Webwatching ist als HTML online
Und offensichtlich war es wohl der Jahresabschlussbericht der schwarz im Sanitäranlagenbau arbeitenden Medienleute (jaja, die Medienkrise, ich verstehe), so viele Klowände werden da mehr oder weniger deutlich angesprochen. In fact, da steckt mitunter so viel an Unverständnis drin, dass mir irgendwie die Lust fehlt, mich damit auseinanderzusetzen. Wie überhaupt schon lange mit dem meisten, was Medien so über Blogs schreiben. Nicht meine Welt. Nicht mein Kulturverständnis. Kann sein, dass Blogs kaum Impact auf Medien haben. Aber Medien haben sicher keinen Impact auf Blogs.
Zu einigen schönen Seiten des Lebens auf Webwatching: Hans-Jürgen Bucher, Gundolf S. Freyermuth, Peter Glaser, mein persönlicher Favorit, Klaus Meier, Peter Praschl. Ich bin da. Ich denke, Jörg-Olaf Schäfers wird sich wohl den von einem ZEITler beklatschten Müll-Blumencron morgen vornehmen. Viel Spass, it´s like shooting fish in a barrel.
Aber spätestens morgen sollten die ein Kommentar-Modul installiert haben, das trau ich Ihnen zu ;-)
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Mein vorläufiges Fazit: Objektive Information ist ein Ideal. Ideale sind unerreichbar. Und es ist unsinnig, Blogger an einem Ideal messen zu wollen, das sie gar nicht für sich beanspruchen.
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Ich schmeisse die alten Tempos sowieso nicht weg, aber der Glaser mit dem blauen Planeten und der heilen Welt ist derjenige, der moch auch in grösster Platzverzweiflung davon abhalten würde, sowas zu tun. Leider ist sein letztes Buch etwas untergegangen, geschichte vom nichts. Das war selten fein. Wenn nur das Buch erhalten bleibt vom ersten jahrzehnt des 21. Jahrhundert in Deutschland, dann ist es gut.
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War aber ein wirklich schönes, enorm langes Interview, das hier sehr gekürzt ist.
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"Die Illusion, dass wir die Wirklichkeit über die Medien präsentiert bekommen, wird immer stärker. "
stammt, hat mich an einen Artikel von Charlotte Wiedemann erinnert, den ich kürzlich zufällig entdeckte (als ich was ganz anderes suchte) - Die gerahmte Welt:
http://www.qantara.de/webcom/show_article.php/_c-469/_nr-131/i.html
Womit nebenbei belegt wird, auch Frauen können die Rahmenbedingungen der Medienberichterstattung erkennen ;o).
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"Momentaufnahmen im Leben des Immobilienmaklers"
Von Verhandlungen über Einbauküchen, Geschossflächenzahl, Provisionsdrückern.
Könnte sogar für eine ordentliche Bebilderung sorgen.
Die Immobilienmakler jun. und sen. auf der Flucht vor dem Finanzamt.
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Und mit Telepolis konnte ich noch nie viel anfangen.
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Die direkte Folge sind dann die Blogs der Medien, der ganze Schmarrn der ZEIT, Tagesspiegel, SZ und FTD. Das ist dann die HTML-gewordene Form der Aussage: Das kann meine 9-jährige Tochter auch, und zwar viel besser!
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Das, was mich auf den ersten Blick gereizt hat, war einzig die Tatsache, dass die Heimseite fast ohne Bilder auskommt. Nur wozu die Mühe mit der Flash-Programmierung dienen soll - außer zu zeigen, dass man sowas machen kann, versteh ich immer noch nicht.
Ok, dann, als ich hier den Eintrag las und den Link wiederfand, hab ich mir die Mühe gemacht, ein paar Interviews zu lesen. Ist das Webwatchblog mehr als eine Sammlung von Interviews - gibt es da eine Message, die man sich zusammenreimen kann, sollte, müsste?
Man liest im Editorial beispielsweise einen Satz wie
- " Die journalistischen Darstellungsformen wandeln sich – im Netz und anderswo; man versucht, aus dem Korsett strikt linear organisierter Präsentation auszubrechen, arbeitet stärker modular, eröffnet neue Möglichkeiten der Interaktion."
Aber es bleibt für mich verlorene Zeit. Was ist meint denn z.B. die Formulierung "Korsett strikt linear organisierter Präsentation" ?
Vielleicht weiß der praktizierenden Journalisten, der sich von Chefredakteurs-Anweisungen und Redaktionsschluss eingeengt sieht, sofort, was gemeint ist. Mir ist es alles andere als klar. Ich kann raten, was gemeint ist, will es aber eigentlich nicht. Und mein Unverständnis loswerden kann ich da mangels Kommentar auch nicht. (grummel!)
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Insofern ist es schon als Gegenstand im Netz eine Manifestation einer Diskursverweigerung. Es interessiert die einfach nicht, nach ihren Statements eine Debatte folgen zu lassen. Und sich herabzubegeben.
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Man muss immer wieder auf die SZ-Blogs verweisen, die ohne jede Reaktion auf die oft negative Meinung der Leser monatlich einen neuen Artikel ins Netz pusten, isoliert und allein stehend in ganzer Pracht.
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Was die Damen und Herrn nicht verstehen ist, dass ihre weitgehend trivialen Statements (sorry, das sind doch alles Allgemeinplaetze die jeder der sich schon etwas laenger im Netz aufhaelt in genau der gleichen Qualitaet absondern koennte - ohne gleich einem Hochschulinstitut vorzustehen) rueckstandslos Verpuffen - der Punkt ist doch, dass die immer leichtere Verfuegbarkeit von Technologie und (Netz)Infrastruktur es immer mehr Leuten erlaubt Dinge zu tun - ueber die sich die Herren(!) dann anschliessend wieder den Kopf zerbrechen koennen. (Ohne selber gleichwertiges produzieren ... )
Das ist ein wenig aehnlich dem Musikkritikerwesen - zu dem mir sehr passend die folgenden Geschichte (ich glaube ueber Bruno Walter) einfaellt: Nachdem eine vernichtende Kritik ueber eines ihrer Konzerte erschienen war sassen die Wiener Philharmoniker zerknirscht in der Probe - Dirigent Walter munterte den traurigen Haufen mit den Worten: "Meine Herren - haette X. etwas vernuenftiges gelernt saesse er nicht im Publikum sondern hier bei uns." wieder auf.
So schauts.
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"Anschwellender Blogsgesang" - immer wieder schön. Für die Schreibweise mit zwei g hatte ich vor knapp einem Jahr schon Titelschutz geltend gemacht. Gut für den SZ-Kollegen, dass er ne andere Schreibweise gewählt hat. Sonst hätt er jetzt echt Stress. Aber den hat er vielleicht auch so. Man lese und staune...
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Sie haben den Schuss nicht gehört. In einem Jahr werden sie wieder gefragt, sind genervt, dass es noch immer um diese Blogs da geht und schimpfen weiter über diese grösser werdende rasselbande, die sich nicht an ihre Ordnung hält. Vielleicht fordert der erste auch ein hartes staatliches Durchgreifen, wer weiss...
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- es gibt Menschen die tuen manche Dinge nur weil sie
ihnen Spass machen - Nicht jeder will mit dem was er macht gleich die Weltherrschaft erringen
- Es gibt Dinge die koennen parallel existieren ohne einander gleich vom Markt zu verdraengen, kaputt zu machen, etc.
- die Winkelsumme im Dreieck betraegt 180o
ohh ich vergass ... es gibt eine grosse Anzahl verbohrter engstirniger Journalisten bei der SZ
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Um mal ein wenig die Zahlen zu bemühen: Dieses Blog hier kommt im vergleich zu normalen Medien selbst bei penibelster Messung ohne RSS-Leser auf Userzahlen, die in etwa denen einer mittelgrossen Regionalzeitung mit mässigem Onlineangebot entsprechen.
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die mittelgrossen Regionalzeitungen verlieren bis heute mit ihren online Angeboten doch nur Geld ... (wenn ich die verzweifelten paid content Angebote allerorten richtig interpretiere)
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(Aber Regionalzeitungen werden schon noch uebrigbleiben - schon wegen allermoeglichen Ommas und technikkritischen Geschichtslehrern (und schon ist meine Parallelitaetstheorie wieder bestaetigt - puff)
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Nur: Dieses Bedeutungs-Fass haben doch nicht die Blogger selber aufgemacht. Jedenfalls nicht mit diesem Getöse. Das haben die Medien doch erst selber so richtig eingeläutet in den letzten 12-18 Monaten, seit das Thema Bloggen rauf und runter genudelt wird.
Die wenigsten werden ihr Blog gestartet haben im Bewusstsein, damit schon Teil einer politisch-kritischen Gegenbewegung zu sein. Die meisten fangen doch eher so an:
- Ja hallo erst mal. Hab jetz auch nen Block und weiß noch net so recht, was das hier werden soll...
oder:
Hi, beim vorherigen Betreiber ist der Server samt Datenbank abgeraucht, nun versuch ich hier nen neuen Anfang...
Abgesehen von einer kleinen Minderheit von Bedeutungsbloggern schert sich das Gros der Bloggenden keinen Deut um irgendwelche gesamtgesellschaftlichen Überbau-Debatten. Und nicht zuletzt das macht doch den Reiz der Chose aus.
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Ist doch Spitze!
Journalistenmaterial/Redaktion ist linear-modular ersetzbar mit KOWIheimer / Uni/FHInstitut ...
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"Es ist ein Märchen, dass im Internet lange Texte nicht gelesen werden. Im Internet werden schlechte Texte nicht gelesen. Lange Texte sehr wohl, wenn sie gut sind."
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Nicht?
Verdammt, was mach' ich denn dann hier???
(jetzt abba Sinnkrise)
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Ich glaube, sie werden die letzten sein - wenn sie so lange überleben. Unter ihren Lesern dürfte sich der größte Anteil von Leuen befinden, die gar nicht online sind, nur selten online sind (der Enkel hat mal gezeigt, wie das mit E-Mail geht), oder die nur in "beschützender" Umgebung ala AOL online sind.
hellblazer> (jetzt abba Sinnkrise)
Kann man durch unverzügliches Schmieden eines neuen "evil plan" bekämpfen.
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Ich schätze es so wie donalphons ein: Die regionalen eitungen werden ihre Onlineangebote zu Selbstdarstellungsplattformen für die Menschen, Vereine, Bürgerinitiativen der Region ausbauen. Und Selbstdarstellung meine ich dabei keineswegs negativ. Wird dann aber wahrscheinlich alles sehr webzweinullig! ;-)
p.s. Wen's interessiert, unter dem folgenden Link gibt's ein paar gebloggte Hintergründe und Beobachtungen: http://www.media-ocean.de/category/bloggende-regionalzeitung/ zu dem Weblog-Projekt des "Volksfreundes"
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