: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 21. Juni 2004

Der Claim entscheidet

Irgendwann, vor gut 4 Jahren, entschied ein alter Münchner Grosskonzern, dass er jetzt auch einen einzigen Claim für alle seine Aktivitäten bräuchte. Es gab einen Pitch, zu dem Kraut und Rüben, grosse Agenthurenhäuser und kleine, aufdringliche Ratten eingeladen wurden. Es gab viele Vorschläge, Worte wie entrepreneurially, successfull, und leadership flimmerten zwischen Beamer umd teuren, hässlichen Vorhängen herum.

Letztlich verzichtete der Konzern dann bald wieder auf den Siegesentwurf, der dann auch auf Bitten der Corporate Communication von vielen Medien aus alten Online-Berichten getilgt wurde - zu peinlich war es den alten grauen Herren, sich mit diesem flippgen new-eco-english zitieren zu lassen.

Es geht also auch ohne, noch dazu englischen Claim - aber zumindest die Linke dieses Landes stolpert dieser Erkenntnis bis heute hinterher.



Ohne dabei zu bedenken, dass ein guter Claim nicht nur die Forderung, sondern auch ein potenzielles Ergebnis beinhalten sollte. Auf eine Firma wie Daimler-Chrysler würde dieser Reclaim-Claim heissen: Liefert uns das Metall! Und wenn sie die Strasse haben, was machen Sie damit? Seifenkistenrennen?

Aber wenigstens klingt damit der übliche, von Jahr zu Jahr kleiner werdende Ritualaufmarsch nach einer hippen Veranstaltung mit viel Energy und einem ordentlichen Kick off, der durch den dynamischen Claim gebrandet wird. Hier geht es um Action, um Leadership, um die Willingness2Success, hey, wir ziehen das GANZ GROSS AUF und niemand wird merken, dass es im Kern nur noch Brauchtumspflege ist, die sich eigentlich längst um Zuschüsse für Trachtenvereine bemühen könnte.

Und vielleicht auch um eine ordentliche Agentur, die den Claim in seiner Message broaded, damit die Zielgruppe schon mal eine Vision und eine Mission hat.

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Business Model Handtasche

Da steht ein Name an der Tür. Inhaberin. Der Name ist mir bekannt, von früher. Glaube ich. Einmal nachgoogeln. Tatsächlich, eine Gründerin aus der damaligen Hochzeit. Als es keine Limits gab. Ihr Laden war einer von denen, die "brick and mortar" für tot hielten - nur wussten es diese Saurier noch nicht.



Es gibt hier in Berlin gerade einen Boom an deratigen Handtaschenläden. Vermutlich ist das der Standard-Vorschlag des Arbeitsamts für eine Geschäftsidee, wenn es um die Wiedereingliederung von Marketing und Business Development der New Economy Era in das sogenannte "Berufsleben" geht.

Öffnungszeiten: 12 bis 18 Uhr. Um vier Uhr, Proseccozeit, war der Laden geschlossen.

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