: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 26. Januar 2010

Übersetzung

Alle, die in den vergangenen drei Wochen aus unerfindlichen Gründen einen Blick ins Impressum geworfen haben, konnten es schon merken: Für BILDblog war der Jahreswechsel auch ein Generationenwechsel.

Nach langen Jahren der Verödung und des Niedergangs beim Auswerten langweiliger, immer gleicher Fehler und erkennbarer Abstumpfung der Beteiligten mit einem Treiben, das früher mal scharf war, aber nach einigen versuchten Aktionen, so peinlich wie Buzzriders und Sascha Lobo zusammen (Knipst uns Dieckmann, Werbespot etc.), irgendwie nicht mehr so dolle zieht, möchten wir uns wie folgt äussern:

Lukas Heinser, 26, hat von Stefan Niggemeier, 40, die Leitung des beliebten und gefürchteten Watchblogs übernommen.

Von den tollen, grossen Plänen zur Kommerzialisierung, die Stefan Niggemeier seinerzeit als Helfer von Sascha Lobo und Adical/Adnation ins Netz blies, und mit denen das Ziel des gut bezahlten Profibloggertums die Runde machte, ist so gut wie nichts übrig geblieben. Inhaltliche Sackgasse, Sackgasse bei den Einnahmen, ein Büro in Berlin, das auch nicht mehr das ist, was es mal war. Irgendwie sah das 2006 alles viel toller und schöner aus, ein leichter Gegner und massenhaft Fans, die sowas wie die Bild wollten, nur eben gegen die Bild. Jetzt, wo die Luft raus ist, die Nutzerzahlen fallen und die Themen zäh werden, darf mal ein anderer ran. Ja, man wird halt auch älter, und irgendwie kann man auf dem wenig lukrativen Niveau auch nicht bis zur Rente weiter machen, auch wenn das früher noch ganz anders klang.

Genau genommen ist BILDblog damit auch ein Bochumer geworden und sitzt nun im Herzen der Kulturhauptstadt Europas 2010.

Statt in Berlin sitzt der Laden jetzt in einer anderen runtergekommenen Industriebrache.

Was sich dadurch ändert, ist noch nicht genau abzusehen:

So richtig haben wir und das auch nicht überlegt, aber es ist so.

Lukas Heinser wird in BILDblog eigene Akzente setzen und die Idee mit neuen Autoren, neuen Ideen und neuen Formen beleben.

Vermutlich setzen wir auf das bewährte Modell von Tom Sawyer und dem Zaun, auch bekannt von Spreeblick: Wir liefern die schicke Illusion, andere sollen sie arbeitend umsetzen. Irgendwas wird man vermutlich machen müssen, so wie der Laden sumpft. Äh. Also.

Stefan Niggemeier bleibt dem Projekt aber als Herausgeber und gelegentlicher Autor erhalten.

Aber auch die Ruine taugt beim kurzen Hirn von Medien und Medienpreisjuries immer noch zur Profilierung.

Quelle:http://www.bildblog.de/15491/in-eigener-sache-26/

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