: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 23. April 2011

Karsamstag in einem sehr katholischen Land

Die Gläubigen, auch und gerade die Jungen und Schönen, strömen durch die Gassen Veronas hin zur Kirche.



Dort erwartet sie die nachletzte Vorspeise zum nachletzten Abendmahl; überbackenes Grünzeug, Entsagung pur, zusammengehalten von geschmolzenem Tonnino.



Auf den Balkonen neigt man sich einander zu und zündet Lichter an in finsterer, tränenreicher Nacht,



Derweilen, in der Kirche, tragen Männer in Schwarz die letzte Speisung heran, die man im Leben haben will, mit einem Trüffelpilz, der vom Vergängnis in der Erde kündigt.



In finsteren Wohnungen, nur leicht von Kronleuchtern erhellt, kniet man nieder vor Bildern und ahnt des Lebens schwere Bürde, die in solchen alten Gemäuern haust.



Doch auch in dieser letzten Nacht bleibt im ausgestorbenen Verona voller Bedrängnis, Stille, Angst und Schweigen eine Frage, deren Antwort niemand kennt:



Wie versteckt man solche Ostereier?

So ist das, im katholischen Italien.

Tanzverbot und geschlossene Läden jedenfalls kennen sie noch nicht.

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Andere müssen in Frankfurt oder Köln existieren

Ich bin schon wieder in Verona. Es gibt das schöne Leben.



Und dann gibt es noch das Leben der Reichen. Das muss nicht unbedingt deckungsgleich sein, worüber ich am Beispiel der Existenzängste der Reichen bei der FAZ schreibe.

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