Das Wort zum Sonntag

Heute: Mit der Haskala der neoconnardschen Pseudoaufklärung in den Toches treten.

Sonntag, 12. Februar 2006, 10:53, von donalphons | |comment

 
Ah ja. Wir vergleichen jetzt also das Judentum des 19. Jahrhunderts mit dem heutigen real existierenden Islam. Moshe, eine Fatwa bitte!

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Nein, man vergleicht die extremen deutschen Reaktionen auf "das" Judentum mit den extremen deutschen Reaktionen auf nichtchristliche Bewohner dieses Landes und Menschen des nahen und mittleren Orients. Die Hässlichkeit lag schon immer im Auge des Betrachters.

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Blödsinn! Neben den paar Hanseln, die das fundamentalistische Christentum verteidigen wollen, sind leider noch viel zu wenige auf den Straßen, die sich gegen die drohende Gefahr einer rassistischen und sexistischen Ideologie, NICHT Religion, wehren.

"Die Hässlichkeit im Auge im Betrachters?" Nun:
"Man sieht nur mit dem Herzen gut." Hoffe, da schlägt eines!

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Rassistische Ideologie? jetzt aber mal Vorsicht mit den Worten, bitte. Rassismus ist dem Islam nun qua Zielsetzung wirklich eher fremd, und wenn, dann dominiert der innerislamische Rassismus - etwa der Gegensatz zwischen Türken und Arabern, zwischen Sunniten und Schiiten, zwischen Berbern und Schwarzafrikanern - aber wenn da jeder ein rassist wäre, gäbe es im islam verdammt viel zu tun. Wenn wir über eine exclusive Religion sprechen, nun, da fällt mir nicht viel ein, und die, die mir da einfallen könnte, ist halt mal qua Definition nicht für jeden gedacht. Ist aber auch ok.

Und Sexismus - worüber reden wir hier? Islam? Christentum? Judentum? jede andere Religion? Rechtsradikale Siedler in den besetzten Gebieten, die zurück zur Vielweiberei wollen? Amerikanische Fernsehprediger? Die Psychos in Thailand, die Frauensklavenhandel zulassen und per Gesetz den Besitz von Pornos verbieten? Hat da wer vielleicht die letzte Enzyclika des neuen Papstes nicht gelesen?

Idioten gibt es überall, in jeder Religion. Hier in Bayern muss man nur aus der Stadt rausfahren, um die Irren und Durchgeknallten zu finden. Und ich bin es Leid, mir alle Chancen, alle positiven Entwicklungen von den Dummschwätzern kaputt machen zu lassen, die die anderen nur aus der Glotze kennen.

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An der Stelle, wo Fruchtbarkeitskulte, (griechische) Tempelprostitution und ihre modernen Varianten als Handlungen armer Opfer beschrieben werden, habe ich denn aufgehört, in dieser Enzyclika zu lesen. Ich gehöre nämlich keiner SozialarbeiterInnen-NGO an, die auf der Suche nach reichlich Fördermitteln das Etikett Opfer auf alles klebt, was nicht bei drei auf den Bäumen ist.

Positive Entwicklungen? Ich bin es Leid, mir als Frau das dumme Geschwätz eines Kulturrelativismus ans Bein binden zu lassen, der von denen propagiert wird, die es sich selbst schön kuschelig eingerichtet haben in ihrer Heimstatt.

Stimmt: Am besten mal den Hintern rausbewegen!

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Frankly, you missed the point.

Wenn es Dir nicht passt, dass andere sich die Mühe machen und genau hinschauen, was wo passiert und was sich entwickelt, und dabei nur einmal statt hundertmal zu betonen, dass sie dennoch alle damit immer noch verbundenen Probleme von der Zwangsheirat bis zum blöden Spruch in Neukölln sehen und ändern wollen - dann mach es bitte selber. Aber bitte nicht zwingend auf ander Leute Blogs.

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Das ist schön, dass du versuchst differenziert zu argumentieren. Ich kenne diese Versuche aus meiner eigenen (Seminar-)Praxis sehr gut.

Wenn dir meine Kommentare nicht gelegen kommen, und ich in diesem Blog der Gut Informierten nicht erwünscht bin, werde ich hier selbstverständlich nicht mehr kommentieren.

Grüsse aus dem Glashaus ...

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Es ist so: Ich denke, schon nach dem ersten Kommentar hat jeder/jede verstanden, was Dein Begehr ist. In Deinem Blog meine ich auch erkennen zu können, dass Du meinen Ansichten nicht wirklich zustimmen kannst. Nur geht es hier um etwas anderes.

Mit Verlaub, das erinnert an jemanden, der in einem Food-Blog einen Beitrag über Salzburger Nockerln angreift, weil er nun mal auf Germknödeln besteht. Alles was ich tue ist, Dich darauf hinzuweisen, dass Du die Gernknödelfraktion gern woanders befriedigen kannst, nur geht es hier um Salzberger Nockerl. Nicht um Germknödel, und auch nicht um Blogpromotion -so kommt mir das nämlich inzwischen etwas vor. Und damit sollte die Debatte hoffentlich durch sein, Frau "Generation Blogger".

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Kleiner rhetorischer Trick. Nicht schlecht! Nur:
Auf unser (längst vergriffenes) Buch verweise ich nicht mehr so gerne. Da hatten sich nämlich einige Fehler eingeschlichen. Zwei Jahre später ist frau halt doch um einiges schlauer geworden, was die real existierende Mediendemokratie betrifft.

Food? Gernknödel? Salzburger Nockerln? Nun: Guten Appetit am reichlich gedeckten Content-Tisch wünsche ich! Die Tafelrunde ist allerdings längst erweitert worden. Wir spielen schließlich auch in der Mediendemokratie nicht (mehr) das letzte Abendmahl der auserwählten Jünger.

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Ich werte das jetzt mal als Schlusswort einer Egodebatte, die gern woanders weitergeführt werden darf.

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Zurück zu Chuzpe, I would propose.

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Äh,

Was bitte soll der Vergleich mit der Haskala, was immer die auch sein mag, und wen genau tritt der Vergleich wohin ganau ?

Ist die Haskala, man verzeihe mir die Unbildung als Nichtjude und Nichtphilosemit, ein religiös-etatistischer gedanklicher Überbau für eine verbindliche, pseudogöttliche Gesamtideologie, die wortwörtlich zu nehmen ist ? Eine totalitäre Ideologie, religiös untermauert ?

Wann ist wer wo angekommen und war man nicht schon weiter ? Warum der Rückschritt und - follow the money - wer hat ihn inszeniert und profitiert davon ? Fragen über Fragen.

Mit Vorurteilen beider Seiten in der Dauerserie "Guter Muslim, Schlechter Muslim" ist da keine Aufklärung zu machen.

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? Da ist kein Vergleich mit der Haskala, ich sehe zumindest keinen. Die Haskala ist die jüdische Aufklärung im 18. und 19. Jahrhundert. Und die mochten manche nicht.

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Mir gefällt der Vergleich mit der Haskala recht gut. In diesem Vergleich steckt ja auch der Wunsch nach einer islamischen Aufklärung, die kommen muss und auch kommen wird. Autoren wie Salman Rushdie sind ihre Vorboten.

Wie jeder Vergleich gibt es natürlich einige Dinge die etwas hinken - aber im grossen und ganzen stimmt es schon.

In den kommenden Jahrzehnten werden wir es sehen ...

[Cem]

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Ach, ich bin da ganz zuversichtlich. Es ist ja nicht so, dass viele Muslime nicht selbst die Kluft fühlen, und daran arbeiten. Und solange man sie nicht von aussen in Ghettos zwingt, wird der Wandel auch kommen. Nur ist es ganz sicher nicht hilfreich, sie mit Fragebogen in etwas zu zwingen, was ihnen dann eben nicht als Chance, sondern als Zwang erscheint.

Lustigerweise vergisst man bei der Debatte der Vereinbarkeit von Islam und Grundgesetz auch, dass auch das Christentum aber sowas von überhaupt nicht mit dem Grundgesetz vereinbar ist. Nicht umsonst braucht man Konkordate (Schutzgelder des Staates an eine ehrenwerte italienisch-deutsch-polnische Gesellschaft), um diese Kluft zu überbrücken. Man lese nur mal die Ansprüche, die von Augustinus ausgehend bis heute gelten - entweder man tut von beiden seiten so, als ob es die nicht gäbe, oder man versucht, das umzusetzen. Aber dann ist der eine eine verfassungsfeindliche Organisation, und der andere eine Vereinigung des Antichrist.

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