: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 10. Juli 2007

SC

HEISE: http://www.he ise.de/newsticker/meldung/92464

Aber volle Kanne. Holt die Mistgabeln, die Fackeln, die Äxte, die silbernen Kugeln und die Eichenpflöcke, sie sind wieder da, und Heise heult wieder mit ihnen.

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Samstag, 7. Juli 2007

Ich platz gleich vor Gift

Hochzeiten sind schlimmer als Adical-Ironie und Trigami-Galle auf der gleichen Podiumsdiskussion.

Edit: Schnauze voll. Bericht folgt.

Edit 2:



Es nahm ein gutes Ende. Zumindest für mich.

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Freitag, 6. Juli 2007

Hat schon was

Sich selbst im Radio hören und dann Lust auf die Gniocchi mit Vierkäsefüllung vom Markt bekommen, über die man gerade gesprochen hat. Es gibt Speisen, die einem erst nach Stunden das Sättigungsgefühl mitteilen; das ist hier robust anders, jeder Bissen schlägt wie ein Ziegelstein auf und lässt einen keine Sekunde im Unklaren, was man gerade tut.



Auch nett: Nach dem Schlusswort mit dem prognostizierten Niedergang der real existierenden klassischen Journalismusvortäuschung zu lesen, wie einer der grössten Verlage nach dem Arschtritt in Frankreich den Weg allen dummen Fleisches ins Digitale antritt:

"Im Geschäft mit gedruckten Medien würden erst einmal keine neuen Titel im In- und Ausland geplant. Jetzt setze der Konzern auf Onlinemedien, etwa in China."
(http://www.ftd.de/technik/medien_internet/222571.html?nv=nlt)

Ob die das auch den Anfängern der hauseigenen Journalistendarstellerschule beibringen? Zum Dessert dann die Überlegung, dass Mecom die Süddeutsche schlucken wird, und der Weg der Bild zur Gratispostille. Nur logisch, eigentlich: Print ist nicht tot, aber mit der gleichen Dummheit, mit der sie das Internet mal wieder ruinieren wollen, machen sie auch ihre Zeitungen kaputt.

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Freitag, 6. Juli 2007

Ich bin immer noch Münchner

Ich bin hier gemeldet. Und selbst, wenn ich nicht dort unterwegs bin, sind es gerade mal 50 Minuten von der aktuellen Hauptwohnung nach Schwabing, schneller als mit dem MVV von den entlegenen Winkeln Neuperlachs oder aus dem Hasenbergl. Aber wenn es nicht sein muss, bin ich ganz schnell wieder weg. Obwohl ich die Stadt eigentlich noch immer mag.

Ich kann nicht sagen, wann der Bruch passiert ist. In den drei schlimmsten Momenten war ich nicht mal dort, sondern in Linz, am Meer und in Starnberg. Jeder Ort für sowas ist beschissen, aber Starnberg und Linz sind wirklich das Allerletzte. In München ist nichts passiert. Aber irgendwann 2001 erkannte ich die Stadt nicht mehr, in die ich über 10 Jahre davor gezogen war. Und jede Ecke enthielt so viel jüngste Geschichte der Jahre 1998-2001, dass ich ihr nicht entgehen konnte. 2001, Spätsommer bis Januar 2002 war ich dann weg und kletterte ganz allein aus dem tiefen, schwarzen Loch. Danach war ich nie mehr richtig in München. Es war dann auch nicht mehr schwer, die Wohnung aufzugeben.

Komische Zeit, das. Auf dem Papier gehört man zu den Gewinnern, zu denen, die zur richtigen Zeit den Absprung geschafft haben, zu den smart guys, die nichts vergeigt hatten, wiederverwendbar und gestählt durch das "Feuer der Vernichtung", diesen lächerlichen Crach lächerlicher Einfaltspinsel. Aber innerlich war man trotz allem zu lang dabei, um nicht zu wissen, was denen geschah, die es nicht geschafft haben. Ich kenne welche, die kamen durch, und damit war es für sie vorbei. Und jedesmal, wenn ich einen von denen erlebe, frage ich mich, wie zum Teufel die das mit sich ausmachen. Was fehlt diesen Leuten, welche ethischen Defizite haben diese Hurensöhne, dass sie einfach so weiter machen können. Der Hass kommt erst später, ich bin zuerst immer nur fassungslos, wenn ich einen von denen erlebe. Ich packe es nicht mal, deren Blogs zu lesen. Das heisst was, ich habe kein Problem mit Nazis, Hamas und Christofaschisten, der unüberwindbare Ekel kommt erst bei denen, die all das Vergangene nicht mehr berührt. Alles, was ich von denen lesen will, ist ihre verfickte

Egal.

Was ich eigentlich sagen wollte: Das Odeon, die New Economy Kneipe schlechthin, hat dichtgemacht, und ist jetzt ein Thairestaurant.



Die Decke ist noch wie früher, die Lampen auch, aber bei den neuen Tischen und Bänken haben sie beim Holz voll daneben gelangt. Um die Stühle ist es nicht schade, aber die Tische und die Deckenverkleidung hätte man erhalten sollen. Als Andenken an die schlechte, alte Zeit der einzigartigen Munich Area. Nie mehr also Artischocken, nie mehr Meetings mit VCs, das alles ist vorbei, vergessen, obwohl es keine 6 Jahre her ist. Aber was sind schon 6 Jahre, für die, die es nicht gepackt haben, gibt es keine Zeit mehr. Und die, die nicht begreifen, was das alles aus Menschen gemacht hat, die eigentlich nicht böse oder schlecht waren, werden es auch nicht mehr verstehen können. Vielleicht ist es ganz gut, dass dieses München verschwindet.

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Mittwoch, 4. Juli 2007

Schräg gegenüber,

in nicht idealer, aber immer noch sehr guter Lage unter dem Dach, ist diese Agentur. Sie macht laut Schild am Eingang zwar Kommunikation, aber ich finde keine Website. Auch keine Referenzen, keine Partner, keine Kunden. Nichts. Selbst unter der Adresse kommen nur die anderen Mieter. Aber dennoch scheint es sie zu geben, denn sie sind da, und vom Besprechungszimmer aus sieht man sie manchmal am Abende beim Grillen.



In durchaus wechselnder Besetzung, übrigens. Es gibt wohl sowas wie Freunde, Partner und Kunden, oder zumindest eben Leute, die vorbeikommen. Ich hatte schon früher bei vielen Kommunikationsagenturen den Verdacht, dass deren Gründung lediglich zur Verbilligung von Wohnraum und zum günstigen Betrieb der "Firmenautos" dient. Es gibt so viele davon, und effektiv tun sie in München nichts, was man von aussen erkennen könnte.

Es ist nicht so, dass jeder einen Googleschatten haben müsste. Einer meiner Auftraggeber existiert im Netz schlichtweg nicht, und die paar mal, wo ihn jemand aus Gedankenlosigkeit ins Netz gestellt hat, ging er mit allen Mitteln erfolgreich dagegen vor. Bei uns ist das ratsam, da muss nicht jeder alles wissen. Aber unsichtbare Agenturen, dafür gibt es keine rationale Erklärung. Ich glaube wirklich, dass die kaum realen Geschäftsbetrieb haben, da gibt es vielleicht ein paar ähnlich gepolte Freunde, zwischen denen wird formal der immer gleiche Betrag rundum geschoben, um alle Vorteile dere Firma und keine Nachteile mit der Steuer zu haben. Ein Haifisch meint, dass man das schon so machen kann; in einem Fond, mit dem wir zu tun haben, sind nicht umsonst alle Beteiligten als eigene GmbH organisiert.

Vielleicht ist es an der Zeit, eine Art Erweiterung von John Mandevilles Bienenfabel zu verfassen, zumindest für diese Münchner Form des Dachterassenkapitalismus, seine Freuden und seine mutmassliche Einzigartigkeit, denn wo kann man sonst nach der nicht existierenden Arbeit, dem Spielen einer Agentur, am Abend mit Blick auf die Alpenkette das nicht Erreichte feiern.

ja. ich weiss. ich bin gerade wieder zu lang in münchen. geht nicht anders. leider.

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Montag, 2. Juli 2007

Leben im südlichen Klischee

Dazu muss man noch erwähnen, dass der junge Herr vor der Blondine eine kurze Trachtenlederhose trägt.



Die beiden stehen in der Fraunhofer Strasse, und kommen gerade von der Isar. Ich bin unfreiwillig in der schweren, für das Geldmachertum der Stadt typischen Limousine dahinter und verspüre in diesem Moment einen Fluchtreflex. Gleich danach biegen sie Richtung Schrannenhalle ab. Dort, wo es in pseudokünstlerischer Atmosphäre Sushi gibt.

Diese Stadt wird sich nie ändern. Nie.

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Sonntag, 1. Juli 2007

Ökonkomische Milchmädchenrechner

Wie erreicht man den Break Even, wenn man 7 Jahre nach Gründung der Firma immer nur Verluste im signifikanten Millionenbereich hatte:

1. Man reduziert das Angebot, indem man 10 Mitarbeiter abbaut.
2. Gleichzeitig erhöht man den Preis um 6%.

Sprich, die Kunden sollen jetzt noch mehr für noch weniger bezahlen, in der Hoffnung, dass sie diese Verarsche geschlossen mitmachen und damit die Gewinnzone mal eben so erreicht wird.

Und das alles fände ich jetzt noch nicht mal besonders schlimm - würde es sich dabei nicht ausgerechnet um die Apologeten der enthemmten, asozialen Marktwirtschaft handeln, den seitlichen, wasserführenden Boulevardabschluss unter den Wirtschaftspublikationen - die Financial Times Deutschland. Laut Marktgesetzen gibt es da nämlich nur eines: Zumachen und die Propagandisten auf die Strasse setzen, wo sie bei Hartz IV mal über die eigenen Forderungen nachdenken können.

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Samstag, 30. Juni 2007

Die schwarze Stunde

Angeblich endet in diesen Tagen die Dämmerung nie, aber gestern wurde es wirklich schwarz - weil ich gegen eine unsichtbare Glastür gelaufen bin. Ich wüsste gern mal, wiediele Unfälle in diesem Land dem übereifrigen Einsatz von Glasreiniger und aufgeräumtem Geschäftsdesign geschuldet sind. Aber wie es manchmal so ist, ein Schlag auf die Stirn kürzt Überlegungen ab, und jetzt weiss ich, was ich tun werde.

Denn wenn ich ehrlich bin: Die Glastür ist nicht in mich gerannt, ich habe nicht aufgepasst. Und die Glastür hat mich gelehrt, in Zukunft anders zu handeln. Kann ich mich darüber beschweren? Nein. Es gibt Dinge, die kann man einfach nicht tun. Durch Glastüren gehen etwa. Selbst, falls es gelingen sollte, wird es schmerzhaft. Generell ist der Mensch lernfähig, da ist es nicht weiter schlimm, besonders, wenn er schon mehrfach gegen solche Türen gerannt ist. Irgendwann lernt er es vielleicht. Natürlich ist niemand der Glastür dankbar, aber am Ende ist es unter Berücksichtung aller Folgen gerecht.



Und so setzte ich mich in das Auto meiner Auftraggeber, das seine Existenz den Idioten verdankt, die glauben, es gäbe keine Glastüren in ihrem Weg, und fuhr durch die schwarze Nacht voller Erkenntnis heim. Neben mir klimperte ein neuer Skalp meiner Feinde zur wirklich feinen, spassig-übergeigten Overtüre von Johann Friedrich Fasch iN gg major, FWV G15.

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Dienstag, 26. Juni 2007

Und jetzt steinigt mich

denn ich sage es ganz deutlich, ohne Furcht und Rückhalt:

Ich mag Polen.



Jetzt im Ernst. Doch. Polen sind wahnsinnig nette Leute, auf dem flachen Land auch nicht schlimmer als der Mittelwesten der USA zwischen Downtown Manhatten und Hollywood, Idioten haben wir auch, und wir fänden es ja auch fies, würde man und international für Merkel, Schäuble oder Beck verantwortlich machen. Oder gar Westerwelle, Söder und andere Spitzenpolitiker vom Format einer Christiansen oder eines BDI-Präsidenten.

Also bitte, niemand braucht hier ein zweites Gleiwitz, zurückschiessen ist wirklich nicht mehr angebracht, an der Neisse wird nicht gerüttelt, und dass sie immer noch einen Groll haben: Man kann es ihnen nicht verdenken. Irgendwann wird auch der leicht pompöse Nationalslawismus wie da oben weichen. Es gibt wichtigeres, das renkt sich alles wieder ein. Ausserem haben sie gleich hinter der Grenze die hübschesten Badeseen des Grossraums Berlin.

Danke für die Aufmerksamkeit.

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Das Gipfeltreffen der schmalen Lippen

Es gibt verschiedene Methoden, Leute zum Schweigen zu bringen. Die chinesischen Methoden der verbrecherischen Diktatur etwa, Einknasten, Wegsperren, bei denen Yahoo hilft - mit der aus dem Nationalsozialismus bekannten Ausrede, dass man mitmachen muss, um die eigenen Leute nicht zu gefährden:
Yahoo said in a recent statement that companies doing business in China must comply with Chinese law or its local employees could be faced with civil and criminal penalties.
Das ist er, der gute, alte Befehlsnotstand. Klappe gehalten und abdrücken, bekannt aus Einsatzgruppe, Komissarbefehl und Nürnberger Prozessen. Nachher war es keiner, ging halt nicht anders, und die Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit sagt dazu nichts, denn jeder weiss es. Das ist die andere Methode, bewährt und beliebt bis heute in Chile, Taiwan und bis vor kurzem Serbien.

Und es gibt noch eine dritte Methode: Fragen stellen. Das hat MyMSPro gemacht. Und es wirkt, fast perfekt. Hier das Protokoll des Schweigens:

Journalist Stefan Niggemeier vs. Werber Sascha Lobo.

Dieser Beitrag ist ein kostenloser, werbefreier Dienst ohne finanzielle Förderung irgendwelcher Helfer chinesischer Mörder. Das muss man heute in gewissen Bloggerkreisen schon dazu schreiben.

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