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Freitag, 3. Juni 2005
Dirt Picture Contest - Karton 2 Go
Für jeden, der geht, gibt es auch einen, der kommt. Oder besser gesagt, es kommen 0,8 legale Zuwanderer und 0,2, deren Papiere nicht den Vorstellungen des Staates entsprechen, die aber kaum weiter reichen als bis zum Tor des Innenministeriums. Wenn ich also heute zum letzten Mal in Richtung Süden fahre, bleibt die Gewissheit, dass gleich um die Ecke jemand ankam, der ganz sicher mehr mit dieser Stadt wird anfangen können als ich. Er hat sich jedenfalls schon beim Einzug den hiesigen Umgang mit dem öffentlichen Raum zu eigen gemacht.
War da gar nichts, was an Berlin gut war, werden sie mich in Bayern fragen. Ich werde kurz nachdenken, am Tee nippen, die silberne Untertasse vom Hofjuwelier Gebr. Friedländer streicheln, die irgendeine Mittemama ihr Balg auf dem Flohmarkt hat verticken lassen, leise lächeln und sagen: Doch. Wenn man wegziehen will, findet man an allen Ecken kostenlose Umzugkartons. Das ist schon was. Oder?
Dann werde ich noch mal nachdenken und sagen: Zumindest war das noch zu meiner Zeit dort so. Inzwischen kann es natürlich auch sein, dass die aus den Kartons ihre Hütten bauen, oder die leeren Fensterrahmen im Winter abdichten. Kann ich verstehen. Berlin ist kalt. Und dann werde ich aus dem Fenster meiner Bibliothek hinausschauen auf die kleine,viel zu reiche und geschmacklose Provinzstadt und hoffen, dass die da oben im Bundeshauptslum an der Spree zunmindest immer genug Kohle und Gas oder Kartons haben werden, damit sie keine Bücher verbrennen.
War da gar nichts, was an Berlin gut war, werden sie mich in Bayern fragen. Ich werde kurz nachdenken, am Tee nippen, die silberne Untertasse vom Hofjuwelier Gebr. Friedländer streicheln, die irgendeine Mittemama ihr Balg auf dem Flohmarkt hat verticken lassen, leise lächeln und sagen: Doch. Wenn man wegziehen will, findet man an allen Ecken kostenlose Umzugkartons. Das ist schon was. Oder?
Dann werde ich noch mal nachdenken und sagen: Zumindest war das noch zu meiner Zeit dort so. Inzwischen kann es natürlich auch sein, dass die aus den Kartons ihre Hütten bauen, oder die leeren Fensterrahmen im Winter abdichten. Kann ich verstehen. Berlin ist kalt. Und dann werde ich aus dem Fenster meiner Bibliothek hinausschauen auf die kleine,viel zu reiche und geschmacklose Provinzstadt und hoffen, dass die da oben im Bundeshauptslum an der Spree zunmindest immer genug Kohle und Gas oder Kartons haben werden, damit sie keine Bücher verbrennen.
donalphons, 16:34h
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