: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 26. Oktober 2008

Vorschau

Der Antikmarkt in Pfaffenhofen war heute sicher nicht weniger mit Luxusgütern, mit Geschirr, Schmuck, Bildern und Möbeln gefüllt als sonst auch immer. Ich weiss das, weil ich das ein oder andere erworben habe, das sich daheim auch gut macht. Aber nachdem ich durch den Nebel dorthin gefahren war, kam mir alles so furchtbar erbärmlich, so kurznach45 vor.



Es gibt Tage, da sieht man nur das Schöne, an anderen Tagen auch das Obskure, das Burleske oder das Verruchte. Diesmal war es nur die Armut, die mir ins Auge fiel, die vielen Relikte von Lebensstilen, die keinem gefallen können und die dennoch nicht so weit weg sind, wie man glauben möchte. Es ist eine gute Übung für den Schwarzmarkt, und man hat heute noch Auswahl. In was soll man auch geklaute Kartoffeln transportieren? In Guccitaschen oder TheBridge-Koffern?



Und über all dem das Grau des Himmels, der Luft, der Farben. Ein Tag, den man mit Beiträgen wie diesem im Guardian Telegraph beschliessen möchte, der klipp und klar von Kapitalflucht aus Österreich spricht. Ein Tag, der gegen Nachmittag aufhellt und gleich wieder im Bodennebel ersäuft. Und dabei ist es nicht überall so, ab München scheint die Sonne, und deshalb geht es danach nur heim, um die Verwandschaft zu holen und



mit dieser Aussicht gut zu speisen. Auf dem Behindertenparkplatz steht der Gallardo Spider eines schwer verletzten Profifussballers, Blagen ohne Manieren werden von Eltern ohne Haltung nicht zur Ordnung gerufen, die Welt ist aus den Fugen, aber das Essen ist vorzüglich, und danach, nach der Dämmerung, zieht sich das helle Band der Milchstrasse über das vollkommen klare, endlose Firmament, durch das Sternschnuppen rasen.

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