: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 7. Juni 2004

Da fällt mir ein:

Wie vermehren sich eigentlich ungefickte Brotspinnen?

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Real Life 7.4.04 - Projektleitung

Eine wunderbare Mappe. Liest sich gut. Alle Achtung. So viele Referenzen. So viele grosse Namen. Jünger als ich, und ich frage mich, wieso ich, der ich hier zufällig und ohne mich je beworden zu haben gelandet bin, hier sitze - und sie arbeitslos ist. Äh, sich beruflich neu orientieren möchte. Denn, wie ich aus anderen Quellen weiss, hat man ihr und ein paar anderen Leuten nahegelegt, die Sachen doch als Freie zu machen. Ohne Auftragsgarantie, wie sie jetzt wahrscheinlich mitbekommt. Aber ihr Arbeitgeber hat sich mit ihrem Gutdünken einen Prozess erspart.

Weiter unten dann das entscheidende Wort, bei dem die HR immer misstrauisch wird - "Projektleitung". Will sie gemacht haben, als sie noch auf einer anderen Seite stand. Für eine Firma, die ich kenne. Kann sie ja nicht wissen. Aber ich weiss, dass diese Firma zu diesem Zeitpunkt schon keine Teams mehr hatte, die zu leiten waren. Das war mitten im Downturn, die Besitzer hatten ohnehin nur noch freie Mitarbeiter. Eine 1-Personen-Projektleitung also.

Eine schöne Mappe. Etwas ehrlicher wäre besser gewesen.

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Es gab dieses Mädchen

das mit ihren optischen Vorzügen - etwa ein Grübchen, wenn sie lächelte - wie geschaffen schien, die äussere Hülle für die literarische Umsetzung dieser Person zu werden. Ich hatte wenig Bedenken, sie dafür zu nehmen, denn zu diesem Zeitpunkt war zwischen uns Funkstille.

Als ich dann die 276 Din A4 Seiten ausgedruckt hatte, meldete sie sich wieder. Um nicht zu enden wie Maxim Biller oder Nicolai Herbst, mit einer fein geschliffenen Klage im Rücken, gab ich ihr es zum Lesen und bat sie, das Manuskript zu billigen.

Ihre "paar Sachen" waren dann weitaus tiefgreifender, als das Lektorat des Verlags, und das, obwohl die Figur keine der drei Hauptfiguren ist. Wir sassen auf meinem Sofa, und eine abstrakte Dame von Matotti grinste auf meine erfolglosen Versuche herab, mein Werk zu verteidigen. Sie mochte diese Figur nicht, versuchte aber, sie irgendwie netter zu machen, was ich keinesfalls wollte. Diese Frau durfte nicht gut oder unschuldig sein, denn sonst hätte die Handlung nicht geklappt.

An einer Stelle sucht die Romanfigur alte Unterlagen einer Firma, die sie verrät, und findet sie in einer Schuhschachtel unter dem Bett. Der Vorschlag des Mädchens auf dem Sofa war nun, statt einer anonymen Schuhschachtel eine von Manolo Blahnik zu nehmen. Nicht, dass sie so Schuhe hatte. Aber sie wollte es. Letztlich scheiterte es dann daran, dass der Lektor des Verlags meinte, niemand würde diesen Typen kennen.

Wie dieses PDF zeigt, hatte das Mädchen wahrscheinlich recht - und der Lektor unrecht. Vielleicht sollte ich mal auf eine von diesen Visitenkarten-Parties gehen. Zur Recherche.

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