: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 18. Januar 2012

Südlage

Morgen



Mittag



Abend


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Mittwoch, 18. Januar 2012

Mittag am See

Es passiert hier ja nicht viel, ausser, dass ich mir ein paar Gedanken mache. Man muss sich deshalb keine Gedanken um mich machen, alles fein, alles bestens, alles läuft, nur habe ich jetzt seit drei Jahren etwas, das gut läuft, und da frage ich mich natürlich, was man sonst noch so bringen kann. Um es besser zu machen.











Irgendwelche Ideen und Anregungen? Irgendwie ist tolles Wetter ebenso wenig denkzuträglich wie gutes Essen.

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Hochformat

Heute Nachmittag am See. Da wird man schnell frühlingsmüde.



Natürlich wieder nichts geschafft. Vielleicht später.

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Freitag, 13. Januar 2012

Es fügt sich, wie es bricht

Man kann nicht ganz bestreiten, dass das Internet das Leben schöner macht. Nehmen wir nur mal den gebrochenen Lichthebel im Auto, Opfer eines ungestümen Einstiegs: Den gibt es nicht als Einzelersatzteil. Das ist eine ganze Baugruppe, die man erwerben muss, selbst wenn 90% noch heil und funktional sind. Und die Aussage des hiesigen Bestellers lautet: Kostenpunkt extrem hoch, sie würden das dann auch gleich einbauen - noch teurer -. und ausserdem, wie wäre es denn mit einem neuen Wagen?



Nein? Nun, vor Montag wird das Teil nicht kommen, vielleicht am Donnerstag könnte man es dann einbauen, Freitag sollte es fertig sein, und ob sich das bei so einem alten Auto überhaupt lohnt... nun, es lohnt sich der Blick ins Internet. Drei Münchner Verwerter haben das Teil zu einem Bruchteil des Neupreises, und einer meint, wenn ich jetzt gleich käme, würden sie noch warten.



Und so komme ich zwar nicht an den Tegernsee, aber mit einem anderen Wagen vorbei an absurden Falschbauten nach München, beschaffe mir, was ich brauche, und muss mir keine dummen Sprüche anhören. Statt dessen kann ich über die Vergänglichkeit der Welt nachdenken, denn auch andere Marken leben nicht ewig, da bin ich, relativ gesehen, immer noch gut dran.



Da wird man natürlich gleich wieder übermütig und berechnet nicht den Verlust, sondern wie teuer es hätte werden können und wieviel davon man gespart hat. Der Mensch macht die komischsten Dinge, andere sparen Rürup und kommen nicht mehr raus, berechnen die Probleme in England zu klein, ich mache halt was bei den Verlusten falsch.



Und ich kaufe nicht alles im Internet. Bücher kaufe ich immer noch im Antiquaruiat, ich will das sehen, riechen und fühlen, und wenn ich schon hier bin, und dann auch an der Uni noch ein Parkplatz ist... ich komme ja trotzdem nicht zum Rodeln, ich muss morgen auf die Reparatur warten, ich brauche Ablenkung, also etwas zum Lesen. Alles hübsch rational.



Und mag sich auch in Schwabinbg viel geändert haben: Der kleine italienische Feinkostladen ist immer noch an der Ecke. Da kann ich umdisponieren, denn eigentlich wollte ich ja am See einkaufen. Sie haben nicht viel, aber was ich brauche, haben sie. Manches mag brechen, aber am Ende fügt sich alles wieder zusammen. Selten ein Schade, wo nicht auch ein Nutzen dabei ist, pflegte meine Grossmutter zu sagen.



Allein: Zu ihrer teit waren die grossen kataloge noch keine 5-Kilo-Brummer wie heute. Der Preis, den man zahlt, ist der des Haltungsschadens.

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Dienstag, 10. Januar 2012

Zur toten Hand

Andere bekommen Probleme mit der Gesundheit, weil sie zu viel vor dem Rechner sitzen. Bei mir ist es eher so, dass der Gedanke "jetzt Chili kochen" irgendwie nicht zur Idee passte, noch etwas im Bett zu liegen. Und zwar auf dem Bauch. Ich erkläre mir die Sache jedenfalls so, dass ich - typischerweise weggeschlafen - ein dumpfes Hungergefühl hatte, den für diese Nachtzeit unüblichen nicht ganz so vollen Magen, und bäuchlings liegend die rechte Hand an die Stelle schob, an der das Chili zur Ruhe hätte kommen sollen.

Jetzt habe ich abgenommen. Und etwas zuckt in meiner Schreibhand. Wenn sie schreiben soll. Das sieht etwas unheimlich aus, und wäre nicht weiter schlimm, denn einges geht trotzdem ohne Zucken:



Schrauben zum Beispiel. Fest zugreifen, und das Problem ist weg. Irgendwie stabilisiert sich alles in der Hand.



Lesen. In ruhiger Lage, nur ab und zu blätternd, ist das überhaupt kein Problem, im Gegenteil, ich vergesse es dann schnell und wende mich der Handlung zu.



Durch den Regen spazieren. Dabei hängt die Hand herunter und schwingt ein wenig, etwas Feuchtigkeit hat noch keinem geschadet, und Bewegung tut gut.



Radeln. Dabei verspannt sich der Körper so, dass alles wieder richtig geht, auch wenn die Hand belastet wird. Das einzige, echte Problem tritt beim Tippen und nach einer Weile beim Mausschieben auf. Vielleicht sind es die kleinen Erschütterungen beim Aufschlag auf die Tasten. Knipsen dagegen geht.



Und was lernen wir daraus? Wenn man Hunger auf Chili hat, sollte man kochen und sich nicht bäuchlings ins Bett legen, wenn man einem schreibenden Beruf nachgeht. Zumindest nicht, wenn man keinen Hohlwaschbrettbauch hat, der die Hand nicht belastet. Für das Umsatteln zum Fahrradmechaniker ist es allerdings zu spät. Leider bedeutet das auch, dass es mit dem schnellen Runterschmieren von Texten in drei Stunden vorbei ist. Ich schreibe langsam und - Novität - sogar mit Nachdenken, zwecks Ablenkung.

Ein schlimmer Zustand, fürwahr.

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Samstag, 31. Dezember 2011

Übergang

So soll man rausgehen:



Und in das wird man hineingehen:



Allen wohlmeinenden Lesern ein schönes neues Jahr; die nicht wohlmeinenden sollten sich vielleicht mal vergnügen oder etwas ins Freie gehen, dann ist allen gedient.

Ja, also, 2012. Pläne habe ich noch nicht, mal abgesehen von den üblichen Unvermeidlichkeiten wie Heuschnupfen, Italien, Bergsteigen, Familie, Torte, auf dem Sofa liegen und schreiben. Was man halt so macht. Vielleicht finde ich sogar mal was wie einen Unterleib bei mir und mache was drüber.

Was sicher nicht kommen wird, ist eine Mittlebenskrise, eine Heirat, Kinder, die Anschaffung eines Hundes, ein Umzug nach Berlin, der Kauf eines neuen Autos, eine Konversion zum Katholizismus und ein Beitritt zur FDP.

Vieles andere ist Verhandlungsmasse. Es lockt mich allzu sehr nach Istanbul. auch wenn ich dorthin fliegen müsste. Aber wie so vieles hängt das von den Umständen jenseits meines Einflusses ab. Man wird sehen.

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Samstag, 31. Dezember 2011

Das Nadeldebakel

Ich habe es nicht so mit Weihnachten. Eigentlich hasse ich es sogar. Ich brauche keinen Erlöser, ich brauche Barockportraits und jemanden, der Knickerbocker nähen kann. Die fragliche Dekoration zum Anlass ist bei mir auf einem Minimum, das man als Ausrede betrachten könnte, so denn Weihnachtsfreunde bei mir zu Besuch sind und das Arragement als unverzichtbar erachten. Man arrangiert sich eben. Über die Jahre wird es halt auch immer schlimmer, alles wird pompöser, da muss man halt zumindest ein wenig Dekoration hinstellen, selbst wenn es nur begrenzt in das Umfeld passt und draussen im Garten etliche Bäume beleichtet sind. In meinem Fall am See: Alte Christbaumkugeln und Pilze vom Flohmarkt (4 Euro), Fichtenzweige und ein wenig Efeu. Mit gutem Willen hält das vom ersten Advent bis Weihnachten. Danach wird es kritisch:



Aber egal, Weihnachten ist vorbei, dann darf es auch nadeln, und bei nächster Gelegenheit kommen die Zweige in den Müll und die Kugeln in die Pappschachtel. No tree was harmed for this arrangement - überhaupt, die Vorstellung, einen Baum umzuhauen, damit ein paar Tage etwas Grün in Wohnungen nadelt, finde ich pervers. So, wie ich es mache, kann ich es mit mir, dem Wald und den Besuchern vereinbahren.

Ausser den ganz Katholischen natürlich, die wirklich diese Stimmung bis zum 6. Januar sehen wollen. Und sich schon ankündigen mit "Wie schaut es denn bei Dir so aus". Wenn sie gleich unten am Bahnhof ankommen. Ich mag ja spontane Besuche von einigen Leuten, die ich besser kenne, eine halbe Stunde Vorwarnzeit genügt für Torte vom Lengmüller, Tee und Espresso, so gewünscht. Aber diese Frist reicht nicht für ein neues Gesteck. Und eine Hemlock im Garten kann ich auch nicht auf die Schnelle umhacken. Aber ich habe ja einen Steingarten, wie man das in den Bergen so hat. Darin sind auch ein paar Wurzeln vom Berg. Und ich habe, alpin wie das hier nun mal ist, auch eine gewisse Menge an bayerischer Hafnerkeramik. Und die kleinen Latschenzapfen halten auch länger als die Zweige. Einmal kräftig durchmischen.



Fertig. Der Ruf als potenzieller Eventualzweckeheninfragekommer ist gerettet. Schön schaut es - für einen gottverdammten Ungläubigen - aus, meint sie, sogar noch besser als in der Firma der Besucherin, die dieses Jahr sparen musste und ein paar hundert Kränze weniger kaufte: Nur noch ab einer gewissen Gehaltsstufe wurden dort Lichter entzündet, und auch nur, wenn dort Exterme zu Besuch erwartet wurden. Die Schreibtischsklaven hatten, erzählt man mir, USB-Tannenbäume und Ähnliches. Begründet wurde der Einschnitt mit dem Dreck und der Feuergefahr, die von Zweigen ausgehen.

Dann sprechen wir über anderes, und ich habe den Eindruck, durchaus einen guten Eindruck hinterlassen zu haben. Allerdings werden in den Ritzen der Liseuse noch länger ein paar letzte Nadeln zu Staub zerfallen.

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Mittwoch, 28. Dezember 2011

Vor der Tür

Ich empfinde vor allem eine grosse und angenehme Art der Erschlaffung.



Sicher, die Strickjacke war eigentlich für das Rodeln gedacht, aber es ist nicht wirklich Winter. Da ist Rodeln nicht so lustig.



Was richtig ist, ist Frühling. Das ist das Erstaunliche an diesem Ort: Da hinten in Rottach ist definitiv Winter, davon erzählt das Rauschen der Kolonnen in den Süden, zu den Ballermanngebieten hinten am Achensee.



Und im Norden ist das Wetter schlecht in Bayern, matschig in der Mitte, und am Meer ist Sturmflut. Nur ein ganz schmaler Streifen am Nordufer des Sees, an der geschützten Endhügelkette, ein paar Meter nur breit und ein paar Kilometer lang: Da ist nicht Winter und nicht schlechtes Wetter. Da ist Frühling.



Es gibt keinen Grund, etwas anderes zu tun, als an dieser Hügelkette erschlafft herumzusitzen und zu warten, wie die Zeit vergeht. Und die Hektik den anderen überlassen, denen in den Autos und denen in der Luft. Irgendeiner muss schliesslich auch mal nicht arbeiten.



Spass beiseite, 2012 wird sicher ein ruppiges Jahr, die Finanzkrise ist weiterhin da, und da wird man sich über jede Stunde ärgern, die man nicht genutzt hat, bevor das alles gekommen ist. Erste Anzeichen sehe ich auch im Kunsthandel: Wirklich viertklassige Portraits kosten inzwischen mehr, als wirklich gute Bilder vor einem Jahr. Ich habe mit jemandem verhandelt, der letztes Jahr gerne an mich verkaufte: Der kann sich gerade die Käufer aussuchen. Der leert jetzt sein Depot. Es wird alles gekauft.



Das zieht sich durch fast alle Assetklassen, ausser Aktien. Eine Wohnung die Strasse runter standAnfang Dezember drei Tage im Internet, zu einem sensationellen Preis für diese Region. Das passt überhaupt nicht zusammen, so ein Betrag und diese eher kaufunfreundliche Jahreszeit, aber jetzt steht schon der Möbelwagen davor. Es ist nicht so, dass die Preise steigen: Das Geld verliert einfach seinen Wert.



Das einzig Gute an der Sache: Ich habe schon. Wohnung? Sitze ich davor. Englische Silberkannen nicht unter 300 Pfund? Wir erinnern uns, 2009 konnte man für 100 Pfund schöne Exemplare kaufen. Egal. Ich habe schon. Die Karte für den Wallberg 2 Euro mehr? Gehe ich halt zu Fuss. Ist eh gesünder. Gas wird teurer? Nicht so schlimm, wenn man den ganzen Tag draussen sitzt. Ich bin ermattet, ich kann mir das leisten.



Und die Tage werden auch wieder länger. Immerhin.

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Mittwoch, 28. Dezember 2011

Die Sucht

Ich brauche jeden Monat, idealerweise eigentlich alle zwei Wochen eine gewisse Dosis an globaler Knautschzone mit Auffaltung. Ohne Berge erscheint mir das Konzept "Landschaft" so sinnlich wie Fussboden ohne Perserteppich. Der Berg muss mich gar nicht rufen, ich komme von selbst, und wenn ich dann am Abend daheim bin, weiss ich, dass er dort draussen ist und mich bald wieder auf seinen Rüttelpisten und Geröllwegen durchpusten wird, bis ich wieder das Grosse und Elementare sehe, und das Kleinliche und Begrenzte vergesse. Auch und besonders, wenn all die Touristen hoffentlich bald wieder weg sind. Im November hatte ich fast vergessen, wieviele es davon gibt - jetzt sind sie alle wieder da. Zu Besuch. Und bald auf Abreise. Aber ich werde bleiben.
























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Es war nicht perfekt.

Es war eigentlich sogar noch nicht mal gut. Aber es hat sich trotzdem gelohnt. Deshalb:



Grossbild

Aber gleich nach den ersten paar hundert Metern war einer in der Bahre, und unten warteten die Sanitäter. Die Strecke ist kriminell vereist und bucklig. Ich kenne die Bremspunkte, aber das hilft nichts, wenn man an genau dieser Stelle mit beiden Kufen in der Luft ist, weil vor dem Bremspunkt eine riesige Welle ist.

Der Berg kostet nichts, er ist einfach da, aber man zahlt mitunter einen hohen Preis für all die Schönheit.

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