: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 4. Februar 2010

Das Handelsblatt fand ich gut.

Ich empfand zwar Ziesemer als eklatante Fehlbesetzung - zu wirtschaftshörig selbst nach Holtzbrinck-Massstäben - aber immerhin gab es dort noch einiges an Journalismus vom alten Schlag.

Jetzt kommt dort Neoliberalala Gabor Steingart, ein Typ, der den Spiegel sicher gern an seine Kumpels angenähert hätte und von dem man wenig hörte, seit er nach dem Ende seines Mentors Aust in die USA verschoben wurde. Ich meine: Da war journalistisch nichts, weshalb man ihn zu einem Chefredakteur hätte machen sollen.

Aber zu den Mysterien des Medienstandes gehört es eben auch, dass gewisse Leute ab einer gewissen Bekanntheit unabhängig von der Leistung nur noch nach oben oder seitwärts fallen können. Poschardt mit Vanity Fair, Borchert mit derWesten, Aust bei der WAZ, Tichy bei diversen Blättern - nun kriegt eben auch Steingart seinen Chefsessel. Wofür auch immer. Gut für ihn. Armes Handelsblatt.



Dafür ist heute mein Praxitelesabguss gekommen, und stützt jetzt den Aries vom Umfallen ab. Die Jugend stemmt sich gegen den Tod, aber das Handelsblatt ist alt. Ich fragte mich, ob Thomas Knüwer mit dem Wechsel in die Privatwirtschaft richtig lag - jetzt habe ich eine hinreichende Antwort. Weil der Kapitalismus ja offensichtlich noch nicht genug hässliche, neoliberale Publizistikfratzen kennt.

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