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Dienstag, 19. Juli 2005
EM.TV: Kröten statt Kermit schlucken
Oha, angesichts dieser Entscheidung würde ich als EM.TV-Manager ganz schnell die Barschaft irgendwo gut verstecken und schon mal die Rechte an den Unternehmensrand verlagern, denn wenn das Bestand hat, wird es richtig teuer. Auch andere könnten dann Probleme bekommen, wenn Ad Hoc Faälschungen nicht mehr als kleine PR-Panne gewertet werden.
donalphons, 23:38h
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Real Life 18.07.2005 - Feigling
Vorne erklärt die Nachlassrichterin etwas Komplexes, weiter hinten, zwei Stühle weiter, erheischt er deine Aufmerksamkeit und tippt auf seine Finger, wo, für sein fortgeschrittenes Alter doch etwas heftig, in etwa so viele Ringe stecken wie an einem kolumbianischen Drogenbaron. Du verstehst gar nichts und zuckst mit den Schultern.
Er wiederholt die Geste, tippt gezielt auf einen Ring, und du wunderst dich, ob er dir vielleicht einen schenken will. Was du als gut erzogener Sprössling natürlich ablehnen würdest; mögen sie auch alt und bedeutungsgeladen sein, dein Ding sind diese Klunker nicht. Also schüttelst du begriffstutzig den Kopf... "Und wer war jetzt nochmal die Tochter von der zweiten Frau des Grossvaters mütterlicherseits, und hatte die Kinder?" - schwierig, alles.
Tipptipp auf deiner Schulter, er beugt sich rüber, deutet nochmal auf seinen Ring und dann auf deine Hand, wo nichts dergleichen ist, und fragt direkt: "Noch immer kein Ring?" - Und dann verstehst du, er meint, dass es Zeit ist zu heiraten; zumindest nach seiner Ideologie.
Nein, sagst du und schüttelst energisch den Kopf, echt nicht. Er pustet einmal auf, schaut auf seine Ringe und dreht an ihnen rum, nicht wirklich begeistert, denn es passt nicht zur vorgezeichneten Vita des Oberlandes. Wahrscheinlich würde er dir dann auch einen Ring schenken. Er schaut etwas traurig hoch, lächelt böse und sagt: "Feigling."
Du grinst, obwohl dir nicht danach ist. Lang und Breit. Er verzieht die Mundwinkel. Und mit dieser sauren Note geht für ihn und alle der grosse Oberländer Erbschaftskrieg zu Ende, vorne wird die Aufteilung verkündet. Blut fliesst zusammen, sagt man hier, alles bleibt im Clan, und es bleibt ihm wenigstens die Hoffnung, dass, wenn es einmal bei mir so weit ist, die Reste meines Vermögens dann an seine Nachfahren fallen wird. Wenn noch was übrig sein sollte. Oder seine Nachfahren nicht auch zu feige sind, sich ein Leben lang an ein und die selbe Person zu ketten und Nachkommen zu zeugen, die dann auch seine Ringe tragen werden.
Und dann geht es über die Hügel, vorbei an glücklichen Kühen und den einen oder anderen kreuzkatholischen, unglücklichen Wannabe-Erbschleicher zurück in die heimische Provinz. Es ist eine schöne Gegend hier, das tröstet.
Er wiederholt die Geste, tippt gezielt auf einen Ring, und du wunderst dich, ob er dir vielleicht einen schenken will. Was du als gut erzogener Sprössling natürlich ablehnen würdest; mögen sie auch alt und bedeutungsgeladen sein, dein Ding sind diese Klunker nicht. Also schüttelst du begriffstutzig den Kopf... "Und wer war jetzt nochmal die Tochter von der zweiten Frau des Grossvaters mütterlicherseits, und hatte die Kinder?" - schwierig, alles.
Tipptipp auf deiner Schulter, er beugt sich rüber, deutet nochmal auf seinen Ring und dann auf deine Hand, wo nichts dergleichen ist, und fragt direkt: "Noch immer kein Ring?" - Und dann verstehst du, er meint, dass es Zeit ist zu heiraten; zumindest nach seiner Ideologie.
Nein, sagst du und schüttelst energisch den Kopf, echt nicht. Er pustet einmal auf, schaut auf seine Ringe und dreht an ihnen rum, nicht wirklich begeistert, denn es passt nicht zur vorgezeichneten Vita des Oberlandes. Wahrscheinlich würde er dir dann auch einen Ring schenken. Er schaut etwas traurig hoch, lächelt böse und sagt: "Feigling."
Du grinst, obwohl dir nicht danach ist. Lang und Breit. Er verzieht die Mundwinkel. Und mit dieser sauren Note geht für ihn und alle der grosse Oberländer Erbschaftskrieg zu Ende, vorne wird die Aufteilung verkündet. Blut fliesst zusammen, sagt man hier, alles bleibt im Clan, und es bleibt ihm wenigstens die Hoffnung, dass, wenn es einmal bei mir so weit ist, die Reste meines Vermögens dann an seine Nachfahren fallen wird. Wenn noch was übrig sein sollte. Oder seine Nachfahren nicht auch zu feige sind, sich ein Leben lang an ein und die selbe Person zu ketten und Nachkommen zu zeugen, die dann auch seine Ringe tragen werden.
Und dann geht es über die Hügel, vorbei an glücklichen Kühen und den einen oder anderen kreuzkatholischen, unglücklichen Wannabe-Erbschleicher zurück in die heimische Provinz. Es ist eine schöne Gegend hier, das tröstet.
donalphons, 23:14h
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