davon ausgehen, dass die Djursländer vom Moment ihrer ersten Verbindung an nur noch vor dem Monitor sitzen? Nonstop? Und wie ist das mit pinkeln, einkaufen und arbeiten? 20 DCT-Punkte, bitte.

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Sonntag, 6. März 2005

Bäng Bäng You´re dead

Leser meines Buches Liquide ahnen es bereits: Ich bin kein Freund gewaltverherrlichender Spiele, wenngleich ich der Real Life Adaption in der Buchrealität einiges abgewinnen kann: "Das hier ist zum Glück nur Literatur", heisst es einmal an einer der brutaleren Stellen.

Nun tritt auch noch die gerechte soziale Marktwirtschaft nach: Beim österreichischen Spieleentwickler JoWooD werden zweui ganze Abteilungen gestiefelt, passenderweise auch die Schöpfer des Spiels Söldner. Da kannten die Berater-Söldner der Geschäftsführung keine Gnade: "Ambitionierte Projekte wie jene von Ebensee oder Wings sollen daher nicht realisiert werden."

Die 30 Opfer des 3D Real-Life-enhanced Business Strategy Egoshooters sollen Gerüchten zufolge sehr lebensecht flennen, aber helfen tut das nichts. JoWooD zockt schliesslich auch das grosse LAN-Game an der Wiener Börse, da muss man seinen Hiogh Score bringen, sonst wird man selber schnell zum Gejagten der Day trader Killer.

Und ich spiele dieses Spiel für lumpige 20 DCT Punkte - bei 30 Opfern, da sieht man mal wieder, was so ein Mitarbeiter heite noch wert ist...

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Donnerstag, 3. März 2005

Stell Dir vor, Falk ist inso,

und seine Anwälte machen um den Fakt während des heutigen Verhandlungstages nicht den geringsten Aufschrei - wo die Herren Strate und Consorten doch sonst bei jeder Gelegenheit nicht gerade mit Zurückhaltung glänzen.

Wenn sie es nicht sagen, wollen sie wahrscheinlich nicht, dass die finanzielle Lage ihres Mandanten bekannt oder gar ein Thema in den Medien wird. Man darf also Mutmassungen anstellen.

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Mittwoch, 2. März 2005

Sende 202020 an Jamba-TV

Viva mit 20 Mitarbeitern? Wenn das stimmt, dann bleibt nur noch der Putz der fassade, alles andere ist weg, an den Medienstandorten Berlin und Köln :::::::::::

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Scooop der Woche! Alex Falk im Insolvenzeröffnungsverfahren

Der Millionenerbe, Internet-Entrepreneur und momenaten wegen schweren Betrugs und anderer Petitessen unter Anklage stehende Alexander Falk hat eine eigene Nummer beim Amtsgericht Hamburg: 67b IN 57/05 Über sein privates Vermögen gibt es seit gesten Nachmittag ein Insolvenzeröffnungsverfahren.

Damit kann Falk über sein Vermögen, soweit es nicht ohnehin im Rahmen des IOsion-Verfahrens beschlagnahmt wurde, nicht mehr verfügen. Ironie am Rrande:

"Maßnahmen der Zwangsvollstreckung einschließlich der Vollziehung eines Arrests [...] werden untersagt"

Das ist ganz toll und beruhigend für jemanden, dessen momentaner Wohnort so angegeben wird: z. Zt. JVA Holstenglacis 3, 20355 Hamburg

Das Problem für Ision ist dann wohl die Frage, wo all das schöne Geld hin ist, das Falk von ihnen bekam und das sie jetzt über den Prozess aud ihm herausholen wollen - soweit es noch da ist, liegt die Verfügungsgewalt jetzt beim vorläufigen Insolvenzverwalter. Und :::::::::: 20 Punkte liegen bei mir.

Und ihr nachfolgenden Medien verlinkt bitte hierher, wenn Ihr Euch Eure News schon in den Blogs holt!

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Dienstag, 1. März 2005

Berater sollten es besser wissen

Es ist immer wieder erstaunlich, wenn es die wahren Könner erwischt - wieso machen Leute pleite, die eigentlich anderen helfen sollen, nicht pleite zu machen? Gibt es einen besseren Beweis für die Wirkungslosigkeit von Consulting als den Insolvenzantrag der Consulter? Die (tief Luft holen) ECON-CONSULT Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Beratungsgesellschaft mbH aus Köln hat beim dortigen Amtsgericht das Aktenzeichen 74 IN 47/05. Gut, andererseits waren viele Auftraggeber auch die öffentliche Hand, die kann nicht pleite gehen. Hätten sie mal ihren Think Tank besser in die eigene Buchführung rollen lassen.

:::::::::: :::::::::: :::::::::: :::::::::: :::::::::: :::::::::: <-120 Punkte

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