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Freitag, 16. September 2005
Deutsche, kauft nur CDU-Spam!
4 Millionen Spam-Mails für die CDU verschicken und dann Kanzlerin werden wollen? Mit Verlaub, sowas gehört in den Knast zu den anderen Spammern, nicht in die Politik.
donalphons, 22:28h
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Weniger Licht
Noch ein Bild von der alten CF-Karte: Eines der Geschäfte, die es so wohl nur in Berlin gibt, möchte man glauben. Zumindest in Deutschland, Paris und Lissabon haben ähnliche Geschäfte. Eine Arche Noah für die Reste bürgerlicher Existenz, ein Anknüpfungspunkt. Nicht teuerer als besseres Ikea, sind hier die Lampen vergangener, mehr oder weniger grosser Eochen. Vom Bad über das Wohnzimmer bis zur Halle, für jede Raumgrösse und Geschmack ist etwas zu sehen. Die Auswahl ist phantastisch, und in den Regalen rechts gibt es alle nur erdenklichen Formen von Kristallen für Kronleuchter.
Der Niedergang der Stadt sorgt dafür, dass das Lager immer voll ist. Aus den Auflösungen besserer Haushalte, aus dem Absturz der gehobenen Lebensart speist sich ein Strom ständig neuer Waren, es gibt jede Woche etwas Neues zu entdecken, wer weiss, wo das früher gewesen sein mag; das Licht für eine Bankiersfamilie, die darunter alte Mann-Ausgaben gehortet hat, vielleicht aber auch ein Wehrmachtsgeneral, oder die Stehlampe eine als Kokotte verrufenen Gräfin, die das Licht nach ihrem Tod weitergeben musste an ihrer schmalzige Cousine, und als die dann viel zu alt und bösartig starb, brachten die Neffen alles zum Verwerter, bis sie dann wieder hier auf eine neue Geschichte, auf ein neues Treiben im von ihr erleuchteten Fluss der Zeit
So hätte es sein können. Aber die Geschichte hat kein gutes Ende, denn der Laden wurde mangels Kundschaft geschlossen, vor etwa einem halben Jahr. Obwohl er zwischen Schöneberg und Kreuzberg lag, dort, wo die hohen, stuckverzierten Decken nach diesen grossen Lüstern schreien. Der Niedergang der alten Eliten zieht keinen neuen Aufstieg anderer Schichten nach sich, zumindest keiner, die so etwas wollen, und so wird das Licht der alten Welt nicht mehr in diesem Raum gesammelt, sondern zerstreut, zu oft weggeworfen, oder jemand findet es zufällig und rettet es in die Regionen des Landes, die sich vielleicht, mit ein wenig Glück, dieser schleichenden Vernichtung entziehen können.
Der Niedergang der Stadt sorgt dafür, dass das Lager immer voll ist. Aus den Auflösungen besserer Haushalte, aus dem Absturz der gehobenen Lebensart speist sich ein Strom ständig neuer Waren, es gibt jede Woche etwas Neues zu entdecken, wer weiss, wo das früher gewesen sein mag; das Licht für eine Bankiersfamilie, die darunter alte Mann-Ausgaben gehortet hat, vielleicht aber auch ein Wehrmachtsgeneral, oder die Stehlampe eine als Kokotte verrufenen Gräfin, die das Licht nach ihrem Tod weitergeben musste an ihrer schmalzige Cousine, und als die dann viel zu alt und bösartig starb, brachten die Neffen alles zum Verwerter, bis sie dann wieder hier auf eine neue Geschichte, auf ein neues Treiben im von ihr erleuchteten Fluss der Zeit
So hätte es sein können. Aber die Geschichte hat kein gutes Ende, denn der Laden wurde mangels Kundschaft geschlossen, vor etwa einem halben Jahr. Obwohl er zwischen Schöneberg und Kreuzberg lag, dort, wo die hohen, stuckverzierten Decken nach diesen grossen Lüstern schreien. Der Niedergang der alten Eliten zieht keinen neuen Aufstieg anderer Schichten nach sich, zumindest keiner, die so etwas wollen, und so wird das Licht der alten Welt nicht mehr in diesem Raum gesammelt, sondern zerstreut, zu oft weggeworfen, oder jemand findet es zufällig und rettet es in die Regionen des Landes, die sich vielleicht, mit ein wenig Glück, dieser schleichenden Vernichtung entziehen können.
donalphons, 20:51h
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Bei diesem Wahlkampf
muss man irgendwo froh sein, dass sich das Internet bei weiten Teilen der Bevölkerung noch nicht durchgesetzt hat. Mich würde schon mal interessieren, was so ein SPON und Stern.de eigentlich für die redaktionelle Wahlwerbung für die Union bekommen. Ich fange gerade wieder an, die Ausgewogenheit des Bayerischen Rundfunks zu schätzen - wer den kennt, weiss, was das bedeutet. (Wobei der Stern bei diesem Bild auf der Startseite sicher auch abgebrühten Dentaltechnikern das Frühstück hochkommen lässt, da hat die interne Evennevelationkomission noch nicht ganze Arbeit geleistet)
donalphons, 14:21h
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Keine Wahlempfehlung V
Keine Ahnung, wer sich hier in wessen Glanz sonnt. Die Jungunternehmer strahlen, weil sie die Bundessieger sind und viel Geld bekommen. Die Veranstalter strahlen, weil alle Medien da sind. Die Ausrichter, unter ihnen der Stern, neben dem SPON bezeichnderweise heute einer der publizistischen CDU-Unterstützer, freuen sich über die Laudatorin: Angela Merkel. Damals Vorsitzende einer Skandalpartei, heute immer noch und zudem auch noch Kanzlerkandidatin. Der Sieger bekommt 100.000 Mark aus ihrer Hand. Es ist Herbst 2000, alles ist vorbei, aber Merkel redet nochmal von der grossen, tollen Zukunft des Internets. Sie weiss es halt nicht besser. Besonders strahlt der Business Angel, der bei der Firma angeblich investiert hat - und wohl auch einigen Einfluss auf die Entscheidung der Jury hatte.
Alle waren sie mit dabei, ich weiss. Auch die SPD in NRW, Stichwort GH100. Auch die Grünen in Schloss Elmau, und ein halbes Jahr später waren sie sich nicht zu schade, das Münchner NE-Pack nochmal bei einem Event abzufüttern. Alle sind darauf reingefallen. Kann passieren. Ich habe 1999 ein bitterböses Worst Case Szenario über einen grossen VC-Geber geschrieben, von dem ich annahm, dass es so kommen würde. Ich habe mich auch getäuscht, es kam viel schlimmer. Keiner war ohne Fehler. Aber manche haben es früher gemerkt.
Die Firma hatte nichts von den 100.000. Der Business Angel hat den Laden letztlich vor die Wand gefahren, und dabei viel Geld verdient. Dreieinhalb Jahre später sitze ich bei jemanden, den nur wenige kennen. Jemand, der wirtschaftliche Macht hat. Einer, der seinen Unternehmern rät, sich Gebrauchtmöbel zu kaufen. Und wir reden über diese Firma und den Business Angel. Über den Stern und seinen Beratungspartner. Über die Jury. Über alles, was damals passiert ist. Dieser Mann hat oft genug vor dem Business Angel und seinen Tricks gewarnt. Laut und oft. Schon damals. Es hat niemanden interessiert. Abr schon damals war er jemand, auf den man hätte hören müssen, wegen seiner Erfahrung, wenn man schon nicht wegen seiner Macht auf ihn hört.
Man kann sagen, dass es nur eine kleine Randnotiz der langen, schlimmen Geschichte der New Economy ist. Man kann sagen, dass es lang vorbei ist, aber es stimmt nicht. Die milliardenschweren Fehlinvestitionen der New Economy von Seiten des Staates, sei es nun die Risikoabsicherung für VCs durch staatliche Banken, die die Pleite lukrativ machte, seien es die Beratungshonorare oder die Verschwendung der bayerischen Privatisierungserlöse, all das belastet die Haushalte noch lange Zeit - und jeder, der Steuern zahlt, zahlt daran mit.
Die SPD in Bayern hat zum Zeitpunkt, als Frau Merkel noch den Grüssaugust für Stern, McK und die versammelte Elite machte, gegen die Verschwendung von Staatsgelder an Firmen wie den Preisträger gewarnt. Stoiber hat damals noch mal Gas gegeben, weil die VC-Branche ohne staatliche Beteiligung mit dem Rückzug drohte. Die schlimmsten Fehler wurden gemacht, als es schon zu spät war, deshalb beschäftigt sich heute der bayerische Rechnungshof mit den Vorgängen. Die Bundesregierung, genauer, der Finanzminister hat dann den Stecker für die VCs gezogen. Damals lief Stoiber himself bei der grossen VC-Jahrestagung im Vier Jahreszeiten auf und versprach, man werde das so schnell wie möglich wieder rückgängig machen, bevor die Bande in den Palmengarten von Nymphenburg gekarrt wurde.
Das sind die Leute, die Merkel und Stoiber wählen werden. Weil sie nachweislich absolut keine Ahnung von Wirtschaft haben, und alles tun werden, was ihnen die "Experten" vorkauen. Keine Frage, die Grünen haben auch viel Scheisse gebaut, und Clement und Stolpe waren in der Hinsicht auch Vollpfeifen. Aber es war auch die SPD, die bei dem Irrsinn der Finanzierung den Stecker gezogen und die auf der anderen Seite die Gründung normaler Firmen erleichtert hat. Das ist natürlich nicht gut für VCs, Incubatoren, Berater, markt-, neo- und sonstwie faschistische Assis mit gefälschter Adresse, Anwälte und ihre Vorratsgesellschaften. Aber gut für die Gesellschaft.
Und deshalb wähle ich die SPD. Und nicht die Durchgeknallten von gestern, die von ihren damaligen Helfershelfern heute gross geschrieben werden.
Alle waren sie mit dabei, ich weiss. Auch die SPD in NRW, Stichwort GH100. Auch die Grünen in Schloss Elmau, und ein halbes Jahr später waren sie sich nicht zu schade, das Münchner NE-Pack nochmal bei einem Event abzufüttern. Alle sind darauf reingefallen. Kann passieren. Ich habe 1999 ein bitterböses Worst Case Szenario über einen grossen VC-Geber geschrieben, von dem ich annahm, dass es so kommen würde. Ich habe mich auch getäuscht, es kam viel schlimmer. Keiner war ohne Fehler. Aber manche haben es früher gemerkt.
Die Firma hatte nichts von den 100.000. Der Business Angel hat den Laden letztlich vor die Wand gefahren, und dabei viel Geld verdient. Dreieinhalb Jahre später sitze ich bei jemanden, den nur wenige kennen. Jemand, der wirtschaftliche Macht hat. Einer, der seinen Unternehmern rät, sich Gebrauchtmöbel zu kaufen. Und wir reden über diese Firma und den Business Angel. Über den Stern und seinen Beratungspartner. Über die Jury. Über alles, was damals passiert ist. Dieser Mann hat oft genug vor dem Business Angel und seinen Tricks gewarnt. Laut und oft. Schon damals. Es hat niemanden interessiert. Abr schon damals war er jemand, auf den man hätte hören müssen, wegen seiner Erfahrung, wenn man schon nicht wegen seiner Macht auf ihn hört.
Man kann sagen, dass es nur eine kleine Randnotiz der langen, schlimmen Geschichte der New Economy ist. Man kann sagen, dass es lang vorbei ist, aber es stimmt nicht. Die milliardenschweren Fehlinvestitionen der New Economy von Seiten des Staates, sei es nun die Risikoabsicherung für VCs durch staatliche Banken, die die Pleite lukrativ machte, seien es die Beratungshonorare oder die Verschwendung der bayerischen Privatisierungserlöse, all das belastet die Haushalte noch lange Zeit - und jeder, der Steuern zahlt, zahlt daran mit.
Die SPD in Bayern hat zum Zeitpunkt, als Frau Merkel noch den Grüssaugust für Stern, McK und die versammelte Elite machte, gegen die Verschwendung von Staatsgelder an Firmen wie den Preisträger gewarnt. Stoiber hat damals noch mal Gas gegeben, weil die VC-Branche ohne staatliche Beteiligung mit dem Rückzug drohte. Die schlimmsten Fehler wurden gemacht, als es schon zu spät war, deshalb beschäftigt sich heute der bayerische Rechnungshof mit den Vorgängen. Die Bundesregierung, genauer, der Finanzminister hat dann den Stecker für die VCs gezogen. Damals lief Stoiber himself bei der grossen VC-Jahrestagung im Vier Jahreszeiten auf und versprach, man werde das so schnell wie möglich wieder rückgängig machen, bevor die Bande in den Palmengarten von Nymphenburg gekarrt wurde.
Das sind die Leute, die Merkel und Stoiber wählen werden. Weil sie nachweislich absolut keine Ahnung von Wirtschaft haben, und alles tun werden, was ihnen die "Experten" vorkauen. Keine Frage, die Grünen haben auch viel Scheisse gebaut, und Clement und Stolpe waren in der Hinsicht auch Vollpfeifen. Aber es war auch die SPD, die bei dem Irrsinn der Finanzierung den Stecker gezogen und die auf der anderen Seite die Gründung normaler Firmen erleichtert hat. Das ist natürlich nicht gut für VCs, Incubatoren, Berater, markt-, neo- und sonstwie faschistische Assis mit gefälschter Adresse, Anwälte und ihre Vorratsgesellschaften. Aber gut für die Gesellschaft.
Und deshalb wähle ich die SPD. Und nicht die Durchgeknallten von gestern, die von ihren damaligen Helfershelfern heute gross geschrieben werden.
donalphons, 02:35h
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