Webwatching ist als HTML online

Allerdings ohne Kommentare.

Und offensichtlich war es wohl der Jahresabschlussbericht der schwarz im Sanitäranlagenbau arbeitenden Medienleute (jaja, die Medienkrise, ich verstehe), so viele Klowände werden da mehr oder weniger deutlich angesprochen. In fact, da steckt mitunter so viel an Unverständnis drin, dass mir irgendwie die Lust fehlt, mich damit auseinanderzusetzen. Wie überhaupt schon lange mit dem meisten, was Medien so über Blogs schreiben. Nicht meine Welt. Nicht mein Kulturverständnis. Kann sein, dass Blogs kaum Impact auf Medien haben. Aber Medien haben sicher keinen Impact auf Blogs.

Zu einigen schönen Seiten des Lebens auf Webwatching: Hans-Jürgen Bucher, Gundolf S. Freyermuth, Peter Glaser, mein persönlicher Favorit, Klaus Meier, Peter Praschl. Ich bin da. Ich denke, Jörg-Olaf Schäfers wird sich wohl den von einem ZEITler beklatschten Müll-Blumencron morgen vornehmen. Viel Spass, it´s like shooting fish in a barrel.

Donnerstag, 2. Februar 2006, 03:59, von donalphons | |comment

 
Danke dafür, Don! Da sage noch einer, Blogger bewirken nix.

Aber spätestens morgen sollten die ein Kommentar-Modul installiert haben, das trau ich Ihnen zu ;-)

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Danke erstmal an die Nachtschicht - das nenne ich ordentliches Krisenmanagement :-)

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Na Okay
Jetzt werd' ich's auch lesen - auch wenn da wieder nur Platzhirsche im Salonlöwenkostüm antreten ;o).

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Das ist der Fluch bei solchen Veranstaltungen... macht Euch einen guten Tee, es ist ziemlich viel Stoff.

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Zwischenbericht: Alles wie gehabt
Hab' bisher Deins gelesen und Leif und Blumencron. Tja, was kann man dazu schon groß sagen? Wenn man's böse betrachten will, ist die Betrachtung der Letztgenannten arrogant. Wenn man's gut mit ihnen meint, hält man sie einfach für naiv. Sie möchten zwar gerne objektiv sein (ist ja auch ein ehrenhaftes Streben), aber sie sind's nicht. Denn gleichgültig, wie sehr sie sich auch bemühen, durch umfangreiche Recherchen und Fachwissen, die Subjektivität auszuschalten, am Ende wird doch immer eine subjektive Sicht der Dinge rauskommen. Daher finde ich es ehrlicher (und für den Leser auch wirklichkeitsnaher und glaubwürdiger), wenn sie's einfach zugeben. So machen's die Blogger. Erst viele subjektive Sichtweisen können in der Summe (und durch Konfrontation im Dialog!) ein annähernd objektives Bild ergeben. Aber eben auch nur annähernd - erstens aufgrund der enthaltenen Subjektivität in den vermittelten Informationen und zweitens, weil auch der Leser sie durch seinen subjektiven Filter aufnimmt.
Mein vorläufiges Fazit: Objektive Information ist ein Ideal. Ideale sind unerreichbar. Und es ist unsinnig, Blogger an einem Ideal messen zu wollen, das sie gar nicht für sich beanspruchen.

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Ich habe nicht den Eindruck, dass die ernsthaft objektiv sein wollen; Interviews sind ohnehin keine objektive Sache. Daher kommt dann auch der Trend zum Interview; es ist eine der Strategien des Journalismus zurück zur Subjektivität. Was mich freut, ist dieser beleidigte Tonfall. Hihi. Da ist was angekommen.

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In der Fotografie ist das Thema ja schon längst durch. Als Bildbetrachter muß man sich ja immer die Aufnahmesituation und - eine meiner Lieblingsübungen - eben auch das, was nicht zu sehen ist, mitvorstellen. Die Intelligenteren unter den Bildproduzenten lassen das in ihrer Arbeit mitschwingen. Im Wissen um die Unmöglichkeit der Objektivität ist die zugegebene Subjektivität wesentlich objektiver. Und - da gebe ich dem Don recht - diese Würstchen, die immer noch die Objektivität wie eine Monstranz rumtragen, wissen das längst. Aber das zu bekennen, würde ihre hart erschleimten Karierren zunichte machen.

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Vollste Zustimmung zu deiner Einschätzung (nachdem ich einiges gelesen habe...). Außer Peter Glaser hat mich niemand bewegt... Und Peter Glaser hat mich immer schon bewegt (wir waren ca. anno 82 oder so Kollegen beim Düsseldorfer 'Überblick' - er wird sich nicht mehr an mich erinnern ;-).

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Der Glaser wird, wenn es viel zu spät ist, mal als einer der ganz Grossen erkannt. Und wenn er bloggen würde, dann wüsste ich, was ich jeden morgen als erstes lesen würde.

Ich schmeisse die alten Tempos sowieso nicht weg, aber der Glaser mit dem blauen Planeten und der heilen Welt ist derjenige, der moch auch in grösster Platzverzweiflung davon abhalten würde, sowas zu tun. Leider ist sein letztes Buch etwas untergegangen, geschichte vom nichts. Das war selten fein. Wenn nur das Buch erhalten bleibt vom ersten jahrzehnt des 21. Jahrhundert in Deutschland, dann ist es gut.

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@ interview
Der hübschen Dame würde ich auch gerne mal ein Interview geben.

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Schreib ein Blog, schreib ein Buch, dann klappt das schon.

War aber ein wirklich schönes, enorm langes Interview, das hier sehr gekürzt ist.

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Peter Glaser sieht die Rahmen
Der Absatz aus dem dieser Satz

"Die Illusion, dass wir die Wirklichkeit über die Medien präsentiert bekommen, wird immer stärker. "

stammt, hat mich an einen Artikel von Charlotte Wiedemann erinnert, den ich kürzlich zufällig entdeckte (als ich was ganz anderes suchte) - Die gerahmte Welt:
http://www.qantara.de/webcom/show_article.php/_c-469/_nr-131/i.html

Womit nebenbei belegt wird, auch Frauen können die Rahmenbedingungen der Medienberichterstattung erkennen ;o).

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@ eigenes Blog
Wäre bestimmt interessant .

"Momentaufnahmen im Leben des Immobilienmaklers"

Von Verhandlungen über Einbauküchen, Geschossflächenzahl, Provisionsdrückern.

Könnte sogar für eine ordentliche Bebilderung sorgen.

Die Immobilienmakler jun. und sen. auf der Flucht vor dem Finanzamt.

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Das schändet nicht, auch ein gewisser Jesus musste schon frühester Jugend erleben, was es bedeutet, wenn man die Wohnung von Ochs und Esel beschlagnahmt und sich in bethlehem nicht orentlich meldet.

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Warum wird das Interview mit Florian Rötzer nicht lobend erwähnt? Oder bin ich da jetzt in ein Fettnapf getreten?

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Es ist eine subjektive Auswahl. Ich fand das Interview bräsig und wenig gehaltvoll. Und "Die Blogs leben von den professionell erstellten Inhalten." das stimmt einfach nicht. selbst, wenn ich sowas mal verlinke, lebt dieses Blog nicht davon.

Und mit Telepolis konnte ich noch nie viel anfangen.

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Den zweiten Teil des Statements fand ich ganz treffend:

Ich glaube, es ist ganz wichtig, dass mit den Blogs eine neue Öffentlichkeitsinstanz hinzugekommen ist. Das kann dem Journalismus nur nützen, weil er seines Monopols beraubt wird.

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Hm, meine Rede since 2001. Spannender wäre die Frage, wie das mit den "Berauben" funktioniert. Es ist ja nicht so, dass da einfach ein anderes, subjektives medium ist, zu dem man wechselt. Bloggen hat noch ganz andere Aspekte, die gerade erst im entstehen sind - gerade im normalen Leben, wo Journalismus nie hinkommen wird.

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Wenn man die anderen Interviews, aber auch die Fragen der Interviewer sieht, dann muss man immer noch das seit 2001 Gesagte gebetsmühlenartig wiederholen.

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Mir kommt das ein wenig so vor, wie wenn ich auf dem Dorf ein paar Bauern beim Schimpfen über das Geschmiere von dem neumodischen Warhol da zuhöre.

Die direkte Folge sind dann die Blogs der Medien, der ganze Schmarrn der ZEIT, Tagesspiegel, SZ und FTD. Das ist dann die HTML-gewordene Form der Aussage: Das kann meine 9-jährige Tochter auch, und zwar viel besser!

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ich fand den Rötzer interessant. Klar, "nichts neues", aber zumindest, in Anbetracht dessen, dass es die Fragestellung war, die eine Antwort auf den "Nebenaspekt" des Bloggens, nämlich das Verhältnis zum "Journalismus", verlangte bzw. reduzierte, eine schöne klare Absage an das blöde "Konkurrenz"-Hype-Ding "Bloggen gegen Journalismus".

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Zeitdiebstaht, egal ob in Flash und html
Ich war da zunächst ganz schnell wieder weg, nach dem ich da war. Denn ich hab nicht begriffen, warum ich da was lesen soll. Die Namen sagen (zumindest mir mit meinem schlechten Namensgedächtnis) quasi nix. Der erste Verdacht: da stiehlt mir wer meine Zeit.

Das, was mich auf den ersten Blick gereizt hat, war einzig die Tatsache, dass die Heimseite fast ohne Bilder auskommt. Nur wozu die Mühe mit der Flash-Programmierung dienen soll - außer zu zeigen, dass man sowas machen kann, versteh ich immer noch nicht.

Ok, dann, als ich hier den Eintrag las und den Link wiederfand, hab ich mir die Mühe gemacht, ein paar Interviews zu lesen. Ist das Webwatchblog mehr als eine Sammlung von Interviews - gibt es da eine Message, die man sich zusammenreimen kann, sollte, müsste?

Man liest im Editorial beispielsweise einen Satz wie
    " Die journalistischen Darstellungsformen wandeln sich – im Netz und anderswo; man versucht, aus dem Korsett strikt linear organisierter Präsentation auszubrechen, arbeitet stärker modular, eröffnet neue Möglichkeiten der Interaktion."
[dank html funktioniert da copy and paste und man muss das nicht aus dem flash abtippen].

Aber es bleibt für mich verlorene Zeit. Was ist meint denn z.B. die Formulierung "Korsett strikt linear organisierter Präsentation" ?

Vielleicht weiß der praktizierenden Journalisten, der sich von Chefredakteurs-Anweisungen und Redaktionsschluss eingeengt sieht, sofort, was gemeint ist. Mir ist es alles andere als klar. Ich kann raten, was gemeint ist, will es aber eigentlich nicht. Und mein Unverständnis loswerden kann ich da mangels Kommentar auch nicht. (grummel!)

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Das Ding ist eine sammlung von Statements. Was fehlt, ist die Diskussion dieser Statements. Aber ausser mir will von denen keiner diskutieren. Was man so hört, war ich der einzige Interviewpartner, der gerne was anderes als Flash und Kommentare gehabt hätte.

Insofern ist es schon als Gegenstand im Netz eine Manifestation einer Diskursverweigerung. Es interessiert die einfach nicht, nach ihren Statements eine Debatte folgen zu lassen. Und sich herabzubegeben.

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ok. Eine Sammlung von statements. Und anscheinend genau so eine "strikt linear organisierter Präsentation", durch die sich das Editorial angeblich so korsettiert fühlt.

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Tjaaa,
welcher Wegweiser tapert denn selber los in die Richtung, in die er zeigt? ;-)))

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Ohne Minenräumkommando? Bei dem "gewöhnungsbedürftigen Stil" der Blogger=

Man muss immer wieder auf die SZ-Blogs verweisen, die ohne jede Reaktion auf die oft negative Meinung der Leser monatlich einen neuen Artikel ins Netz pusten, isoliert und allein stehend in ganzer Pracht.

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@varzil: ... in der Tat: Zeitdiebstahl (obwohl: man mus sich ja nicht bestehlen lassen) - nach diagonallesen von drei oder vier dieser Interviews habe ichs jetzt sein lassen mich da weiter bestehlen zu lassen.

Was die Damen und Herrn nicht verstehen ist, dass ihre weitgehend trivialen Statements (sorry, das sind doch alles Allgemeinplaetze die jeder der sich schon etwas laenger im Netz aufhaelt in genau der gleichen Qualitaet absondern koennte - ohne gleich einem Hochschulinstitut vorzustehen) rueckstandslos Verpuffen - der Punkt ist doch, dass die immer leichtere Verfuegbarkeit von Technologie und (Netz)Infrastruktur es immer mehr Leuten erlaubt Dinge zu tun - ueber die sich die Herren(!) dann anschliessend wieder den Kopf zerbrechen koennen. (Ohne selber gleichwertiges produzieren ... )

Das ist ein wenig aehnlich dem Musikkritikerwesen - zu dem mir sehr passend die folgenden Geschichte (ich glaube ueber Bruno Walter) einfaellt: Nachdem eine vernichtende Kritik ueber eines ihrer Konzerte erschienen war sassen die Wiener Philharmoniker zerknirscht in der Probe - Dirigent Walter munterte den traurigen Haufen mit den Worten: "Meine Herren - haette X. etwas vernuenftiges gelernt saesse er nicht im Publikum sondern hier bei uns." wieder auf.


So schauts.

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Hab jetzt auch ein paar gelesen, und mich nervt ehrlich gesagt dieses hochnäsige Gerede von der "journalistischen Relevanz" sehr. Es gibt journalistisch ausgerichtete Blogs und vieles andere. Jedes Film-, Literatur-, Strick- und Blümchenblog hat die gleiche Existenzberechtigung, wenn es jemandem Freude macht, es zu schreiben und - noch besser - es auch ein paar Leute gibt, die es lesen mögen. Das ist doch das Tolle an der Möglichkeit des Bloggens. Journalistische Blogs sind nur ein Teil davon. Und über die journalistische Qualität manches "etablierten" Online-Mediums brauche ich ja hier nix zu sagen...

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Zu dieser Debatte
passt vielleicht ein Fundstück, das der Kollege Küchenruf aus dem Netz gefischt hat.

"Anschwellender Blogsgesang" - immer wieder schön. Für die Schreibweise mit zwei g hatte ich vor knapp einem Jahr schon Titelschutz geltend gemacht. Gut für den SZ-Kollegen, dass er ne andere Schreibweise gewählt hat. Sonst hätt er jetzt echt Stress. Aber den hat er vielleicht auch so. Man lese und staune...

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Komischerweise hat sich an der Haltung nichts geändert, seit ich das erste Mal zu diesem Thema auf einem Posium sass - das ist jetzt fast schon ein Jahr her. Das Kernproblem ist, dass die andere Seite das Problem Blogs mit diesen Schlagworten für erledigt gehört. Jetzt hat man es ihnen gesagt, jetzt sollen sie diese Dinger da zumachen und bitte wieder bei den Medien lesen. Oder wenn sie schon weiter bloggen, dann bitteschön mit Regeln und so, wie sich das gehört.

Sie haben den Schuss nicht gehört. In einem Jahr werden sie wieder gefragt, sind genervt, dass es noch immer um diese Blogs da geht und schimpfen weiter über diese grösser werdende rasselbande, die sich nicht an ihre Ordnung hält. Vielleicht fordert der erste auch ein hartes staatliches Durchgreifen, wer weiss...

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Ja, wenn man manche Debatten zur Meinungsfreiheit hört, kann einem schon etwas mulmig werden.

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@ mark: Der hat natürlich in einigen Punkten nicht unrecht, manche amerikanischen Schwafler nerven natürlich, aber auch er geht schlichtweg am Punkt vorbei: Die Leute bloggen ja nicht, um Journalisten zu kegeln oder Firmen zu outen, sondern weil sie erzählen wollen. Das journalistische "Relevant Set" ist dabei höchst irrelevant.

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manchmal hilft es sehr sich ein paar essentials klar zu machen:
  1. es gibt Menschen die tuen manche Dinge nur weil sie
    ihnen Spass machen
  2. Nicht jeder will mit dem was er macht gleich die Weltherrschaft erringen
  3. Es gibt Dinge die koennen parallel existieren ohne einander gleich vom Markt zu verdraengen, kaputt zu machen, etc.
  4. die Winkelsumme im Dreieck betraegt 180o

  5. ohh ich vergass ... es gibt eine grosse Anzahl verbohrter engstirniger Journalisten bei der SZ

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Bei Punkt 3 gebe ich Dir leider nicht recht.Wenn der Markt 3 Player hat und es kommt ein vierter dazu, und alle leben nur von der gleichen Menge Aufmerksamkeit der Nutzer und den gleichen Werbegeldern, dann ist das ein Problem für die ersten drei.

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ja und nein - wenns um Werbegelder geht, keine Frage - da kommt es instantan zu Hauen und Stechen (was auch am beteiligten Menschenschlag liegt), es gibt aber auch genug Bereiche in denen Produkte relativ(!) friedlich nebeneinander existieren koennen (zB. im oss Bereich gibts jedes Framework in fuffzig verschiedenen Ausfuehrungen fuer noch so verschiedenen Plattformen - und trotz oftmals grosser Toene werden lange parallele Wegstrecken zurueckgelegt ....)

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Blöderweise ist aber diese Abwanderung ins Netz weg von den Konglomeraten ein wirkliches Problem für die Medien. Weil da nicht der Opa geht, sondern die werberelevante Zielgruppe. Das allein ist der Grund, warum die Medien jetzt ja auch versuchen, mit Blogs in dem Bereich mitzuspielen. Und deshalb verlinken sie auch nicht - bezeichnenderweise ist gerade beim SPON ein Beitrag, wo die Blogbar zur Sprache kommt, ohne dass verlinkt wird.

Um mal ein wenig die Zahlen zu bemühen: Dieses Blog hier kommt im vergleich zu normalen Medien selbst bei penibelster Messung ohne RSS-Leser auf Userzahlen, die in etwa denen einer mittelgrossen Regionalzeitung mit mässigem Onlineangebot entsprechen.

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... schon - aber Du wirst ja jetzt wohl mal hoffentlich nicht behaupten, das Du das hier wegen der Userzahlen machst.

die mittelgrossen Regionalzeitungen verlieren bis heute mit ihren online Angeboten doch nur Geld ... (wenn ich die verzweifelten paid content Angebote allerorten richtig interpretiere)

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Ich will was anderes sagen: Dass Blogs möglicherweise die virtuellen Regionalzeitungen im Netz werden. Wer sagt denn, dass "Heimat" heute nur mein Wohnort ist und nicht auch eine Art "Heimat" im Netz entsteht, die sich jeder Leser aus mehreren Blogs zusammenbauen kann?

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Kann man so sehen — meine Heimat allerdings ist der iPod - da passen mehrere hundert Stunden Bach, Joe Pass und Michael Brecker druff und 12722 Fotos meiner Lieben - mehr brauche ich nicht — hoppla - doch ich brauche noch mein thinkpad - stimmt! und dann kann man auch schon wieder herumbloggen ...

(Aber Regionalzeitungen werden schon noch uebrigbleiben - schon wegen allermoeglichen Ommas und technikkritischen Geschichtslehrern (und schon ist meine Parallelitaetstheorie wieder bestaetigt - puff)

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Von der anderen Seite her gesagt: Es gibt einfach Leute, für die ist Heimat nicht mehr nur durch eine geographische Region definiert. Ich habe nun mal mehr mit den Lesern meines Blogs gemein als mit dem durchschnittlichen Spiesser der bigotten Kleinstadt, aus der ich komme.

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... und anschliessend trifft man sich dann doch in DUS, hehe.

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Ist zwar Zukunft. Aber die Regionalzeitungen werden die ersten sein, die auf die Papierausgabe verzichten. Das lokale Geschehen kann man besser online darstellen. Und dann kommen auch nicht mehr die blöden Leseranrufe, wie: "warum haben sie von unserer Schützenvereinsversammlung nur so ein kleines Bild gebracht".

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Nochn Nachtrag
zu Don (10 Uhr 18): Absolut richtig, dass das Heilsgewichse nervt, von wegen: hach, Blogger werden die Demokratie beleben, die Wüste begrünen, was auch immer. Das nervt genauso wie vor Jahren das Gewichse der Dysons und Konsorten vor der 1.0-Bubble, von wegen E-Government supertoll und was nicht alles.

Nur: Dieses Bedeutungs-Fass haben doch nicht die Blogger selber aufgemacht. Jedenfalls nicht mit diesem Getöse. Das haben die Medien doch erst selber so richtig eingeläutet in den letzten 12-18 Monaten, seit das Thema Bloggen rauf und runter genudelt wird.

Die wenigsten werden ihr Blog gestartet haben im Bewusstsein, damit schon Teil einer politisch-kritischen Gegenbewegung zu sein. Die meisten fangen doch eher so an:

- Ja hallo erst mal. Hab jetz auch nen Block und weiß noch net so recht, was das hier werden soll...

oder:

Hi, beim vorherigen Betreiber ist der Server samt Datenbank abgeraucht, nun versuch ich hier nen neuen Anfang...

Abgesehen von einer kleinen Minderheit von Bedeutungsbloggern schert sich das Gros der Bloggenden keinen Deut um irgendwelche gesamtgesellschaftlichen Überbau-Debatten. Und nicht zuletzt das macht doch den Reiz der Chose aus.

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Ja, ja - wie fast alles ist doch auch dieses Thema ganz banal begruendet - ich vermute das da irgendwelches Journalistenmaterial morgens in irgendwelchen Redaktionen herumluemmelt und nicht so recht weiss mit welcherlei Themengut man heute so seine Seiten (Papier, Web, Klo) fuellen mag - tja man laesst die Gedanken, Google, Outlook einwenig kreisen - und schwupp liegt da das Blog-Thema auffm Tisch, man kann wohlfeil herumsalbadern, stoesst auch mit groben Fehlern fast nirgendwo kostenpflichtig dagegen und Seite (Klo, Papier, Web) um Seite (Web, Papier, Klo) fuellt sich.

Ist doch Spitze!

Journalistenmaterial/Redaktion ist linear-modular ersetzbar mit KOWIheimer / Uni/FHInstitut ...

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Immerhin haben sie das leif-Interview gekürzt beim SPON - und das, nachdem der Müll-Blumencron in seinem Interview selbst gesagt:

"Es ist ein Märchen, dass im Internet lange Texte nicht gelesen werden. Im Internet werden schlechte Texte nicht gelesen. Lange Texte sehr wohl, wenn sie gut sind."

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"Nicht jeder will mit dem was er macht gleich die Weltherrschaft erringen"

Nicht?

Verdammt, was mach' ich denn dann hier???

(jetzt abba Sinnkrise)

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strappato> Aber die Regionalzeitungen werden die ersten sein, die auf die Papierausgabe verzichten.

Ich glaube, sie werden die letzten sein - wenn sie so lange überleben. Unter ihren Lesern dürfte sich der größte Anteil von Leuen befinden, die gar nicht online sind, nur selten online sind (der Enkel hat mal gezeigt, wie das mit E-Mail geht), oder die nur in "beschützender" Umgebung ala AOL online sind.

hellblazer> (jetzt abba Sinnkrise)

Kann man durch unverzügliches Schmieden eines neuen "evil plan" bekämpfen.

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Komplett werden sich die Kleinstadt Boten nicht vom Papier verabschieden, aber man wird den Vereinen im Internet grössere Plattformen geben und dafür die Sache auf Papier eindampfen. Einfach, um das dauernde gejammer der Bäckerinnung wegen der 5 Wörter mehr für den Schützenverein zu beenden. Kost nix, müssen sie selber machen, in der zeitung ist mehr Platz für die promotion des XXL-Möbelhauses draussen vor der kleinen Stadt.

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Als Blogger und Medienwissenschaftsheini berate und beobachte ich hier in der ältesten Stadt Deutschlands eines aus meiner Sicht mutigsten Weblog-Projekte einer deutschen (regionalen) Tageszeitung (auch deswegen mutig, weil die Region ansonsten so wahnsinnig unlocker und konervativ ist). Man hat beim Trierischen Volksfreund erkannt wohin die Reise gehen wird/ könnte, eine schöne Verzahnung von Print und Blogs hinbekommen (Redakteurs-Blogs und Leserblogs stehen gleichberechtigt nebeneinander, es gibt eine tägliche Rubrik auf Seite 2 mit den "best-of-Blogs"Kommentaren zu lokalen Themen, immer wieder Themenseiten mit Blogger-Meinungen) und das bescheidende Wachstum der eigenen Mini-Blogosphäre lässt hoffen, dass dieses Experiment mit der Akzeptanz der Leser belohnt wird.

Ich schätze es so wie donalphons ein: Die regionalen eitungen werden ihre Onlineangebote zu Selbstdarstellungsplattformen für die Menschen, Vereine, Bürgerinitiativen der Region ausbauen. Und Selbstdarstellung meine ich dabei keineswegs negativ. Wird dann aber wahrscheinlich alles sehr webzweinullig! ;-)

p.s. Wen's interessiert, unter dem folgenden Link gibt's ein paar gebloggte Hintergründe und Beobachtungen: http://www.media-ocean.de/category/bloggende-regionalzeitung/ zu dem Weblog-Projekt des "Volksfreundes"

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