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Sonntag, 27. Juni 2004
Nachts auf der Brücke
Da hinten liegen die spiessigen Zellen aus den 70er Jahren, gleich neben der alten Grenze. Unten durchtrennt ein Zug die Stille und erschwert dort oben die Einführung schlechter Serien, billiger Chips und gereizter Primärgenitalien zum Wochenhöhepunkt.
Alles ist denkbar in diesem tagsüber dunkelgrauen Klotz, der so trostlos ist wie seine Nachbarschaft, die monotonen Schienenwege irgendwo ins Nichts der unbegrenzten Zusammenrottung von Gebäuden, die an anderen Orten der Welt vielleicht "urban" genannt wird. Es ist eine dicke Scharte in einer zerhakten Fresse, und das da drüben ist der zeklüftete Grat einer eitrigen Wunde, die Banalität heisst und nie austrocknen oder verheilen wird.
Selbstmorde sind hier trotzdem selten, sagt man. Die Brücke ist so niedrig, dass man gute Chancen hat, zu überleben - und nach dem Sprung stundenlang, vielleicht die ganze Nacht, mit gebrochenen Beinen auf stillgelegten Schienensträngen liegt, während die erlösenden ICEs alle paar Minuten zwei Gleise weiter links vorbeidonnern. Und niemand hört den Schrei nach Hilfe, bis zum nächsten Morgen.
Unschöner kann man nicht überleben. Noch nicht mal in dem Klotz da hinten.
Alles ist denkbar in diesem tagsüber dunkelgrauen Klotz, der so trostlos ist wie seine Nachbarschaft, die monotonen Schienenwege irgendwo ins Nichts der unbegrenzten Zusammenrottung von Gebäuden, die an anderen Orten der Welt vielleicht "urban" genannt wird. Es ist eine dicke Scharte in einer zerhakten Fresse, und das da drüben ist der zeklüftete Grat einer eitrigen Wunde, die Banalität heisst und nie austrocknen oder verheilen wird.
Selbstmorde sind hier trotzdem selten, sagt man. Die Brücke ist so niedrig, dass man gute Chancen hat, zu überleben - und nach dem Sprung stundenlang, vielleicht die ganze Nacht, mit gebrochenen Beinen auf stillgelegten Schienensträngen liegt, während die erlösenden ICEs alle paar Minuten zwei Gleise weiter links vorbeidonnern. Und niemand hört den Schrei nach Hilfe, bis zum nächsten Morgen.
Unschöner kann man nicht überleben. Noch nicht mal in dem Klotz da hinten.
donalphons, 01:36h
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Erstens kommt es anders.
Es ist immer das gleiche, ob Blogeintrag, Artikel bei Dotcomtod oder bei Liquide: Am Anfang denke ich, das wird nie für einen richtigen Text reichen. Es ist so ein Berg von Text, der da aufzuschichten ist, das wird nie gehen.
Und am Ende muss ich dann kürzen, damit es überhaupt noch lesbar ist. 60 Seiten wurden bei Liquide abgespeckt - zum Glück aber keine Sexszene. Bei Blogs! dachten wir, wir müssen es irgendwie schaffen 250 übergrosse Seiten zu füllen. Jetzt sind es rund 350, und wir haben schon erheblich rumgeschoben, zusammengestaucht und gekürzt. 450 wären kein Problem gewesen, die 350 sind fast schon Kunst.
Mein nächstes Buch ist mit 200 Seiten angekündigt. Das kann ja heiter werden. Und hier wollte ich 1 Absatz schreiben, aber wie das bei Tucholsky so schön heisst: Ich laufe aus. Und weiche ab.
Schluss jetzt. Aus. Echt, unmöglich...
Und am Ende muss ich dann kürzen, damit es überhaupt noch lesbar ist. 60 Seiten wurden bei Liquide abgespeckt - zum Glück aber keine Sexszene. Bei Blogs! dachten wir, wir müssen es irgendwie schaffen 250 übergrosse Seiten zu füllen. Jetzt sind es rund 350, und wir haben schon erheblich rumgeschoben, zusammengestaucht und gekürzt. 450 wären kein Problem gewesen, die 350 sind fast schon Kunst.
Mein nächstes Buch ist mit 200 Seiten angekündigt. Das kann ja heiter werden. Und hier wollte ich 1 Absatz schreiben, aber wie das bei Tucholsky so schön heisst: Ich laufe aus. Und weiche ab.
Schluss jetzt. Aus. Echt, unmöglich...
donalphons, 01:14h
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Geilster Verleger wo gibt,
hab ich. Will ich hier nur mal sagen. Hat alles gut gefunden. Solche Verleger gibt´s eigentlich gar nicht mehr. Müsste man unter Denkmalschutz stellen, oder ins Museum gleich neben Rowohlt, Kotta und Fischer.
donalphons, 10:49h
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