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Dienstag, 22. Juni 2004
Real Life 21.6.04 - Ecke Veteranenstrasse
Man hat ihr gesagt, dass sie vorne aussteigen soll. Egal, sie muss sowieso vorne raus, weil dort die Wohnung ist. Trotzdem, keinesfalls hinten. Hinten hat sich die Drogenszene breit gemacht. Sie fand das alles etwas irritierend, denn daheim ist es alles ganz anders. Dort ist es egal, wann und wo man aus der U-Bahn aussteigt.
Inzwischen ist sie wieder zu Hause, und hier ist es auch kein Problem der U-Bahn mehr. Denn im Sommer haben diese Locations keine Bedeutung. Die Szene treibt hinaus auf die Strassen, weg von den Sicheheitsbeamten der verkehrdsbetriebe mit ihren schwarzen Hunden, hinauf an die Ecken, am besten an Häuser, die enteignet, geraubt, zerstört und aufgegeben wurden. Da gibt es keine Geschäftsinhaber, die die Polizei rufen. Im Verkehr, in den beweglichen Menschenmengen fallen sie und ihre Geschäftspartner nicht auf. Sie warten auf das Nichts bis zum letzten Kick oder den nächsten Kunden, und es ist irgendwie tragisch, aber das erste, was mir auffällt, ist die manchmal immer noch sorgsam aplizierte Schminke, und wie wenig sie gegen die eingefallenen Wangen und Augen hilft, zumal, wenn sie blond sind und ohnehin schon dünne Haut haben.
Das hier ist nur ambulant, vorrübergehend, zeit- und wetterbedingt. Der erste Regen wird sie wieder hinnunterspülen in den warmen Bauch der Erde und der ratternden Eisenzüge, wo es süsslich nach Erbrochenem und Pisse riecht.
Aber noch ist Sommer in der Stadt.
Inzwischen ist sie wieder zu Hause, und hier ist es auch kein Problem der U-Bahn mehr. Denn im Sommer haben diese Locations keine Bedeutung. Die Szene treibt hinaus auf die Strassen, weg von den Sicheheitsbeamten der verkehrdsbetriebe mit ihren schwarzen Hunden, hinauf an die Ecken, am besten an Häuser, die enteignet, geraubt, zerstört und aufgegeben wurden. Da gibt es keine Geschäftsinhaber, die die Polizei rufen. Im Verkehr, in den beweglichen Menschenmengen fallen sie und ihre Geschäftspartner nicht auf. Sie warten auf das Nichts bis zum letzten Kick oder den nächsten Kunden, und es ist irgendwie tragisch, aber das erste, was mir auffällt, ist die manchmal immer noch sorgsam aplizierte Schminke, und wie wenig sie gegen die eingefallenen Wangen und Augen hilft, zumal, wenn sie blond sind und ohnehin schon dünne Haut haben.
Das hier ist nur ambulant, vorrübergehend, zeit- und wetterbedingt. Der erste Regen wird sie wieder hinnunterspülen in den warmen Bauch der Erde und der ratternden Eisenzüge, wo es süsslich nach Erbrochenem und Pisse riecht.
Aber noch ist Sommer in der Stadt.
donalphons, 16:19h
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