Freitag, 18. Juni 2010
Es ist so ruhig da draussen
1000e frustrierte Leute in schlechter Kleidung ohne Anlass, schlechte Manieren zu zeigen - das gefällt. Danke Serbien!
donalphons, 17:28h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 14. Juni 2010
Wenigstens regnet es
nur leider kein heisses Bratfett, sondern nur Wasser auf die Deppen dieser Welt.



Irgendwo weiss ich, dass das Pack auch Menschen sind, und ab und an auch was anderes macht, als vom Dudeldreck einfach weiter zum Ballabschaum zu kriechen. Aber wenn ich einem Auswurf von einem Tröter oder Huper sein Gerät durch den Dickdarm hämmerte, hiesse das noch lange nicht, dass ich mich anderweitig auf meine Dantelektüre berufen könnte.



Irgendwo weiss ich, dass das Pack auch Menschen sind, und ab und an auch was anderes macht, als vom Dudeldreck einfach weiter zum Ballabschaum zu kriechen. Aber wenn ich einem Auswurf von einem Tröter oder Huper sein Gerät durch den Dickdarm hämmerte, hiesse das noch lange nicht, dass ich mich anderweitig auf meine Dantelektüre berufen könnte.
donalphons, 00:58h
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Mittwoch, 2. Juni 2010
Zum ersten Mal
empfinde ich für zu Guttenberg so etwas wie Respekt - bis mir die elende Show zu den Toten in Afghanistan in meiner Heimat wieder einfällt. Der reaktionäre Flügel der Union wird ihn dafür umbringen, sicher, aber wenn ich daran denke, was der Wehrdienst aus einigen meiner Freunde gemacht hat, und was bei der Wiederbewaffnung in meiner eigenen Familie los war, bin ich doch ganz froh, dass man endlich über eine Abschaffung dieses Zwangs spricht.
donalphons, 13:00h
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Dienstag, 6. April 2010
Wir sind die Guten
Oder so: Was hätte eigentlich die amerikanische Regierung unter dem Verbrecher Bush gemacht, wenn sie ein Video gehabt hätte, in den irakische Helikopterschützen ahnungslose Zivilisten mit zynischen Kommentaren ermordet hätten?
Wie auch immer: Solange keinet von den Verantwortlichen von den mutmasslichen Tätern bis zu den Vertuschern des Massakers vor Gericht steht, kann man sich ein gutes Bild davon machen, was "Change" unter Obama bedeutet. (Und wo sind jetzt eigentlich unserer alten Amerikafreunde und Demokratieretter der Neocon-Blogszene? Was sagt da denn so ein Broder oder was da sonst noch immer die Zivilisation im Munde hat? Und wollte nicht Frau Merkel da mal mitmachen?)
Wie auch immer: Solange keinet von den Verantwortlichen von den mutmasslichen Tätern bis zu den Vertuschern des Massakers vor Gericht steht, kann man sich ein gutes Bild davon machen, was "Change" unter Obama bedeutet. (Und wo sind jetzt eigentlich unserer alten Amerikafreunde und Demokratieretter der Neocon-Blogszene? Was sagt da denn so ein Broder oder was da sonst noch immer die Zivilisation im Munde hat? Und wollte nicht Frau Merkel da mal mitmachen?)
donalphons, 19:22h
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Freitag, 26. März 2010
Ich mag alte Häuser.
Sehr sogar. Richtig alte Häuser, also gebaut vor 1800. Manchmal, am Abend, ist ein Streiflicht an der Fassade meines Hauses, und man sieht alle Konturen, Erhebungen und Schrammen von 400 Jahren - dann liebe ich es für seine Geschichte.
Ich mag auch Italien, gerade weil dort solche Häuser so oft überlebt haben. Ich schaue gern durch die Fenster und freue mich über Stuck und Kronleuchter, weil ich glaube, dass die Menschen dort so empfinden wie ich. Und ich würde gern wieder hinfahren.

Aber ich habe ein Haus, und dieses Haus hat einen Mieter, der eine Weile im Ausland war und diesen Winter nicht richtig heizte. Weshalb sich unter dem Fenster und hinter dem Sofa Schimmel gebildet hat. Eine üble Kombination, wenn man nach Italien wíll und gleichzeitg das Problem beheben muss. Es kann sehr unschön sein. So wie gerade eben. Aber ich habe ohnehin Heuschnupfen, und es ist eine gute Übung für all das, was im Hinterhaus bald drohen wird.
200 unrestaurierte Quadratmeter, und sicher auch Schimmel. Aber ich liebe ja alte Häuser, sage ich.
Ich mag auch Italien, gerade weil dort solche Häuser so oft überlebt haben. Ich schaue gern durch die Fenster und freue mich über Stuck und Kronleuchter, weil ich glaube, dass die Menschen dort so empfinden wie ich. Und ich würde gern wieder hinfahren.

Aber ich habe ein Haus, und dieses Haus hat einen Mieter, der eine Weile im Ausland war und diesen Winter nicht richtig heizte. Weshalb sich unter dem Fenster und hinter dem Sofa Schimmel gebildet hat. Eine üble Kombination, wenn man nach Italien wíll und gleichzeitg das Problem beheben muss. Es kann sehr unschön sein. So wie gerade eben. Aber ich habe ohnehin Heuschnupfen, und es ist eine gute Übung für all das, was im Hinterhaus bald drohen wird.
200 unrestaurierte Quadratmeter, und sicher auch Schimmel. Aber ich liebe ja alte Häuser, sage ich.
donalphons, 22:53h
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Sonntag, 21. März 2010
Zwei Farben
Ich öffne die Tür und denke mir noch gleich beim ersten Anblick, oh, diese zweifarbigen Schuhe, die sind aber hübsch - da kommt auch schon der Maestro auf mich zu und sagt, das seien die Schuhe, die ich bestellt hätte. Ich wusste, dass sie fertig sind, aber nach all dem Warten bin ich doch angenehm vom Ergebnis überrascht.

Ich probiere sie natürlich, und sie passen wie angegossen, das Leder ist sehr weich und trotzdem stabil, und ich laufe ein paar Meter, soviel Platz in der überfüllten Werkstatt eben ist. Dieser Herr, erklärt der Maestro anderen Kunden, käme extra aus Deutschland, um sich hier seine zweifarbigen Schuhe fertigen zu lassen, und die junge Frau, die eigentlich ein dickledernes Familienalbum wollte, wirft ein paar Blicke darauf, die nicht ganz wissen, ob sie nun spöttisch sein sollen, oder vom Wunsch beseelt, es gäbe mehr Männer, die dergleichen tragen. Denn weil sie so wenig getragen werden, fallen sie auch so auf.
Das seltsame ist ja, dass sich kein Mensch etwas denkt, wenn Wanderschuhe oder Sportschuhe mehrfarbig sind. Die Farben dürfen auch indezent sein, es darf etwas darauf geschrieben sein, es soll die Marke in Bunt publik werden - aber Schuhe, die nur zwei unterschiedlichen Lederfarben aufweisen, werden als suspekt betrachtet. Selbst wenn sie die Kleidung richtig ergänzen, selbst wenn die Form klassisch ist: Der allgemeine Geschmack hat sich gegen sie entschieden. Das vielleicht ist der tiefere Grund, warum ich in Italien fertigen lasse. In Italien geht das.

Allerdings bin ich dann auch noch so frei, ein anders Paar zu probieren, einfarbig diesmal, und sie passen so gut, und ich mag die Form so gerne, dass ich gleich die Musterschuhe kaufe. Das geht normalerweise nicht, normalerweise muss man bestellen, aber das erste Paar waren die Schuhe, die ich immer haben wollte. Die anderen dagegen wollten an meinen Füssen sein. Da bleiben sie auch.
Und nun sitze ich in meinem Zimmer in Mantua und frage mich, warum ich nicht noch ein Paar... ach so, richtig, weil ich mir danach auch noch die Olympus Pen E-P1 gekauft habe. Zweifarbig Silber-Schwarz. Ich denke, ich würde jetzt ein wenig Busse tun, aber für die neunschwänzige Katze ist in meinem Urlaubsbudget kein Platz mehr.

Ich probiere sie natürlich, und sie passen wie angegossen, das Leder ist sehr weich und trotzdem stabil, und ich laufe ein paar Meter, soviel Platz in der überfüllten Werkstatt eben ist. Dieser Herr, erklärt der Maestro anderen Kunden, käme extra aus Deutschland, um sich hier seine zweifarbigen Schuhe fertigen zu lassen, und die junge Frau, die eigentlich ein dickledernes Familienalbum wollte, wirft ein paar Blicke darauf, die nicht ganz wissen, ob sie nun spöttisch sein sollen, oder vom Wunsch beseelt, es gäbe mehr Männer, die dergleichen tragen. Denn weil sie so wenig getragen werden, fallen sie auch so auf.
Das seltsame ist ja, dass sich kein Mensch etwas denkt, wenn Wanderschuhe oder Sportschuhe mehrfarbig sind. Die Farben dürfen auch indezent sein, es darf etwas darauf geschrieben sein, es soll die Marke in Bunt publik werden - aber Schuhe, die nur zwei unterschiedlichen Lederfarben aufweisen, werden als suspekt betrachtet. Selbst wenn sie die Kleidung richtig ergänzen, selbst wenn die Form klassisch ist: Der allgemeine Geschmack hat sich gegen sie entschieden. Das vielleicht ist der tiefere Grund, warum ich in Italien fertigen lasse. In Italien geht das.

Allerdings bin ich dann auch noch so frei, ein anders Paar zu probieren, einfarbig diesmal, und sie passen so gut, und ich mag die Form so gerne, dass ich gleich die Musterschuhe kaufe. Das geht normalerweise nicht, normalerweise muss man bestellen, aber das erste Paar waren die Schuhe, die ich immer haben wollte. Die anderen dagegen wollten an meinen Füssen sein. Da bleiben sie auch.
Und nun sitze ich in meinem Zimmer in Mantua und frage mich, warum ich nicht noch ein Paar... ach so, richtig, weil ich mir danach auch noch die Olympus Pen E-P1 gekauft habe. Zweifarbig Silber-Schwarz. Ich denke, ich würde jetzt ein wenig Busse tun, aber für die neunschwänzige Katze ist in meinem Urlaubsbudget kein Platz mehr.
donalphons, 00:52h
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Dienstag, 16. März 2010
Platz 89
Offensichtlich sind Leser doch nicht so dumm, wie sich das das heilige Feuilleton deutscher Nation vorstellt - bei Amazon ist das angeblich von Helene Hegemann zusammengestellte Plagiatsmachwerk auf Platz 89 abgestürzt, und auch bei der Unterstützerspiegelliste nur noch auf Platz 5. Da hat sich der Filz aus Verlag und Szene wohl doch etwas verspekuliert.
donalphons, 00:56h
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Montag, 22. Februar 2010
Oh, Gravenereuth, Freiherr von, ist von
uns gegangen, und zwar von eigener Hand. Es ist nicht nett, aber ich kenne ein paar Leute, die heute heftig feiern werden.
donalphons, 15:14h
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Sonntag, 21. Februar 2010
Freuden des Erstwohnsitzes im Urlaubsgebiet
Natürlich ist es nicht billig, drei Wohnungen zu unterhalten, selbst wenn eine davon nur die Gästewohnung ist. Bei mir jedoch ist es so, dass ich es seit anderthalb Dutzend Jahren gar nicht mehr anders kenne, und zeitweise sogar drei Wohnungen in drei Städten gleichzeitig hatte. Die höheren Kosten und das Einfrieren des Kapitals sind nichts, was einem der Vermögensberater empfehlen würde, aber in der Realität erwirbt man damit einfach Lebensglück: Man kann an einem strahlend schönen Wintertag gemütlich ausschlafen, frühstücken, und zum Auto gehen, während der Münchner daheim schon drängeln muss, um halbwegs vor dem grossen Stau in Richtung Berge zu kommen. Während er gerade mal an der ersten Ampel steht, bin ich schon in Gasse, wo noch Dutzende Parkplätze zu haben sind. Wenn ich die halbe Strecke auf den Berg überwunden habe, steht der Münchner im Stau bei Wallgau. Wenn er unten auf dem überfüllten Parkplatz lange Zeit vergeblich nach einer Lücke sucht, bin ich schon oben und stelle mit Freude fest, dass sonst noch kaum einer da ist.

Alles ist noch leer und ruhig, kein Gewühl wie sonst oft am Sonntag, wenn die blassen Münchner raus dürfen. Alles eine Frage des richtiges Startpunktes. Wenn der Münchner den Rodel aus dem Auto zieht -

kann ich mir schon das beste Stück Birnentopfenstrudel heraussuchen. Der ist immer zuerst weg, wer da nicht schnell ist, muss etwas anderen nehmen. Wie der Münchner, der dann erst mit tausenden anderen, von der Fahrt gestresst, hier hochkeucht. Dann geniesse ich noch etwas die Aussicht - so richtig übel wird es ja erst ab 12, und ich bin schon ab 11 hier oben (auf der Uhr sieht man, dass ich tatsächlich nicht nur lottern, sondern auch früh in die Berge kann).

Erst wenn zu viele Münchner hier hochkeuchen, bringe ich mein Geschirr in die Hütte, und schwatze noch etwas mit meiner Lieblingsbedienung, die wissen möchte, wo meine Lieblingsaufstiegsbegleiterin ist. Danach muss sie sich um die Münchner Horden kümmern, und ich schaue so über das Tal und denke mir:

Hier wohnen, den Rodel immer parat, immer hinauf können und stets den Massen entgehen, das ist es, so muss es sein. Dann stürze ich mich in die Tiefe, jauchze über Weidegitter und schaffe es im Slalom durch die Münchner, die Gästezahl oben nicht zu reduzieren. Ich gehe dann ins Tal, kaufe Torte, bewundere den See, und erst am Abend, wenn der Münchner nach einem Stau auf der Rodelstrecke schon wieder heim in den Stau nach München muss, kurz vor vier, werde ich nochmal gehen. Bis zum Sonnenuntergang, und wenn man mich sieht, wird man sagen: Da geht ein zufriedener Mann.

Alles ist noch leer und ruhig, kein Gewühl wie sonst oft am Sonntag, wenn die blassen Münchner raus dürfen. Alles eine Frage des richtiges Startpunktes. Wenn der Münchner den Rodel aus dem Auto zieht -

kann ich mir schon das beste Stück Birnentopfenstrudel heraussuchen. Der ist immer zuerst weg, wer da nicht schnell ist, muss etwas anderen nehmen. Wie der Münchner, der dann erst mit tausenden anderen, von der Fahrt gestresst, hier hochkeucht. Dann geniesse ich noch etwas die Aussicht - so richtig übel wird es ja erst ab 12, und ich bin schon ab 11 hier oben (auf der Uhr sieht man, dass ich tatsächlich nicht nur lottern, sondern auch früh in die Berge kann).

Erst wenn zu viele Münchner hier hochkeuchen, bringe ich mein Geschirr in die Hütte, und schwatze noch etwas mit meiner Lieblingsbedienung, die wissen möchte, wo meine Lieblingsaufstiegsbegleiterin ist. Danach muss sie sich um die Münchner Horden kümmern, und ich schaue so über das Tal und denke mir:

Hier wohnen, den Rodel immer parat, immer hinauf können und stets den Massen entgehen, das ist es, so muss es sein. Dann stürze ich mich in die Tiefe, jauchze über Weidegitter und schaffe es im Slalom durch die Münchner, die Gästezahl oben nicht zu reduzieren. Ich gehe dann ins Tal, kaufe Torte, bewundere den See, und erst am Abend, wenn der Münchner nach einem Stau auf der Rodelstrecke schon wieder heim in den Stau nach München muss, kurz vor vier, werde ich nochmal gehen. Bis zum Sonnenuntergang, und wenn man mich sieht, wird man sagen: Da geht ein zufriedener Mann.
donalphons, 15:33h
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Samstag, 20. Februar 2010
Ein Nachtrag
Wenn man genau hinschaut, sieht man - besonders im grossen Bild - nicht nur unten die Sonne über den Bergen, sondern auch im obersten Bereich die Mondsichel im tiefen Blau des Abendhimmels.

Mir zumindes geht es so, dass die Bilder auch in meinem Kopf sind; ich muss nur an sie denken, an die kalte Abendluft, die Stille, meinen Herzschlag, die Zeit, bis die Sonne verschwunden ist, um ruhiger zu werden. Ich denke, viele Debatten um das Netz würden sich einfach erübrigen, wenn man dergleichen hineintragen würde, und nicht die an sich sinnlose Technik zur Eigenresonanz bringen und das mit Leben verwechseln würde. Das Leben, das ist hier oben bei minus 2 Grad. Alles andere existiert nicht.
Es existiert einfach nicht.

Mir zumindes geht es so, dass die Bilder auch in meinem Kopf sind; ich muss nur an sie denken, an die kalte Abendluft, die Stille, meinen Herzschlag, die Zeit, bis die Sonne verschwunden ist, um ruhiger zu werden. Ich denke, viele Debatten um das Netz würden sich einfach erübrigen, wenn man dergleichen hineintragen würde, und nicht die an sich sinnlose Technik zur Eigenresonanz bringen und das mit Leben verwechseln würde. Das Leben, das ist hier oben bei minus 2 Grad. Alles andere existiert nicht.
Es existiert einfach nicht.
donalphons, 00:54h
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