: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 6. September 2011

Es regnet sauber rein

Nun - es geht also mal wieder bergab. Grund, das dürfen wir hie und da lesen, ist das, was man ja schon länger sagt: Eine neue Abwertung der italienischen Staatsschulden kann kommen, und nachdem Berlusconi einerseits Steuern für Reiche zurückgenommen hat und andererseits vor einem heissen Herbst steht, ist das auch nicht weiter verwunderlich. Verwunderlich ist eher, dass das Übel aus der Uckermark immer noch so tut, als könnte man ohne de facto Geldentwertung und deutscher Unterstützung mafiöser Bauprojekte in Süditalien irgendwas reissen. Man kann das Elend allenfalls verlängern. Das gute Geld dem schlechten nachwerfen. Man könnte den Schweingehegen der Märkte aber einfach auch wirklich mit harten Steuern kommen, auch das würde helfen. Aber warum man Nationen stützt, an die nicht mal mehr die eigenen Politiker glauben, ist unbegreiflich. Das einzige, woran überhaupt noch jemand glaubt, ist die Rückzahlung deutscher Staatsschulden und die Zahlungsbereitschaft einer Frau, die bei Aldi an der Kasse keine so schlimme Fehlbesetzung wäre - dazu reicht ihr Horizont gerade noch. Und der muss ja auch nicht weit sein.



Wenn jemand jammert, dass die europäische Einigung vor die Hunde geht - dann knn er sich bei dieser schwerzresistenten Haltung bedankeh. Ich sage das jetzt schon seit einiger Zeit, und ich sage es gern nochmal: Der einzige Weg, der sinnvoll ist, ist die Aufteilung des Euros in zwei Zonen, die leicht aneinander gekoppelt sind: So gut, dass man Handel treiben kann. So locker, dass es keiner Zone viel schadet, wenn die Währung der anderen volatil wird. Das renkt sich dann irgendwann schon über KGVs, Mieteinnahmen, Renditen und Preisgestaltung wieder ein. Es ist kein Abschied auf immer, wenn die PIIGS wieder sauber sind, können sie gerne wieder andocken. Aber wenn Italien fällt, ist der Euro nicht zu halten. Es gibt keinen Schutzschirm, der das aushält.



Umgekehrt stehen an der Kasse der Naturkäserei so viele Leute, dass es 10 Minuten dauert, bis ich der Dame im Dirndl mein Begehr erklären kann. Es dauert immer im Tal, man kann hier nicht schnell Themen machen, es liegen immer Tage und Wochen zwischen Anfragen, Zusagen und Gesprächen. Da sind also diese Massen und kaufen ein, als gäbe es nichts anderes auf dieser Welt. Sie kaufen und nehmen mit und zahlen und denken gar nicht an das, was auf der Welt passiert. Weil es letztlich ein abgeschiedenes Bergtal war, bevor es entdeckt wurde, und wieder so ein Bergtal werden wird, wenn etwas Gröberes zusammenbricht. Das Denken hier in einer Genossenschaft ist so unglaublich weit weg von dem, was Märkte bewegt - aber hier ist eine Firma, und sie fängt gerade an, Geld zu verdienen, und 35 Leute arbeiten ganz normal und machen normale Dinge. Das geht. Niemand käme hier auf die irrwitzige Idee, einem unsicheren Kantonisten Geld zu geben, damit der Geld an die eigenen Banken weitergeben kann, obwohl jeder weiss, dass er das gar nicht vor hat. Sie machen etwas und verkaufen es, und nach 4 Jahren machen sie Gewinn. Jeder Investmentbanker würde davonlaufen.



(Grossbild)

Das sind dann die Momente, da sage ich mir: Es wird weiter gehen. Wenn mir ein Bauer eine Stunde lang nur kluge Sachen sagt und der Rest der Medien Irrsinn vertrötet, dann werden halt viele krepieren, aber der Bauer hat trotzdem recht. Man muss nur irgendwann verstehen, dass nichts so ist, dass man es nicht ändern kann. Alles ist irgendwann entstanden, man kann es auch wieder anders machen, wenn es nötig ist und den Menschen hilft. Für alle vielleicht? Eher nicht. Man kann nicht alle retten. Aber niemand zwingt einen, einfach so weiterzumachen, wie es eben immer war.



Morgen muss ich nochmal hin, denn wir haben uns verratscht. Wer weiss schon, was sein wird, wenn ich dort photographiere, wohin Kurse fallen und Länder bröckeln. Schönes Wetter, das wird sein, das hat der Bauer versprochen, man sieht es an den Wolkenfetzen, und den Hut würde ich gar nicht brauchen. Wenn er nicht die andere Station werden würde auf dem Weg nach Italien, in Herz der finanziellen Finsternis und gleichzeitig in das Land der Freuden.

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Seien wir ehrlich

Die grosse Herbsttraubendiät mit ein wenig Nordic Walking und immer schön stilles Wasser trinken interessiert uns überhaupt nicht. Was uns interessieren würde ist, wie man sich die zulässigen 5 Kilo Winterübergewicht gesund und gut anfrisst, ohne dass es zu teuer werden würde. Und hier ist die Antwort:



Ein Esslöffel Olivenöl, ein Esslöffel Mehl, miteinander verrühren, zwei Eier und Salz und Pfeffer. Dann als Füllung 20 Gramm Scamorza und 20 Gramm Bergkäse verreiben und 20 Gramm Schmand dazu. Dann eine Handvoll Pfifferlinge und alles vermischen. Omelett auf der einen Seite in Butter herausbacken - und damit das klar ist: BUTTER! Margarine ist der Teufel. - umdrehen, dann die Füllung drauf, zuklappen und die Naht mit dem restlichen Teig begiessen. Dann nochmal umdrehen, damit es wirklich zu ist. Nochmal Butter drunter, damit es niucht zu dunkel wird, und auf niedriger Hitze mehr backen denn braten. Fertig ist es, wenn von Goldgelb bis mittelbraun alle Farben zu sehen sind. Und bittschön:



So geht das. So muss das sein. Und ich geh jetzt in die Arbeit. Da wo der Käs herkommen tut. Mahlzeit.

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Urlaub und Gastspiel

Weil jemand so nett war und in der FAZ einen Beitrag über Kastraten geschrieben hat, habe ich heute mehr Zeit für das Frühstück, bevor es zu meiner anderen Arbeit geht.



Das Wetter: Kühl und regnerisch. Da lohnt sich eine gewisse Fettschicht gegen die Kälte.

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