Der vergessliche Herr Weidermann

Irgendwie scheinen es Mitarbeiter in Kulturredaktionen nicht so ganz mit der Erinnerung zu haben. Da hatten wir etwa den Herrn Daniel Haas von Spiegel Online, der bei seiner kaltschnäuzigen "Klauen ist doch normal"-Verteidigung der Plagiatorin Helene Hegemann vergessen hat darauf hinzuweisen, dass sein bei Spiegel Online heftig beworbenes Buch ebenfalls bei Ullstein erschienen ist. Das hat schon so einen Beigeschmack, und war in meinen Augen einer der unschönen Höhepunkte der Selbstfäkalisierung des deutschen Feuilletons.

Aber nun meldet sich auch noch Volker Weidermann zu Wort, seines Zeichen Literaturredakteur und mit Claudius Seidl Leiter des Feuilletons des bei der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Man könnte nach dem Griff ins Klo der überschwenglichen Biller-Rezension in jenem Medium vermuten, dass er ein klein wenig bescheiden auftritt, aber nichts da: Er bejubelt und umschmeichelt die Plagiatorin noch immer, aber wirklich schlimm ist der Hass aus dem Netz.

(http://www.faz.net/s/Rub642140C3F55544DE8A27F0BD6A3C808C/Doc~E7C75D40E22EF4947928EC744910344C6~ATpl~Ec
ommon~Scontent.html)

Und es passieren ihm, der das Intenet vorführen möchte, elende Fehler. So schreibt er:

"In der Woche, seit die Übernahme der Passagen bekannt wurde - auch aus der deutschen Drehbuchfassung einer Erzählung von Martin Page hat Hegemann Teile in ihren Roman eingebaut -"

Das ist falsch. Frau Hegemann hat die Szenen aus dem Drehbuch in eine beim Vice-Magazin veröffentlichte Geschichte eingebaut. Und es ist erstaunlich. Erstaunlich, weil der Ullstein-Verlag eigentlich mit einer Liste der Plagiate im Buch bei der Jury des Leipziger Buchpreises vorstellig geworden ist, um die Nominierung für das hegemann-Machwerk zu retten.

Und in eben jener Jury sitzt Volker Weidermann.

Und vergisst die anderen, ebenso geklauten Stellen. Bekannt ist, dass ein Brief im Buch ein übersetzter Liedtext der Band Archive ist. Es sollte noch viel mehr bekannt sein, aber der Verlag ziert sich gerade in Verzögerungen, die Liste der weiteren, geklauten Textstellen herauszugeben. Versprochen war sie bis Freitag, seitdem warte ich. Herr Weidermann hätte da sicher noch bessere Möglichkeiten, aber es bleibt bei dem, was ohnehin schon längst bekannt ist. Aber viel schlimmer als die Vertuschungsversuche des Verlages, das ganze Ausmass der Plagiate öffentlich zu machen - das Verhalten ist absolut mies, aber ökonomisch nachvollziehbar - finde ich Volker Weidermann:

Der nämlich vergisst darauf hinzuweisen, dass er selbst in eben jener kritisierten Jury sitzt, die nichts dabei fand, ein Werk mit geklauten Texten weiterhin für den Preis zu nominieren. Er vergisst es. Einfach so. Interessenskonflikt? Aber was. In einer Welt, in der man auch klauen darf...

Nicht vergessen, sondern auf Druck eines anderen Redakteurs der FAS verändert wurde übrigens ein Blogtext von Andrea Diener bei FAZ.net, in dem sie auf die Tatsache hinwies, dass der begeisterte Hegemann-Rezensent Maxim Biller mit dem Vater der Plagiatorin einen Facebookkontakt habe, Kommentar vom 10. Februar 2010, 16:31:

"Ich habe diesen Text gerade bearbeitet. Ich bekam gerade eine Mail des verantwortlichen Redakteurs von Billers Text, der mir schrieb, er habe 400 Kontake auf Facebook und kenne nicht alle Töchter, ja wisse nicht einmal, ob einige von denen Töchter haben. Insofern sei es eine Unverschämtheit zu behaupten, Maxim Biller kenne Helene Hegemann, weil er ihren Vater als Facebook-Kontakt gelistet habe.
.
Da ich nicht auf Facebook aktiv bin, kenne ich niemanden dort und kann das nur so stehen lassen. Meinen Satz natürlich nicht, den habe ich gestrichen. Nur, damit sich niemand wundert, warum plötzlich was fehlt."

So ist das also in der Welt der FAS: Man muss nicht erwähnen, dass man in der Jury sitzt, die das gegen den "Hass" aus dem Internet verteidigten Buch nominiert hat. Und überhaupt scheint auch gar niemand je die Frau Hegemann oder ihren Vater persönlich gekannt zu haben, alles Fremde, dieser Kulturbetrieb in Berlin, man glaubt es kaum. Aber nach Meinung des gleichen Umfeldes darf man sich nicht über den Kontakt zwischen Vater der Autorin und eines Rezensenten Gedanken machen, eines Rezensenten, der nun übrigens nicht mehr Stellung zu dem Fall und seinem offenkundigen Versagen nehmen möchte. Warum auch. Die FAS-Leute regeln das schon. Irgendwie.

Disclosure 1: In dem Text von Weidermann, der offensichtlich nicht überrissen hat, dass ich auch für das FAZ-Feuilleton schreibe, ist auch etwas abwertend über meine Entschuldigung an das Internet referiert worden.

Disclosure 2: Ich schreibe für die FAZ. Und sicher auch nochmal was zu dem Thema. Dann aber mit Offenlegung aller Interessenskonflikte. Allerdings sind das eher wenige.

Disclosure 3: Ich werte das alles als Ausdruck der redaktionellen Freiheit innerhalb eines Hauses.

Montag, 15. Februar 2010, 13:13, von donalphons | |comment

 
was fuer ein spaten.

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Zu Disclosure 1:
"Ein Bewohner des Internets" ist offensichtlich die Retourkutsche auf "Typen aus dem Internet". BTW hat Weidermann Herrn Seemann ausgesucht?

Zu Disclosure 3:
Sie können sich derart redaktionelle Freiheit (zum Glück) leisten. Ich fürchte, ein Herr Weidermann kann das nicht.

Zu Disclosure 2:
Ich freu' mich schon drauf!

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Warum ...
... sollte sich ein Hr. Weidermann derartige redaktionelle Freiheit nicht leisten können? Er tut es ja ganz offensichtlich :)

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Bei der Vice-Geschichte war ich am Anfang auch etwas verwirrt, weil ich erst nicht verstanden habe, wo die geklauten Abschnitte nun erschienen sein sollten. Den Link auf Viceland zu der Kurzgeschichte konnte man leicht übersehen. Aber ich muss zugeben, dass ich Hegemanns Buch auch nicht kannte. Wenn man das Buch gelesen hat, sollte man doch wohl merken, ob eine Passage wie aus dem Drehbuch darin vorkommt, oder nicht? Es sei denn natürlich, man hat überhaupt keinen Blick auf das Original geworfen. Aber wenn man das nicht tut, wie will man dann beurteilen, wie schwerwiegend die Plagiatsvorwürfe sind?

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Für diesen Satz hätte ihm Karl Kraus den 'Mund' mit Salzsäure ausgescheuert: "Die Wahrheit der Literatur hängt nicht am einzelnen Wort."

Um es mit Gertrude Stein zu sagen: Ein Plagiat ist ein Plagiat ist ein Plagiat.

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Dieser Text in der faz ist schon ohne das Wissen über die Hintergründe, die natürlich auch mehr als ein Gschmäckle hinterlassen, bodenlos. Die größte Frechheit sind meiner Ansicht nach auch nicht Anspielungen wie "Bewohner des Internets, der selbst allzu gerne im Feuilleton schreiben will", wenngleich einem ob des unangebrachten Dünkels auch schon das Würgen kommen kann. Nein, die Frechheit ist die lockere Verdrehung der Tatsachen, indem behauptet wird, es werde eine 17-jährige "angehasst". So gut wie überall, wo jemand sich kritisch zu dem Komplex geäußert hat, stand ja überdeutlich zu lesen, um diese gehe es am allerwenigsten. Sondern um das Feuilleton, dessen dumme Manipulierbarkeit und dreiste Manipulationen mich dermaßen fassungslos machen, dass ich es so langsam allerdings wirklich anhassen kann.

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Im Grunde ist es die 'Methode Westerwelle', das Verschieben der Ziele der Kritik: Reden wir über Hartz IV, damit das Gerede über Hotelierspenden aufhört. Reden wir über das arme, fleißige Lieschen, damit das Gerede über die Hype-Schmieden des Feuilleton aufhört ...

Mir ist - nebenbei - kein einziger Blog-Beitrag präsent, wo dieses in die Literatur verirrte Mädel sonderlich übel angepinkelt worden wäre. Jedenfalls nicht mehr, als sie's für ihr emsiges Kompilieren verdient ...

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Hat eigentlich irgend ein Kritiker mal das Buch gründlich gelesen, geschaut, welche Passagen daran gut und nicht geklaut sind, und wie gut diese wirklich sind, also, was man daraus über das Talent oder Nicht-Talent der Autorin herauslesen kann?

Das sollten Leute, die sie weiterhin verteidigen, doch eigentlich jetzt tun. Oder ist das etwa ein zu großes Minenfeld wegen besagter, nicht veröffentlichter Liste?

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Ich habe letztens eine halbe Stunde geopfert und mir das Buch in der Buchhandlung meines Vertrauens intensiv angesehen. Ein Punkt der mir persönlich aufgefallen ist, ist das geradezu manische Bestreben nach möglichst einzigartigen Wörtern. Ein profanes Beispiel: "Discountbestattungsunternehmer". Hatte in dem Satz bei Hegemann keinen richtigen Sinn, sieht aber cool aus und Google kennt das Wort auch noch nicht. Das ist nicht "wortgewaltig" sondern "wortvergewaltigt", weil es keinem sprachlichen oder erzählerischen Ziel dient.

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Amelia, der einzige war meines Wissens nach Herr Steinfeld in der SZ, der nach dem ganzen Bohei draufkam, daß es eventuell doch nicht so gut sein könnte, wie sein Redaktionskollege Diez glaubt. Immerhin hat Steinfeld sich mal ein paar Sätze genauer angeschaut: http://www.sueddeutsche.de/kultur/610/502840/text/

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@strappato: Diese Worterfindungsmanie (heißa, dieses Wort kennt Google auch nicht!) ist mir auch schon in den paar wenigen Ausschnitten aufgefallen, die in der Presse immer wieder zitiert wurden. Vielleicht spekuliert sie darauf, dass ein oder zwei dieser Wortschöpfungen in den allgemeinen Sprachgebrauch übergehen und sie allein dadurch "unsterblich" machen (siehe Couplands "McJob"). Auf jeden Fall scheinen ungewöhnliche Wörter auch etwas zu sein, worauf Kritiker auf der Suche nach "großer" Literatur gerne anspringen.

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@strappato

Das von Dir angeführte "Discountbestattungsunternehmer" ist eher schon typisch für den halb vergessenen 90er-Litheraten Benjamin von S.-B. Der glänzte gerne mit derartigen Wortbandwürmern.

Es ist hart, wenn man so tief sinken muss, von Benjamin S.-B. zu kupfern.



Im übrigen erinnert mich die Chose mit Baby-Hegemann's Buch stark an "Californication", 1. Staffel. Stichwort Mia, das geklaute Manuskript von "Fucking and Punching".

http://www.sho.com/site/californication/episodes.do?seriesid=411&seasonid=1&episodeid=130514

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Diese Antwort hat länger gedauert als ich gedacht hatte...

Disclosure 1: du schreibst nicht für das FAZ-Feuilleton - das gibt es nur schwarz auf weiß und auf Papier. Du schreibst ins Internet.

Disclosure 3: der entbrannte Diskurs zwischen FAZ, FAS, faz-net und das ganze noch in verschiedenen Redaktionen macht Spaß zu beobachten...

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Doch, hin und wieder schreibe ich auch für Print (demnächst kommt da auch was im Feuilleton). Aber online macht mir mehr Spass.

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Ich glaube, von mir ist was im Spamfilter verschwunden?

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Den gibt es hier nicht. Oder drüben bei der FAZ?

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Hier. Bzw kommt nach dem Posten eine große Leere.
War etwas länger

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Oh, das ist bedauerlich. Manchmal hilft es, dann zurück zu gehen und nochmal abschicken.

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Nichts zu machen, Irgendwas ist in dem Text, dass mich ins Nirwana schickt.

Na gut, muss ja nicht alles veröffentlicht werden.

u.a. war das drin:

Die netzwerkenden "Tintenstrolche" (K.Kraus) und Verursacher des Hypes um ein talentfreies Ejakulat der Buchvermarkter sorgen dafür, dass man sich auch als Nichtmitglied des deutschen Feuilletons heftiger Fremdschämattacken erwehren muss.

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Ich denke, das Fäuleton, dieses spezifische Fäuleton braucht exakt jenen Deskurs, den fefe der Wikipedia geschenkt hat.

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Voneinem großen US-Verlags höre ich, dass man die nonchalante Umgangsweise des besagten deutschen Verlags gar nicht goutiert.

Vielleicht erzähle ich bei Gelegenheit doch mal die Geschichte, wie ein großer deutscher Verleger einst mit dem Plagiat eines recht bekannten Autors umging.

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Ich denke, dass es gerade beim internationalen Lizenzgeschäft nach der NYT-Story nicht wirklich einfacher geworden ist. Bestsellerplätze sind toll, aber Profitmaximierung geht anders.

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Vor allen blöd, wenn die plagiierten englischen Quellen nach der Rückübersetzung plötzlich von den Plagiatcheckdiensten entdeckt werden, die man in den USA schon wesentlich häufiger verwendet.

Und Plagiate werden ja in der Regel fast nur bei Bestsellern relevant. Was Kaavya Viswanathan gemacht hat, wäre nie entdeckt worden, wäre das Buch nicht so erfolgreich geworden.

Und davor haben die Verlage zu Recht Angst. In den USA musste das Buch aus dem Verkehr gezogen werden. Nix mit "Nachlizensierung".

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Ah, es liegt offenbar an der Länge des Textes. Zu lang, und der Kommentar verschwindet.

Ich wollte noch anfügen:

Bei US-Autorenverträgen ähneln die Warnungen vor Plagiat schon fast der Androhung völliger Vernichtung des Autors. Die verstehen da keinen Spaß. Da ist es schon sinnvoll, die paar Dollar auszugeben und das eigene Buch durch den Plagiatchecker zu jagen, denn es kommt schon mal vor, dass man sich unbeabsichig zu stark an etwas Gelesenes anlehnt.

Bei Hegemann habe ich fast den Eindruck, dass sie wirklich glaubt, man müsse nur dem Beklauten was "widmen", und dann geht das ok.

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Berlinsumpfige Böhmen halt. Dort ist alles beta, mashup, p2p, und alle dürfen an alle Kühlschränke. Jetzt knallt das mal vor die Wand der Normalität, aber manche Leute im Berliner Betrieb wollen das einfach nicht wahr haben. Weil es ihre Leichtigkeit stört.

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@ avantgarde

Und wie es aussieht, hat Fräulein Hegemann ja damit recht. Denn: Es sieht so aus als käme sie mit ihrer Storyline im Kulturbetrieb durch.

Machen wir uns nichts vor: der Kulturbetrieb braucht Leute wie Fräulein Hegemann. Man kann ja nicht immer nur Peymann-Inszenierungen besprechen.

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Nein, der Betrieb verteidigt sie nur, weil er das Gesicht nicht verlieren will. Die hegenmann wird danach nicht mehr mit der Kneifzange angefasst. Aber was der Betrieb glaubt, und was man von ihm allgemein denkt, sind unterschiedliche Dinge. man kann halt nicht immer alle verarschen. Und das sieht man ja in den Debatten. Auch unter Weidermann.

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Nö, mit Verlaub, das glaube ich so nicht.

Entscheidend für das rasche Wachsen von Gras über dem peinlichen Anlass werden die Verkaufszahlen sein und die Höhe des Vorschusses, den der Verlag sich hat abschwatzen lassen und ob die junge Gesichtsschabracke einen multi-book-deal hat.

Das geht dann im Zweifel Ruck-Zuck. Und die Peinlichkeit des Textdiebstahls wird zum Happening.

Wer ist eigentlich die A-gaga-Gentur von Fräulein Hegemann? Das liesse Rückschlüsse über den Vorschuss zu.

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@Avantgarde: Kaavya Viswanathan ist in der Tat ein guter Hinweis, da scheint es die eine oder andere Parallele zu geben:

http://en.wikipedia.org/wiki/How_Opal_Mehta_Got_Kissed,_Got_Wild,_and_Got_a_Life

Wobei das Werk dieses "Wunderkinds" ja ein eindeutig kommerziell ausgerichtetes Produkt gewesen zu sein scheint, mit einer leichten Story, Hollywood-tauglich und so weiter. Und anscheinend von Dritten heftig bearbeitet, um es "markttauglich" zu machen. Von Roman einer ganzen Generation, Literaturpreisen und so weiter scheint da nicht die Rede gewesen zu sein.

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Und sie hat (oder ihre "Berater" haben) offenbar den Fehler gemacht, sich bei Leuten zu bedienen, die selber beachtliche kommerzielle Interessen hatten. Insofern war Airen vermutlich eine "kluge" Wahl.

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Vielleicht kommt ja noch jemand auf die Idee, das folgende Stück für den aktuellen Fall zu plagi - äh adaptieren:

http://www.nytimes.com/2006/05/03/opinion/03kenney.html

Man könnte ohnehin fast schon glauben, die Figur "Helene Hegemann" sei ein Plagiat der Figur "Kaavya Viswanathan". Frappierend, wie sich die Plots ähneln.

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Was Weidermann und Konsorten mit ihren Geschreibsel tunlichst überdecken wollen ist schlichtweg der Super GAU der Lordsiegelbewahrer des Feuilletons.

Denn schon die spröden Infos des Verlags lassen tief blicken.

Angeblich gab es eine "Auktion". Äh ja. Eine literarisch völlig unbeleckte Göre legt 30 Seiten Text vor und es gibt eine Auktion, die angeblich im 6stelligen Bereich endete.

Formulieren wir mal sehr vorsichtig: Das wäre extrem unüblich. Und allein daran lässt sich ermessen, was gelaufen ist.

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@ avantgarde

Deine düster-däuenden Andeutungen aufnehmend :

"... Formulieren wir mal sehr vorsichtig: Das wäre extrem unüblich. Und allein daran lässt sich ermessen, was gelaufen ist. ..."

Stell Dir vor wir wären alle ganz doll doof und erzähl uns doch mal was Du meinst was sich da alles so ermesen lässt was da so gelaufen sei.

Was denn.

Komm schon.

Steckt Schwester Welle dahinter? Oder der Kulturschaffende Papi vom Fäulein Hegemann? Stecken die Weisen vom Fäulton hinter der Verschwörung?

In gespannter Erwartung harren wir den Worten der Weisheit.

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@lebemann,

ich brauche weder Dir noch anderen das Denken abzunehmen.

Verlagsauktionen finden statt:

(x) ein besonders tolles, bereits im Ausland erfolgreiches Buch, in der Regel von einem bereits etablierten Autor, soll in Lizenz erscheinen. In der Regel zieht eine renommierte Agentur die Fäden.

(x) ein bereits im Inland erfolgreicher Autor hält nicht viel von Verlagstreue.

(x) irgendeine Promikackbratze schreibt eine "Autobiographie" bzw. lässt schreiben.

( ) Eine literarisch völlig unbeleckte 17jährige Göre dreht ein Filmchen und kriegt dann 100000 Euro für ein Buch, von dem der Verlag 30 Seiten gesehen hat.

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Weidermann sieht Zwergenaufstand
Lieber Don,

Herr W. ist unfreiwillig amüsant. Zeigt er doch in aller Deutlichkeit auf wie man beim FAZ-Feuchtbeton auf den (auch den hauseigenen) Blogger sieht: ein Teil des wortsetzenden Salon des Refusés, der mit jedem Druck auf die Tastatur ruft "lass' mich rein!".

Obwohl Herr W. ja eigentlich schon Gold in seiner Kategorie ist schätzt er es nicht wenn ihm die Deutungshoheit entgleitet. Und Herr W. ist, wie seine Kollegen in den anderen Redaktionsstuben auch, ist (noch) am längeren Hebel.

Tatsächlich: in der Sache Hegemann/FAZ sind Don und Diener für die Leute vom Feuchtbeton die dekorativen Zipfelmützenfiguren am Rande des hausintern scheel angesehenen digitalen Schrebergartens. Stimmungsvoll, aber verzichtbar. Deutlicher kann das der Kommentar des Herrn W. nicht zeigen. Ferner sagt er damit auch wer, seiner Auffassung nach, bei einer hausinterenen Kraftprobe den anderen Bulldozert.

Es wäre bedauerlich, wenn das alles so bliebe.

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vor allem sieht man dass sein kopf ironiefreie zone zu sein scheint. der glaubt wirklich dass sich irgendwer fuer das feuilleton entschuldigt haette, und wahrscheinlich glaubt er auch dass die arbeit da seinen schwanz anschwellen laesst. nicht sehr schmeichelhaft.

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Liebe/r/s bironium,

Erstens: Wer redaktionsintern die Macht hat, braucht keine Ironie zu akzeptieren. Ironie ist in Redaktionen etwas, was man gegen Feinde richtet. Insofern richtet sich die Ironie ("... Bewohner des Internets ... ") folgerichtig gegen den Don. Das, was Du hörst, ist das Echo des Schenkelklopfens des Herrn W. beim Formulieren dieses Fragmentes.

Zweitens: Ja, es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit so, dass die Arbeit dort den Schwanz des Herrn W. anschwellen lässt. Und auch seinen Kamm. Das wäre lediglich redaktionstypisch.

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dann fuehrt er aber ein abwehrgefecht mit sich abzeichnender niederlage. ueber zwerge redet man nicht, man verspottet sie nicht, man wuerdigt sie schlicht keiner beachtung. dann darauf einzugehen ist keine unfreiwillige adelung, das ist schlicht anerkennung der ungemuetlichen realitaet.

dass das in der redaktion anders gesehn wird glaube ich. allerdings waren stellungnahmen aus dem fuehrerbunker tendenziell schon immer laecherlich.

edit: uebrigens, das mit dem echo des schenkelklopfens, sehr schoenes bild :)das ist doch bestimmt geklaut1!1!!

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Liebe/r/s bironium,

Sofern Dein Kommentar nicht eine ebenso subtile wie beissende Ironie war, so ist sie, wie ich fürchte, reinstes Wunschdenken.

Sich abzeichnende Niederlage? Das wäre, als ob sich aktuell ein Jungfilmer in Berlin über die oft bemerkenswerte Vergabepraxis der FFA äussern würde.

Doch, als jounalistische Zwerge wahrgenommene Personen verspottet man in den Redaktionen führender Blätter. Wie früher bei Hofe die Missgeburten. Warum? "Because I can" - so lautet die Antwort.

Ungemütliche Realität? Die Existenz eines Gartenzwerges, Spottbekübelterweise?

Führerbunker? Kein besserer Vergleich für die miefige, jedoch warme Redaktionsstube des wohlmöglich hoch pensionsberechtigten Herrn W.? Liebes Bironium, Du bist grade so jämmerlich treudeutsch, dass es einen dauert. Das ist jetzt nicht bös gemeint, so ein Reich # 3 - Vergleich ist nur so furchtbar lang-wei-lig und deutschkartoffelig.

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naja, der fuehrerbunker war jetzt auch eher der militaerische denn der politische aspekt, unter der warte "verkennung der eigenen lage"

der unterschied zwischen dem gartenzwergbild und der realitaet ist doch ein grosser. mag sein dass das alles zutrifft. aber der gartenzwerg saegt nicht an dem stuhl auf dem man sitzt. wenn der spott dann auch noch im eigenen rohr detoniert, well. mit kanonen auf spatzen ballern und nicht mal das kriegen sie hin?

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Liebe/r/s bironium,

Welche "eigene Lage"? Das Don Zhukov mit seinen Panzern schon vor Berlin steht?

Richtig. Der Gartenzweg sägt nicht. Kann er nicht. Hat ja auch keine Säge. Und wie es halt mit Gartenzwergen ist, wenn man sie nicht mehr mag, dann schmeisst man die weg.

In wessen Rohr detoniert das? Wenn sich ein paar Leutchen im R'Markt darüber echauffieren was Herr W. für ein Haderlump ist, juckt das genau wen?

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wenn hier die idiotie eines faz redakteurs auffaellt, dann kann man davon ausgehen dass das parallel auch irgendwo anders auffaellt. im zweifelsfall bei den stellern der warmen stube. dann wird man ganz schnell nach sibieren abgeschoben, und der gartenzwerg uebernimmt die arbeit. alternativ auch affen an schreibmaschinen. die scheinens ja offensichtlich genau so zu koennen. manche lassen sich auch entnazifizieren, (siehe handelsblatt), aber der stallgeruch geht nie ganz weg. im uebrigen wurde durch den gartenzwerg nur ein, man erraet es, weiterer gartenzwerg ersetzt. die honchos in den redaktionen sind zwerge und merken es nicht einmal.

nachtrag: ich kenne mich mit dem gewerbe nicht aus, ich vermute einfach mal dass das so laeuft. waere ja irre, wenn nicht.

nachtrag 2: oder wie soll das sonst funktionieren? hat herr w. seinen platz als redakteur durch schwaenzelutschen bekommen? doch eher durch hochwertige schreibe. wenn don zhukov (ich liebe es) SU-100 auffaehrt waehrend man selbst nur rohrkrepierer zustande bekommt, dann...

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Liebe/r/s bironium,

Deine Naivität würde mich rühren, hätte ich das was man landläufig als "menschliche Gefühle" bezeichnet.

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erklaers mir. wenn du kannst.

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Liebe/r/s bironium,

Zutreffende Erklärungen fallen in der Sache schwer. "Schwanzl*tschen" ist ein wichtiger Teil des redaktionspolitischen Alltags, wenn auch nur ein Teil. Talent stört nur, wenn es aus subalterner Ebene nachdrängen will. Es wird im Allgemeinen nach der Champignon-Methode bewirtschaftet.

Die FAZ-Feuchtbeton-Redaktion ist mir persönlich auch unbekannt, so dass ich in der Sache passen muss.

Zur Frage ob Feuchtbeton-Redaktionen Selbstreinigungskräfte aufweisen, die bei sensationellen Patzern ihrer Leitungsebene greifen, kann ich das bei den mir persönlich bekannten nur mit "Nein" beantworten.

Eines der wenigen mir persönlich bekannten Exemplare, Jens Jessen vom Zeit-Feuchtbeton, hatte damals, als zwei Jugendliche einen Rentner in der Münchner U-Bahn fast zu Tode traten, was Hessen-Koch ja bewahlkampfthematisierte (yo, auch ich kann hip!) nichts beseres zu tun als diesen Videoblog zu veröffentlichen:

http://www.youtube.com/watch?v=lXhLAdPFROs

Der sitzt immer auf seinem Stühlchen und sieht sich seither von Nazis und Rechten umzingelt - also allen solchen, die den Beitrag dem Anlass nach unpassend empfanden.

Und die Meinung des Herrn Feuchtbeton-Leiters J. über die, die im Internet wohnen, ist ebenfalls spannend zu lesen:

http://www.zeit.de/2009/24/Internetdebatte

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"Das Internet" zu attackieren ist in etwa so dämlich wie auf "das Telefon" zu schimpfen.

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" ... aber wirklich schlimm ist der Hass aus dem Netz."

Beim ersten lesen dachte ich, es sei falsch ausgedrückt. "Hass auf das Netz" würde es aus Sicht des Herrn W. auch gut treffen.

Die zitierte Passage mit der Anleihe von Martin Page habe ich eben gerade nicht mehr gefunden?

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unangenehm
Sehr geehrter Don,

vielen Dank für Ihren Artikel.

Erlauben Sie mir folgendes zu ergänzen: Herr Weidermann stellt Airens Reaktion auf das durch den Fall Hegemann verursachte Medienecho wie folgt dar: "... und dass es ihn aber natürlich freuen würde, wenn sein Buch nun auch ein bisschen von dieser gigantischen Hegemann-Aufmerksamkeit abbekommen könnte."

In dem FAZ-Interview mit Airen vom 12.02.10, auf das sich Herr Weidermann vermutlich bezieht (ohne es zu erwähnen), liest sich das so: "Ich hoffe jetzt, dass der Trubel bald wieder abflaut (...)" und weiter unten: "Publicity ist natürlich gut, aber ich finde es unangenehm, dass ich durch einen Skandal ans Tageslicht gezerrt werde."

Um so bezeichnender, dass Herr Weidermann die Rolle des FAS Feuilletons in der Erzeugung der 'gigantischen Hegemann-Aufmerksamkeit' offenbar nicht im Geringsten unangenehm findet.

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Da wurden doch gerade die entsprechenden Preise vergeben!
Könnte da das Hegemädchen nicht noch a posteriori gekürt werden?


http://netbitch1.twoday.net/stories/6186798/

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Heißt das in diesem Fall nicht a tergo?

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Dachte erst, es seien (aus naheliegenden Gründen) Die Prinzen gemeint.

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Hihi
Ich habe mich schon sehr gewundert als ich den Text gelesen habe, wichtiger Feuilletonist, der auf seine Deutungshoheit als angestellter Feuilletonist bei dem Feuilleton überhaupt besteht.

Da können diese komischen, anonymen Blogger, die ja selbst so gerne im Feuilleton schreiben würden , was sie wollen. Feuilleton sind wir! Einmal drin, immer drin!

Ohne Blogger würden diese Herrschaften ja dieses Ding immer noch als den größten Coming of Age-Roman seit Salinger überhaupt abfeiern.

Schon blöd, dass es nicht mehr wie früher Leserbriefe gibt, die nach einer Woche Zustellung in den Papierkorb fliegen, sondern dass da draußen es tatsächlich Leute gibt, die sich live und ich echt draüber unterhalten, woher der Feuilletonist seine Deutungshoheit nimmt.

Da zerbrechen ganze Lebensentwürfe.

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Das Problem ist halt: Die Diskurshoheit ist weg. Deshalb antwortet der auch nicht auf die - fast durchwegs negativen - Kommentare bei der FAZ. Also Augen zu und durch.

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Da müsste man zu diesem ganzen widerborstigen Gesocks in den Ring steigen. Das hätte MRR nie getan.

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Aber was tut man, wenn das Gesocks von selbst kommt?

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Drüber stehen. Bei der Welt kann sich ja auch der Fascho-Pöbel in den Kommentaren austoben. Das ist auch eine Form des Distinktionsgewinns: Ich Artikel, Ihr Kommentare.

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Seitdem ich weiss, was für mickrige Leserzahlen Medien mitunter haben, und wie beschissen gerade "Kultur" beim Spon läift, habe ich da weniger Angst. Mir reicht mein Blog (und auch bei der FAZ hat nicht jedes Blog einen Kommentarschnitt von mehr als 110 pro Beitrag).

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Die SZ hat ja schon feste Bürozeiten für Kommentare

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Aber das ist nicht der Grund, warum keiner die Blogs der "Stars" lesen will. Das Internet macht uns alle gleicher.

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Komentare zu online-gestellten Print-Artikeln sind etwas heikles und funktionieren meiner Ansicht nicht. Da kommt selten was lesenswertes bei raus, vor allem nicht, wenn ein Printreadakteuer die Herausforderung nicht annimmt, sich überhaupt nicht drum schert. Solche Kommentare haben meistens die Qualität von "Wer braucht das", "Selten so was schlechtes gelesen", "Der Islam....".

Wie gesagt, welt-online könnte die Komemtarfunktion ruhig ganz abschalten, wenn sie schon nicht moderieren wollen.

Blogs funktionieren da anders. Da lädt der Blogger ein und kümmert sich. (Aber das ist hier ja bekannt ;-))

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Die "Stars" diskutieren eben nicht mit ihren Lesern, es findet keine Kommunikation statt und schon gar kein Lernprozess.

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Dabei sind FAZ-Kommentatoren wirklich toll. Meistens.

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Fäuleton war/ist doch sowas wie die letzte Nische für Despoten und kleine Könige. Meinungsmacher eben. Da gibt es keine Zielvorgaben, Evaluation, Faktencheck, Effizienzmessung oder Transparenzkodizes. Das Internet knabbert an der Grösse des Diskursherrschaftsgebiets. Ärgerlich.

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Bei Frau Diener und Dir liegt das aber auch daran, dass so schnell freigeschaltet wird (ohne dass man ein FAZ-Konto haben muss). Nur so kommt Dialog auf.

Ist natürlich für den Blogger schon eine Menge Aufwand.

Aber stimmt, ich lese da viel Kluges. Während sich die Kommentatoren bei Welt oder Spon noch darum bemühen, die Qualität des Artikels zu unterbieten.

Oft gar nicht so leicht.

Schade um Strobl. So etwas wie Knüwers Gotorio würde aber auch ganz gut passen.

Intelligent Life kriegt es erstaunlicherweise mit den Kommentaren nicht so hin. Dabei würde ich gerade da interessante Diskussionen vermuten.

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Ich war ja vorletzte Woche auf einem Podium mit einer Redakteurin von Bayern2, dem Einschaltradio, und fragte sie, ob sie eigentlich wisse, wieviele Hörer sie habe, oder wie ihre Abrufzahlen im Netz ausschauen. Wusste sie nicht, aber dann betonte sie sofort den Auftrag, und dass sie deshalb eben nicht nach Zahlen gehen muss. Hält das, was sie macht, für Kultur. Naja.

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Ich glaube, Leser merken einfach, wenn man ihre Meinung ernst nimmt, und sie nicht als Klickdeppen betrachtet. Das ist der ganze Unterschied zwischen mir und Andrea und vielen anderen.

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Oh du kannst aber davon ausgehen, dass die beim BR ihre Zahlen ganz genau kennen.

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A ber sie geben sie nicht in der Öffentlichkeit zu. Es wäre ja zu peinlich, wenn das Verschicken von Kasetten und Grammophonplatten billiger wäre.

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Weidermanns Ehrenrettung durch poetologische Reflexion
(Doublette, da hier schneller freigeschaltet wird als bei der F.A.Z.)

Weidermann schreibt: "Das Buch ist übrigens voller Stellen, die das Zusammenklauben fremder Stimmen und Texte thematisieren. Die das Zusammenschreiben zu einem konstituierenden Moment dieses Buches erklären. Als konstituierendes Element auch des Redens...." - Das klingt nun schon fast so raffiniert wie der Roman selber! Merkwürdig nur, daß vor dem Aufdecken der Abschreiberei keine der Lobeshymnen diese Zitat-Poetologie als "konstituierendes Moment" würdigte und gerade darin die Qualität des Romans sah.
"Übrigens"... die Plagiatsaffäre ist, ohne sie herunterspielen zu wollen, gegenüber dem Versagen der Kritik das uninteressantere Thema. Natürlich ist die Abschreiberei ein dankbarer Beleg für den Machwerk-Charakter des Romans. Er wäre indessen nicht wesentlich besser, wenn alle plagiierten Stellen von Hegemann selbst stammten. Nur wären die Fehlurteile der Kritiker dann nicht so offenkundig, wie sie es jetzt sind, weil jene sich darauf zurückziehen könnten, daß literarische Werturteile nun einmal ihre berufliche Kernkompenz sind. Das geht hier nicht mehr. Solche überschwenglichen Fehlurteile werden ja "übrigens" laufend in den Gefälligkeitsrezensionen unserer Feuilletons gefällt, auch über bessere Bücher.

Zusatz: Den herumdümpelnden Reflexionskategorien ist "übrigens" schon beim Romans selbst zu mißtrauen: Sie kaschieren. Das geht schon mit der ersten Seite und der "angestrengten Literatur" los. Wahr ist dagegen, daß Axolotl Roadkill viel zu wenig angestrengt ist. Schönheit ist schwer. Da hilft kein Hinrotzen, kein Mitschreiber und kein Copy & Paste.

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Deshalb ist es auch für mich ein ganz angenehmer Zeitvertreib, mir während einer laufenden Diskussion Gedanken zu machen, dran teilzunehmen und was daraus zu lernen, Anregungen zu bekommen. Nicht "habb isch gelese, ferddisch", nein, es geht ja weiter.

Das ist ein Mehrwert.

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(Das war mein Reply auf

Din "Ich glaube, Leser merken einfach, wenn man ihre Meinung ernst nimmt, und sie nicht als Klickdeppen betrachtet. Das ist der ganze Unterschied zwischen mir und Andrea und vielen anderen.")

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Danke dafür. heute ist erstmal die knallrote Oma dran. Und am Aschermittwoch kommt die bayerische Folklore.

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Die kennen garantiert nicht nur ihre Klickzahlen, sondern auch die Daten der Media Analyse - wobei sich die Sender die auch ganz gerne mal schön interpretieren.

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Natürlich nicht.
Ullstein hat die Helene ganz zielsicher im Kontext "Fucking Berlin" (Ullstein) und "Feuchtgebiete" (Ullstein) vermarktet, wobei es - ohne etwas zur Qualität zu sagen - bei genannten Werken wirklich um Authentizität geht oder gehen soll.

Während ich beim Axolotl immer den Eindruck habe, dass Papa die Kopiersucht seines Töchterchen kennt und das dann eben im Roman so als Metatext etabliert, ohne dass die Helene die Theoriediskussion rafft (öh Agamben, Hauptsache vor den Vampiren!?).

Sie hatte wohl einen Thesaurus, der ihr beim "Bastle eine abstruse Metapher" half.

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Fortsetzung:

Helene ist mir ziemlich egal. Aber der Gutachter musste den Schrott erkennen, dann die Lektorin, die Verlegerin, die Rezensenten, die Buchpreis-Jury.

Und es stimmt einfach etwas nicht, wenn sich alles, was für "große Literatur" zuständig ist, unisono ins Höschen macht, währen die echten Leser bei Amazon den Roman als das bewerten, was er ist (und die wenigen Fünfsternekommentare wie Verlags-PR klingen).

Wie ist es möglich, dass ein solches Werk, zu dem zumindest unterschiedliche Meinungen existieren MÜSSEN, unisono beweihräuchert wurde? In allen "großen" deutschen Feuilletons?

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@Deutscherwinter
Sehen Sie, genau dafür brauchen wir das Leistungsschutzgesetz: um das zusammengeklaute Elaborat dann vor den Netzkritikern zu beschützen.
.
Hat Airen eigentlich von den Ullstein-Anwälten bisher eigentlich noch keine Abmahnung dafür erhalten, daß er die Texte, an denen der Ullsteinverlag Verwertungsrechte besitzt, immer noch gratis auf seiner Webseite stehen hat?
Würde doch langsam wirklich Zeit.

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Hab ich mich auch schon gefragt. Durch vorsätzliche Fehlurteile ist das möglich.

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@Avantgarde: Frag mal Strappato (und vor allem Hockeystick). Könnte mir vorstellen, dass sich die beiden langsam an "Regividerm" erinnert fühlen, obwohl der Stoff kaum unterschiedlicher sein könnte.

Aber vielleicht gibt es auch ganz unterschiedliche Gründe dafür, dass jeweils etwas offenbar ohne gründliche Prüfung "gehyped" wurde. Ich kann es nicht beurteilen.

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Ich habe da meine eigene Erklärung, wie das funktioniert: Im Prinzip ist es eine Mischung der unverdaulichen Heulsusenschmiere des Deutschen Literaturinstituts, das sie Kulturschreiber jahrelang für die Innerlichkeit nach vorne bringen wollten, plus der Dreck von dieser Glotzenmülltante, der so prima lief. Eigentlich eine sicher Sache für die Schreiber, das zu loben: Sie kriegen ihre obszöne kaputtheit, und das Publikum den Dreck, und die Schreiber haben es entdeckt!

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(Nur die Blogger, die haben es entdreckt. Mist aber auch.)

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In Zukunft wird es schwieriger. Der Molch wird - denke ich - doch recht schnell wieder aus den Top Ten kippen. Ist schade, dass Strobo offenbar nicht so schnell nachgedruckt werden kann. Es ist nicht meine Literatur, aber es war zumindest Airens Literatur.

Ich fürchte, Airens Verlag schätzt die Situation falsch ein. Ich hätte es so richtig krachen lassen, schon "pour décourager les autres"

Insofern wäre es gut, wenn die Blogger das Thema nicht sterben lassen und das Feuilleton zwingen, Farbe zu bekennen. Jetzt ist eine kleine Bresche in der Mauer.

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Relativierende Anmerkung: Überbewertung ist auch bei anderen Organen, die Fachkompetenz für sich reklamieren, häufig, ich denke z.B. an den Rolling Stone. Es bestehen natürlich Abhängigkeiten, die bevorzugte Behandlung der Kritiker, die Freiexemplare, die Anzeigen - aber muß diesen so viel an Kritik und an idealerweise unbestechlicher Urteilskraft drangegeben werden? Muß man sich innerlich doppelzüngig als verlängerter Arm der PR-Agentur verstehen? Nein, muß man nicht. Es läuft immer wieder auf Moral hinaus und darauf, daß das Kritikerethos auf Kosten des Lesers und Fehlkäufers in spe geopfert wird, und an diese Doppelmoral als Betriebsgeräusch hat man sich gewöhnt, da stößt man mit "Komplizenlächeln" (Houellebeqc, Ausweitung der Kampfzone, beim Bettenkauf) drauf an und weiß, "wie es läuft". (Es steht noch zu hoffen, daß das Internet positiv etwas dagegensetzen könnte. Diese Debatte gehört ja noch zum Abbau.)

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Man darf natürlich auch nicht den Drang der Kritiker sehen, als Entdecker gelten zu wollen. Bei Biller kam das ja reichlich unschön zum Ausdruck.

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Wie gut Kritiker "funktionieren" mag ein Beispiel belegen, als ein bekannter Verlag Vorabexemplare eines bekannten Autors hinausschickte und tags darauf zurückerbat, aus sehr peinlichem Grund (ok damals war das einem Verleger noch peinlich)

Keiner der Koryphäen hat darüber je ein Wort verloren.
Aber nichts wird vergessen.

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"Seller-Entdecker"-wichtiges Stichwort. Einer der erhaltenden Pfeiler des Systems. Ich hoffe, das Ganze bleibt noch lange im Gespräch.

Zur Verlagsseite: Nach den Plagiatsvorwürfen hätte man eine einstweilige Verfügung erwirken sollen, um die Verbreitung des Buchs zu verhindern. Plus Entschädigung. Mit sowas kennt sich Herr Biller übrigens ja auch bestens aus...

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avantgarde, Feuchtgebiete war DuMont. Damals noch mit Hartges. Das weiß ich noch genau, weil mir jemand die schöne Geschichte erzählte von dem retournierten Exemplar eines empörten Lesers, der seiner Meinung von dem Werk mittels applizierter Fäkalien Ausdruck zu schaffen suchte. Hach, Literaturkritik zum Anfassen.

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Taschenbuch bei Ullstein, HC bei Dumont

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Ach so. Ja, dann paßt es ja ins Verlagsprofil.

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Wobei man sich fragt, wer das da noch gekauft hat

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Amazon schlägt mir jetzt übrigens "Seelenficker: Tagebuchroman vom Drogenstrich" vor, die (angebliche?) Geschichte einer minderjährigen Schülerin auf dem Drogenstrich. Da klingen manche Leserezensionen fast nach Axolotl.

Hmmm

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Mal abgleichen. Vielleicht finden sich da ungeahnte textliche Remixe.

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Jedenfalls hat mir Axolotl jetzt das ganze Suchprofil versaut... werd mal besser wieder Cookies löschen

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Gibts schon eine Liste "Literaturpreise, die wir nicht annehmen werden"?
Mein Feuilleton ist da, wo ich beim Kaffee lese. Irgendein Weidermann hat hier noch nie geschrieben, da kann er jetzt heulen, das hilft ihm und seinem photogeshoppten Schützling (die Unterarme, da passen ja nicht mal mehr Knochen rein!) auch nicht bei der, äh, Deutungshoheit. ^^

Danke für die Artikel hier und in der Blogbar!

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Ich gehe mittlerweile davon aus, daß Hegemann den Preis bekommt. Allein aus Trotz, Sich-nichts-sagen-Lassen und Machtdemonstration. Die Jury wird darin vermutlich eher eine Entschuldigung für das Fehlverhalten der Medien andeuten. Auch die moralische Bastion muß ja dem Schein nach gehalten werden. Weil sie sich alle "vielleicht auch morgen noch im Spiegel ansehen" wollen, wobei Spiegel in solchen Zusammenhängen meistens nur den Blick der anderen meint, Substitut fürs Gewissen.

Ich richte mich schon aufs perverse Genießen dieser Preisvergabe ein.

(Nachtrag: den Blick der anderen, wie sie ihn sich vorstellen, natürlich)

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Ich kann in den Stellen, die überall rumgereicht werden, wirklich keine "hohe Literatur" erkennen, bloß Abstoßendes, gemixt mit verquasten Sätzen, deren Sinn ich nicht erkenne. Ich vermute bei mir allerdings auch Bildungslücken, weil ich die meisten modernen hochgelobten/preisgekrönten Bücher entweder gar nicht erst angefasst oder aber nicht zu Ende geschafft habe (und ich lese ansonsten wirklich viel). Vielleicht habe ich mich so verhalten wie die Leute in "Des Kaisers neue Kleider", weil ich erst jetzt wage, es zuzugeben.

Klar kann Schockieren auch Kunst sein. Aber sind die Zeiten, in denen derartiger sexueller "Tabubruch" wirklich noch politisch war, nicht seit ein paar Jahrzehnten vorbei?

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@amelia: Ich finde, es kommt immer darauf an, wie es jemand macht. Ob das "politisch" ist, sei dahingestellt. Aber um eine gesellschaftliche Kategorie zu nehmen: "Unbürgerliche" Literatur wird auch unbürgerlich bleiben, die hat einen andere Abstoßung und Anziehung. Jean Genet würde ich da nennen, das verbraucht sich nicht. Ein Kriterium ist für mich auch, wie leicht konsumierbar etwas ist. Mir kommt das Wort "Geist" in den Sinn, in welchem Geist etwas geschrieben ist - in welchem Geist ist "Axolotl Roadkill" geschrieben?

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Ja, natürlich kann auch das Kunst sein und sehr reizvoll. Aber ich denke, dann muss es auch in jeder anderen Hinsicht die Kriterien von Kunst erfüllen, die Provokation allein macht es nicht aus. Und mir kam es irgendwie so vor, dass die "Qualität" dieses Romans schon darin bestehen soll, dass da eine 17-Jährige öffentlich von Vergewaltigungen Sechsjähriger phantasiert, was vor ihr womöglich noch keine andere 17-Jährige getan hat. Oder so ähnlich.

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@deutscherwinter

Wäre möglich, so wie die Österreicher Waldheim wählten.
Außer es blüht doch noch die Erkenntnis, Helenchen diskret abzuservieren.

Sie wolte doch eh zur Bundeswehr.

@amelia
Die Vergewaltigungsszene ist wohl aus American Psycho entnommen, wobei sich glaube ich ähnliches bei de Sades 120 Tagen von Sodom findet.

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es gibt keine perversion die sich _nicht_ in den 120 tagen findet.

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Aber natürlich! Schleichwerbelinks zu Projekten von Sascha Lobo zum Beispiel.

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hm, vielleicht muss man den roman einfach als eine parodie auf angestrengten postmodere romane (seltene wörter, krude sätze: wallace), inflationäre splattereffekte (ellis) und coming-of-age-allüren (kracht?) lesen. das wäre die positive deutung von gewollt aber nicht gekonnt.

es gibt finde ich auch erträgliche momente im buch, nur spricht es mich bisher (hälfte) irgendwie so gar nicht an.

ich finde es übrigens schlimm, dass es jetzt sogar schon hier 100+ kommentare gibt. ich muss gestehen, auf der faz seite habe ich meistens nicht mehr die zeit, alle beiträge, trotz der wirklich hohen qualität, durchzulesen. umso beeindruckender, dass der autor sich dennoch erstaunlich viel zeit nimmt, diese geduldig zu beantworten!

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Peng!
Das hat gesessen! Wäre ja gelacht, wenn Sie vor so einem den Löres eingezogen hätten...

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arsflundi
Leider überdeckt der Fall Hegemann aktuell den Fall Akin. Der hatte sich nämlich für seinen Film Soul Kitchen ordentlich bei "Hotel Monopol" von Alexander Wall (Alexander Wallasch)bedient,nachdem er das Ur-Manuskript 3 Jahre bestätigt auf dem Nachtisch liegen hatte, war aber schlauer als Hegemann/Ullstein, weil der den Autor sofort mit Unterlassungsklagen und Einstweiligen Verfügungen seiner hansestädtischen Anwaltsbataillone zugeschissen hat. Interessanterweise hat er sich dabei garnicht erst auf das Wohlwollen der Feuilletons verlassen, sondern noch im Vorfeld von Berichterstattungen WELT und Hamburger Abendblatt über seine Anwälthorde profilaktisch anmahnen lassen. Ergebnis: WELT fuhr deutlich runter und Hamburger Abendblatt nahm seinen Srtikel anschließend sicherheitshalber vom NET. Weitere Schreiber orinetierten sich dann einfach (Südd., TAZ, FN usw.).

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@lebemann, zu Ihrer Frage: "Wer ist eigentlich die A-gaga-Gentur von Fräulein Hegemann?" Hegemanns Agentur ist Eggers & Landwehr, siehe hier: http://www.eggers-landwehr.de/autoren.htm

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Contra Weiderman: mit Gefundenem selber denken: wäre perfekt!
Schönes Verfahren, Remix: sofern man selbst einen neuen Zusammenhang eröffnet – mit, durch, gegen sein Material arbeitend… (wie R. Walser, Eva Meyer, undundund…Eszerhazy leistet das auch…)

Hegemann aber verwendet ihre Quellen (egal, ob nun benannt oder nicht) sämtlich 1:1- d.h., in g e n a u der Weise, der Inszenierung, der Stimmung, dem Inhalt, den sie im Quellenkontext selbst haben.
Neues entsteht an keiner Stelle, Kritisches, Selbstreflexives oder surreal Gewendetes sowieso nicht.
D.h. sie arbeitet nicht mit dem Material.

Deswegen ist es gerade kein Remix, sondern bleibt: abgeschrieben.
Weidermann & Co haben bislang eine peinlich simple Auffassung von Remix-Verfahren.
Immerhin ist es jetzt (mit vieljähriger Verspätung) im deutschen Mainstream angekommen; gewissermaßen alles noch Grundschule...
: Weidermann, Radisch & Co: Nachsitzen!

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Eggers und Landwehr, alles klar,
liebe Leute, schaut euch mal das Autorenverzeichnis dieser auf Beststeller und hohe Vorschüsse getrimmten Berliner Promi-Agentur an: Da ist , oh Wunder, die Hälfte des FAZ-Feuielletons vertreten, u.a. Herr Weidermann, aber auch F. von Lovenberg, die Apologeten der von Papi Karl H. und anderen verkaufstüchtigen Kulturpromis gecoachten Pseudo-Autorin H.H. Und, ist es ein Zufall, auch P. Michalzik steht bei Eggers und Landwehr unter Vertrag, der H.H. hymnisch in der FR besprach. Noch Fragen?

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Aber aber, wer wird denn da Interessenskonflikte entdecken wollen?

"Unverlangt eingeschickte Manuskripte werden weder gelesen noch zurückgeschickt."

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„Da gibt’s ne Vorgeschichte, die ist nicht unbekannt“
http://www.swr.de/mediathek/audio-radiowelt/swr2/-/id=4810924/did=5975150/pv=mplayer/vv=popup/nid=4810924/1iai4c5/index.html

"Wie mich das alles ankotzt", Moderation: Michael Köhler
SWR2 Kulur Forum 11.2.2010

Transkription 4 min 16 sec ff.

Georg Diez: „Ich hab das Buch lange nicht gelesen, ich hab von diesem Buch gehört, weil es in Berlin also Salongespräch und so geisterte, es gab ja auch den Film von Helene Hegemann und aha, jung, und Carl Hegemann kenn ich... [Moderator: Da gibt’s 'ne Vorgeschichte, die ist nicht unbekannt] Genau, genau, das ist also… Carl Hegemann ist auch jemand, den man in Berlin dauernd irgendwie trifft und es ist irgendwie hat sowas unangenehm Privates gehabt, daß es irgendwie dann von seiner Tochter 'n Buch geben sollte und ich hab das irgendwie mich hat's auch nicht interessiert letztlich, dieser ganze vorgeschobene Hype, den es schon gab, und hab dann auch das Buch irgendwie auf dem Tisch gehabt, hab's dann nicht gelesen, hab's 'nem Freund gegeben, der es lesen wollte, weil er drüber schreiben mußte, und hab dann irgendwann es zurückgekriegt, das war relativ kurz, bevor es erscheinen sollte, das Buch, und hab's einfach angefangen zu lesen und war tatsächlich von, vom ersten Satz an gefangen von dieser Radikalität der Weltsicht, von dieser eigenen Sprache, von…eine Sprache, die dauernd auf der Suche nach sich selbst ist, die so, die so Schlangen ringt, diese Autorin mit dieser Welt, und diese Sprache ist quasi das Medium, durch das sie sich diese Welt nährt[?] oder auch nicht nährt[?], das ist also voller Ekel, voller Schönheitswille, voller, voller Schönheitsverachtung dieses Buch und ich kann mich wirklich nicht erinnern, wann ich ein deutsches Buch gelesen hab, was mich so, in dieser Energie, so begeistert hat, und das hat eben nichts damit zu tun, wie alt die Autorin ist, oder wie wie die Vorgeschichte ist, sondern das hat nur damit zu tun, wie sie auf diese Welt blickt, und das hat mich, das hat mich fasziniert.“

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Hegemann bei Harald Schmidt ...
... macht auf mich durch totale Unbedarftheit und Nichtwissen übers Bücherschreiben, über den Inhalt ihres Buches ("ich soll diesen Satz geschrieben haben?") und übers Berghain stark den Eindruck, als habe sie mit dem Buch in Wirklichkeit gar nichts zu tun und sei nur ein vorgeschobener Strohmann für die Vermarktung.

Wieso ruft eigentlich keiner mal beim Berghain an und fragt, ob die Dame dort bekannt ist?

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Eine Inkongruenz zwischen dem persönlichen Auftritt Hegemanns und dem Axolotl-Text habe ich auch registriert; mitbedenkend, daß Eloquenz und die Gabe des Schreibens natürlich verschiedene Talente sind; aber daß ihr z.B. zum Berghain nicht einmal ein beschreibendes Adjektiv oder eine Metapher einfiel (sie hätte sich ja aus dem Fundus ihres Buches bedienen können), verwunderte mich. Der Berghain habe ein Konzept, welches genau, wisse sie nicht, aber er habe eines. - Daß Carl Hegemann den Roman Strobo, wie der Sukultur-Verlag öffentlich gemacht hat, an Helene Hegemann hat schicken lassen, ist allerdings ein starkes Indiz sowohl dafür, daß sie an Axolotl intensiv mitgearbeitet hat, könnte andererseits auch darauf hindeuten, daß die Konzeption des Buches und Recherche (Erzählhaltung, Materialiensammlung, Montage) nicht ihr Tun allein ist (warum nicht selbst bei Amazon bestellt). - Im Text finden sich allerorten Versatzstücke wie etwa "die sich seit den siebziger Jahren verstärkende Moderne-Postmoderne-Diskussion" (S. 76), die so wenig durch eigene Denkerfahrung und Wahrnehmung abgedenkt scheinen wie der Berghain durch Erleben; auch die Songstextzitate aus den 70er Jahren passen nicht recht zur Absetzbewegung, selbst wenn diese Platten im Elternhaus herumstanden. L. Cohens "Don't go home with your hard-on" vom Album "Death of a Ladies' Man" ist schon etwas entlegen (überhaupt: die männliche Seite des Erzähler-Ichs). Das sind andererseits ja auch keine Glanzstellen, von denen man geradezu sagen möchte: Wow, schon mit 17 Phil Spector-Platten gehört; wow, schon mit 17 die grandiose Moderne-Postmoderne-Diskussion überblickt; mit so jemandem würde man doch weder gleichaltrig auf dem Schulhof noch als Älterer reden wollen. Das kann jedenfalls nicht das vielgerühmte "Echte" sein. Neuerdings - kommen wir auf Weidermann zurück - soll man den Roman aber ja wegen seiner Unechtheit schätzen, das Montierte und Fehlen des Eigenen, das Spiel mit den Stimmen als konstitutiv, so daß sich eine Echtheit also vermittelt nur in der ausgestellten Substanzlosigkeit, durch ein Sammelsurium des Unechten, zeigte. Nicht zu bestreiten, diese gängige Dialektik haben wir auf den ersten Seiten ja auch schon bemerkt. Nur machen solchen gedanklichen Bewegungen aus einer schlechten Seite Prosa noch keine gute. Die Spannungen, die durch die Zitate bzw. verschiedenen Lebens- und Kulturbereiche im Text entstehen, sind denn auch eher gering.

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Die Sprache hier: http://blog.mathias-richel.de/2010/02/06/schreiben-wie-helene-hegemann/ kam mir auch stellenweise vor wie aus meiner eigenen Teenagerzeit in den 90er Jahren ("Mäckes", "Wichser", "leck mich"), und ich habe mich gefragt, ob die heute wirklich noch (oder wieder) so reden. Aber vielleicht täuscht mich auch meine Erinnerung, oder Richel hat eine sehr spezielle Auswahl getroffen. Das können andere besser beurteilen.

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Klar reden die (noch) so! Weiß ich von meinen kleineren Geschwistern. Ich fand die Auswahl im Link aber ziemlich begrenzt. Da fehlen doch noch "Ey Alter", "Geh, f*** dei Mudda", "Spaßt", "F*****k necht", "Lan", "Mongi", usw. usw.
Dagegen geradezu elegant die Formulierung eines ehemaligen Klassenkameraden von mir: "Du kannst mich mal am A-bend besuchen."

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Oh, und ich wollte schon anmerken, dass das "Ey" fehlt, denn ich hatte gehofft, dass "meine" Generation wenigstens darauf ein Monopol hatte. Schade, dann eben nicht.

Damals war es aber schon so, dass man die Jugendsprachen deutlich unterscheiden konnte. Zumindest kam uns das so vor. Wenn jemand das Wort "dufte" benutzte, war das zum Beispiel ein Alarmzeichen, dass da ein Erwachsener sich entweder einschmeicheln oder unbedingt wieder jung sein wollte.

Aber wir hatten mehr Anglizismen.

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Und der ständige Gebrauch des Wortes "echt" scheint aus der Mode gekommen zu sein, wohingegen das ständige "Schwören" wohl erst nach meiner Zeit in die Jugendsprache Einzug gehalten hat. Okay, also ist es vielleicht in dieser Hinsicht doch authentisch. Aber ich hätte - äh - echt gedacht oder vielleicht auch schwören können, dass sich in fast 20 Jahren in der Teenager-Sprache mehr verändern würde.

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Sogar "grottenschlecht" gibt es bei ihr noch!

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"Das schwör ich Dir" kam so um 1991 auf. "Dufte" gehörte durchaus noch in meine Generation (60er Geburtsjahrgänge).


Heute aktuelle serbische Beleidigung: "Bei deiner Beerdigung ficke ich die komplette erste Reihe der Trauergäste". Beliebter Fluch im Libanon bzw. Irak bzw. Afghanistan: "Dein Haus kommt life im deutschen TV!"

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wollte da jemand aus der FAZ redaktion W. eine reinwuergen als er deinen text tags darauf hat drucken lassen? btw, ist jedenfalls auch ohne hintergedanken sehr wuerdige schreibe.

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FAZ und FAS sind relativ unabhängig laufende Geschichten.

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Ich fühle mich, was meine Einschätzung von Kommentaren zu (Print-)Artikeln betrifft bestätigt. Gut, diesmal war die Klimalüge zuerst, der Islam kommt aber bestimmt auch noch.

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Was soll hier noch kommen? Die Sache ist durch. Ich hoffe nur, daß der Vertrauensverlust, den die deutsche Literaturkritik erlitten hat, sich verfestigt.

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Wobei ich das Ullstein-Verhalten gar nicht mal für uncleveres Krisenmanagement halte. Jetzt haben sie den Airen auch noch eingekauft und verdienen daran auch noch mit.

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Da kommt noch was nach.

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Oh, hoffentlich!
Es kann ja wirklich nicht angehen, dass alle wieder zur Tagesordnung übergehen, nachdem das unverholene Abschreiben durch die billige Intertextualitätsdrehe (samt literaturwissenschaftlicher Absolution in der ZEIT) vermeitlich platt gebügelt worden ist!
Ich jedenfalls warte dringend darauf, dass sowohl dieser noch immer nicht ganz durchsichtig gewordene Lärm um ein literatisches Nichts wie auch seine Vereinahmung durch den Verlag und die (Print-)medien noch nicht ad acta gelegt werden, auch wenn das Feuillton vermutlich schnell Konsens darüber herzustellen versuchen wird, dass die causa Hegemann nun keiner weiteren Diskussion mehr bedarf.

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Juhu, die PDF ist da!
http://www.boersenblatt.net/sixcms/media.php/747/Hegemann%20Quellen%20und%20Dank%5B1%5D.pdf

Nicht ohne Reiz der Wechsel der Person vom "Ich danke:" in den Plural "uns":

"Dieser Roman folgt in Passagen dem ästhetischen Prinzip der Intertextualität und kann daher weitere Zitate enthalten. Der Verlag hat sich bemüht, alle uns bekannten Rechteinhaber zu ermitteln. Sollten dennoch Inhaber von Urheberrechten unberücksichtigt geblieben sein, bitten wir sie, sich mit dem Verlag in Verbindung zu setzen."

Seit wann "folgen" Romane Prinzipien?

"kann daher … enthalten" - das steht auf Müsliverpackungen

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Beantrage, die Schreibweise Feuilleton endgültig offiziell durch Fäuleton zu ersetzen.

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Das "ästhetische Prinzip" der Intertextualität werde ich mir merken. Dann lässt sich ja eine Serie von Ladendiebstählen als künstlerische Handlung begründen, da dieses Happening dem ästhetischen Prinzip der translokatorischen Entörtlichung von Gebrauchswerten verpflichtet ist. Steuerhinterziehung ist ja auch nur eine Prioritätenverschiebung von Einzelsimulakren innerhalb der strukturellen Revolution des Werts, und Attentate und Amokläufe die unter bestimmten Gesichtspunkten ästhetisch gebotene zeitweilige Entfernung von Elementen des Genpools.
Es gibt einen Text von Hannah Arendt, demzufolge Adolf Eichmann und Heinrich Himmler sich dem Kategorischen Imperativ von Kant verbunden fühlten.

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@che2001: Ideenklau mit einem "ästhetischen Prinzip" zu ummänteln ist das eine. Es funktioniert aber nicht nur moralisch, sondern auch ästhetisch nicht. Ihre skurrile Begründung des Ladendiebstahls erinnert an das Zweite Surrealistische Manifest. "Die einfachste surrealistische Handlung besteht darin, mit Revolvern in den Fäusten auf die Straße zu gehen und blindlings soviel wie möglich in die Menge zu schießen." - Dies zum Koordinatensystem von "radikal, klug, abgründig" (Klappentext Axolotl); es wäre ästhetisch nämlich richtig gewesen, sich nicht ausdrücklich auf ein ästhetisches Prinzip zu berufen; dies ist im Grunde ein ziemlich gedankenloser Bruch mit dem ästhetischen Prinzip, sich nicht zu erläutern (bzw. die Erkenntnis von "Prinzipien" der Evidenz des Werks zu überlassen) - erzwungen durch die moralische Misere.

"Der Roman Die 120 Tage von Sodom folgt dem systematischen Prinzip eines Katalogs perverser Sexualakte. Er könnte daher noch weitere als die hier verzeichneten Stellen enthalten, die das Sittlichkeitsgefühl des Lesers verletzen. Sollten wir eine Perversion vergessen haben, bittet der Verlag, sich mit ihm in Verbindung zu setzen. Viele liebe Grüße aus der Bastille, D.A.F. de Sade"

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DIE ZEIT (Kommando Helene Hegemann)
Frau Radisch,

abschreibende 17-jährige Autorinnen interessieren uns nicht, sondern Leute wie Sie, gleich welchen Geschlechts, die ihre Aufgabe, schlechte Literatur als schlecht zu benennen und gute als gut, nicht erfüllen, sei es aus Inkompetenz oder persönlichen Interessen, sind uns ein Ärgernis. Das hier zum Geschlechterkampf umzudeuten, ist ja wohl das Lächerlichste. Das Plagiatsthema, das nun auch noch dazu herhält, Hegemann in eine Reihe mit Jelinek, Brecht, Th. Mann, Celan zu stellen, verschleiert das Problem. Und wenn Sie hundert Literaturwissenschaftler finden, die uns vierspaltig die Montagetechnik erklären und vom (jaja, männlichen) Subjekt der Neuzeit murmeln. Sie haben alle Transzendentalien gegen sich. Und damit Sie das nicht nachschlagen müssen: Sie haben die Schönheit, die Kunst und die Literatur, mit allen Namen, die dafür einstehen, gegen sich.

Kommando Otto Weininger

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Vom Radischen
habe ich mir gerade 3 seiner Literaturtipclips angesehen. Dünnbrettbohrertum wäre noch gelogen. Literarische Form kennt sie nicht; Inhaltsästhetik vom Flachsten.
Und jetzt erklärt Schwester Iris im Print, dass das Patriarchat ("Backenbärte") über das goldige Mädel herfällt.

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Was? Sexistisch fand ich ja eher den Hype, und die Leute, die ihn kreiert haben.

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Also sprach das Radischen
"Reden wir nur von dem unerhörten, in die Zeit der Backenbärte zurückweisenden misogynen Ton, mit dem das männliche Establishment eine bedrohlich junge, bedrohlich virtuose und bedrohlich bedenkenlose Autorin aus seinem Hoheitsgebiet verbannen möchte:"

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"künsterlisches Urteil"
Wenn DIE ZEIT Ijoma Mangold hier http://www.zeit.de/2010/08/Helene-Hegemann-Plagiat?commentstart=17#comments richtig zitiert: »Die Plagiatsvorwürfe ändern an meinem künstlerischen Urteil über das Buch nichts.«, dann wären für Mangold jetzt schon seine eigenen Urteile künstlerische Akte. - Leute mit solchen Ausdrucksschwächen sind als Beurteiler von Sprachkunstwerken natürlich nicht vertrauenswürdig.

Welche Zeitung bleibt eigentlich noch übrig, um das tatsächliche Thema im Print zu setzen? Die taz?

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Bin schon dran. (online)

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@deutscherwinter: Das ist dann wohl ein Mistverständnis. Es ging mir darum, zu erläutern, dass diese Legitimierung des Textklaus von Mädchen Hegemann mit schwurbelnden Wortklaubereien auf beliebige Straftaten von Kleindelikten bis Genozid übertragbar ist.

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@che2001: Ich hatte dem etwas Satirisches entnommen, die Demontage dieser Argumentation, aber natürlich haben Sie recht, auch in der Übertragung stimme ich frei nach Wer im geringsten untreu ist usw., Luk 16,10 gerne zu. Meine Erwiderung sollte meinen, daß das gute Axolotl ebenso von einer amoralischen, ästhetischen Position aus einer Prüfung im Licht nicht standhält. Daß die Selbsterläuterung nach der anderen Seite hin entlarvt. Das Buch ist einfach schlecht, künstlerisch, und das ganze Gemache und Lancieren und Argumentieren ist moralisch schlecht.

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Carl Hegemann, sagt Iris Radisch, hat mitgearbeitet
http://www.swr.de/mediathek/audio-radiowelt/swr2/-/id=4810924/did=5975150/pv=mplayer/vv=popup/nid=4810924/1iai4c5/index.html
"Wie mich das alles ankotzt", Moderation: Michael Köhler
SWR2 Kulur Forum 11.2.2010

Denn sie wissen nicht, was sie tun...
Bitte mal genau lesen, diese Zyniker... Radisch sagt hier sogar, daß es ein schlechtes Buch ist, aber so, daß man es nicht merkt, im flüchtigen Medium der wörtlichen Rede. Auch wird es von weiteren emphatischen Äußerungen übertönt.

Transkription 18 min 16 sec ff.
Iris Radisch:
„Das ist natürlich und das ist, finde ich, auch das Tragische für das Buch und für und für die Helene Hegemann, das ist natürlich die Ästhetik, aus der ihr Vater kommt, das ist leider Gottes die Volksbühnenästhetik […] Das ist, glaube ich wirklich, das, was ganz schlimm ist, sie hat, das sagte auch Andrea Hünninger, sie hat gar keinen Ansatzpunkt für Revolte, sie erfüllt eigentlich unsere avangardistischen ästhetischen Kategorien aufs Vorbildlichste, das ist ganz schrecklich, daß sie eigentlich im Grunde, obwohl sie ihrem Vater hier immer nun wirklich bißchen kokett Arschloch nennt und im Abspann ja dann auch trotzdem für die Mitarbeit [!] dankt [lacht], daß sie dem gar nichts entgegenzusetzen hat außer eine Mega-Klage […] und da seh ich außer Klage ist eigentlich letztlich, und des ist total tragisch, die Erfüllung des väterlichen ästhetischen Programms.“

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Ja, genau, jaja ich will Ja
Transkription 31 min 45 sec ff.
Diez: Es geht ums Tun, um radikale Gegenwart, es geht ums Leben, also das ist, glaube ich, ihre Vorstellung vom Anderen, also eine radikale jenseitslose – das meine ich mit dem Wort Performance – das zu tun, was sie tut, im Moment zu leben, und das gar nicht zu behaupten, das: Ich lebe jetzt im Moment, sondern einfach Tag für Tag ziellos…
Radisch: Gar kein Ziel, da ist überhaupt kein Ziel …
Hünniger: Ja, genau, jaja
Diez: Das aber muß man gar nicht werten, das klingt schon immer so wertend, das ist, glaube ich …Der einzige Ausweg ist zu leben [Kunstpause]
Moderator: Da ist kein Ziel
Radisch: „Alles was passiert“ …Wartet mal … „Alles was passiert, dauert 3 Sekunden“, das finde ich einen absolut tollen Satz, ja, der, glaube ich, diese Haltung ganz kurz zusammenfaßt, ja. Alles nur 3 Sekunden und weiter kann man, das sagt ja auch Georg Diez, kann man gar nicht denken, weitere Projekte kann man gar nicht fassen. Das ist wirklich die Radikalität des Augenblicks, und wenn wir ganz ehrlich sind, sehr viel mehr haben wir ja auch nicht [allgemeine Zustimmung]“

Hauptsache leben, Hauptsache kein Ziel, Hauptsache Penetration, Hauptsache nicht werten – die Haltung dieses Diskussionskonsenses, stelle ich mit Überraschung fest, entspricht so etwa dem weiblichen Prinzip nach Otto Weininger, den Frau Radisch so passend wie vermutlich ahnungslos in die Debatte geworfen hat:
„Die Frauen haben keine Entwicklung; weil sie keinen Willen zum Wert haben: Hiermit ist das begründet, was ich einmal (»Geschlecht und Charakter«, 1. Aufl., S. 382) allzu abgerissen behauptet habe: daß für die Frauen die Zeit nicht gerichtet ist.“ Otto Weininger, Das Zeitproblem (zit. n. Weininger, Über die letzten Dinge, 1997, S. 116)

P.S. Radisch liest Kinderporno-Passage at 29:20 (Sechsjährige)

P.P.S. Ich hoffe, Don Alphonso, Sie sehen diese ausschweifend langen Zitate noch nicht als Gespamme an, ich wollte es nicht dem SWR oder der ZEIT einstellen und fand es hier besser aufgehoben und freue mich schon auf Ihren Text.

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Ich hab's
Vielleicht ist das Ganze ja eine raffiniert eingefädelte Verschwörung von Hegemanns Vater, der sich damit am Literaturbetrieb rächen will. Er selbst hat, vielleicht mit gleichgesinnten Freunden, den Roman geschrieben/kompiliert/abgekupfert, und seine tumbe Tochter als Strohmann vorgeschickt, und das Ding muß jetzt deshalb den Literaturpreis kriegen, damit er hinterher an die Öffentlichkeit treten kann, um all den blind lobhudelnden Scheinexperten mit dem Schwert der Wahrheit die Maske der Kompetenz runterzureißen. Und wir hier verhindern diese großartige Aktion nur, mit unserer Forderung, daß HH den Preis nicht kriegen soll ...

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