: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 26. Februar 2010

Die grosse Angst

Ich glaube im Übrigen nicht an einen grossen Euroverfall. Gut, es gibt da ein paar periphere Probleme, und vielleicht wird man den Euroraum spalten müssen. Aber solange es den Briten immer noch dreckiger geht und in den USA die Subprimekrise gerade wieder den Kopf hebt und AIG weiter kriselt, ist Europa relativ gesehen immer noch eine stabile und sichere Nummer.

Trotzdem geschah es vor ein paar Tagen, dass jemand angerufen und gefragt hat, ob unsereins vielleicht eine Immobilie verkaufen wollte. Zu viel Geld, zu wenig sichere Häfen, das verleitet zu erstaunlichen Aktionen. Geschäfte gab es nicht, aber dafür einen Beitrag in der FAZ über Griechenland und die Reichen.

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Schon wieder München

Inzwischen, und ich passe durchaus auf, weil ich mich über meine Veränderung wundere, fahre ich nach München, tue, was getan werden muss, halte ab und zu beim Markt an, gehe vielleicht noch in eine Ausstellung oder Vorbesichtgung, auch in ein paar Antiquariate, und fahre wieder heim. Erstaunlich für jemanden, der sich vor 10 Jahren nicht hätte vorstellen können, dass "heim" etwas anderes als München ist. Ich mag München als Stadt immer noch, ich mag "mein" Viertel immer noch, aber die Vorstellung, dort wirklich zu wohnen - ist nicht gerade erheiternd, um es dezent zu sagen.



Es gibt mir in München einfach zu viele dieser ganz bestimmten Schleimbatzenmünchner, Menschen ohne Distanz, Berliner Asoziale gewissermassen mit Münchner Statussymbolen, von denen jeder weiss, dass sie menschlich und fachlich unerträgliche Quatschköpfe sind, aber irgendwie hat niemand den Mut, sie auch entsprechend zu behandeln. In den letzten 10 Jahren, mag mir scheinen, hat das etwas überhand genommen - Freaks, die nicht nur ungefragt Mails schicken, sondern auch noch all die Internetkanäle für ihr Geseier und ein Bild ihrer hässlichen Kotzfresse dazupacken, als würde man in der Stadt noch nicht genug von dem Zeug erleben. Typen, die weder Anstand noch Zurückhaltung kennen, die Gschaftlhuber, die Adabeis, das alles floriert kräftig in München, man merkt es am Strassenverkehr und an den Kassen, in den Cafes und vor den Büros. In meinem Viertel geht es noch einigermassen, aber jedesmal, wenn ich durch München Richtung Tegernsee fahre, komme ich an der Bürowüste des Ostbahnhofs vorbei, und mir wird körperlich übel. Genauso auf dem Weg nach Norden, wo Vermietungsprobleme mit Namen wie the M-Pire, haha wie kreativ, beantwortet werden. Voll mit billigen Anzügen und schlechter Erbsenzählerfüllung.



Das ist nicht mehr meine Stadt, es ist die nächste grosse Stadt für Bedürfnisse, die man in den kleinen Orten nicht befriedigen kann, notwendig, halbwegs schön, sehr schön für eine Stadt dieser Grösse, aber am Schönsten mit dem Wissen, dass 47 Kilometer, teilweise im Oberland, zwischen einem und der Stadt liegen. Und die nicht allzu oft rauskommen, um mit ihren BMW-SUVs und Geschäftsideen und bescheuerten Powerpoint-Charts zu stören.

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