: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 4. Juni 2008

Ich schwanke noch.

Gnädig gesehen könnte das, was bei uns hier gut sichtbar an den Laternenpfählen über der Brücke hängt, auch ein Platzhalter für elitenändernde Aktivitäten während der nächsten Weltrevolution sein.



Ich denke aber, dass es zwar nicht übel gemeint, aber letztlich doch ein Zeichen für den Umstand sind, dass wir zwar alle formal in einem Staat namens Deutschland leben, dieser Staat aber mit höchst unterschiedlichen Realitäten aufwartet.

Denn ich wohne an einer Anliegerstrasse. Hier kommt keiner vorbei, der nicht hier wohnt. Damit das so bleibt, gibt es auch massive Strassenrandvorsprünge, 10 Meter lang und zwei Meter breit. Auch die hat der Ort komplett durchbeblumt, zur Freude der paar Dutzend Anwohner, von denen ein Drittel im Sommer ohnehin auf Ibiza, Mallorca oder Florisa weilt. Es gibt in diesem Land Orte, die sich Gedanken machen über den Blumenschmuck auf halber Höhe ihrer Laternenpfosten, was man da pflanzt und welcher Gemeindearbeiter an sonnigen Tagen dort das Wasser bringt. Es gibt aber auch ganz viele ganz andere Orte, in denen weggeworfene Kühlschränke und Hundekot den Strassenrand säumen.

Und vermutlich dennoch keine Weltrevolution. Weil jeder auf seine Art mit und ohne Blumen ruhig schläft und zufrieden ist, und es gar nicht anders kennt.

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Und der Engel sprach:

So stehet auf, erhebet die Glieder und gehet hinüber an die Blogbar,



wo verkündet wird der Stand dessen, was manche für die Professionalisierung der Blogosphäre gehalten haben in der Hoffnung, die Worte würden nicht in ihren Mäulern verfaulen.

(Jubelperserengel in der Pfarrkirche zu Schwaz, linker Seitenaltar, XVIII. Jahrhundert)

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