: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 24. August 2008

Empfehlung heute - Nike ist das neue Yahoo

In der Residenz in München werden momentan Tapisserien des 18. Jahrhunderts ausgestellt, die die damalige Sicht des unaufgeklärten Bayern, so eine Art theokratische Gewaltdiktatur, auf ein für diese Staatraison idealisiertes China zum Thema haben. Es ist nicht das China der Philosophen, das die Aufklärer ebenso fälschlich erkennen wollten, sondern eine dreckige Diktatur absolutistischer Prägung, die Unterdrückung und Ungleichheit als zentraken Bestandteil der Machtrepräsentation begreift. Dieses China ist, was bayerische Despoten gerne gewesen wären:



Man sollte denken, dass solche Zeiten zumindest bei uns im Westen so halbwegs vorbei sind, aber der Sportartikelhersteller Nike scheint, wie der Werbeblogger berichtet, immer noch ein grosser Fan solcher Massnahmen zu sein - und davon zu profitieren, dass das heute China exakt so ein dreckiges Mörderregime ist, wie es bayerischen Potentaten gefallen hätte. Als nämlich ein chinesischer Werbepartner von Nike nicht zu seinem Hürdenlauf antrat und Spekulationen aufkamen, es könnte sich dabei um eine Schiebung zugunsten von Nike handeln, die ihren Mann nicht als Verlierer sehen wollten, schaltete Nike die chinesischen Machthaber ein. Und die reagierten prompt. Nike sagt zu den von ihnen in Auftrag gegebenen Repressionen:
We have immediately asked relevant government departments to investigate those that started the rumour. (…) We want to act to protect our brand reputation in the same way as any corporation would want to if people were posting or writing false accusations. This isn’t about a debate on freedom of speech. It’s simply helping us to identify the person who posted it.
Was man halt so von einer Firma erwarten kann, deren Schuhe unter anderem in Indonesien von Kindern genäht werden, für 19 Cent Stundenlohn.

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Morbus tyroliensis

Vielleicht war es auch die streckenweise rassistische und fremdenfeindliche österreichische Wahlwerbung und der Umstand, dass sowas wie der Strache in Österreich mehr als 2% der Stimmen bekommt. Wenn man sich zu lang unter Kranken aufhält, wird man selber krank. Davon haben weder die Österreicher etwas, die den Strache ablehnen, noch man selber, aber es ist schwer zu ertragen, in Almenlandschaft diesen Dreck zu sehen, an Barockjuwelen und Panoramastrassen. Jedenfalls fühle ich mich heute komisch, und tendiere deshalb mal nicht zu einer Marzipan-, sondern zur Ikone einer Vitaminbombe. Und einer prophylaktischen Tablette.



Vielleicht war es auch nur der Wettersturz gestern Abend, von 30 Grad in Innsbruck auf 15 Grad und Platzregen in Scholastica.

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Für später

Ich habe kein Photoalbum, aber ein Blog. Deshalb klebe ich hier hin und wieder Bilder hinein, die ich vielleicht später einmal wieder sehen möchte. Man weiss ja nie, was kommt, was sich verändert, was später einmal nicht mehr möglich sein wird. Manches wird nicht passieren - "verkaufe meinen Roadster wegen Nachwuchs" - anderes dagegen vielleicht schon, etwa das Ausbleiben von Umbaukits von Benzinfressern auf andere Energieformen nach dem Ende der Tankstellen.


Grossbild

So also war das Ende August 2008, mit dem Cabrio oben auf dem Zirler Berg, hoch über dem Inntal, im Sonnenschein vor dem Wettersturz, und die Strassen waren voll mit anderen Cabrios und zufriedenen Menschen. Noch.

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