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Freitag, 30. November 2007
Die Lösung
des zweiten Food Porno Rätsels, oder genauer die Lösungen. Manche Erklärungsversuche waren wirklich nicht schlecht und wären auch denkbar gewesen, aber was ich mir dabei dachte, sah so aus:
In allen drei Fällen fängt die Geschichte schon bei den extrem verwühlten Tüchern auf dem Tisch an. So deckt man keinen Tisch, wenn man nicht gerade ein Berliner Prekariatsangehöriger ist, und selbst dann macht man das nicht, weil man keine Tischdecke hat. Wie auch immer: Der Tisch ist aufgewühlt, es ist etwas in Unordnung, ein Konflikt vielleicht?
Dafür findet man eigentlich sofort einen Beweis: Denn während von der Platte mit der Torte eine feine Silbergabel die darunterliegende Tarte durchbohrt, rammt die Tarte dem Kuchen ein grobes Messer in die Seite. Dass sie zusammengehören, das symbolisieren die ähnlichen Silberteller. Wir haben es also mit einem Konflikt zu tun. Ebenso gegenseitig sind der braune Korb mit den Zutaten links und die braunen Zimtrinden mit Früchten rechts angeordnet. Auch hier ein Gegensatz. Nur welcher?
1. HGW - Herbst gegen Winter, Tarte des Winters gegen Kuchen des Herbstes. Die Tarte enthält, wie man auf der linken Seite sieht, vor allem Dinge, die man spät im Jahr erntet, im Winter bekommt oder lange lagern kann: Kürbis, Maronen, Eier, Broccoli, Käse. Der Kuchen dagegen ist voller vergänglicher, angestossener und verschimmelter Dinge auf der rechten Seite. Das Buch könnte man als Lesestoff für die schlechte Jahreszeit ansehen, während der Winter den Herbst, dessen letzte hartknäckige Streitmacht des türkischen Honigs sich noch wehrt, nach hinten verdrängt. Nur bleiben dann die Figuren im Hintergrund unerklärt und unerklärbar. Denn der Winter wird durch einen bärtigen Mann symbolisiert, während der Herbst eine dralle Frau ist - und hier unterliegt der Mann der Frau. Was sonst könnte es sein?
2. DSDM Die Sündhaftigkeit des Menschen, könnte sich anbieten. Denn der Herr ist Herakles, der durch den Löwenkopf auf seinem Haupt eindeutig gekennzeichnet ist, und der hatte bakanntlich Zeit seines Lebens Probleme, den richtigen Weg zwischen Tugend und Laster zu finden. Hier ist er unter eine indische Tempelprostituierte gefallen. In diesem Kontext würde also die verderbliche, süsse Sünde, symbolisiert vom Apfelkuchen, Apfel (Brüste) und aufgebrochene Feige (Vagina), Mandeln und Nüssen (galten als sexuell anregend), die saure Tarte mit ihren christologisch zu deutenden, frischen Zutaten - Eier als Symbol für Ostern - verdrängen. Dazu passt auch Rousseaus Lebensbeichte, die davon handelt, wo er gefahlt hat. Nur - links unten ist noch was. Eine Miesmuschel. Die nicht in der Tarte ist. Und die eine Bedeutung hat, die wir hier nicht unterbringen können. Aber dafür in der einfachsten aller Deutungen:
3. KVFUV, Krieg von Fasten und Völlerei. Denn links sind alle Speisen, die im 17. Jahrhundert als mal billige, mal exklusive Fastenspeisen galten. Besonders die Miesmuschel weist darauf hin. Rechts dagegen ist die Völlerei mit allerlei Spezereien, teuren Importprodukten, Süsse, Durcheinander auf dem Teller, während die Tarte eine harmonische Einheit bietet. Und worüber schreibt Rousseau schon im ersten Band seiner Lebensbeichte? Dass er schon als Kind der Entsagung nicht entsprechen konnte. Die Tempeldienerin komplettiert das Bild als Zeichen ungehemmter Fleischeslust, und unser Herkules liegt mit all seinen guten Vorsätzen vor ihr im Staub.
Und der Gegensatz von Fastenspeisen und Luxusessen ist dermassen üblich in der Malerei des 17. Jahrhunderts, dass ich geneigt bin, die letzte Deutung darin zu erkennen, auch wenn die anderen mit hineinspielen können.
In allen drei Fällen fängt die Geschichte schon bei den extrem verwühlten Tüchern auf dem Tisch an. So deckt man keinen Tisch, wenn man nicht gerade ein Berliner Prekariatsangehöriger ist, und selbst dann macht man das nicht, weil man keine Tischdecke hat. Wie auch immer: Der Tisch ist aufgewühlt, es ist etwas in Unordnung, ein Konflikt vielleicht?
Dafür findet man eigentlich sofort einen Beweis: Denn während von der Platte mit der Torte eine feine Silbergabel die darunterliegende Tarte durchbohrt, rammt die Tarte dem Kuchen ein grobes Messer in die Seite. Dass sie zusammengehören, das symbolisieren die ähnlichen Silberteller. Wir haben es also mit einem Konflikt zu tun. Ebenso gegenseitig sind der braune Korb mit den Zutaten links und die braunen Zimtrinden mit Früchten rechts angeordnet. Auch hier ein Gegensatz. Nur welcher?
1. HGW - Herbst gegen Winter, Tarte des Winters gegen Kuchen des Herbstes. Die Tarte enthält, wie man auf der linken Seite sieht, vor allem Dinge, die man spät im Jahr erntet, im Winter bekommt oder lange lagern kann: Kürbis, Maronen, Eier, Broccoli, Käse. Der Kuchen dagegen ist voller vergänglicher, angestossener und verschimmelter Dinge auf der rechten Seite. Das Buch könnte man als Lesestoff für die schlechte Jahreszeit ansehen, während der Winter den Herbst, dessen letzte hartknäckige Streitmacht des türkischen Honigs sich noch wehrt, nach hinten verdrängt. Nur bleiben dann die Figuren im Hintergrund unerklärt und unerklärbar. Denn der Winter wird durch einen bärtigen Mann symbolisiert, während der Herbst eine dralle Frau ist - und hier unterliegt der Mann der Frau. Was sonst könnte es sein?
2. DSDM Die Sündhaftigkeit des Menschen, könnte sich anbieten. Denn der Herr ist Herakles, der durch den Löwenkopf auf seinem Haupt eindeutig gekennzeichnet ist, und der hatte bakanntlich Zeit seines Lebens Probleme, den richtigen Weg zwischen Tugend und Laster zu finden. Hier ist er unter eine indische Tempelprostituierte gefallen. In diesem Kontext würde also die verderbliche, süsse Sünde, symbolisiert vom Apfelkuchen, Apfel (Brüste) und aufgebrochene Feige (Vagina), Mandeln und Nüssen (galten als sexuell anregend), die saure Tarte mit ihren christologisch zu deutenden, frischen Zutaten - Eier als Symbol für Ostern - verdrängen. Dazu passt auch Rousseaus Lebensbeichte, die davon handelt, wo er gefahlt hat. Nur - links unten ist noch was. Eine Miesmuschel. Die nicht in der Tarte ist. Und die eine Bedeutung hat, die wir hier nicht unterbringen können. Aber dafür in der einfachsten aller Deutungen:
3. KVFUV, Krieg von Fasten und Völlerei. Denn links sind alle Speisen, die im 17. Jahrhundert als mal billige, mal exklusive Fastenspeisen galten. Besonders die Miesmuschel weist darauf hin. Rechts dagegen ist die Völlerei mit allerlei Spezereien, teuren Importprodukten, Süsse, Durcheinander auf dem Teller, während die Tarte eine harmonische Einheit bietet. Und worüber schreibt Rousseau schon im ersten Band seiner Lebensbeichte? Dass er schon als Kind der Entsagung nicht entsprechen konnte. Die Tempeldienerin komplettiert das Bild als Zeichen ungehemmter Fleischeslust, und unser Herkules liegt mit all seinen guten Vorsätzen vor ihr im Staub.
Und der Gegensatz von Fastenspeisen und Luxusessen ist dermassen üblich in der Malerei des 17. Jahrhunderts, dass ich geneigt bin, die letzte Deutung darin zu erkennen, auch wenn die anderen mit hineinspielen können.
donalphons, 00:35h
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Holtzbrinck, StudiVZ und der Umgang mit dem braunen Sumpf
StudiVZ lernt es nicht mehr. Sie lernen es einfach nicht mehr. Da spielt es keine Rolle, ob der alte Chef geht und Leute entlassen werden, und neue kommen: Es ist egal. Es ist vollkommen egal.
donalphons, 16:43h
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Gut festhalten bitte
Die gute Nachricht zuerst: Bei den anstehenden Auktionen der grossen Häuser in München könnte es sein, dass die Preise diesmal in einem erträglichen Rahmen bleiben - und das ausgerechnet kurz vor Weihnachten.
Die schlechte Nachricht: Inzwischen hört man an allen Ecken und Enden von einem heftigen Durchschlag der amerikanischen Immobilienkrise auf das bayerische Bankwesen, das in nicht allzu langer Zeit bekannt werden dürfte. *hüstel* So etwas liegt ja schon länger in der Luft, aber wenn es schon das Gesprächsthema der Konzertvereinspause ist, sollte man das doch ernst nehmen. Und sowas drückt erheblich auf die Ausgabenfreudigkeit derer, die im Normalfall bei Auktionen die Preise treiben. Der Umstand, dass dieses Thema sogar die wütenden Debatten um das 1200 Euro, das muss man sich mal vorstellen, 1200 Euro! Solche Halunken in Berlin! teure Nachrüsten der hier üblichen Holzöfen mit Filtern verdrängt, zeigt deutlich dessen Relevanz. Nur hunderte Millionen? Oder schon Milliarden Abschreibungen?
Ja, man hat es nicht leicht mit den Anlagen, hört man im Moment oft, in diesen Kreisen. Vielleicht doch noch Gold kaufen. Möglicherweise geht dann wenigstens der Schmuck zu hohen Preisen weg, nächste Woche in der grossen Stadt.
Die schlechte Nachricht: Inzwischen hört man an allen Ecken und Enden von einem heftigen Durchschlag der amerikanischen Immobilienkrise auf das bayerische Bankwesen, das in nicht allzu langer Zeit bekannt werden dürfte. *hüstel* So etwas liegt ja schon länger in der Luft, aber wenn es schon das Gesprächsthema der Konzertvereinspause ist, sollte man das doch ernst nehmen. Und sowas drückt erheblich auf die Ausgabenfreudigkeit derer, die im Normalfall bei Auktionen die Preise treiben. Der Umstand, dass dieses Thema sogar die wütenden Debatten um das 1200 Euro, das muss man sich mal vorstellen, 1200 Euro! Solche Halunken in Berlin! teure Nachrüsten der hier üblichen Holzöfen mit Filtern verdrängt, zeigt deutlich dessen Relevanz. Nur hunderte Millionen? Oder schon Milliarden Abschreibungen?
Ja, man hat es nicht leicht mit den Anlagen, hört man im Moment oft, in diesen Kreisen. Vielleicht doch noch Gold kaufen. Möglicherweise geht dann wenigstens der Schmuck zu hohen Preisen weg, nächste Woche in der grossen Stadt.
donalphons, 14:56h
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