Samstag, 28. Oktober 2006
Kulturschock
Es dauert keine 24 Stunden, dann bin ich wieder voll drin in der Grossstadt. Da, wo ich die letzten anderthalb Dekaden praktisch immer war. Da gibt es meine Themen, mein Umfeld, einen gewissen Erfahrungs- und Erlebnishorizont, den alle so einigermassen teilen. Das ist nur eine Illusion, klar, draussen im Hasenbergl und in Neuperlach gibt es dieses Leben kaum, aber so, wie in Berlin alles in Mitte, Prenzelberg und Savignyplatz ist, ist München eben nur Schwabing, Maxvorstadt, Klenzeviertel und ein paar weitere Ableger in Nymphenburg, Neuhausen und Haidhausen, ein Bestiarium der Eitelkeiten und der Vergessens der Welt da draussen, denn München wird immer schöner, reicher und andersartiger dumm als der Rest sein. Heller sowieso, München leuchtet auf Teufel komm raus.

Das alles verschwindet hinter der Autobahnauffahrt München Schwabing unter einer Lichterkuppel, die nach 30 Kilometer langsam ihre Strahlkraft verliert und einen in die Nacht entlässt, bevor sich dann die Tiefebene am grossen Fluss auftut und die nächste Stadt erscheint, Grossstadt dem Wollen der Oberen nach und Kaff auf immer für die, die es besser wissen, denn wie in München die Maximilianstrasse den Stil und die Schellingstrasse den Ton vorgibt, sind es hier halt auch nur zwei Gassen, die das gleiche in Miniaturausgabe bieten, und statt dem englischen Garten gibt es den alten Befestigungsgürtel, in dem man angesichts der Dienstwohnung vielleicht gern Parkwächter wäre, wüsste man nicht um die Abgründe der Stadt.

Abgründe, an die man mitunter selbst ungern glauben mag, so sehr hat sich hier einiges zum Besseren gewandelt. Der Rassismus hat nachgelassen, die Altnazis sind tot oder vegetieren im Altersheim dahin, und so sehr das Geld und der Reichtum diese Stadt auch abschotten gegen das da draussen, so ist die Latte hier nicht anders als anderswo und wird von der gleichen kosmopolitisch egalitären Oberklasse getrunken, man hält sich schliesslich ein georgisches Kollegium, eine internationaler Businessschool, und die Bleibequote asiatischer Jungmanagerinnen des lokalen Weltkonzerns ist heiratsbedingt enorm hoch; kein Wunder also, dass sie alle hier kleben bleiben, vor dem Espresso in der engerlgeschmückten Bar mit nicht zu dürrem bayerischen Genmatrerial und ein paar fremden Einsprengseln vielleicht den stämmigen Nachwuchs erficken und gar nicht daran denken, dass es noch was anderes geben könnte als das schöne, runde Leben im Herzen des Landes.

Es ist eine komplett andere Welt, ferner könnte sie kaum sein, keiner würde meine Anliegen und Ansichten hier wirklich verstehen, die Erkenntnis, dass es das nicht gewesen sein kann, die Unzufriedenheit mit einer Welt, die beim besten Willen keinen Anlass dazu bietet und genau deshalb so hassenswert ist, gerade wenn man ein Teil davon ist, ein Ekzem oder Tumor vielleicht, eine Abweichung von der Norm ganz sicher, aber genau von hier stammt und das alles kennt und versteht, wie man es nur verstehen kann, wenn man hier geboren und gross geworden ist.

Alles stimmt. Alles ist echt und vollkommen falsch, und es wird Tage dauern, bis mein Empfinden dagegen wieder abgestumpft ist.
mein ausserkonkurrenter Beitrag zum Gran Premio d´Argento del Don Alphonso - macht hinne, leute!

Das alles verschwindet hinter der Autobahnauffahrt München Schwabing unter einer Lichterkuppel, die nach 30 Kilometer langsam ihre Strahlkraft verliert und einen in die Nacht entlässt, bevor sich dann die Tiefebene am grossen Fluss auftut und die nächste Stadt erscheint, Grossstadt dem Wollen der Oberen nach und Kaff auf immer für die, die es besser wissen, denn wie in München die Maximilianstrasse den Stil und die Schellingstrasse den Ton vorgibt, sind es hier halt auch nur zwei Gassen, die das gleiche in Miniaturausgabe bieten, und statt dem englischen Garten gibt es den alten Befestigungsgürtel, in dem man angesichts der Dienstwohnung vielleicht gern Parkwächter wäre, wüsste man nicht um die Abgründe der Stadt.

Abgründe, an die man mitunter selbst ungern glauben mag, so sehr hat sich hier einiges zum Besseren gewandelt. Der Rassismus hat nachgelassen, die Altnazis sind tot oder vegetieren im Altersheim dahin, und so sehr das Geld und der Reichtum diese Stadt auch abschotten gegen das da draussen, so ist die Latte hier nicht anders als anderswo und wird von der gleichen kosmopolitisch egalitären Oberklasse getrunken, man hält sich schliesslich ein georgisches Kollegium, eine internationaler Businessschool, und die Bleibequote asiatischer Jungmanagerinnen des lokalen Weltkonzerns ist heiratsbedingt enorm hoch; kein Wunder also, dass sie alle hier kleben bleiben, vor dem Espresso in der engerlgeschmückten Bar mit nicht zu dürrem bayerischen Genmatrerial und ein paar fremden Einsprengseln vielleicht den stämmigen Nachwuchs erficken und gar nicht daran denken, dass es noch was anderes geben könnte als das schöne, runde Leben im Herzen des Landes.

Es ist eine komplett andere Welt, ferner könnte sie kaum sein, keiner würde meine Anliegen und Ansichten hier wirklich verstehen, die Erkenntnis, dass es das nicht gewesen sein kann, die Unzufriedenheit mit einer Welt, die beim besten Willen keinen Anlass dazu bietet und genau deshalb so hassenswert ist, gerade wenn man ein Teil davon ist, ein Ekzem oder Tumor vielleicht, eine Abweichung von der Norm ganz sicher, aber genau von hier stammt und das alles kennt und versteht, wie man es nur verstehen kann, wenn man hier geboren und gross geworden ist.

Alles stimmt. Alles ist echt und vollkommen falsch, und es wird Tage dauern, bis mein Empfinden dagegen wieder abgestumpft ist.
mein ausserkonkurrenter Beitrag zum Gran Premio d´Argento del Don Alphonso - macht hinne, leute!
donalphons, 19:34h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 26. Oktober 2006
Verhungern in der Welt des Dschungels
Die Jungle-World, aus deren nahen Umfeld gewisse, heute beim Rechtsextremismus angekommene, nicht ganz unbekannte Blogger entsprungen sind, hat sich entschieden, doch lieber auf den Knien diejenigen anzubetteln, die man mit dem Kurs Richtung Antideutsch/Braun mit vorgetäuscht philosemitischen Fassaden verprellt hat, statt wie ein Mann zu sterben. Zu dumm: Wenn´s nicht klappt, werden einige Neoconnards plötzlich nach neuen Abnehmern für ihre Ergüsse suchen müssen. Und wenn das auch nicht geht, werden wir demnächst vielleicht auch so einen Aufruf bei einem gewissen Blog finden, das dringend Kohle für den Anwalt braucht. So ist das. Mein Mitleid hält sich dann aber doch in Grenzen.
donalphons, 16:22h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 4. Oktober 2006
Die Republikaner werden siegen!
Nanu? Warum schweigen eigentlich sog. Publizisten wie Broder, Schröder, Liza ;-), Iblis und andere Freunde des Freien Westens, wenn der finale Sieg der Grand Old Party in Amerika unmittelbar bevorsteht? Vor Freude verrückt geworden? Oder doch von linksradikalen Islamversteherdhimmis gekauft? Na egal, ich halte die Südstaatenflagge hoch und verkünde es hier: Das einzigartigen Jugendprogramm der Republikaner wird auf Dekaden ihre Herrschaft sichern!
Denn die Republikaner tun was für junge Leute: Während bei uns Tausende von Akademikern enttäuscht dem Land den Rücken kehren, bietet Bush sogar den Minoritäten Urlaub im Ausland an! Zu diesem Zweck gibt es lustige Camping Aktivitäten im mittleren Osten mit viel Spass, Spiel und Freizeit. Coole Sache, das. Zurück geht es wahlweise im Flugzeug oder im Krankheitsfall auf einer bequemen Liege. Sage noch einer, man kümmere sich nicht um die sozial Benachteiligten - das Programm kostet buchstäblich Milliarden.
Für die Daheimgebliebenen kein Grund zur Traurigkeit! Denn Bush sorgt dafür, dass es spassig und züchtig zugeht. Sex and the City wird zwar entschärft, aber dafür darf man jetzt wieder zügellos mit scharfer Munition ballern. Besser als Ficken, sagt der Mittlere Westen. Was wäre ein Schüler heute ohne Knarre in der Diskussion um bessere Noten?
Die Latinos und Schwarzen waren schon immer ein Problem für die GOP, mal abgesehen von exilkubanischen Drogenbaronen. Aber auch dafür hat man inzwischen eine Lösung gefunden -Vice President Dick Cheney wurde mit seinem Schrotflintenschiessen auf einen Buddy zum Helden der Vorstädte. Drive by shooting ist out, downcheneying ist Kult in der Bronx, East L.A. und Wahington D.C..
Bleibt nur nich die eigentliche Zielgruppe, die WASPs. Deren Nachwuchs tendiert ja schon länger zu den gottverdammten Demokraten, zu Multikulti und Rassenschande. Man könnte sie dafür in ein Boot Camp stecken, aber hey, auch die Grand Old Party passt sich dem Trend an: Liebevolle Chatgespräche mit einem Abgeordneten namens Mark Foley, der aufgrund seiner Tätigkeit als Kinderschützer genau weiss, wie man mit ihnen umgehen muss, geben Geborgenheit und Anteilnahme. Ja, selbst die Jugendsprache mit Begriffen wie "geiler Hengst" wird eingesetzt, um Knaben bei der Stange zu halten. Die haben dann einiges zu erzählen, wenn sie daheim ihre neumodischen Blogs lesen und mit Content beliefern - auch dieses Politikfeld macht man den Demokraten streitig.
Noch ein Monat zur Wahl. Wenn jetzt nur noch ein Regierungsmitglied sich um ostasiatische Migranten kümmert - sagen wir mal, Frau Rice macht ihrem Namen Ehre und bezahlt ein Heer von illegal ein geschleusten Chinesen zur Betreuung ihrer von befreundeten Unternehmern gespendeten Villen nobel und kukturell angepasst mit einer Schale Reis pro Woche - dann können die Demokraten einpacken.
Denn die Republikaner tun was für junge Leute: Während bei uns Tausende von Akademikern enttäuscht dem Land den Rücken kehren, bietet Bush sogar den Minoritäten Urlaub im Ausland an! Zu diesem Zweck gibt es lustige Camping Aktivitäten im mittleren Osten mit viel Spass, Spiel und Freizeit. Coole Sache, das. Zurück geht es wahlweise im Flugzeug oder im Krankheitsfall auf einer bequemen Liege. Sage noch einer, man kümmere sich nicht um die sozial Benachteiligten - das Programm kostet buchstäblich Milliarden.
Für die Daheimgebliebenen kein Grund zur Traurigkeit! Denn Bush sorgt dafür, dass es spassig und züchtig zugeht. Sex and the City wird zwar entschärft, aber dafür darf man jetzt wieder zügellos mit scharfer Munition ballern. Besser als Ficken, sagt der Mittlere Westen. Was wäre ein Schüler heute ohne Knarre in der Diskussion um bessere Noten?
Die Latinos und Schwarzen waren schon immer ein Problem für die GOP, mal abgesehen von exilkubanischen Drogenbaronen. Aber auch dafür hat man inzwischen eine Lösung gefunden -Vice President Dick Cheney wurde mit seinem Schrotflintenschiessen auf einen Buddy zum Helden der Vorstädte. Drive by shooting ist out, downcheneying ist Kult in der Bronx, East L.A. und Wahington D.C..
Bleibt nur nich die eigentliche Zielgruppe, die WASPs. Deren Nachwuchs tendiert ja schon länger zu den gottverdammten Demokraten, zu Multikulti und Rassenschande. Man könnte sie dafür in ein Boot Camp stecken, aber hey, auch die Grand Old Party passt sich dem Trend an: Liebevolle Chatgespräche mit einem Abgeordneten namens Mark Foley, der aufgrund seiner Tätigkeit als Kinderschützer genau weiss, wie man mit ihnen umgehen muss, geben Geborgenheit und Anteilnahme. Ja, selbst die Jugendsprache mit Begriffen wie "geiler Hengst" wird eingesetzt, um Knaben bei der Stange zu halten. Die haben dann einiges zu erzählen, wenn sie daheim ihre neumodischen Blogs lesen und mit Content beliefern - auch dieses Politikfeld macht man den Demokraten streitig.
Noch ein Monat zur Wahl. Wenn jetzt nur noch ein Regierungsmitglied sich um ostasiatische Migranten kümmert - sagen wir mal, Frau Rice macht ihrem Namen Ehre und bezahlt ein Heer von illegal ein geschleusten Chinesen zur Betreuung ihrer von befreundeten Unternehmern gespendeten Villen nobel und kukturell angepasst mit einer Schale Reis pro Woche - dann können die Demokraten einpacken.
donalphons, 22:57h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 3. Oktober 2006
Potschamperl
Als chronischem Nachtarbeiter und ebensolcher Spätaufsteher kann ich mit Lärm zu später Stunde eher leben als mit, sagen wir mal, wohlgelaunten Gerüstabbauern, die schon um 7 Uhr, nach Ende der offiziellen Nachtruhe der Provinz, Stahlstangen schmeissen. Ohnehin ist der Trend zum Spätaufstehen an dieser kleinen Stadt spurlos vorüber gegangen. In München-Schwabing bekam man so gegen 9 Uhr problemlos die später begehrten Parkplätze, hier hingegen sollte man sich so um 6 Uhr auf den Weg machen, wenn man dem Parkverbot und dem Strafzettel entgehen will. Dafür kann man auf dem Heimweg gleich Semmeln und Käse einkaufen. Und sich anhören, dass man schlecht ausschaut, was um die Tageszeit ohne Schlaf jetzt nicht so sehr verwundert, und an die Sozialkontrolle hier gewöhnt man sich besser, wenn man überleben will. Man versuche hier mal, die Hautür offen zu lassen - sofort eilt ein Nachbar herbei, wittert Ungemach und Gefahr, schliesst die Tür und weist einen beim nächsten Treffen auf die Problematik solchen Tuns hin, selbst wenn man nur schnell etwas im Kartoffelkammerl abgestellt hat.
Die Sozialkontrolle aber greift nicht mehr in der Nacht und schon gar nicht zu Zeiten des Volksfestes, mit dem der Pöbel aus dem Umland beweist, dass es sich auch ohne japanische und australische Gäste gnadenlos daneben benehmen kann. Wer nicht im Sanka abtransportiert wird, oder beim Ausparken erst den Vordermann und dann den Hintermann rammt und der Polizei dann mit den Worten "Des woa scho so, Ia kennz ma nixn, I bin da Büagamoaschta vo Grossdingshausen" (Name des Ortes geändert, Geschichte durch die damals mein Bett zierende Tochter aber verifiziert, die dann ein halbes Jahr lang Papis Mercedes fahren konnte) - wenn man also nicht durch die kleinlichen Racheversuche des Schicksals aufgehalten wurde, zieht man zu später Stunde weiter in Kneipen, die an diesem Abend das Fehlen einer anständigen Türkontrolle bitter bereuen. Um halb drei dann, zu meiner Hauptarbeitszeit findet sich das Pack dann unter meinem Fenster ein, und während ich eine Wahlanalyse über das braune Pack in Österreich auf Englisch schreibe, sucht man mir mit lauten, nicht immer gesetzeskonformen Gesängen zu beweisen, dass die Probleme des Nachbarlandes auch bei uns zu finden sind. Mitunter suchen sie an der Haustür auch ein Urinal, und dann mache ich sicherheitshalber Festbeleuchtung im Gang und drehe Torelli LAUT auf.
In früheren Tagen gab es noch eine Art Waffengleichheit auf zwei Ebenen. Zum einem, wenn es ganz hart kommen sollte, gab es in diesem Haus mit seinen passionierten Viecherabknallern eine grosse Menge an Schiessprügeln, Schrotflinten und auch Gerätschaften, die heute gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verstossen würden. Dessen Einsatz hätte fraglos gewirkt, aber es gab noch eine niedrigere Eskalationsstufe: Das Potschamperl, ein mit Rokokodekor verziertes Porzellangefäss, das seinen Namen der liebevoll-bayerischen Verballhornung des französischen Wortes "Pot de Chambre" verdankt - die eigentliche Übersetzung in unseren Dialekt wäre dagegen Brunzkachel. Das sagt man aber in den besseren Häusern nicht. Nur zu Menschen, da kann man das sagen. Etwa, wenn man den aus warmen Wasser und etwas Essig bestehenden Inhalt des gut sichtbaren Potschamperls auf die Schreihälsen platschen lässt.
Gestern Abend habe ich so ein Potschamperl dringend vermisst. In irgendeinem der vielen Wandschränke müsste es aber noch sein und auf neue Abenteuer warten. Vielleicht liegt ja auch noch irgendwo eine Flinte herum. Gehackte Sauborsten und Salz, das soll wirken. Und ich will eigentlich gar nicht wissen, woher ich das alles weiss, eigentlich wäre es schon in Ordnung, wenn die da unten einfach ihr Maul halten würden und mit ihren gepimpten Kleinwägen den Versuch starteten, die Strecke nach Neuburg mit neuen Marterln zu versehen.
P.S.: Etwas nördlich, bei denBeutebayern Franken ist es auch nicht besser.
Die Sozialkontrolle aber greift nicht mehr in der Nacht und schon gar nicht zu Zeiten des Volksfestes, mit dem der Pöbel aus dem Umland beweist, dass es sich auch ohne japanische und australische Gäste gnadenlos daneben benehmen kann. Wer nicht im Sanka abtransportiert wird, oder beim Ausparken erst den Vordermann und dann den Hintermann rammt und der Polizei dann mit den Worten "Des woa scho so, Ia kennz ma nixn, I bin da Büagamoaschta vo Grossdingshausen" (Name des Ortes geändert, Geschichte durch die damals mein Bett zierende Tochter aber verifiziert, die dann ein halbes Jahr lang Papis Mercedes fahren konnte) - wenn man also nicht durch die kleinlichen Racheversuche des Schicksals aufgehalten wurde, zieht man zu später Stunde weiter in Kneipen, die an diesem Abend das Fehlen einer anständigen Türkontrolle bitter bereuen. Um halb drei dann, zu meiner Hauptarbeitszeit findet sich das Pack dann unter meinem Fenster ein, und während ich eine Wahlanalyse über das braune Pack in Österreich auf Englisch schreibe, sucht man mir mit lauten, nicht immer gesetzeskonformen Gesängen zu beweisen, dass die Probleme des Nachbarlandes auch bei uns zu finden sind. Mitunter suchen sie an der Haustür auch ein Urinal, und dann mache ich sicherheitshalber Festbeleuchtung im Gang und drehe Torelli LAUT auf.
In früheren Tagen gab es noch eine Art Waffengleichheit auf zwei Ebenen. Zum einem, wenn es ganz hart kommen sollte, gab es in diesem Haus mit seinen passionierten Viecherabknallern eine grosse Menge an Schiessprügeln, Schrotflinten und auch Gerätschaften, die heute gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verstossen würden. Dessen Einsatz hätte fraglos gewirkt, aber es gab noch eine niedrigere Eskalationsstufe: Das Potschamperl, ein mit Rokokodekor verziertes Porzellangefäss, das seinen Namen der liebevoll-bayerischen Verballhornung des französischen Wortes "Pot de Chambre" verdankt - die eigentliche Übersetzung in unseren Dialekt wäre dagegen Brunzkachel. Das sagt man aber in den besseren Häusern nicht. Nur zu Menschen, da kann man das sagen. Etwa, wenn man den aus warmen Wasser und etwas Essig bestehenden Inhalt des gut sichtbaren Potschamperls auf die Schreihälsen platschen lässt.
Gestern Abend habe ich so ein Potschamperl dringend vermisst. In irgendeinem der vielen Wandschränke müsste es aber noch sein und auf neue Abenteuer warten. Vielleicht liegt ja auch noch irgendwo eine Flinte herum. Gehackte Sauborsten und Salz, das soll wirken. Und ich will eigentlich gar nicht wissen, woher ich das alles weiss, eigentlich wäre es schon in Ordnung, wenn die da unten einfach ihr Maul halten würden und mit ihren gepimpten Kleinwägen den Versuch starteten, die Strecke nach Neuburg mit neuen Marterln zu versehen.
P.S.: Etwas nördlich, bei den
donalphons, 13:44h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 1. Oktober 2006
Das letzte Mal
geht heute hoffentlich die Sonne für die reaktionär-rechtsextrene Koalition in Österreich unter. Endlich.

Um 17 Uhr schliessen die Wahllokale, und dann sind Politgestalten wie Haider, Schüssel und all ihre Gefolgsleute für die nächsten Paar Jahre, Jahrzehnte oder Leben aus der Politik des Landes weggeputzt. Gewöhnlich muss man sich - leider - um die weitere Vita österreichischer Schranzen keine Sorge machen; befreundete und unterstützte Unternehmer oder Staatsbetriebe nehmen dergleichen Pack gewohnheitsmässig in die Führungspositionen auf. Wo sie durchaus auch herkommen, wie diesmal ein Nazigutfinder am rechten Rand. Die Chancen jedenfalls stehen gut, dass man nach fünfeinhalb Jahren wieder halbwegs guten Gewissens nach Österreich fahren kann.

Eventuell ist es bald soweit, zumindest auf der Durchreise nach Italien. Weshalb ich heuteauf dem Weg zu einer grauenvollen Plünderei durch drei Jahrhunderte Kupferstecherei schon wieder Kurven trainiert habe, abseits der verstopften Autobahn nach Süden. Wer weiss schon, was die nächsten Wochen passiert. Leider zu spät bin ich dran für diese Veranstaltung in Wien, die ich meinen österreichischen Lesern ans Herz legen will. Dann fängt die neue Zeit gleich gut an.

Um 17 Uhr schliessen die Wahllokale, und dann sind Politgestalten wie Haider, Schüssel und all ihre Gefolgsleute für die nächsten Paar Jahre, Jahrzehnte oder Leben aus der Politik des Landes weggeputzt. Gewöhnlich muss man sich - leider - um die weitere Vita österreichischer Schranzen keine Sorge machen; befreundete und unterstützte Unternehmer oder Staatsbetriebe nehmen dergleichen Pack gewohnheitsmässig in die Führungspositionen auf. Wo sie durchaus auch herkommen, wie diesmal ein Nazigutfinder am rechten Rand. Die Chancen jedenfalls stehen gut, dass man nach fünfeinhalb Jahren wieder halbwegs guten Gewissens nach Österreich fahren kann.

Eventuell ist es bald soweit, zumindest auf der Durchreise nach Italien. Weshalb ich heute
donalphons, 01:50h
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Dienstag, 26. September 2006
Charles Baudelaire schreibt für die FDP
Die Beine reckend wie ein geiles Weib in Sünde
im Brand vertriefend giftgen Schweiss,
gab sie uns schamlos-unbekümmert
alle Gründe des Gestankes preis.
Es ist ja nicht so, dass ich das Merkel nicht gerne weg haben und diese unglückseelige Koalition am Ende sehen möchte. Aber das aktuelle Geschleime der FDP ist so widerlich, dass ich sie auch nicht in der Regierung sehen will. Das mit der Ampelkoalition, Ihr windigen Knaben, hättet Ihr Euch nach der letzten Wahl überlegen sollen, Ihr zu Tode gesiegten Grosskotze.
im Brand vertriefend giftgen Schweiss,
gab sie uns schamlos-unbekümmert
alle Gründe des Gestankes preis.
Es ist ja nicht so, dass ich das Merkel nicht gerne weg haben und diese unglückseelige Koalition am Ende sehen möchte. Aber das aktuelle Geschleime der FDP ist so widerlich, dass ich sie auch nicht in der Regierung sehen will. Das mit der Ampelkoalition, Ihr windigen Knaben, hättet Ihr Euch nach der letzten Wahl überlegen sollen, Ihr zu Tode gesiegten Grosskotze.
donalphons, 01:22h
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Freitag, 15. September 2006
0 Cent für Media Markt und Saturn
Jeder muss selbst wissen, ob er Firmen unterstützt, die solche juristisch aktiven Leute und Coverpersonen beschäftigen. Wenn der Kampf gegen die Meinungsfreiheit im angeblich geilen Preis dieses Konzerns mit drinnen ist, dann gibt es nichts, was da irgendwie billig wäre, dann ist alles definitiv zu teuer.
donalphons, 22:43h
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Mittwoch, 13. September 2006
Wenn der Liberale mit dem Augustinus hippelt.
Seit einiger Zeit gibt es so eine Art Konfliktmanagement zwischen den von Extrempositionen abgerückten rechts-, wirtschafts-, neo- und ordoliberalen Blogs und denen des linksliberalen bis libertinen Spektrums. Trotzdem bleiben naturgemäss Unterschiede bei einigen Auffassungen, über die man diskutieren kann. Bei anderen hilft nur, sagen wir mal, Nachhilfe. Etwa hier die Meinung eines Liberalen in Bezug auf einen gewissen Herrn aus Rom, der als Chef einer christlichen Sekte auftritt:
Immerhin repräsentiert er nicht nur eine zweitausend Jahre alte Institution. Nein, er kennt ihr geistiges und kulturelles Erbe auch wie kaum jemand sonst. Und mal ehrlich: Wenn der eine sich auf Augustinus beruft, während der andere allen ernstes glaubt, Afrikas Probleme seien auf ein katholisches Kondomverbot zurückzuführen, dann ist die intellektuelle Schlacht entschieden, bevor sie überhaupt richtig losgeht.
Ich darf davon ausgehen, dass das Liberale und Freund des Westens Statler meint, via Augustinus (von Hippo, 354-430) den Sieg dem Herrn aus Rom zuschreiben zu können.
Ich möchte hierzu anmerken: Herr Statler scheint in der Konsequenz kein Problem damit zu haben, die sonst verteidigten Juden als Mörder, Mörder Christi, eine triefäugige Bande oder Abschaum zu bezeichnen - denn solche und andere Bemerkungen verdanken wir Augustinus zu einer Zeit, als das christliche römische Reich beginnt, Juden radikal zu entrechten. Ein jüdischer Staat wäre für Augustinus ein Vergehen gegen den göttlichen Heilsplan, der Juden nur als Sklaven der Kirche vorsieht - noch so eine Erfindung von Augustinus. Kein Wunder, sein Lehrer hiess Ambrosius von Mailand und hat in seinen Epistulae das Zerstören von Synagogen für gut geheissen, eine Handlungsweise, die der intellektuell schlachtende Augustinus nicht ablehnt.
Herr Statler bezeichnet sich als Liberalen - ich weiss beim besten Willen nicht, wie das mit der Prädestinationslehre von Augustinus zusammenpassen soll. Geht es nach letzterem, ist von einer Entscheidungsfreiheit des Menschen nichts zu halten. Anders gesagt: Unliberaler als Augustinus geht es nicht, die Civitas Dei und ihre weltliche Ausprägung, die Civitas Coelestis (entspricht grob Himmel und Kirche) verlangen Unterordnung, die todgeweihte Civitas Dei dagegen, mitsamt ihrem von Augustinus blumig beschriebenen Multilateralismus, ihrer Offenheit, Gleichheit und Toleranz ist nichts weiter als der sichere Weg zur Verdamnis.
Kurz, dem, was Herr Statler zu sein behauptet, steht Augustinus von Hippo mit seinen Lehren diametral gegenüber. Augustinus war die zentrale Figur des frühchristlichen Judenhasses, keiner hatte zu diesem Zeitpunkt wie er all das, für das der Westen heute steht - Demokratie, Gleichheit, Freiheit, Menschenrechte - in Wort und Tat so umfassend und ideologisch begründet bekämpft. Augustinus kennt keine Menschenrechte für alle, die nicht an seine Thesen glauben. Augustinus war zu seiner Zeit das, was Bin Laden heute für den Islam ist - dem einen sein neues Kalifat, dem anderen seine Civitas Dei. Die ihm verhassten Donatisten liess er brutalst durch - wörtlich! - "terrore perculsi", verfolgen, Terror als Heilung, und damit ausrotten.
Das ist Augustinus. "De civitate dei" entwirft einen Idealstaat, der nach unseren modernen Vorstellungen religiös-faschistisch ist und heute seine nachlässige Entsprechung allenfalls unter den Taliban fand. Entweder kennt man seine Werke nicht, dann sollte man schweigen. Oder man kennt sie - dann sollte man sich aber als Liberaler keinesfalls auf sie beziehen. Coole Bilder von Kirchen habe ich übrigens auch. Und weil ich kein Christ bin, stehe ich nicht dumm und sprachlos vor den Steinhaufen, sondern kann eine Geschichte dazu erzählen:

Das ist die Westfassade des Regensburger Domes, die man momentan zwengs dem Herrn aus Rom oft in der Glotze sehen kann. Ein Meisterwerk. Mit Misstönen, über die man heute nicht redet, man mag die Stimmung nicht versauen. Zum einem ist da eine Judensau. Und dann ist da noch die Sache mit dem letzten mittelalterlichen Baumeister dieses Bauprojekts zum grösseren Ruhme Gottes. Der hiess Wolfgang Roritzer. Und wollte das Ding fertig bekommen, und sei es um den Preis eines gewaltsamen Umsturzes in der freien Reichsstadt Regensburg, um sie dem Herzogtum Bayern anzugliedern. Der Putschversuch endete für ihn auf dem Schafott. Und für uns in der Ermahnung, alles, was mit diesem Verein zu tun hat, sehr vorsichtig anzufassen. Alles hinterfragen, nichts als gegeben akzeptieren. Die sind 2000 Jahre alt, aber es sind 2000 Jahre gegen die Freiheit, und der Kampf um eben jene Freiheit ist noch lange nicht gewonnen - da reicht ein Blick zu unseren polnischen Nachbarn und den dortigen politischen Entwicklungen.
Immerhin repräsentiert er nicht nur eine zweitausend Jahre alte Institution. Nein, er kennt ihr geistiges und kulturelles Erbe auch wie kaum jemand sonst. Und mal ehrlich: Wenn der eine sich auf Augustinus beruft, während der andere allen ernstes glaubt, Afrikas Probleme seien auf ein katholisches Kondomverbot zurückzuführen, dann ist die intellektuelle Schlacht entschieden, bevor sie überhaupt richtig losgeht.
Ich darf davon ausgehen, dass das Liberale und Freund des Westens Statler meint, via Augustinus (von Hippo, 354-430) den Sieg dem Herrn aus Rom zuschreiben zu können.
Ich möchte hierzu anmerken: Herr Statler scheint in der Konsequenz kein Problem damit zu haben, die sonst verteidigten Juden als Mörder, Mörder Christi, eine triefäugige Bande oder Abschaum zu bezeichnen - denn solche und andere Bemerkungen verdanken wir Augustinus zu einer Zeit, als das christliche römische Reich beginnt, Juden radikal zu entrechten. Ein jüdischer Staat wäre für Augustinus ein Vergehen gegen den göttlichen Heilsplan, der Juden nur als Sklaven der Kirche vorsieht - noch so eine Erfindung von Augustinus. Kein Wunder, sein Lehrer hiess Ambrosius von Mailand und hat in seinen Epistulae das Zerstören von Synagogen für gut geheissen, eine Handlungsweise, die der intellektuell schlachtende Augustinus nicht ablehnt.
Herr Statler bezeichnet sich als Liberalen - ich weiss beim besten Willen nicht, wie das mit der Prädestinationslehre von Augustinus zusammenpassen soll. Geht es nach letzterem, ist von einer Entscheidungsfreiheit des Menschen nichts zu halten. Anders gesagt: Unliberaler als Augustinus geht es nicht, die Civitas Dei und ihre weltliche Ausprägung, die Civitas Coelestis (entspricht grob Himmel und Kirche) verlangen Unterordnung, die todgeweihte Civitas Dei dagegen, mitsamt ihrem von Augustinus blumig beschriebenen Multilateralismus, ihrer Offenheit, Gleichheit und Toleranz ist nichts weiter als der sichere Weg zur Verdamnis.
Kurz, dem, was Herr Statler zu sein behauptet, steht Augustinus von Hippo mit seinen Lehren diametral gegenüber. Augustinus war die zentrale Figur des frühchristlichen Judenhasses, keiner hatte zu diesem Zeitpunkt wie er all das, für das der Westen heute steht - Demokratie, Gleichheit, Freiheit, Menschenrechte - in Wort und Tat so umfassend und ideologisch begründet bekämpft. Augustinus kennt keine Menschenrechte für alle, die nicht an seine Thesen glauben. Augustinus war zu seiner Zeit das, was Bin Laden heute für den Islam ist - dem einen sein neues Kalifat, dem anderen seine Civitas Dei. Die ihm verhassten Donatisten liess er brutalst durch - wörtlich! - "terrore perculsi", verfolgen, Terror als Heilung, und damit ausrotten.
Das ist Augustinus. "De civitate dei" entwirft einen Idealstaat, der nach unseren modernen Vorstellungen religiös-faschistisch ist und heute seine nachlässige Entsprechung allenfalls unter den Taliban fand. Entweder kennt man seine Werke nicht, dann sollte man schweigen. Oder man kennt sie - dann sollte man sich aber als Liberaler keinesfalls auf sie beziehen. Coole Bilder von Kirchen habe ich übrigens auch. Und weil ich kein Christ bin, stehe ich nicht dumm und sprachlos vor den Steinhaufen, sondern kann eine Geschichte dazu erzählen:

Das ist die Westfassade des Regensburger Domes, die man momentan zwengs dem Herrn aus Rom oft in der Glotze sehen kann. Ein Meisterwerk. Mit Misstönen, über die man heute nicht redet, man mag die Stimmung nicht versauen. Zum einem ist da eine Judensau. Und dann ist da noch die Sache mit dem letzten mittelalterlichen Baumeister dieses Bauprojekts zum grösseren Ruhme Gottes. Der hiess Wolfgang Roritzer. Und wollte das Ding fertig bekommen, und sei es um den Preis eines gewaltsamen Umsturzes in der freien Reichsstadt Regensburg, um sie dem Herzogtum Bayern anzugliedern. Der Putschversuch endete für ihn auf dem Schafott. Und für uns in der Ermahnung, alles, was mit diesem Verein zu tun hat, sehr vorsichtig anzufassen. Alles hinterfragen, nichts als gegeben akzeptieren. Die sind 2000 Jahre alt, aber es sind 2000 Jahre gegen die Freiheit, und der Kampf um eben jene Freiheit ist noch lange nicht gewonnen - da reicht ein Blick zu unseren polnischen Nachbarn und den dortigen politischen Entwicklungen.
donalphons, 02:59h
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Montag, 4. September 2006
Die Hirnvertriebenen
Hier gibt es ein Museum, das sich mit den Vertriebenen aus einer bestimmten Region Tschechiens befasst. Dieses Museum hat ein Haus, es kostet ordentlich Geld, das vom Staat, also vom bayerischen Steuerzahler kommt. Und es hat einen halben Tag pro Monat geöffnet. Ich habe an diesem Tag, obwohl ich manchmal daran vorbeigehe, keinen Besucher gesehen. In Greding auf dem Trachtenmarkt war ebenfalls ein Stand der Vertriebenen. Ziemlich leer. Juckt irgendwie keinen so richtig hier in Bayern. Obwohl die Sudeten und andere Vertriebene angeblich den 5. bayerischen Stamm neben Bayern, Oberpfälzern, Schwaben und Franken ausmachen.
Nach dem Niedergang des Ostblocks waren deren Vertreter noch satt im Geschäft. Aber selbst in Bayern beugte man sich letztlich dem Entschluss, die Oder-Neisse-Grenze endgültig anzuerkennen und die Grenzen des Münchner Abkommens von 1938 nicht weiter zu beanspruchen. Was bleibt, ist eine Funktionärskaste, aus politischen Gründen gehätschelt und als Stimmenfänger ruhiggestellt. Ab und zu geben sie noch die Störenfriede, aktuell dank des Umstandes, dass in Polen ein ihnen politisch und geistig entsprechendes Brüderpaar an der Macht ist.
Man sollte Steinbach uns Konsorten ihr bescheuertes Zentrum zur Bewichsung einer nicht mehr existierenden, ihnen im Grunde völlig gleichgültigen Heimat geben. Irgendwo in Berlin, in einem möglichst hässlichen DDR-Verwaltungsbau. Sollen sie doch die Geschichte aus ihrer Sicht erzählen, mit ein par öden Photos von Leuten, die 1938 zu 90% für Hitler waren, ein paar öde Trachten dazu und ein paar Karten mit Städtenamen, die heute nicht mehr relevant sind. Sollen sie es selber zahlen, und dann schaun wir uns in einem Jahr mal die Besucherzahlen an. Und dann unterhalten wir uns über die Notwendigkeit dieser Organisationen als Standartenträger für eine Geschichte, die sicher mies und eklig war, aber nach all den Entschädigungen, Transferleistungen und Nibelungentreueschwüren nur noch ein ekliger politischer Skandal zugunsten rechter Parteien ist.
Schluss mit dem "Tag der Heimat". Heimat ist jetzt hier, wem´s nicht passt, soll halt rübergehen in die Tschechei, die suchen Investoren. Gerade die schwärzesten Medien hatten da keine Berührungsängste, also immer nur los, Freunde. Und ansonsten den Verein so beachten, wie man die politischen Einlassungen eines lokalen Fussballvereinsvorsitzenden verbreitet. Die sind nur so gross, wie man sie macht. Ein zappelndes Kadaver mit sich wegentwickelnhden potentiellen Mitgliedern, bei denen nhicht mal mehr der Egerländer Marsch als Klinhgelton hilft. Geschichte. Keine gute, aber wenigstens das.
Nach dem Niedergang des Ostblocks waren deren Vertreter noch satt im Geschäft. Aber selbst in Bayern beugte man sich letztlich dem Entschluss, die Oder-Neisse-Grenze endgültig anzuerkennen und die Grenzen des Münchner Abkommens von 1938 nicht weiter zu beanspruchen. Was bleibt, ist eine Funktionärskaste, aus politischen Gründen gehätschelt und als Stimmenfänger ruhiggestellt. Ab und zu geben sie noch die Störenfriede, aktuell dank des Umstandes, dass in Polen ein ihnen politisch und geistig entsprechendes Brüderpaar an der Macht ist.
Man sollte Steinbach uns Konsorten ihr bescheuertes Zentrum zur Bewichsung einer nicht mehr existierenden, ihnen im Grunde völlig gleichgültigen Heimat geben. Irgendwo in Berlin, in einem möglichst hässlichen DDR-Verwaltungsbau. Sollen sie doch die Geschichte aus ihrer Sicht erzählen, mit ein par öden Photos von Leuten, die 1938 zu 90% für Hitler waren, ein paar öde Trachten dazu und ein paar Karten mit Städtenamen, die heute nicht mehr relevant sind. Sollen sie es selber zahlen, und dann schaun wir uns in einem Jahr mal die Besucherzahlen an. Und dann unterhalten wir uns über die Notwendigkeit dieser Organisationen als Standartenträger für eine Geschichte, die sicher mies und eklig war, aber nach all den Entschädigungen, Transferleistungen und Nibelungentreueschwüren nur noch ein ekliger politischer Skandal zugunsten rechter Parteien ist.
Schluss mit dem "Tag der Heimat". Heimat ist jetzt hier, wem´s nicht passt, soll halt rübergehen in die Tschechei, die suchen Investoren. Gerade die schwärzesten Medien hatten da keine Berührungsängste, also immer nur los, Freunde. Und ansonsten den Verein so beachten, wie man die politischen Einlassungen eines lokalen Fussballvereinsvorsitzenden verbreitet. Die sind nur so gross, wie man sie macht. Ein zappelndes Kadaver mit sich wegentwickelnhden potentiellen Mitgliedern, bei denen nhicht mal mehr der Egerländer Marsch als Klinhgelton hilft. Geschichte. Keine gute, aber wenigstens das.
donalphons, 22:34h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 29. August 2006
Rassisten-Appeaser
Welches grosse deutsche Verlagshaus ist das wohl, das einen Autor beschäftigt, der zwar Hinweise erkennt und zugibt ("mir riecht es dort [...] zuweilen ein wenig streng nach [...] Rassismus"), dass ein gewisses Blog nach gängiger Definition rassistische Inhalte bringt , aber dennoch darauf verweist, weil es in sein weltpolitisches Denkschema passt? Na?
Richtig. Das gleiche, das sich für sein Gossenblatt mit Philosophen und Wahrheit als Werbemittel bedient. Nur falls jemand glaubt, es gäbe sowas wie ein Agreement zur Ausgrenzung von Rechtsextremisten - der "Kommentarchef der Welt am Sonntag" Alan Posener, die WAMS und Springer zeigen, wo sie stehen. Das bischen Rassismus bringt doch keinen um, oder?
Richtig. Das gleiche, das sich für sein Gossenblatt mit Philosophen und Wahrheit als Werbemittel bedient. Nur falls jemand glaubt, es gäbe sowas wie ein Agreement zur Ausgrenzung von Rechtsextremisten - der "Kommentarchef der Welt am Sonntag" Alan Posener, die WAMS und Springer zeigen, wo sie stehen. Das bischen Rassismus bringt doch keinen um, oder?
donalphons, 23:33h
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