: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 14. Juni 2005

Für Andrea

Bayerische Biergärten haben ausserhalb von Bayern einen etwas derben, rustikalen Ruf, man erwartet darin Lederhosen und Kampftrinker, Fingerhakler und Schnauzbartträger. So zumindest das Bild, das multinationale Braukonzerne von den zwei an und für sich überhaupt nicht idealtypischen Biergärten am Chinesischen Turm und beim Parkcafe in München verbreiten. Der Chinesenturm ist touristisch verseucht, und wer beim Parkcafe an den Holztischen sitzt, sollte bedenken, dass sich darauf über fast 10 Jahre eine ganze Generation Münchner Jeunesse Doree nächtens die Seele aus dem Leib gekokst und gefickt hat, schliesslich konnte man das in der damals angesagten Disco Parkcafe schlecht auf dem Klo tun ... und bei zweiterem weiss ich, wovon ich rede, und dann erst der Brunnen im Sommer - wie auch immer, das sind keine echten Biergärten.

Das hier schon.



Das hier ist einer der schönsten Biergärten, die ich kenne. Am alten Graben meiner Heimatstadt gelegen, wo es Enten, Schwäne, Pfauen und im Wasser fette Hechte und Karpfen gibt, alles wohlgenährt vom Bürgertum, das hier sein altbachanes (wie heisst das auf Schriftdeutsch) Brot zum Gaudium der Tierwelt verwendet. Auch im Hochsommer ist es kühl, die Kinder der hier sitzenden Twentysomethings werden auf dem Spielplatz entsorgt. Nur ab und zu fällt eines hin, dann gellen die Schreie durch die hohen Bäume und die konkreten Stahlkunstwerke, die die Stadt im Überfluss besitzt und die hier praktisch versteckt werden. Dann beginnt das Gerenne, aber sonst ist es ruhig. Und das alles nur 5 Minuten von meiner Wohnung entfernt.

So ist das hier, im Biergarten. Damit Andrea das auch mal sieht (Wir hatten hier vor einer Woche eine Blogger-Convention).

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