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Samstag, 15. Oktober 2005
Real Life 14.10.05 - Und das geht einfach so ins Netz?
will Iris wissen. Und das lesen dann die Leute? Und warum? Aus Langeweile, Überdruss, weil sie den Charakter irgendwo lustig finden, weil ich Geschichten erzähle, weil es Kommunikation ist, sagst du, und sehen würde sie es schon gern, nachdem das Konzert heute in einer bitterkalten Kirche und eher mässig war. Etwas grosse, weite Netzwelt nach der Enge des hiesigen Kulturbetriebs.
Du machst also ein Photo - von dir natürlich, für diesen Zweck, schnibbelst es zusammen als Impression des nächtlichen Bloggens - viola:
So einfach? fragt sie. So einfach. Aber warum machst Du das? Puh...
Später. Nachher. Beim Essen. Wenn ihr euch beeilt, bekommt ihr noch was in der Casa Rustica, bevor der Maestro die Küche schliesst. Zumindest eine Spitzenleistung kultureller Art sollte der Abend haben. Und... abschicken.
Du machst also ein Photo - von dir natürlich, für diesen Zweck, schnibbelst es zusammen als Impression des nächtlichen Bloggens - viola:
So einfach? fragt sie. So einfach. Aber warum machst Du das? Puh...
Später. Nachher. Beim Essen. Wenn ihr euch beeilt, bekommt ihr noch was in der Casa Rustica, bevor der Maestro die Küche schliesst. Zumindest eine Spitzenleistung kultureller Art sollte der Abend haben. Und... abschicken.
donalphons, 00:42h
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Statt der Spon-Hetze
im Fall der durchsuchten, mit ihnen gut befreundeten Postille Cicero, hier mal ein etwas nachdenklicher Artikel über das Problem und allgemein die Pressefreiheit in der Netzeitung. Da könnte das führende deutsche Krawall-Online-Medium noch was lernen.
donalphons, 16:49h
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System of a Dom
Es gibt hier so ein paar Vormittage, von Oktober bis April, vielleicht 100, an denen so ziemlich jede Vorstellung der Schwarzen Romantik über diese Stadt zutrifft. Wenn der Nebel aus den Flussniederungen aufsteigt und alles in sich einhüllt
Erträglich für die, die weit oben wohnen und das Licht erahnen. Aber unten in der Suppe kann man die ganze Schlechtigkeit und Dummheit der Stadt fast mit Händen greifen, denn der Nebel wirft die Begrenztheit der Menschen auf sie zurück. Keine Horizonte, nur Enge.
Erträglich für die, die weit oben wohnen und das Licht erahnen. Aber unten in der Suppe kann man die ganze Schlechtigkeit und Dummheit der Stadt fast mit Händen greifen, denn der Nebel wirft die Begrenztheit der Menschen auf sie zurück. Keine Horizonte, nur Enge.
donalphons, 13:42h
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Tritt in die Eier
Ups, meine Kollegen mögen den Literaturnobelpreisträger nicht. Zumindest die meisten. Pinter und ganz besonders seine Herkunft ist etwas, mit dem die Cordanzugträger aus den Fäuletons nicht können. Und mutmasslich ein grosser Teil der Leserschaft auch nicht, dessen Weltsicht sie jeden Tag mit neuen Hirnficks vollspritzen. Der Clash der sich besser wähnenden Familien mit Thatchers Verlierern und all den unschönen Begleiterscheinungen der Realpolitik it nicht so ihr Ding. Keine Hochkultur, vielleicht sogar - Unterhaltung, pfui.
Und da ist noch was. Zwischen dem Literaturnobelpreisträger Pinter und ihrem absoluten Lieblingshassobjekt, dem Nicht-Friedensnobelpreisträger Schröder gibt es zu viele Parallelel. Dieser unfeine Populismus zum Beispiel, mit dem Pinter auch jenseits des heissgeliebten, blutarmen Subvebtionstheaters ankommt. Die Ehrlichkeit, was die eigene Herkunft angeht. Fäuletonisten sind in der Regel krankhaft darauf bedacht, ihren Lebenslauf zu frisieren, von der jüdischen Grossmutter über den angeheirateten Ostelbieradel mit Waffen-SS-Erfahrung bis zum möglichen Fickverhältnis des Urururopas mit Cosima ist da so ziemlich alles zu finden. Schliesslich wollen sie dazugehören, zur Zielgruppe, die solche Lügen schon etwas länger perfektioniert hat. Pinter und Schröder passen da gar nicht. Und dann ist Pinter noch nicht mal diese Popkultur, an die man die Volontäre ranlässt.
Das stinkende, verfaulte Kadaver des Fäuletons, das ohne Zuschüsse der Sport- und Wirtschaftsteile keine Seite mehr in der heutigen Tagespresse hätte, zuckt parfümiert in Abscheu vor dem Schweiss, dem Blut, dem Sperma der Pinterschen Theaterstücke. Nennt ihn demode, weil er sozialen Anspruch hat. Und auf Ehrungen der Königin, der Königin! DER KÖNIGIN! pfeift, bei der sie alles drum geben würden, 40 Seiten Sonderbericht, wenn sie nur mal die georgianischen Spucknäpfe von Buckingham ausschlürfen dürften.
Na dann Prost. God save Pinter.
Und da ist noch was. Zwischen dem Literaturnobelpreisträger Pinter und ihrem absoluten Lieblingshassobjekt, dem Nicht-Friedensnobelpreisträger Schröder gibt es zu viele Parallelel. Dieser unfeine Populismus zum Beispiel, mit dem Pinter auch jenseits des heissgeliebten, blutarmen Subvebtionstheaters ankommt. Die Ehrlichkeit, was die eigene Herkunft angeht. Fäuletonisten sind in der Regel krankhaft darauf bedacht, ihren Lebenslauf zu frisieren, von der jüdischen Grossmutter über den angeheirateten Ostelbieradel mit Waffen-SS-Erfahrung bis zum möglichen Fickverhältnis des Urururopas mit Cosima ist da so ziemlich alles zu finden. Schliesslich wollen sie dazugehören, zur Zielgruppe, die solche Lügen schon etwas länger perfektioniert hat. Pinter und Schröder passen da gar nicht. Und dann ist Pinter noch nicht mal diese Popkultur, an die man die Volontäre ranlässt.
Das stinkende, verfaulte Kadaver des Fäuletons, das ohne Zuschüsse der Sport- und Wirtschaftsteile keine Seite mehr in der heutigen Tagespresse hätte, zuckt parfümiert in Abscheu vor dem Schweiss, dem Blut, dem Sperma der Pinterschen Theaterstücke. Nennt ihn demode, weil er sozialen Anspruch hat. Und auf Ehrungen der Königin, der Königin! DER KÖNIGIN! pfeift, bei der sie alles drum geben würden, 40 Seiten Sonderbericht, wenn sie nur mal die georgianischen Spucknäpfe von Buckingham ausschlürfen dürften.
Na dann Prost. God save Pinter.
donalphons, 12:21h
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