: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 13. Oktober 2008

Bailout Europe

Ich bin ja nicht der grosse Freund des Daytradings, des Gaffens auf tägliche Aktiengewinne. Aber es ist vielleicht mal ganz spannend zu schauen, mit welchem irrwitzigen Bailout-Versprechen welches Land seinem Aktienindex auf die Sprünge geholfen hat. Wen das nicht interessiert: Hier ein hübsches Bild vom Umbrailpass, dem Grenzübergang von Südtirol (Italien, EU) in das Val Müstair (Schweiz).



Deutschland 470 Milliarden Euro, macht lockere 5700 Euro pro Staatsbürger, Dax +11,40, jedes Prozent kostet etwas über 41 Milliarden Euro.

Das ist viel, aber es gibt auch noch Österreich: Die stellen 100 Milliarden zur Verfügung. Pro Einwohner 12200 Euro. Wenn das der Haider noch erlebt hätte, Brüssel und die Zuwanderer wären schuld gewesen. Dafür ging der ATX aber auch 12,77% nach oben.

Unsere französischen Freunde investieren nur 360 Milliarden. Mit 5580 Euro kann sich der belastete Franzose damit noch ein paar Baguettes mehr als der Deutsche leisten. Dafür geht sein Index auch nur auf 11,18% hoch.

Besonders nett ist dann noch Italien. Berlusconi stellt a la Duce einen Blancoscheck aus; gezahlt wird, was nötig ist. Italien garantiert auf fünf Jahre für alle Bankverbindlichkeiten von heute bis Ende 2009, Banken dürfen nicht pleite gehen. Genauso könnte Italien auch dafür garantieren, dass Berlusconi ewig lebt. Damit ist der Steuerzahler bis zum Staatsbankrott dabei. Dafür sind 11,37% beim Mib 30 lächerlich.

Desineressierten möchte ich hier noch ein nettes Bild vom Grenzübergang auf dem Umbrail zeigen - wie man sieht, schon auf der Schweizer Seite:



Ach so, die Schweiz, richtig. Die Schweiz hat kein Rettungsprogramm, keinen Sonderkredit und keine Verstaatlichung beschlossen. Noch nicht mal eine bessere Einlagensicherung. Die Belastung eines Schweizers liegt damit bei 0 Franken. Der Schweizer SMI ging mit plus 11,4% aus dem Handel. Und das ist rund 1.830.000.000.000 (1,83 Billionen) Euro billiger als das, was man im restlichen Europa auf den Weg gebracht hat.

Nur falls sich jemand fragen sollte, warum die Schweiz der führende Bankenplatz des Kontinents ist. Profitieren von Paranoia seit 1929. Man muss das nicht mögen. Es ist halt so, und falls die UBS nicht über den Jordan geht, kenne ich einen Gewinner der Krise, und sehr viele Verlierer. In etwa so viele, wie es um die Schweiz herum Einwohner gibt.

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Abend/Morgen

Die Gäste kamen, als die Münchner im Stau nach Norden steckten.



Heute geht es mit Iris und Susi auf den Ahornboden. Wir haben phantastisches Wetter. Hätte ich am Freitag nicht Nebel gesehen, ich könnte mir nicht vorstellen, dass es dergleichen hier gibt.



Netterweise haben sich die Verpflichtungen auch in Luft aufgelöst, Berlin war dann doch zu riskant - bis zum nächsten Meinungsumschwung. Warum können die Leute nicht einfach ihr Geld in einem langen, soliden Rutsch ohne Umschichten und Panik verlieren?

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