: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 19. August 2007

Altern in Würdelosigkeit

hat einiges für sich. Die dereinst nicht seltene Scham anderer, nichts zum Fortbestand der menschlichen Rasse zu tun und es auch so bleiben zu lassen, verflüchtigt sich beim Anblick der radelnden Kleinfamilie und dem eitlen Getue von Papa, die vollgefederten Weicheibikes des Nachwuchses auf etwaige technische Probleme durch das Schotterwegtrödeln zu untersuchen. Bei diesem Schauspiel stellt sich dann auch der Tortengenuss nach dem Abstellen des Roadsters vor dem Cafe ein. Wen Balg 1 jetzt noch aufhören könnte, mit dem Strohhalm das Augenlicht von Balg 2 zum Erlöschen zu bringen, wäre es sehr nett.

Unwürdig auch die Debatten, welches der drei Dorfbratzen mal eine schöne Frau sein wird - zu einem Zeitpunkt, da das eigene Allgemeininteresse an schönen Frauen mangels mörtelscher Baubranchenmillionen im Opernballumfeld mutmasslich schon etwas nachgelassen hat. Aber in diesem Alter darf man das, wenn man immerhin mutig 20 Minuten Wasser tritt, während die Teenager den Entschluss fassen, dass der Bach doch erheblich zu kalt ist. Husten, nicht wegen des Alters, sondern weil man sich an einem Spruch über die später mal schattenparkende und windschotteinbauende Jugend verschluckt.



Sich über jeden Rollator im Heck vorbeifahrender Kombis freuen, weil es auch so schlimm sein könnte. Dabei den eigenen Subrücken betasten, ob der heutige Sturz über die Treppe noch mehr hat brechen lassen, als die Holzstufe, die als Landezone auserkoren wurde. Froh über die genetisch bedingten Mastodonknochen (Urahn war Saurierficker) und über die Orangencremetorte, die dem Umstand der ungenügenden Polsterung durch Verschlingen auf der Dachterasse Abhilfe schafft.



So gegen 11 Richtung Bett gehen. Morgen weitere alte Dinge kaufen. Der Vergleich macht jung, so lala. Immerhin nicht zum Arzt gegangen, was immer noch die Dummheit der Jugend sein könnte. Allerdings dürfte dann die Grossmutter, die auch mit ihrer Abneigung gegen Kurpfuscher immer Recht hatte, selbst mit 90 noch jung gewesen sein.

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Freitag, 17. August 2007

Da sage einer, Neocons hätten keinen PenisSozialneid

I am still in dire need of some brainless distraction, I switch over to this blog, which I came across by the hell knows what freak accident. The author, a rich fuck with an arts/history degree that spends his inheritance on knick-knacks from flea markets, entertains with heroic stories of fighting the straw men of the non-existing German blogosphere to distract from the inconvenient fact that he isn't able to contribute anything to society at all.

(http://andrewhammel.type pad.com/german_joys/2007/08/classy-peop
le-n.html#comment-79554663)

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Kleines Ravemädchen

beim Point of Customer Marketing.



Vermutlich, wenn sie einen normalen Plakatkleber wie Heinz oder den Toni mit diesem Job vor dem Wohnheim, neben der Mensa beauftragen würden, kämen weniger Elitestudenten in die einzig vorzeigbare Disco der kleinen Stadt.

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Urlaub

Nicht für mich, sondern bei mir. Die nächsten Tage wird es hier etwas ruhiger. Im Gegensatz zu meinem Ofen, wo der Datschi in Süsse vor sich hin brutzelt.

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Freitag, 17. August 2007

Empfehlung heute: Balkon with a view

Man kennt den Blick, und trotzdem ist er jeden Tag neu und anders.



Wie wohl der Blick vom Balkon der alt-neuen Jugendstilwohnung von Lisa9 sein wird?

bei der gelegenheit froh sein, dass man die sache mit der gekauften wohnung schon zu einem zeitpunkt hinter sich gebracht hat, als der achtorientierte lebensstil keinerlei anlass zu blöden bemerkungen wie "sesshaft" und "gesetzt" gab

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So ist das hier

Vor 110, 140 Jahren traf einer die richtige Entscheidung und nahm das wirklich zeitlose Modell, ohne Ornamente, nur Form und Harmonie. Die richtigen Proportionen, wie ein Buch, und mit Rundungen, damit er sich perfekt zwischen die Fenster mit ihren Laibungen einpasst. Und einem massiven Holzrahmen, der 200 Jahre oder mehr durchsteht. Und einem gar nicht so dezenten goldenen Überzug, denn etwas Glanz darf auch sein. Und es war gut.

Der Spiegel erlitt im Laufe der Jahrzehnte ein paar Schäden, hinter dem Glas lösten sich einige Silberflocken ab, was halt so passiert bei vorindustriellen Produkten im Lauf der Zeit. Patina eben, das gehört dazu, das hat seinen Reiz. Sollte man denken.

Tat man aber nicht. Vor ein paar Jahren muss jemand eine Einrichtungsshow zu viel gesehen haben und kam zum Schluss, dass man den alten Spiegel da oben auf dem Speicher prima aufmöbeln könnte, denn die Form passt geil zur Nostalgiewelle, nur dieses Gold, das ist fleckig und ausserdem nicht pflegeleicht, das wird sauber überstrichen. Mit braunem Hammerschlaglack, der prima zu den Kirschimitatmöbeln passt. Bis man das auch nicht mehr sehen kann und den ganzen Müll, Imitat und Hammerschchlag, der Caritas übergibt.



Ein schneller Zugriff, 2,50 Euro an der Kasse, und nachdem der Hammerschlaglack nicht zu entfernen ist, bekommt er eine neue Fassung. Morgen erhält er dann ein Platz zwischen den Fenstern im Gang. Das tue ich hier. Ich gebe der Provinz eine schöne, glänzende Fassung über dem unzerstörbaren, praktischen Scheissebraun über allem, was hier einmal war, und das so leicht austauschbar und entsorgbar geworden ist. Und dann hänge ich es auf, an der Wand, im Netz, beztrachte mich darin - und ich bitte die Zuschauer nie vergessen, was unter all dem Gold ist. So ist das hier.

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Regionaler Darwin-Award für Vandalen

Der Sieger ist der Knilch mit der orangen Baseballkappe und sein Kumpel mit dem hässlichen Hawaihemd, die gestern Abend nachhaltig ihren Genpool für eine Weile kaltgestellt haben, mit diesem Vorgehen:

1. Brüllend die Strasse runterziehen, in der Don Alphonso lebt und auch gegen 3 Uhr noch am Spiegel restauriert.

2. Direkt unter Don Alphonsos Fenster weitergrölen, so dass dieser annimmt, da unten würde mal wieder einer seine Notdurft verrichten.

3. Bei Don Alphonso, der dann bereits am Fenster ist, klingelputzen - was ihn nicht wirklich aufweckt.

4. Richtung Westen laufen, wo Don Alphonso sehr genau sieht, wie die Betreffenden bekleidet sind.

5. Nach 30 Meter innehalten, mit der Faust auf der Kühlerhaube eines Autos eintrommeln, was in etwa so lang dauert, bis Don Alphonso sein schnurloses Telefon holt.

6. Sobald Don Alphonso wieder am Fenster ist, mit etwas Anlauf über das abgestellte Auto rennen und Beulen verursachen.

7. Auf dem Dach anhalten, die Arme in die Luft strecken und brüllen, was in dem Moment abgeschlossen ist, da Don Alphonso 110 gewählt hat.

8. Lachen, herunterspringen, grölend Richtung Hauptstrasse weitertorkeln.

9. Sich sehr sicher fühlen und keine Eile haben.

10. Und sich auch keine Sorgen machen, dass dies der einzige Weg ist, auf dem die Polizei kommt und man ihr hier an keiner Stelle ausweichen kann.

Orange Baseballkappe. Ts. Vermutlich fährt er auch Opel Astra.

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Donnerstag, 16. August 2007

Nach dem Ärger

Zwei Stunden das Mountainbike durch das Dickicht peitschen, und schon liest sich der Text über die inkompetente Bloggeneralität und ihre falschen Messsiase recht annehmbar.

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Das Problem des Verführers

Im letzten Jahr habe ich drei Leuten den Kauf einer Fiat Barchetta so nachhaltig und überzeugend mit vielen guten Argumenten und Horrorstories ausgeredet, dass sie sich dann eine gekauft haben.

Und jetzt bräuchte ich selbst jemanden, der mir den Kauf eines 33 Jahre alten, verrosteten MGB GT in british racing green und Sebring-Look (Bild des Originals hier, nur ohne Zusatzlampen und Kotflügelverbreiterungen) ausredet. Mit Sonnendach, Linkslenker, Leder, Chromkühler, Speichenrädern und Lederlenkrad. Meine interne Begründung für den natürlich völlig überflüssigen Zweitwagen lautet, dass ich etwas mehr Transportraum brauche, demnächst dank einer einstweiligen Verfügung ohnehin Geld bekomme, für die nächste Mille Miglia ein standesgemässes Pressefahrzeug benötige und ausserdem ein langfristigis Investment eingehen möchte, und wenn ich den Peugeot 403, die poor man´s Rolls Royce MG Magnette oder den Lancia Beta Spider mit ihren ausreichend grossen vier Sitzen kaufte, würden irgendwelche Deppen noch auf die Idee kommen, ich würde sie damit zur Hochzeit kutschieren. Ausserdem steht bei langfristigen Mietern ohnehin bald eine Abschaffung ihres selten genutzten Wagens an, da könnte man sich die Kiste im Sinne eines Microcarsharings teilen. Das alles klingt sehr sinnvoll, hilft aber nicht, wenn die Karre wegbröselt und die Hinterachse klemmt.

Andere gute Argumente dagegen?

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Empfehlung heute: Feiertag in Bayern,

aber Hektik in Berlin. Es gibt heute trotz des schönen Wetters welche, die mit dem Berliner Nahverkehr zu ihrer Tätigkeit müssen. Wenigstens gibt es dabei hübsche Mädchen, sagt Frank.

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Mittwoch, 15. August 2007

Verblöden leicht gemacht

Es ist kein Zufall, dass die hier so sind, wie sie sind. Die können noch nicht mal was dafür, denn einerseits kennen sie es nicht anders, und andererseits bietet es sich ja an.



Und würde man es anders haben wollen, wäre der Aufwand viel zu gross. Nichts symbolisiert die Grenzenlosigkeit der Provinz besser als ihre natürliche Grenze nach Süden, der Auwald, der einerseits ein Paradies für lange Touren ist, aber andererseits in keine Richtung ein Ende nehmen will. Man kann hier tagelang durch das Unterholz jagen und muss keine einzige Wurzel zweimal überfahren. Aber raus kommt man auch nicht. Nur zurück in die Stadt.



Und dort ist das Leben angenehm und träge, es ist wie ersaufen im Sirup, und so funktioniert das hier schon immer. Alternativen sind zu weit weg und dann auch nicht wirklich besser. Das Vereinsleben ist umfassend, man muss sich nicht mal integrieren, man wird assimiliert. Man kann sich einfach so treiben lassen. Und wie nah das alles schon ist, habe ich heute gemerkt, als ich eine Einladung zu einem Kongress bekam, die meine Pläne für September um einen gigantischen Schlenker vom schon eingeplanten Autun im Burgund über Genf und ein paar Alpenstrecken bis hinauf nach Leipzig und Berlin erweitern wird. Und ich sofort zugesagt habe.

Danach maule ich auch nicht mehr bei so einem Sonnenuntergang über den mittelalterlichen Dächern, versprochen.

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Die Freude der Nahrugsmittelverordungsignoranz

Irgendwo in einem klimatisierten Büro in Brüssel sitzt ein Beamter, der gemästet wird wie eine Sau, vom Fressen der Lobbyisten. Die Weltrevolution, die ihn neben Abmahnanwälten und Kernkraftwerkbetreibern mehr als nur den Job kosten würde ist fern, und das Liechtensteier Konto und die Urlaubsreise zum Kongress "Normierte Lebensmittel - dem Verbraucher geben, was der Verbraucher will" in einem mit Fördergeldern errichteten Hotel in Kroatien sind nah. Jetzt noch schnell eine Vorlage zum Thema Tomaten geschrieben - rund müssen sie sein, identisch gross und in Scheissepissewasser in Belgien oder mit überzogener Unterstützung im wasserarmen Spanien gereift - und dann ab in den Süden. Die PRostituierte wird ihn anlächeln und ihm das Gefühl geben, dass auch Schweine attraktiv sein können.

Nichts versteht so eine Sau von den Freuden, die das Krumme, Ungleichmässige, schräg Gewachsene in sich birgt, das aus den Höfen einer fernen Region stammt, des Morgens gepflückt und gen Mittag verkauft wird. Wie eine Sammlung von barocken Godemichés, geschaffen für alle von der Klosterschülerin bis zur Abenteurerin und sicher auch einer modernen Juliette ausreichend, finden die Erzeugnisse allerkatholischster Bauern in der Stadt neue Freunde, und sei´s nur in der überhitzten Phantasie eines glühenden Sommertages.



Wie auch immer sie verwendet werden, welchen Topf sie von innen sehen oder welches weisse Fleisch einer eines prallen Mozarella sie beglücken - sie sind verbotene Früchte, sie sind nicht für die Profite des obszönen Weltmarktes, aber ganz zur Freude einer Provinz, die stolz sein kann auf ihre Kinder, die sich nicht unterjochen lassen von Diktat und Despotie.

Libertinage und Rebellion, liebe Freunde, beginnt beim Essen.

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Empfehlung heute - Wir haben ja nichts

Ich kenne einen Oberhaifisch, der seine Fleischspiesse jenseits des Verfallsdatums erwirbt und sie in Butter brät, die durchaus schon ranzlig sein darf. So schlimm ist es bei uns noch nicht, aber auch hier gibt es kein Geld für überflüssigen Luxus, und man versucht, mit dem auszukommen, was da ist.

Da ist zum Beispiel der Gang und die Anlage meiner Räumlichkeiten. Die frühere Trennung in einen Teil für das Personal und einen Teil für die Herrschaften machte eine eigene, vom Gang aus betretbare Küchentür nötig. Wenn man so will: Der Personaleingang. Heute gibt es kein Personal mehr, eine Putzfrau beschäftigen allenfalls die Mieter, aber ich habe eine Aversion dagegen - schlimmer als gegen Ikea und Fastfood. Ein Personaleingang macht also keinen Sinn mehr. Und wie es der Zufall haben will, fand sich im Haus auch ein alter, flacher Garderobenschrank mit bekannter, massgefertigter Geschichte aus den 50er Jahren, den meine Frau Mama dem Sperrmüll übergeben wollte. Pfenninggut jedoch ist er, mit sauber eingesetzten Astlochfüllungen im Vollholz, gemacht von einem Könner seines Fachs und unter all den späteren Lack- und Tapetenschichten immer noch klassisch schön.



Er passt genau vor den Dienstboteneingang, hat mangels Rückwand bis zur Tür jetzt genug Tiefe, ersetzt die Garderobe, hält mir den Eingangsraum, nun das Wartezimmer für das kleine spanische Hofzeremoniell frei und bedurfte lediglich des Putzens und frischer Farbe. Weil, wir haben ja nichts. In der Küche gibt es das übliche, karge, selbstbereitete Mahl, und wenn wir die der fast heimischen Erde entrungenen, den Schweinen entrissenen Trüffelpilze kauen, träumen wir davon, wie es wohl sein mag, wenn man sich bei Ikea neue, teure, glänzende Möbel leisten kann und dann all die leckeren Speisen des modernen Personalersatzes fertig serviert bekommt.

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Montag, 13. August 2007

Sehr zu empfehlen - Lesen gegen Abmahnugen

so spirito suo godere tra disatri vedete
qual che possa nocchier fra le tempeste.
Das klingt jetzt vielleicht etwas hart, aber ich gebe es durchaus zu: Es gab in der letzten Zeit Abmahnungen gegen Kommerzblogger, die mir wirklich egal waren. Um zwei Namen zu nennen: Der Talkshowbeobachter Stefan Niggemeier, der nicht zum ersten Mal eine juristische Niederlage einstecken musste und den auch meine Gutmütigkeit bei seinem turiesken Verfälschen nicht davor bewahrt hat, dann von einem weniger netten Hersteller einer Anrufsendung vor den Kadi gezerrt zu werden. Und der Kieler Mathias Winks, der als MC Winkel trotz problematischem Umgang mit der Kenntlichmachung eines Gewinnspiels sich eine Abmahnung erst durch eine Äusserung einfing, die eine Hamburger Kiezgrösse nicht mochte. Mein Mitleidsgefühl ist nicht wirklich vorhanden, wenn so einer dann mit seinem von jedem Fachwissen unberührten Gegröle seine Leser anregt, alles andere als kluge Beiträge zu verfassen, die sie selber in Schwierigkeiten bringen können - und kurz darauf die Freunde von MC Winkel mit der IP einer Kieler Werbeagentur versuchen, an der Blogbar anonym Stimmung zu machen.

Having said this, möchte ich jedem raten, Abschied zu nehmen von der Illusion, die Blogosphäre würde effektiven Schutz gegen anwaltliche Angriffe bieten. Das kann sein, aber es setzt Mittel und Koalitionen voraus, die heute in Zeichen der Kommerzialisierung eher selten anzutreffen sind - namentlich, weil ich und andere es nicht einsehen, für Leute Stimmung zu machen, die vor allem ihren Profit im Auge zu haben. Und weil nicht jeder den Nerv hat, sich all die möglichen Probleme und Chancen bei einer Abmahnung aus dem Netz zusammenzuklauben, und der Gang zum Anwalt aus Präventionsgründen eher unwahrscheinlich ist, darf ich hier - unkommerziell und nicht bezahlt - auf eine Alternative hinweisen, die ein Bekannter vorgelegt hat, der sich aus persönlichen Gründen mit dem Thema hervorragend auskennt: Internet, Recht und Abzocke von Wolf-Dieter Roth, manchen vielleicht von seinem Kampf gegen den WDR und als Autor von Heise bekannt.



Wäre es ein anderes Thema, würde ich von einem Rundum-Sorglos-Paket sprechen, aber die darin dokumentierten Fälle geben keinen Anlass zum Hopsen durch grüne Wiesen. Vielmehr kann man sich schon fragen, ob die XXXXX die XXXXX voller XXXXXX haben und man nicht einen gewissen Teil der XXXXXXX unter XXXXX halten sollte, bis sie XXXXXXX sind. Mein Schweineorchester pfiff Händelarien, als ich das Buch gelesen habe - das soll ein Rechtsstaat sein?

Wie auch immer, das beste Mittel ist die Prävention, und darin sehe ich den Hauptnutzen des Buchs. Denn darin wird allgemeinverständlich erklärt, wo man sich halbwegs auf der sicheren Seite befindet. Bei dem Personal, das in Deutschland die Rechtspflege zu sein behauptet, wäre ich mir zwar nie sicher, aber das Lesen schärft die Sinne für das eigene Tun als Blogger. Nein, es ist kein Spass, sich mit sowas auseinanderzusetzen. Aber Krebsvorsorge ist auch nicht lustig, und dennoch sollte man lieber vorher was tun, bevor man nachher der Dumme ist. Selbst ich, der ich ohne Umwege über Sekretariate auf drei Anwälte zurückgreifen könnte, fand das Buch immer noch lehrreich und empfehlenswert. Denn die beste Abmahnung ist die, die nicht kommt. Und das ist weitaus mehr wert als die 29,50 Euro, die dieser Berg an Recherche und Informationen in Buchform kostet.

Viel Spass bei der Debatte, ich muss jetzt leider los, Strafanzeige stellen.

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Unterschätzte Geräusche

Das Tappen nackter Frauenfüsse auf altem Fischgrätparkett.

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Montag, 13. August 2007

Empfehlung heute: Auf der anderen Seite,

noch weiter im Westen, so weit, dass es bereits wieder Osten ist, stehen die Leute schon wieder auf, und Zeit für das Schauspiel des Himmels haben sie auch nicht.



Denn einerseits liegt Seoul meines Wissens meist unter einer schauderhaften Abgasglocke, und andererseits hat man dort neukulturell bedingt ganz andere Probleme. Wir reden über eine Stadt, in der es normal ist, an öffentlichen Gebäuden Aufforderungen anzuschlagen, sich gefälligst neue Handys aus koreanischer Produktion zu kaufen, und ich nehme stark an, dass ein signifikanter Teil der dortigen Bevölkerung den Sonnanaufgang anschauen würde, käme er denn als kostenpflichtiger Download auf das Handy. Das kann auch dieses Photo hier und seinen Gegenstand erklären.

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Hommage für Brassaï

Gerade eben, vor dem Fenster.



Nach dem Regen.

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Sonntag, 12. August 2007

Wenn es passiert

Momentan verweisen Banken auf Ratings ihrer Kreditinvestitionen, die von Ratingagenturen erstellt werden, die daran verdienen, gute Ratings zu vergeben. Wenn sie nicht gerade pleite gehen, natürlich. Anders gesagt, man sucht nach Deppen, die ihr Geld für minderwertige Immobilien und die Folgen da lassen, man rechnet sich die Folgen schön, als hätte das Platzen der Blase nicht schon längst auch beste Immobilien in den USA schwer verkäuflich gemacht. Und, wir erinnern uns, zufällig sind es genau diese hochgepushten Hauswerte, die das Konsumklima, die Börsengewinne, den Kapitalzuwachs ausmachten. Wir sind längst drin in der Katastrophe. Und nichts garantiert uns leider, dass die Investoren solcher dummen Anlagen die einzigen Betroffenen sind.



Ich fuhr heute so über gar nicht sommerliche Felder und dachte nach, ab wann mich die Krise betrifft und was geschehen muss, damit es mich persönlich ernsthaft erwischt. Das Geld, das ich mit gewissen Einschränkungen brauche, erwirtschaftet allein das Haus, selbst wenn drei Viertel der Mieter nicht mehr zahlen könnten. Und selbst dann könnte ich noch zwei Leute im Rahmen einer neuen Wohnungszwangswirtschaft aufnehmen. Sage keiner, das gäbe es in der BRD nicht; nach dem Krieg war das durchaus üblich, und man bemühte sich, ausgebombte Freunde einzuladen, bevor die Flüchtlinge kamen.

Historisch bedingt habe ich beste Kontakte auch zu Nahrungsproduzenten der Region, mit manchen bin ich sogar entfernt verwandt, und wenn es ganz übel kommen sollte, müsste ich mir wieder die Langwaffen meines Grossvaters holen und im Eichenwald ein paar Fasane schiessen, wenn ich schon zu blöd war, beizeiten nicht ein paar Investmentbanker geschossen zu haben. Nicht dass ich die Viecher dann essen würde, aber auch in schlechten Zeiten gibt es welche, die auf Rebhuhn und Reh nicht verzichten wollen, und dafür etwas zum Tausch anbieten können.

Aber damit es so weit kommt, müsste wirklich viel passieren. Vermutlich wird man in den USA auf die Kostenbremse treten und den Irakkrieg beenden, so spät natürlich, dass ein paar aufgeblasene Volkswirtschaften in Asien und Russland crashen, und die drei mageren Jahre werde ich schon packen. Vielleicht melde ich so lange die Barchetta ab, und lerne endlich mal selbst, wie man Apfel- und Birnengelee macht, oder Apfelschlehenmarmelade. Denn auf dem Weg zur unsommerlichen Landschaft radelte ich durch den 9Loch-Golfplatz mit seinen diversen 2-3Lochhuren, und dahinter ist ein Weg, an dem die Früchte jedes Jahr verfaulen, fallen, und von den Rädern der SUVs zerquetscht werden. Solange die Fonds noch was ausspucken, werden sie weiterhin über Essen fahren.

Insofern wäre eine mittelprächtige Krise wirklich nicht ganz schlecht.

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Der gute, alte Gruban

Manche Dinge ändern sich nie. Wie Patrick Gruban, der früher mal Chef von der später insolventen Communityfirma Cassiopeia war, und in den Zeiten vor Web2.0 Witze riss, wie das Verbrennen von Millionen so war. So ne Árt Sascha Lobo der Munich Area. Jetzt ist Web2.o, und er ist wieder da. Mit einer, Überraschung, Community namens Mediap, die sich vor allem an Kreative wendet und so eine Art virtuelle Arbeitsmappe für allerlei Onlinezeugs sein soll. Sogar mit Claim:

Zeigen Sie doch, was Sie können.

Und darunter steht aktuell auch, was Mediap kann:
Achtung: Durch einen defekt in unserer Newsletter-Software sind alle Anmeldungen bis zum 25.07. verlorengegangen. Bitte tragen Sie sich nochmal ein. Wir sind untröstlich.
Und wenn ich im November in Mittweida auf einem Kongress zum Thema bin, weiss ich, was ich als Beispiel bringe, wenn es einer wagen sollte zu behaupten, Web2.0 sei ganz anders als die New Economy.

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