: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 18. Januar 2010

Die nächste New Economy

Was mir ein wenig Sorgen macht, ist die heute Mode des Forex-Handels. Auf den einschlägigen Wirtschaftsseiten wird ja allerorten genug für Programme geworben, mit denen jeder einsteigen kann, und tatsächlich ist es nicht schwer: Der Devisenmarkt ist global unreguliert, und war lange äusserst langweilig. Das hat sich inzwischen radikal geändert, mit 200fachen Hebeln und Derivaten lässt sich auch auf kleine Kursschwankungen formidabel wetten. Obendrein ist die Welt im Moment voller Währungsungleichgewichte, die Risiken der Bankenkrise stecken heute mehr im Geld der Staaten denn in den Bilanzen der Banken, und auf der anderen Seite rennen Leute durch das Netz und erzählen, wie sie nebenbei zum Millionär werden.

Natürlich braucht so ein System neben den Gewinnern auch Blöde, die meinen, gewinnen zu können. Es braucht einen globalen Rahmen, um nicht nur zu handeln, sondern um es auch auf eine Art und Weise zu tun, von der daheim icht jeder etwas mitbekommt. Es braucht Gerüchtebörsen und abgesprochene Kampagnen, um Währungen in eine bestimmte Richtung zu treiben. Und der Gedanke, dass dieser Markt einerseits unreguliert ist und damit weltweit Millionen zum bedenkenlosen Zocken einlädt, andererseits aber nicht mit Firmen jongliert, sondern mit dem Schicksal ganzer Länder - diesen gedanken finde ich hochgradig unerfreulich. Von den manipulationsmöglichkeiten von Staaten mal ganz abgesehen. Irgendetwas sagt mir, dass der Forexhandel in den nächsten ein, zwei Jahren noch ein paar Überraschungen zeitigen wird.



Wie auch immer: Mir bleiben, egal wie es ausgeht, die Berge. Und überhaupt, der Mensch ist so klein. Und dumm, wenn er diesem Abschaum sein Schicksal überlässt.

... link (25 Kommentare)   ... comment