Bäng Bäng You´re dead

Leser meines Buches Liquide ahnen es bereits: Ich bin kein Freund gewaltverherrlichender Spiele, wenngleich ich der Real Life Adaption in der Buchrealität einiges abgewinnen kann: "Das hier ist zum Glück nur Literatur", heisst es einmal an einer der brutaleren Stellen.

Nun tritt auch noch die gerechte soziale Marktwirtschaft nach: Beim österreichischen Spieleentwickler JoWooD werden zweui ganze Abteilungen gestiefelt, passenderweise auch die Schöpfer des Spiels Söldner. Da kannten die Berater-Söldner der Geschäftsführung keine Gnade: "Ambitionierte Projekte wie jene von Ebensee oder Wings sollen daher nicht realisiert werden."

Die 30 Opfer des 3D Real-Life-enhanced Business Strategy Egoshooters sollen Gerüchten zufolge sehr lebensecht flennen, aber helfen tut das nichts. JoWooD zockt schliesslich auch das grosse LAN-Game an der Wiener Börse, da muss man seinen Hiogh Score bringen, sonst wird man selber schnell zum Gejagten der Day trader Killer.

Und ich spiele dieses Spiel für lumpige 20 DCT Punkte - bei 30 Opfern, da sieht man mal wieder, was so ein Mitarbeiter heite noch wert ist...

Sonntag, 6. März 2005, 17:44, von donalphons | |comment

 
Tja ind Ebensee ist irgendwie dicke Luft. Schönes gemütliches Programmierstudio dort im blauen Haus. Aber wurden in Ebensee nicht nur Simulationen gemacht. Ich jedenfalls bin nach wie vor ein ganz großer Freund von "Industrie Gigant2". Es war überhaupt das einzige Game das ich kenne, daß fehlerfrei war! Von Anfang bis Ende. Es soll Probleme gegeben haben mit dem Kopierschutz, aber der Programmcode. Erste Sahne, daß komplette Teil.
Aber wie gesagt, zur Zeit ist da Funkstille und ich las sowas wie "Ebensee wurde aufgelöst", weiß aber nicht wirklich, was da dran ist.

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Ist so wie es ist ...
Ja, Ebensee wurde u.a. aufgelöst, weil die Verkaufszahlen der Industriegigant-Reihe nicht den Erwartungen des Vorstandes entsprachen.

Tja, wer vollkommen überzogene Erwartungen hegt, eine planlose Produktpolitik betreibt und dem Kunden unfertige Software andrehen möchte ... der muss entweder Microsoft heissen oder den Gang nach Cannossa antreten. CDV, einstmals Deutschlands größter Spielepublisher hat dies vor ca. 2 Jahren bitterst erfahren müssen. Und JoWood hat prompt die gleichen Fehler gemacht. Aber Scheuklappentragen ist für die Herren Vorstände ja Grundvoraussetzung, um diesen Job anzutreten.

Ich bin ja mal gespannt, wie sich Koch Media, nunmehr die Nummer 1 so entwickeln wird. Ich vermute doch stark, dass man dort im Laufe der nächsten 2, 3 Jahre die selben Fettnäpfchen aufsucht. Profis sind in dieser Branche in Deutschland absolute Mangelware. Das kommt eben davon, wenn man immer noch denkt, dass Computerspiele nur was für dumme, kleine Kinder sind. Jungens, die Zeiten sind längst vorbei! Das machen mittlerweile andere ;)

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