: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 1. Januar 2012

Die üblichen Beschwerden

Hier sollte jetzt der übliche Wutanfall über das versiffte Dreckspack stehen, das nicht in Berlin postprivatisiert, sondern sich seine schlechten Manieren hier vor der Tür heraushängen lässt. Wochenenden sind immer schlimm, aber dieser Tag ist der Schlimmste im ganzen Jahr. Aufgrund schlechter Erfahrungen bleibe ich daheim, passe auf das Haus auf und mache mich erst auf den Weg zu Freunden, wenn der Lärm vorbei und die Mehrheit zu besoffen für ernste Schadensanrichtung ist.

Aber - ich habe keine Ahnung, was dem Club die Strasse runter passiert ist. Eigentlich sollte dort RemmiDemmi sein - aber da war nichts. Steuerbehörden? Brand? Randale? Todesfall beim Betreiberkonsortium? Verstoss gegen die üblichen Verordnungen?? Ein Anwohner, der mit dem Gewehr für Ruhe gesorgt hat? Anzeigen? Jedenfalls ist da seit ein paar Tagen nichts mehr los. Kein DJ Todesflow floawd mehr.

Und deshalb war es diesmal in der Strasse sehr ruhig. Kaum Menschen, kein Geknalle, kein Dealer, keine wackelnden Fussböden, ich stand ganz umsonst mit dem MG42 Elektroschockkabel Scheinwerfer am Fenster, ohne dass irgendwas passierte. Eine Katze lief vorbei. Weiter vorne krachte es, aber nach 20 Minuten war alles vorüber. Vielleicht ahnen die Menschen ja, dass 2012 kein Jahr wird, in dem man das Geld zum Fenster rauswerfen sollte. Und machen etwas weniger hirnlos weiter, was ja auch sein Gutes hat. Auch kam hier keiner vorbeigetorkelt, den man als verdammten Suffkopf hätte anpöbeln können. Naja. Da stand ich also am Fenster zwischen Bücherschränkchen links und unaufgehängten Bildern rechts. Und hatte plötzlich die richtige, lang gesuchte Idee für die Hängung.

Und - naja, es ist Knallerei draussen, ab und zu. Da kann man doch sicher schnell..., da hat die Hausordnung doch nichts einzuwenden... ausserdem, die Hausordnung bin ohnehin ich... gut, der Hammer lag gerade da und... Pengpengpeng machte aus draussen, Tacktacktack drinnen.



Und so bin ich nicht ganz umsonst hierher gefahren. Wieder ein paar Stücke aufgeräumt, Rokoko und Biedermeier überkreuz, so passt das. Danach gelöste Gespräche bis zum früheren Morgen. Erstaunlich wenig Alkohol, erstaunlich viele Eingeständnisse, nicht mehr so viel zu vertragen. Daher auch kein Bedarf für die Gästewohnung. Keine besseren Töchter, die nicht mehr heim können.

Keine Frage. Wir werden auch ohne Schimpfen alt.

... link (13 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 31. Dezember 2011

Sauerei

Seit gut 5 Jahren suche ich einen Faun mit einer Nymphe aus dem Rokoko.

Man muss sich 1000 Kreuzigungen und 500 Geburten Christi anschauen, sicher 1000 weitere Kirchenheilige und eine Unzahl wirklich schäbiger Portraits, bis man das Sujet einmal sieht. Ich weiss nicht, ob jemand nachvollziehen kann, wie deprimierend 1000 Kreuzigungen sind. All das Talent, die Fähigkeiten - verschwendet für gequälte Nacktheit. Sicher, mancher heilige Sebastian hat eine gewisse SM-Ausstrahlunge - aber das ist auch nichts für mich. Irgendwann kommt dann doch der gamprige Faun und das lose Waldwesen. Und ich beginne zu hoffen.

Und weil es in seiner Hemmungslosigkeit weitaus besser in unsere Zeit passt als all die Heilsbotschaften, gibt es immer jemanden, der mehr zahlen kann. Dann wieder genagelte Männer. Doppelt falsch.

Ich kann noch immer nicht mehr zahlen, aber irgendwie klappte es im Dezember dann unvermutet bei einem mir bekannten Händler doch. Und heute gleich nochmal. Einmal für jedes Zimmer, wobei die neue Szene nochmal erheblich derber ist. Andere werden sich jetzt dafür 2000 Kreuzigungen anschauen müssen.

Und ich empfinde dabei noch nicht mal so etwas wie Bedauern.

... link (18 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 17. Dezember 2011

Kunst von Nord nach Süd

Bilderabholtag.

So sieht das bei Anke Groener im protestantischen Hamburg aus: Ein sittsame Biedermeierschönheit. adrett am Elbeulfer drapiert, dem Betrachter ihr angenehmes Wesen zeigend. Dezent, fein, würdevoll.

In Oberbayern, an der Donau unter lauter Katholiken im Jesuitenseminar ist auch eine Frau, aber eine Epoche früher. Und sie hat jemanden mitgebracht. Und sie sind nicht gerade zurückhaltend.



Manche werden sagen, da ist ein wenig viel Gold am Rahmen, aber ich sage: Aluleiste ist für die, die auch Margarine nehmen und dürre Berlinerinnen schön finden.

... link (12 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Die Lösung

Ich glaube gar nicht, dass es zwischen Mann und Frau besonders darauf ankommt, dass Er ein wenig grösser als Sie ist. Die Sache mit der Grösse gleicht sich horizontal aus. Viel wichtiger erscheint es mir, dass Er dunkler als Sie sein sollte. Das sieht immer sehr hübsch aus. Helle Frauen sind schöner als helle Männer; die sind immer ein wenig fad. Auf den Kontrast kommt es an. Und was einem eben sonst noch so einfällt, wenn der gehobene Arm mehr und mehr weh tut. Aber was soll's, das Jahr geht zu Ende, und einmal darf ich mich auch noch selbst beschenken, und die beiden haben die richtigen Farben.



Und bevor eine Gendertröte "rape culture" kreischt: Sie zieht Ihn an seinem Barte zu sich hin. Das ist, weil es zwischen Faun und Nymphe passt, pures Verlangen. Also das, was Gendertröten auch gerne mal negieren. Ausserdem finde ich es nicht ganz richtug, dass Nymphen vermutlich ausgestorben sind und Gendertröten nicht. Ich mein: kein Mensch würde sich so eine Gendertröte an die Wand hängen.

Man muss sich ein wenig ablenken, dann denkt man nicht zu sehr an das, was andere auch zu zahlen bereit sind. Rechnen tut weh, bei mir schon immer, aber am Hörer ganz besonders. Ausserdem war es diesmal gar nicht schlimm, wirklich nicht. Es bleibt seit 200 Jahren, so viel anderes ist verschwunden. Ars longa. Vita brevis.



Hauptsache, es gibt Hell und Dunkel zusammen. Die ewige Nacht kommt für den Menschen früh genug. und für den Euro, mit dem ich zahle, noch schneller.

... link (40 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 31. Oktober 2011

Am Herbstweg

Ich bin kein raffender Mensch, ich gebe auch gern weiter, wenn jemand etwas mit den Dingen anfangen kann. Ich glaube sogar, dass es so sein muss, denn die Dinge suchen mich und können dann, neu wertgeschätzt, ihren Weg fortsetzen. Besitz ist endlich, und ich will auch nichts ins Grab mitnehmen.



Aber davor gebe ich das hier ganz sicher nicht her.



Grossbild

















Das bleibt. Egal wo der Weg auch hinführen mag.


... link (30 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 24. Oktober 2011

Der tote Markt

Themen kommen, Themen gehen.

Eines der Themen, die momentan keine Rolle mehr spielen, ist der Kauf von Silber. Naja, werden manche vielleicht sagen, da wurde doch schon in den letzten 10 Jahren so viel angeschafft. Das verbraucht sich nicht. Das muss nicht mehr sein. Man kann nicht aus acht Kannen gleichzeitig trinken.

Das Problem ist ein anderes: Es ist einfach zu teuer geworden. Nicht nur für mich, sondern allgemein. Silberbesteck ist eine Form des Überflusses und keine Notwendigkeit. Man kauft es, wenn man gern Geld ausgibt und es halbwegs günstig bekommt. Aber momentan wird gespart, und Silberhändler kennen den immer noch hohen Materialwert., Mit dem Ergebnis, dass allein der Materialwert zu hoch ist, um noch Käufer anzusprechen.



Der Händler kann also den Buchwert dieser 120 Gramm Silber nicht durch den Verkauf von Messern erzielen. Aber wenn er es zum Silberschmelzen bringt, verliert er ebenfalls einen Teil dieses Buchwerts. Die Folge ist, dass momentan Silber ziemlich genau zum Materialwert angeboten wird. Das lohnt sich nicht für die Einschmelzer, und für die normale Kundschaft ist es immer noch zu teuer. Und so bleibt es liegen, bis einer kommt, der jemanden kennt, deren Initialen genau passen. Dann - Weihnachten naht - sieht das schon etwas anders aus. Dann sind es in vier Wochen die ersten Silberstücke, die an einen Kunden gehen.

Man sagt gemeinhin, dass Märkte effektiv seien, aber das muss im Kleinen nicht stimmen. Die Suche nach Sicherheiten sorgt nicht für einen Markt, sondern für das Austrocknen desselben. Und der Frage des Händlerrs, ob man die Messer einzuschmelzen gedenke. Das nämlich machen jene, die es billig genug bekommen und auf weitere Wertsteigerungen setzen. Obwohl sie wissen müssten, dass man Buchwerte erst mal realisieren muss.



Ich will lieber gar nicht wissen, was momentan alles so in die Schmelze geht, was Erben bei den Ankäufern abliefern. Es dürfte die nächste grosse Runde der Vernichtung nach den 70er Jahren sein, und dafür gibt es: Geld. Das Zeug, das sie jetzt alle zwei, drei Wochen gerettet haben. Das Zeug, das sie zum Löschen der Griechenkrise brauchen, die plötzlich auch mehr als 400 Milliarden kosten kann. Das Zeug, das im Rettungsschirm steckt und dann weg ist, noch bevor man es hebeln kann. Das Zeug, das sie dann drucken werden. Das Zeug, das bei Banken in den Büchern steht, die man auch diesmal nicht verstaatlichen wird.

Aber wenn es so kommt, sind wenigstens schöne Frühstücksmesser vorhanden. Und vielleicjht auch ein gutes Buch zum Ablegen auf dem Beistelltischchen. Auch die Wohnung am Tegernsee bekommt schliesslich etwas geschenkt.

... link (7 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 17. Oktober 2011

Ihr die Fetzen vom Leib reissen

Ich bekomme ja öfters Postpakete. Es gibt eine sehr deutsche Art des Verpackens, mit rechten Winkeln an allen Ecken, logischen Verschlüssen und sauberen Klebebändern. Nicht immer, aber meistens. Ich wage es zu behaupten - nach einer Erfahrung mit einem Salzburger, der darauf drängte, etwas zu liefern, anstatt es verpacken zu müssen - dass ich mittlerweile an der Art des Pakets sagen kann, ob es aus Deutschland kommt. Oder aus dem österreichischen Kunsthandel. Das hier sieht aus wie ein Paket gebrauchter Radketten von einem georgischen Radverwerter aus Wattenscheid und ist deshalb österreichischer Kunsthandel.



Mein Glück war, dass die Datierung mindestens genauso sorgfältig vorgenommen wurde, wie die Verpackung. Man nahm, was man an Karton und Wissen eben so hatte, und schickte es damit auf die Reise. Die Dame könnte mit ganz, ganz viel Glück hochbetagt noch um 1820 gelebt haben. Aber ihr lieblicher Blick galt dann doch eher einem Standesgenossen aus dem Rokoko, irgendwann zwischen 1750 und 1760.



Da wundert es nicht, wenn ich ihr gierig die Plastikfetzen vom wohlgerundeten Körper reisse. Man darf sich nicht beschweren, und auch die schlampige Verpackung hat ihr nicht mehr geschadet, als die letzten 250 Jahre mitunter wohl nicht immer idealer Behandlung. Ich mag es, wie sie trotz all der Zeitläufe - noch dazu unter Österreichtern - lächelt. Die Patina mcht mir nichts aus.



Was mir dagegen sehr wohl etwas ausmacht, kann ich hier nicht schreiben. Ich wünschte aber, ich habe es fürderhin mit Leuten zu tun, die entweder offensichtlich freundlich wie die Dame sind - da verzeiht man gerne -, oder kompetent wie der Maler - da macht das Benehmen nichts aus. Oder gar beides. Das wäre famos.

... link (3 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 9. Oktober 2011

Heute ist vieles besser

Es ist nicht ganz zu bestreiten, dass ich - wie soll ich sagen - dass ich der Vergangenheit nicht ablehnender gegenüber stehe, als Gegenwart und Zukunft. Das hat viel mitder Kulturgeschichte zu tun, denn die Distanz, die die Menschheit immer unter ihren Möglichkeiten bleibt, ist meines Erachtens eine Konstante, und nicht wiklich schmeichelhaft. Seit Anbeginn der Zeiten etwa wissen wir, dass es weh tut, sich die Köpfe einzuschlagen. Es wäre an der Zeit für ewigen Frieden und naja... Seit vier Jahren wissen wir, dass Banken brandgefährlich sind, und dass sie mehr Eigenkapital bräuchten, und wir machen Stresstests und, siehe Dexia... wir kommen voran, angesichts der Möglichkeiten im Krebsgang seitwärts. Und sagen wir es mal so:



Früher war einfach die Unvernunft sehr viel schöner. Mit dem Wissen und der neuen Technik verschwindet das weniger Elaborierte, das Unausgereiftere - nur um einem Zustand Platz zu machen, in dem immer alles Beta ist. Dafür aber auch immer neu und ohne Schrunden. Dabei wird das Alte nicht zwingend schlechter, es wird nur etwas Anderes produziert, verkauft, vermarktet und mit neuen Fehlern den Kunden zugemutet. Man kann mit Wissenschaft die Risiken berechnen und die Vorsorge, meist ein Kostenfaktor, so klein wie möglich halten. Am Ende kommen dabei Carbonrahmen heraus, die extrem leicht und steif sind, aber nicht umfalle dürfen. Alles ist ohne Fett und Überflüssiges, aber das hat doch gar nicht wirklich geschadet! Natürlich muss da kein Flammenfurnier auf Möbel, natürlich braucht keiner Chippendalesofas, natürlich ist so ein Lampenschirm verfinsternd. Aber es ist hübsch. Und es durfte so sein, während heute vieles nicht mehr so sein darf, weil: Ineffektiv. Effektiv dagegen ist das Wegwerfen nach einem Jahr.

Und so kommt es dann zu Neuerungen. Grossen Würfen. Weg mit dem Alten. Und wenn es dann schief geht, liegt es gar nicht an mangelnden Tests und der Unfähigkeit, die Folgen des eigenen Tuns abzuschätzen, sondern an alten Resten. Da passte eine Datenbank nicht. Da hat man in den 70ern was falsch berechnet. Da wurden früher Sachen eingelagert. Die Vergangenheit ist sowas wie die Restmülldeponie der Gegenwart geworden. Nie ist die Gegenwart schlicht und einfach mies, immer muss es das Alte sein.



Und weil das so ist, hatte ich diese Woche plötzlich wahnsinnig viel Lust, mal wieder ganz etwas anderes mit alten Sachen zu tun. Ich hatte ein paar Ersatzteile günstig im Internet gefunden - nur hingen die noch an einem alten Rennradrahmen dran. Und ich hatte noch eine Kiste alter Trümmer, die zufälligerweise passten. Vielleicht, wenn die Gegenwart angenehm gewesen wäre, hätte ich den Rahmen auch noch den Winter über liegen lassen. So aber habe ich ihn restauriert und gepäppelt und poliert und wieder zu einem Stück Fortbewegung gemacht. Er ist fast 20 Jahre alt und geht prima, weil ich es kann. Ich tue so etwas gerne. Und natürlich kommt man dabei nostalgisch etwas ins Schwärmen. Und dann mag man denken: Der ist ein Nostalgiker.

Aber dem ist nicht so. Es gibt schon tolle Sachen. Zum Beispiel, der Apfelsaft. Früher gab es eine Zeit, da machte man den selbst. Auch in meiner Familie gab es eine Quelle für diesen Saft aus eigenen Früchten. Doch dann, aufgrund der Umstände, versiegte sie eines Tages, und ich trinke ja ohnehin nur Tee und Saft nur, wenn er so wäre, wie damals - was er aber nicht mehr war. Man vergisst kleine Bedürfnisse, und obendrein: Sicher, man kann Saft kaufen, aber dann die Flaschen und/oder der Müll, dazu ist man letztlich doch zuu bequem, also weiterhin Tee und Saft nur für Gäste. Bis dieses Wochenende meine Marmladenfrau so Kartons dabei hatte. Und natürlich fragt man, was das sein mag. Es ist so, dass in diesen Kartons Saft ist, 70% Apfel und 30% Birne, aus dem Garten der Dame, und zwar gleich 5 Liter und in einem Beutel mit Zapfhahn. Einmal geöffnet, hält der Saft theoretisch 6 Monate.



Keine Flaschen. Wenig Müll, sogar der Karton ist wiederverwendbar. Keine verlorenen Deckel mehr. Ein Mal, ein kurzes Mal schafft es der Mensch, an seine Möglichkeiten heranzukommen: Echter Saft aus echten Früchten ohne Spritzerei und aus der Region mit einem Zapfhahn, und es hält und funktioniert. Es stürzt nicht ab, es schmeisst den Nutzer nicht raus, es ist 100% verfügbar und tropft auch nicht. Das ist wirklich mal ein Fortschritt. Also Gegenwart. Halt Dich ran. Dann bin ich auch netter zu Dir. Du dumme Sau.

... link (20 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 7. Oktober 2011

Reifezeit

Heiss war es Ende Mai. Es gibt so eine Hitze, die jeden Gedanken an Winter unglaubwürdig macht - obwohl der letzte Rodeltag erst ein paar Wochen zurück lag. Aber diese italienische Hitze in einer glühenden Stadt macht diese Vorstellung eines Winters mit Eis und Schnee hochgradig unwahrscheinlich. Für das Gefühl. Die Ratio sagt: Wenn Du Deine Schuhe holst, such gleich nach neuen Farben für den Herbst.



Denn es dauert drei Monate, bis sie dann fertig sind. Normale Schuhe dauern nur zwei Monate, aber Stiefel sind schwieriger. Da muss mehr gemacht werden. Es muss schliesslich mehr aushalten. Das dauert.



Und dann sind da noch all die Sonderwünsche. Zum Beispiel die dick profilierten Sohlen. Oder der Verzicht auf verzierte Kappen. Wenn es Winter wird, soll der Schnee nicht zu viel Halt finden. Das dauert alles, das muss alles so gemacht werden, das kostet Zeit und Geld, aber anders geht es nicht.



Im September ist Signore Tedesco-Giornalista wieder im Lande, und die Schuhe sind gerade erst fertig geworden. Und sie sind fein geworden, fast zu fein für die Idee, sie zum Rodeln anzuziehen, wenn der Winter wieder kommt. Aber auch das mag man nicht glauben, so heiss, wie die Stadt immer noch im Luftplasma kocht.



Aber es wird kommen. Alles wird sich finden, die Gelegenheit für den Schuhe, für den sicheren Tritt dort, wo er hingehört. Man kann ihn sicher am Berg auf Steine setzen, aber auch in der Stadt und im Büro tragen, falls es dort glitschig wird. Es dauert halt drei Monate, bis solche Schuhe fertig sind und etwas taugen, wenn es die richtigen Leute machen.

Das nächste Mal frage ich nach Stahlkappen und Nägeln für die Unterseite. Für die ganz harten Touren und Brocken. Es muss ja nicht immer der Berg sein.

... link (36 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 18. August 2011

Lustig

Als ich die Wohnung am Tegernsee bezog, brach der DAX massiv ein.

Als ich in die Schweiz fuhr, brach der DAX massiv ein.

Als ich gleich drei Silberkannen an einem Tag erwarb, brach der DAX massiv ein.

Und jetzt, da das Bild und damit eine kleine Investotionsentscheidung bei mir angekommen ist - bricht natürlich wieder der DAX ein.



In der grossen Inflation sollen die Leute Geld genommen haben, um die Wand zu tapezieren. Etwas ganz Ähnliches mache ich jetzt auch. Allerdings ist diese Art Tapete recht nachhaltig und haltbar, und man wird sehen, ob sie sich besser schlägt als Aktien. Hübscher, unendlich viel hübscher ist sie jedenfalls. Und sie guckt, als würde sie noch ein Stück Strudel nehmen.

... link (14 Kommentare)   ... comment