: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 21. August 2009

Luxusprobleme

Ich muss mal wieder arbeiten. Nicht nur bloggen, was sich immer komisch anfühlt, denn normalerweise ist Bloggen Entspannung, und ich sitze dann oft da und sage mir: Jetzt tu mal wieder was. Und dann fällt mir ein: Moment, ich tu ja schon was. Jetzt aber heisst es: Wieder kreativ arbeiten. Ideen entwickeln, was schön ist, und Berechnungen anstellen, was ich verabscheue. Der Moment, da man vom Wert einer Sache umsteigt auf die Bezahlung.

Und es hat nichts mit diesen "Kommen Sie zu uns, machen Sie ein seminar, was wollen Sie"-Offerten zu tun, die ich nicht mal mehr beantworte, weil ich immer den Eindruck habe, mit all dem dazugehörigen Klimbim vom Flug bis zur Rechnung und dem "Da ist jetzt Kostenstelle Blabla zuständig aber die wissen das auch nicht so genau ich red mal mit" nur mein Leben an Idioten vergeude. Es hat auch nichts mit diesen Mails zu tun, die mit "Eigentlich finden wir Blogs immer noch blöd, aber trotzdem stinkt er uns, dass die FAZ Sie gekauft hat und wir sehen nun mal absolut nicht ein, dass die etwas haben, das wir zwar nicht selbst entwickeln können, aber hey, wir wissen: Jeder ist käuflich" anfangen. Angeblich ist ja gerade Medienkrise, aber das äussert sich wohl so, dass man sich unten verschlankt und oben neue Trottel zum Verheizen sucht.

Es ist einfach das Problem, etwas zu tun, was mir ideologisch wichtig ist, und das dann mit so etwas Profanem wie Finanzierung in Einklang zu bringen. Und obendrein: Eingebunden und abhängig zu sein, und Teile des Prozesses aus der Hand zu geben.



Dazu die Hitze, und ich bin froh, wenn ich die kühlen, dicken Mauern am Abend doch verlassen kann, um heim zu fahren und ein wenig Datschi zu machen. Die nächsten Tage ist Besuch da. Andere Gedanken, andere Themen

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Visalia ist ein elendes Kaff

Vielleicht hat es mir deshalb nicht viel ausgemacht, dort, in der kalifornischen Zentralebene, auf das Geld meiner Eltern zu warten. Immerhin gab es hinter meinem Motel einen Sammler alter US-Autos, mit dem ich über meinen Oldsmobile Delta 88 ins Gespäch kam, und der mir seinen Hof mit Dutzenden verrosteten und überwuchernden Wägen zeigte.

Es war Sommer, und ich war pleite. Und alles nur, weil mein Mitfahrer Nasenbluten hatte, und unsere Travellerchecks gerade mal für die Operation ausreichten. Insofern, jetzt, verspätet nach 2 Jahrzehnten, die Frage: Warum sind wir nicht ein wenig unamerikanischer? In der FAZ.



Dazu noch andere Stützen der Gesellschaft vom amerikanischen Steinhaufen bis zum alteuropäischen Peripteros.

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