: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 10. Juni 2005

HVB

Wenn ich Sozialdemokrat wäre und was zu sagen hätte, würde ich mir die lange, peinliche Geschichte der Hypovereinsbank antun und daran erinnern, dass diese Grossbank mit all ihren Katastrophen ein gewolltes Produkt der CSU ist. Inklusive ihres wahnwitzigen Engagement im Osten und der New Economy.

Wenn mir jemand sagt, dass die Bayern immer nur kassieren: Nein. Dank HVB haben die Bayern, die bayerischen Steuerzahler, wenngleich auch nur indirekt, furchtbar im Osten geblutet. Da stehen unsere Bauruinen, unsere Wertberichtigungen, und wenn in München in den nächsten Monaten plötzlich viele überflüssige mittlere Banker beim Arbeitsamt und bei der Schuldnerberatung auflaufen, dann ist das auch ein grosses Stück langfristiger Fehlplanung der CSU-Landesregierung. Unfassbar, was in 15 Jahren aus zwei grundsoliden Banken wurde. Unfassbar, dass niemand darüber berichtet, angefangen vom Krieg der Management-Heere beider Banken bishin zu den VC-Investments und der Fondstochter Activest, die ganz plötzlich die Leute gefeuert hat...



Es ging alles so schnell, und wenn es jetzt auch schnell geht, dann kommt der "Internet ist die Zukunft" Stoiber mal wieder, schon wieder davon.

... link (3 Kommentare)   ... comment


100% Müll: Schleichwerbung bei Spiegel Online

Also, das geht so: Ich bin im Management einer Firma tätig. Und in dieser Firma haben wir ein Produkt, und dessen - von uns zumindest so gesehene - Vorzüge will ich möglichst bekannt machen. Das geht ganz einfach - ich schreibe einen Artikel, wie toll unser Produkt ist, schicke den an Spiegel Online, und die bringen das dann - natürlich ohne zu sagen, dass ich im Management der Firma bin, die das Produkt verkauft.

So gerade hier nachzulesen, in einem begeisterten SPON-Artikel über angeblich tolle Bilder des Glamourphotographen Horst P. Horst - die besagter Photograph hat grössere Serien geschossen, und den Abfall daraus veröffentlicht jetzt das Kunsthandweksblättchen Monopol. Lyrisch-lockend heisst es da:

Auch deshalb ist es etwas indiskret, nun Serien zu zeigen, aus denen Horst P. Horst schließlich die perfekte Aufnahme wählte.

Nicht indiskret, sondern eine Riesensauerei ist es, dass der Spiegel diesen Werbetext bringt, der aus der Feder von Tobias Rüther stammt. Rüther ist kein normaler Mitarbeiter von Spiegel Online, der über das Thema schreibt, sondern der Textchef von Monopol, dem man beim Spiegel offensichtlich einfach den Platz zur Verfügung stellt, um bar jeder Distanz für sein Blättchen zu werben. Ein Hinweis, wer dieser von der eigenen Postille so angetane Herr Rüther ist, findet sich bei Spiegel Online natürlich nicht. Aber was tut so einen Contentfabrik nicht alles, um billig an Texte zu kommen, und Pressecodex - was war das nochmal...

... link (16 Kommentare)   ... comment


Grosses Finale

Barocke, bayerische Sonnenoper, Spielzeit 90 Minuten. Die nächsten Monate fast jeden Abend. Immer grandios, immer anders, jede Minute neu, unendliche Koloraturen, jedesmal könnte ich es mir stundenlang anschauen, bis es dann im Nachtblauen vergeht.


grössere version, 93kb

Als hätten es die Gebrüder Asam entworfen, passend zu ihrem Oratorium im Vordergrund.

... link (12 Kommentare)   ... comment