: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 26. August 2007

Neues Sexspielzeug für Foodporn

oder ich kann das alles erklären, Mutter: Das grosse Tablett ist gar nicht so gross, und aufgrund seiner Form perfekt für Hörnchen und Quarktaschen geeignet - das siehst du doch auch? Ja, dann, die neue Teekanne fasst anderthalb Liter, und weil du ja meine andere grosse Teekanne vor vier Wochen geliehen hast, ist das bei genauer Betrachtung deine Schuld- was? Du findest, dass du sie jetzt behalten kannst, wo ich...? Hm.



Ja, der Untersetzer war nötig, Mutter. Weil er gut dazu passt, wie auch zu meiner - oder deiner - grossen Kanne, die bei dir ist. Aber ich würde es bevorzugen, wenn ich ihn behalten...? Nein. Na gut. Ich bin ja nicht so. Dann noch eine mittelgrosse Brotschale - ich habe ja eine zwei drei kleine für mich allein, und zwei grosse Schalen, wenn mehr als zwei Leute da sind, aber so mittlere hatte ich bisher nicht, glaube ich, oder? Und weil mein neuer Tisch für den Dachgarten so klein ist, passen auch die alten, flachen Warmhalteschüsseln nicht mehr drauf. Sch so, ja, die kleine Käseplatte, die musste ich nehmen, da war ja ein passendes Monogrfamm drauf und es gab sie als Dreingabe. Es war also dringend nötig, wie konnte ich nur ohne leben.

Und dann noch diese Terrine hier, die... Ja... darf ich ausreden? Die ist für dich. Die past zu Deinen anderen - wieviel waren das eigentlich? 10, oder so?

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Wahre Freunde

Man sollte diese Sommerabende als das geniessen, was sie sind: Naturtheater, gross, weit, voller Glanz und Licht.



Man kann es aber natürlich auch anders machen, wie die beiden Kerle nach diesem Sonnenuntergang. Offensichtlich betruken nach einem vor den Toren der Stadt gelegenen Prollfest, torkelten sie grölend die Strasse runter. An den Verteilerkästen noch nicht angelangt, hatte ich schon einen Platz am Fenster und die Kamera in der Hand. Man kennt das ja, Bilder können Anklagen retten*. Prompt verrichtete dort einer seine Notdurft, und der adere kletterte auf den Verteilerkasten, wo er das tut, was das Pack heute auf Biertischen macht: Er ergab sich in ungelenkige Bewegungen, und trommelte auf dem darüber befindlichen, an der Wand befestigten Einbahnstrassenschild herum. Ich zoomte mich ganz nah heran, um im Sucher hautnah die Fortsetzung zu erleben: Er ergriff das Schild mit beiden Händen, wohl in der Absicht, es abzubrechen, hängte sich mit ganzem Gewicht dran -

und verlor den Halt. Beine, Körper und Kopf verschwanden aus dem Sucher, und ein platschendes Geräusch verkündete den vollständigen Sieg der Erdbeschleunigung. Da lag er dann und ruderte mit den Armen in der frisch hinterlasseen Flüssigkeit seines Freundes. Rappelte sich auf. Schwankte. Ging ein paar Schritte, lehnte sich an die Wand und sackte zusammen. Sein Freund lachte sich scheckig, holte das Handy heraus und machte ein paar Bilder von dem offensichtlich vorerst bedienten Tänzer.

Ich überlegte, ob ich nun die Polizei oder den Krankenwagen rufen sollte. Aber auf die Fresse fallen ist noch nicht mal Sachbeschädigung, der Beton sah noch heil aus, und für den Sanitäter hätte der Freud ja das Handy dabei. Der patschte ihm ein paar mal ins Gesicht und grölte, er habe echt Glück gehabt. Irgendwie schien es mir, dass da unten bei diesen Freunden, jetzt mal in sich betrachtet, alles schlüssig und kongruent war, da haben sich welche gefunden, da will man nicht stören. Und nach ein paar Minuten schleppten sie sich weiter, zum nächstenn Besäufnisort. Nehme ich mal an.

*Ich garantiere: Wer das hätte tun müssen, was ich heute morgen vor dem Stadtpalast tun musste, würde bei den nächsten Hools auch zur Kamera greifen.

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