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Montag, 4. Juli 2005
Ein Sommer wie bei Eric Rohmer
Die Kaltmamsell erzählt vom Sommer vor vielen Jahren, und darüber, dass ihre Mutter in einer Firma gearbeitet hat, die wiederum in unserem Stammhaus in der Zeit ihr Geschäft hatte. Was für uns ein gemeinsamer Spielplatz wurde, schliesslich wohnte ich in diesem Haus, wobei damals natürlich niemand wissen konnte, auf welchen verschlungenen Wegen das wieder zusammenführen würde.
Von dem Geschäft blieb nichts übrig ausser einem hässlichen Vordach, unter dem früher die Teppichbodenrollen gelagert waren - in den typischen Farben der 70er jahre, die sich bei uns bleiern bis in die Mitte der 80er Jahre hinzogen. Heute würde man das vielleicht schon wieder schick finden; es kann gut sein, dass manches der damaligen Kitschdesigns in Buddhismus-Orange und Signalgrün heute wieder für kurzlebige Designeinrichter in Berlin Mitte produziert wird. Aber schon Ende der 70er Jahre waren die besseren Familien der Stadt zu glatt verputzten Wänden und Terrakottafliessen gewechselt, und die Firma, der die Fläche bei uns zu klein wurde, zog in die Vorstadt, wo sie irgendwann verschwand.
Geblieben ist also wenig - bei mir im Dachstuhl steht aber noch diese Kiste hier, mit sauber verpackten, groben Tapeten aus dem späten 70ern, grüngrauweisslich und fasrig, keine Ahnung, warum die hier vergessen wurden. Aber so ist das nun mal in grossen alten Häusern - man denkt, vielleicht braucht man es nochmal, man hat da oben ja auch den nötigen Platz, also wird es dort eingelagert und vergessen, bis jemand dazu eine Geschichte erzählt und man sich wieder daran erinnert. Und wer weiss, vielleicht in 70 Jahren, wenn ich schon lange tot bin, vielleicht wird die verstaubte Kiste von jemandem gefunden, der sein Glück nicht fassen kann, originale Tapeten aus der Zeit der Revolte, und sein Zimmer damit tapezieren wird, und alle Frauen werden zu ihm kommen und ihn für seine Stilsicherheit bewundern.
Von dem Geschäft blieb nichts übrig ausser einem hässlichen Vordach, unter dem früher die Teppichbodenrollen gelagert waren - in den typischen Farben der 70er jahre, die sich bei uns bleiern bis in die Mitte der 80er Jahre hinzogen. Heute würde man das vielleicht schon wieder schick finden; es kann gut sein, dass manches der damaligen Kitschdesigns in Buddhismus-Orange und Signalgrün heute wieder für kurzlebige Designeinrichter in Berlin Mitte produziert wird. Aber schon Ende der 70er Jahre waren die besseren Familien der Stadt zu glatt verputzten Wänden und Terrakottafliessen gewechselt, und die Firma, der die Fläche bei uns zu klein wurde, zog in die Vorstadt, wo sie irgendwann verschwand.
Geblieben ist also wenig - bei mir im Dachstuhl steht aber noch diese Kiste hier, mit sauber verpackten, groben Tapeten aus dem späten 70ern, grüngrauweisslich und fasrig, keine Ahnung, warum die hier vergessen wurden. Aber so ist das nun mal in grossen alten Häusern - man denkt, vielleicht braucht man es nochmal, man hat da oben ja auch den nötigen Platz, also wird es dort eingelagert und vergessen, bis jemand dazu eine Geschichte erzählt und man sich wieder daran erinnert. Und wer weiss, vielleicht in 70 Jahren, wenn ich schon lange tot bin, vielleicht wird die verstaubte Kiste von jemandem gefunden, der sein Glück nicht fassen kann, originale Tapeten aus der Zeit der Revolte, und sein Zimmer damit tapezieren wird, und alle Frauen werden zu ihm kommen und ihn für seine Stilsicherheit bewundern.
donalphons, 15:25h
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Den Gerhard hassen
oder nicht hassen, das ist hier (und auch bei mir ab und zu) die Frage. In der Regel reicht ein Blick in den Merkelschen Gesichtsersatzhautsack, um die Frage per Vergleich zu beantworten.
donalphons, 03:44h
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