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Mittwoch, 13. August 2008
Problemluxus
Die Immobilienblase in den USA und England war nicht ausschliesslich schlecht. Es genügt, ein paar ältere Ausgaben meiner Lieblingszeitschrift "World of Interiors" durchzublättern, um in den Anzeigen den Wandel beim Einrichtungsniveau zu erkennen. Dominierten um 2001 noch glatte Flächen und gerade Linien; wurden damals Naturmaterialien ausgeschlossen und glänzende Metalle verbaut, so wandelte sich mit den anziehenden Haupreisen und der Verwendung von Häusern als Garantie für immer neue Kredite die Ansprüche. Spätestens seit der Dolce & Gabbana-Anzeigenserie von 2003, als Modelle auf Perserteppichen und unter Kronleuchtern zu sehen waren, gab es kein Halten mehr. Venezianische Leuchter, schwere Damaststoffe, Posamenten, Strass, pompöse Antiquitäten, Kronleuchter auch in Küche und Bad, antike Teppiche, edle Hölzer, und als sei das nicht genug, kamen Firmen wie Rolex und Patek trotz saftiger Preissteigerungen gar nicht mit dem produzieren nach. In Florida boomte das Bootsgeschäft, in Russland wurden Bugattis ausgeliefert, und Chinesen plünderten besinnungslos auch unverkäufliche Vorvorjahresbestände von Vuitton. Der Luxus hatte von 2003 bis anfang 2008, vom Ende der New Economy bis zur Kreditkrise, fünf extrem fette Jahre.
Und wenn man heute in den einschlägigen Angeboten der internationalen Wirtschaftspresse liest, findet man allerorten die Hoffnung, es möchte nicht vorbei sein. Man wünscht sich, dass zumindest dieser Sektor weiter wachsen möchte, wenn schon andernorts Hungerkrisen erspekuliert werden und Konsumenten sterben, weil die Medikamente zu teuer sind. Was noch vor wenigen Monaten als gieriger Abzocker mit Schwarzgeld in Liechtenstein galt, wird heute in Handelsblatt und FTD, Wallstreet Journal und Vanity Fair hofiert als Rettungsanker in einer katastrophalen Konjunktur, die solchen alles schluckenden Mietmäulern die Werbeerlöse zu nehmen droht. Irgendwo soll die Party weitergehen, der Champagner strömen und die Umverteilung von unten nach oben als Retter in der Not auftreten, denn wenn es sich jemand Konsum leisten kann, dann diejenigen, die von Inflation und Lohndrückerei profitieren.
Leider, leider, leider gehen solche Überlegungen von falschen Voraussetzungen aus. Werfen wir doch mal einen Blick auf die gängigen Archetypen derer, die sich bislang Luxus leisten konnten. Da hätten wir:
1. Der Verschwender, der es sich eigentlich noch nie leisten konnte. Das ist der Sportsfreund, der die Auto-Haus-Bargeld-sofort Angebote der Banken für ein gutes Geschäft hält, seit dem Berliner Prekariat sowieso immer am Dispolimit rumkrebst und davon ausgeht, dass es schon irgendwie weiter geht, also genehmigt er sich noch eine Flasche mit seiner neuen Kreditkarte. Negative Sparquote, keine dauerhaften Sicherheiten, trotzem irre Ansprüche und eine geile Karre: Vor uns sehen wir den Onkel aus Amrika, Joe Default, seinen spanischen Vetter Jose Privatinso und deren deutschen Schwippschwager Josef Vielhaber-Anderzahl. Dieser Teil des Luxuskonsums ist definitiv Geschichte, und da helfen auch keine in manchen US-Staaten üblichen Angebote mehr, Schulden unzuschichten oder die Privatpleite rauszuzögern.
2. Die Wohlhabenden mit Vermögen. Was immer das sein soll. Angesichts der realen Inflation, die in den meisten Ländern des Westend näher bei 10 als bei 5% liegen dürfte, und angesichts der Kursverluste von so ziemlich allem ausser dem Zeug wie Gold oder Rohstoffe, das gerade jetzt den Abschwung nachholt, verlieren diese Menschen enorme Summen. Nicht so schlimm wie damals beim Filmfonds, aber dennoch in einem alle einschliessenden Umfang, den auch Wohlhabende nicht einfach so wegstecken. Besonders übel ist die Geschichte, wenn die Altersvorsorge an die Börse gekoppelt ist. Solche Leute können etwas, das die erste Gruppe nicht kann: Rechnen. Und das A und O bei diesen Leuten ist der sichere Ruhestand. Ich kenne diese Schicht, und dort hat das Thema "Wo bringe ich mein Geld in Sicherheit" das Thema Konsum vollkommen in den Hintergrund gedrängt. Statt dessen liest man jetzt in Einruchtungsblättern sehr, sehr oft vom Stolz auf "Estate" und "Flea Market Bargain", was früher, vorsichtig gesagt, eher eine exotische Haltung war. Lebt also wohl, ihr feinen britischen Farbenmischer und Stoffweber, ihr Sattler und Marmorschneider nahe Verona.
3. Die reichen Russen, Chinesen und andere Ausbeuter aus Schwellenländern: Machten ihr Geld weniger mit den Reichen des Westens, als vielmehr mit den Hauptbetroffenen der Krise - den Mittel- und Unterschichten des Westens. Denjenigen, denen es jetzt wiklich nass reingeht. Diejenigen, die nun eben nicht mehr alle zwei Monate die Sonderangebote gewisser Kleidermärkte kaufen, sondern nur noch alle 6 Monate. Wenn es reicht. Denn die Kunden Asiens sind vor allem Menschen ohne grosse finanzielle Spielräume. Der Massenmarkt. Dessen Kunden es sich dreimal überlegen werden, ob sie jedes Jahr eine neue Glotze, eine neue Kamera oder 10 Paar superbillige chinesische Sportschuhe mit Chemiegestank brauchen. Wenn sie es nicht tun, denkt ihr Bankberater für sie. Schlecht für Schwellenländer. Schlecht für deren Börsen. Noch viel schlechter, als es ohnehin schon ist. Und die meisten ort wissen noch, was Armut bedeutet. ich glaube nicht, dass allzu viele den Rückfall für ein paar französische Täschchen riskieren werden.
4. Die Superreichen: Diejenigen, die gerade panisch ihr Geld von der UBS abziehen. Diejenigen, für die das Wort Steuernachzahlung in vielen Ländern kein Fremwort mehr ist. Diejenigen, die nachher trotzdem noch genug haben. Oder hätten. Denn auch bei denen stellt sich die Frage, ob sie in Zeiten wie diesen unbedingt noch ein 10. Auto brauchen, einen Fünftwohnsitz, eine Viertfreundin oder eine Drittyacht. Überhaupt scheint es mir so zu sein, als wäre das Bild dieser Leute geprägt durch RTL II, irgendwelche singenden Junkies bei MTV und den Leseranalysen, mit denen Vanity Fair hausieren geht. Vielleicht kenne ich die falschen Superreichen, aber da gibt es einen, der über die hohen Kosten für den Midijob seines Gärtners jammert. Ein anderer verbringt seinen Urlaub, indem er Bauer spielt und Kompott mitbringt. Ein weiterer erzählt jedem, wie billig seine Büroeinrichtung bei Ebay war. Einer von zwei mit bekannten Schwerreichen, die eine Ferrarisammlung ihr eigen nennen, musste mir seine Wohnung am Tegernsee notverkaufen - der andere ist ein nicht wirklich gesellschaftsfähiger Grossmetzger in einem Kaff in der Provinz und hat kein anderes Hobby. Luxus hat übrigens auch noch ein Haltbarkeitsproblem, das jeder sofort versteht, der einmal eine Rolex aus den 70ern in der Hand gehalten hat: In aller Regel ist er kein Wegwerfprodukt. Menschen können im Luxus vergleichsweise lange ohne weitere Ausgaben existieren. Eine Keepall altert faktisch nicht. Eine Lampe von Émile Gallé wird nicht unmodern. Aus Bakkaratgläsern kann man immer trinken. Mahagonimöbel sind praktisch unzerstörbar. Luxus ist teuer in der Anschaffung, kann aber im Betrieb sehr lange kostenneutral sein.
Bleiben also noch als letzte und 5. Gruppe Fashion Victims und diejenigen, die sich beruflich mit Luxus umgeben müssen. In meiner ganz wilden Zeit habe ich mal erlebt, wie ein bekannter Sportmoderator eines süddeutschen Staatssenders mit seinem Feund, der auch ab und zu moderiert, bei einem der besten Läden Münchens einkaufen war. Ich musste für mein Bybloshemd gar nicht wenig zahlen - die beiden TV-Persönlichkeiten dagegen bekamen eine hohe Rechnung allein für die Steuer und den Dank des Hauses, weil sie vorhatten, die Einkäufe in der Glotze vorzuführen. Ich nehme an, dass die Steueroptimierer tatsächlich bei der Stange bleiben. Die Betrüger des grauen Kapitalmarkts werden weiterhin Grafentitel brauchen, Luxusimmobilien und die passende Einrichtung. Es wird weiterhin einen globalen Markt für Luxus geben, wie auch für Autos und Toilettenpapier. Teenager werden Väter anquengeln und Berufssöhne ihr Grossmütter, man wird mehr in Rechnungen schreiben, als bezahlt wurde und Steuerberater wird man immer brauchen.
Aber ich glaube nicht, dass Luxus eine Rettung für die Wirtschaft oder auch nur einen Teilbereich sein wird. Mitunter ist das schade, denn auch Eier von freilaufenden Biohühnern kosten 120% mehr, als die billigste Mörderware. An Luxus hängt ohne Frage sehr viel Gutes, der echte Honig wie auch der Erhalt von Olivenhainen, alte Handwerkskunst und neue Begriffe von dem, was ein "gutes Leben" sein sollte. Luxus ist nicht im Mindesten nur eine Sache der Reichen; wir würden alle blöd aus der Wäsche schauen, wenn auch die Vermögenden extrem kostenorientiert ihren gesamten Konsum nach China verlagern würden. Ich habe keine Antwort auf die Frage, ob es gut oder schlecht ist, wenn jetzt vieles nicht mehr möglich ist; ich halt Steuerhinterziehung und Bestechung der Reichen für verwerflich, aber die Ausbeutung in Sweat Shops und durch 3-Euro-Friseusen, die am anderen Ende der Gesellschaft als legitim und preiswert verstanden wird, kann es eigentlich auch nicht sein. Was es in der Krise letztlich sein wird - ich weiss es nicht.
Ich kann hier nur sagen, dass keine der obigen Einrichtungsideen mehr als ein Ipod gekostet hat. Es ist mein Luxus, weil ich darin zufrieden bin und es mir bequem leisten kann, ohne ein Schwein zu sein, oder Werbung schalten zu müssen.
Und wenn man heute in den einschlägigen Angeboten der internationalen Wirtschaftspresse liest, findet man allerorten die Hoffnung, es möchte nicht vorbei sein. Man wünscht sich, dass zumindest dieser Sektor weiter wachsen möchte, wenn schon andernorts Hungerkrisen erspekuliert werden und Konsumenten sterben, weil die Medikamente zu teuer sind. Was noch vor wenigen Monaten als gieriger Abzocker mit Schwarzgeld in Liechtenstein galt, wird heute in Handelsblatt und FTD, Wallstreet Journal und Vanity Fair hofiert als Rettungsanker in einer katastrophalen Konjunktur, die solchen alles schluckenden Mietmäulern die Werbeerlöse zu nehmen droht. Irgendwo soll die Party weitergehen, der Champagner strömen und die Umverteilung von unten nach oben als Retter in der Not auftreten, denn wenn es sich jemand Konsum leisten kann, dann diejenigen, die von Inflation und Lohndrückerei profitieren.
Leider, leider, leider gehen solche Überlegungen von falschen Voraussetzungen aus. Werfen wir doch mal einen Blick auf die gängigen Archetypen derer, die sich bislang Luxus leisten konnten. Da hätten wir:
1. Der Verschwender, der es sich eigentlich noch nie leisten konnte. Das ist der Sportsfreund, der die Auto-Haus-Bargeld-sofort Angebote der Banken für ein gutes Geschäft hält, seit dem Berliner Prekariat sowieso immer am Dispolimit rumkrebst und davon ausgeht, dass es schon irgendwie weiter geht, also genehmigt er sich noch eine Flasche mit seiner neuen Kreditkarte. Negative Sparquote, keine dauerhaften Sicherheiten, trotzem irre Ansprüche und eine geile Karre: Vor uns sehen wir den Onkel aus Amrika, Joe Default, seinen spanischen Vetter Jose Privatinso und deren deutschen Schwippschwager Josef Vielhaber-Anderzahl. Dieser Teil des Luxuskonsums ist definitiv Geschichte, und da helfen auch keine in manchen US-Staaten üblichen Angebote mehr, Schulden unzuschichten oder die Privatpleite rauszuzögern.
2. Die Wohlhabenden mit Vermögen. Was immer das sein soll. Angesichts der realen Inflation, die in den meisten Ländern des Westend näher bei 10 als bei 5% liegen dürfte, und angesichts der Kursverluste von so ziemlich allem ausser dem Zeug wie Gold oder Rohstoffe, das gerade jetzt den Abschwung nachholt, verlieren diese Menschen enorme Summen. Nicht so schlimm wie damals beim Filmfonds, aber dennoch in einem alle einschliessenden Umfang, den auch Wohlhabende nicht einfach so wegstecken. Besonders übel ist die Geschichte, wenn die Altersvorsorge an die Börse gekoppelt ist. Solche Leute können etwas, das die erste Gruppe nicht kann: Rechnen. Und das A und O bei diesen Leuten ist der sichere Ruhestand. Ich kenne diese Schicht, und dort hat das Thema "Wo bringe ich mein Geld in Sicherheit" das Thema Konsum vollkommen in den Hintergrund gedrängt. Statt dessen liest man jetzt in Einruchtungsblättern sehr, sehr oft vom Stolz auf "Estate" und "Flea Market Bargain", was früher, vorsichtig gesagt, eher eine exotische Haltung war. Lebt also wohl, ihr feinen britischen Farbenmischer und Stoffweber, ihr Sattler und Marmorschneider nahe Verona.
3. Die reichen Russen, Chinesen und andere Ausbeuter aus Schwellenländern: Machten ihr Geld weniger mit den Reichen des Westens, als vielmehr mit den Hauptbetroffenen der Krise - den Mittel- und Unterschichten des Westens. Denjenigen, denen es jetzt wiklich nass reingeht. Diejenigen, die nun eben nicht mehr alle zwei Monate die Sonderangebote gewisser Kleidermärkte kaufen, sondern nur noch alle 6 Monate. Wenn es reicht. Denn die Kunden Asiens sind vor allem Menschen ohne grosse finanzielle Spielräume. Der Massenmarkt. Dessen Kunden es sich dreimal überlegen werden, ob sie jedes Jahr eine neue Glotze, eine neue Kamera oder 10 Paar superbillige chinesische Sportschuhe mit Chemiegestank brauchen. Wenn sie es nicht tun, denkt ihr Bankberater für sie. Schlecht für Schwellenländer. Schlecht für deren Börsen. Noch viel schlechter, als es ohnehin schon ist. Und die meisten ort wissen noch, was Armut bedeutet. ich glaube nicht, dass allzu viele den Rückfall für ein paar französische Täschchen riskieren werden.
4. Die Superreichen: Diejenigen, die gerade panisch ihr Geld von der UBS abziehen. Diejenigen, für die das Wort Steuernachzahlung in vielen Ländern kein Fremwort mehr ist. Diejenigen, die nachher trotzdem noch genug haben. Oder hätten. Denn auch bei denen stellt sich die Frage, ob sie in Zeiten wie diesen unbedingt noch ein 10. Auto brauchen, einen Fünftwohnsitz, eine Viertfreundin oder eine Drittyacht. Überhaupt scheint es mir so zu sein, als wäre das Bild dieser Leute geprägt durch RTL II, irgendwelche singenden Junkies bei MTV und den Leseranalysen, mit denen Vanity Fair hausieren geht. Vielleicht kenne ich die falschen Superreichen, aber da gibt es einen, der über die hohen Kosten für den Midijob seines Gärtners jammert. Ein anderer verbringt seinen Urlaub, indem er Bauer spielt und Kompott mitbringt. Ein weiterer erzählt jedem, wie billig seine Büroeinrichtung bei Ebay war. Einer von zwei mit bekannten Schwerreichen, die eine Ferrarisammlung ihr eigen nennen, musste mir seine Wohnung am Tegernsee notverkaufen - der andere ist ein nicht wirklich gesellschaftsfähiger Grossmetzger in einem Kaff in der Provinz und hat kein anderes Hobby. Luxus hat übrigens auch noch ein Haltbarkeitsproblem, das jeder sofort versteht, der einmal eine Rolex aus den 70ern in der Hand gehalten hat: In aller Regel ist er kein Wegwerfprodukt. Menschen können im Luxus vergleichsweise lange ohne weitere Ausgaben existieren. Eine Keepall altert faktisch nicht. Eine Lampe von Émile Gallé wird nicht unmodern. Aus Bakkaratgläsern kann man immer trinken. Mahagonimöbel sind praktisch unzerstörbar. Luxus ist teuer in der Anschaffung, kann aber im Betrieb sehr lange kostenneutral sein.
Bleiben also noch als letzte und 5. Gruppe Fashion Victims und diejenigen, die sich beruflich mit Luxus umgeben müssen. In meiner ganz wilden Zeit habe ich mal erlebt, wie ein bekannter Sportmoderator eines süddeutschen Staatssenders mit seinem Feund, der auch ab und zu moderiert, bei einem der besten Läden Münchens einkaufen war. Ich musste für mein Bybloshemd gar nicht wenig zahlen - die beiden TV-Persönlichkeiten dagegen bekamen eine hohe Rechnung allein für die Steuer und den Dank des Hauses, weil sie vorhatten, die Einkäufe in der Glotze vorzuführen. Ich nehme an, dass die Steueroptimierer tatsächlich bei der Stange bleiben. Die Betrüger des grauen Kapitalmarkts werden weiterhin Grafentitel brauchen, Luxusimmobilien und die passende Einrichtung. Es wird weiterhin einen globalen Markt für Luxus geben, wie auch für Autos und Toilettenpapier. Teenager werden Väter anquengeln und Berufssöhne ihr Grossmütter, man wird mehr in Rechnungen schreiben, als bezahlt wurde und Steuerberater wird man immer brauchen.
Aber ich glaube nicht, dass Luxus eine Rettung für die Wirtschaft oder auch nur einen Teilbereich sein wird. Mitunter ist das schade, denn auch Eier von freilaufenden Biohühnern kosten 120% mehr, als die billigste Mörderware. An Luxus hängt ohne Frage sehr viel Gutes, der echte Honig wie auch der Erhalt von Olivenhainen, alte Handwerkskunst und neue Begriffe von dem, was ein "gutes Leben" sein sollte. Luxus ist nicht im Mindesten nur eine Sache der Reichen; wir würden alle blöd aus der Wäsche schauen, wenn auch die Vermögenden extrem kostenorientiert ihren gesamten Konsum nach China verlagern würden. Ich habe keine Antwort auf die Frage, ob es gut oder schlecht ist, wenn jetzt vieles nicht mehr möglich ist; ich halt Steuerhinterziehung und Bestechung der Reichen für verwerflich, aber die Ausbeutung in Sweat Shops und durch 3-Euro-Friseusen, die am anderen Ende der Gesellschaft als legitim und preiswert verstanden wird, kann es eigentlich auch nicht sein. Was es in der Krise letztlich sein wird - ich weiss es nicht.
Ich kann hier nur sagen, dass keine der obigen Einrichtungsideen mehr als ein Ipod gekostet hat. Es ist mein Luxus, weil ich darin zufrieden bin und es mir bequem leisten kann, ohne ein Schwein zu sein, oder Werbung schalten zu müssen.
donalphons, 17:10h
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