Sonntag, 26. August 2007
Neues Sexspielzeug für Foodporn

Ja, der Untersetzer war nötig, Mutter. Weil er gut dazu passt, wie auch zu meiner - oder deiner - grossen Kanne, die bei dir ist. Aber ich würde es bevorzugen, wenn ich ihn behalten...? Nein. Na gut. Ich bin ja nicht so. Dann noch eine mittelgrosse Brotschale - ich habe ja
Und dann noch diese Terrine hier, die... Ja... darf ich ausreden? Die ist für dich. Die past zu Deinen anderen - wieviel waren das eigentlich? 10, oder so?
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Wahre Freunde

Man kann es aber natürlich auch anders machen, wie die beiden Kerle nach diesem Sonnenuntergang. Offensichtlich betruken nach einem vor den Toren der Stadt gelegenen Prollfest, torkelten sie grölend die Strasse runter. An den Verteilerkästen noch nicht angelangt, hatte ich schon einen Platz am Fenster und die Kamera in der Hand. Man kennt das ja, Bilder können Anklagen retten*. Prompt verrichtete dort einer seine Notdurft, und der adere kletterte auf den Verteilerkasten, wo er das tut, was das Pack heute auf Biertischen macht: Er ergab sich in ungelenkige Bewegungen, und trommelte auf dem darüber befindlichen, an der Wand befestigten Einbahnstrassenschild herum. Ich zoomte mich ganz nah heran, um im Sucher hautnah die Fortsetzung zu erleben: Er ergriff das Schild mit beiden Händen, wohl in der Absicht, es abzubrechen, hängte sich mit ganzem Gewicht dran -
und verlor den Halt. Beine, Körper und Kopf verschwanden aus dem Sucher, und ein platschendes Geräusch verkündete den vollständigen Sieg der Erdbeschleunigung. Da lag er dann und ruderte mit den Armen in der frisch hinterlasseen Flüssigkeit seines Freundes. Rappelte sich auf. Schwankte. Ging ein paar Schritte, lehnte sich an die Wand und sackte zusammen. Sein Freund lachte sich scheckig, holte das Handy heraus und machte ein paar Bilder von dem offensichtlich vorerst bedienten Tänzer.
Ich überlegte, ob ich nun die Polizei oder den Krankenwagen rufen sollte. Aber auf die Fresse fallen ist noch nicht mal Sachbeschädigung, der Beton sah noch heil aus, und für den Sanitäter hätte der Freud ja das Handy dabei. Der patschte ihm ein paar mal ins Gesicht und grölte, er habe echt Glück gehabt. Irgendwie schien es mir, dass da unten bei diesen Freunden, jetzt mal in sich betrachtet, alles schlüssig und kongruent war, da haben sich welche gefunden, da will man nicht stören. Und nach ein paar Minuten schleppten sie sich weiter, zum nächstenn Besäufnisort. Nehme ich mal an.
*Ich garantiere: Wer das hätte tun müssen, was ich heute morgen vor dem Stadtpalast tun musste, würde bei den nächsten Hools auch zur Kamera greifen.
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 26. August 2007
Dieses komische Ding, das man Vertrauen nennt
Gleich zu Beginn waren diese alten Autohandschuhe aus Peccaryleder. Sie passten perfekt und sagten: Nimm uns mit auf die Pässe und in die Täler, wir führen dich durch die Kurven und schützen deine Hände, erlöse uns von dieser Kiste voller Ramsch und wir werden eine höllisch gute Zeit haben. Alte Rennfahrerhandschuhe eines berühmten Herstellers, mit Stahlschnalle und dieser unbezahlbaren Patina, die längst verschrottete Autos schufen - für einen Euro. Gut seien sie, meint der Händler, aber was soll man machen, keiner kaufe alte Handschuhe.
Und nicht weit entfernt davon einer, der zu alt ist für zwei Räder und sich von seinen Aviator Goggle, der französischen Retrobrille schlechthin, trennen wollte. Das mittelleichte Gegenstück zu der Halcyon für den offen genossenen Winter. Wer offen fährt, kauft dergleichen, ohne gross zu überlegen, denn irgendwann sitzt sicher die eine auf dem Beifahrersitz, die friert und tränende Augen hat und dankbar ist für jeden Schutz, den sie im Wagen findet. 190 Mark habe er damals dafür bezahlt, sagt der Verkäufer, und ich glaube ihm.

Ich glaube alles. Ich glaube, dass das Roeckl-Schild in den Handschuhen echt ist, und an die kommenden Pässe mit den Handschuhen. Ich glaube , dass die Brille nicht billig war, so weich, wie sich das Leder anfühlt. Ich glaube den Verkäufern, die mir damit viel Vergnügen wünschen, denn vielleicht kennen sie das, was sich damit verbindet. Gleichwohl, irgendwo mache ich eine schnöde Rechnung auf, gierig und irrational: 100 Euro die Brille, 120 Euro die Handschuhe, gezahlt habe ich 9 Euro, also habe ich 211 Euro gespart, und der Herr mit dem MG meinte, er habe auch noch eventuell Speichenräder als Zubehör.
Die Speichenräder sind sauber wie der Vorgarten des Verkäufers, der auch noch einen BMW und einen weiteren BMW und ein sehr jovales Benehmen hat. Und einen MG mit Faltdach, das undicht ist und Wasserflecken im Fahrzeughimmel hinterlassen hat. Man könnte auch sagen: Es riecht trotz Wunderbaum schimmlig. Wenn man es sagt, lernt man schnell die Grenzen der Jovalität kennen: Nichts Schimmel, ganz sicher, das frische Wertgutachten belege das. Und die Hohlraumversiegelung sei vom Feinsten, da muss man sich nicht bücken. Gespachtelt wurde der unfallfreie Wagen nie, und dass die Stossstange vorn etwas schief ist, kann er nicht erkennen - oder doch, ganz leicht - na, das Parken in der Grossstadt, also gut. 100 Euro geht er noch ruter, jetzt aber, na?

Als ich von den gesparten 211 Euro 50 in Bücher investiert habe, überlege ich angesichts der schönen, abgestellten italienischen Formen in Schwabing, ob so ein Alfa nicht bei den gleichen Macken und schlecht vertuschten Unfallschäden nicht die bessere Wahl wäre. Solange das Bauchgefühl stimmt. Es ist immer so eine Sache, mit dem Vertrauen. Bei Roeckl war man übrigens von den Handschuhen sehr begeistert.
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Seit die Callas nicht mehr lebt,
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Samstag, 25. August 2007
Empfehlung heute:Im hohen Norden
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Tarte mit Mangold und Pfifferlingen

Denn ab und zu braucht der Mensch etwas Saures. (Wenn er nicht gerade auf dem Berliner Jahrestreffen für angewandtes Parasitentum Junkfood mit Bionade runterspült).
Edit: Kaum drei Stunden später ist es so weit; es naht der Moment, der alle Mühen, die doch nur Freuden waren, vergessen macht.

Und nun ist überall der Geruch von Safranöl in der Luft; ich denke, ich werde doch noch eine Kleinigkeit sofort...
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Kalorienhinweis - Dieses Weblog ist für Esser unter 18 Jahren nicht geeignet. Enthält orgiastische Akte und Food-Porn-Darstellungen mit Anklängen an Stilleben des Barock in Wort und Bild. Bleiben Sie, wenn Sie Ihre Ideallinie haben und halten können, oder eh schon alles zu spät ist, was ich in der Regel bevorzuge. Ansonsten verlassen Sie diese Seite und gehen direkt zu den Hungerleiderseiten des Berliner Prekariats.
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Aussterbender Beruf

Gibt es vielleicht nicht doch eine Möglichkeit, die JoHurnaille verdientermassen krepieren zu lassen und diese pitoresken Zeitungshändler mit ihren neuesten, schon seit Stunden im Internet erledigten Skandale zu erhalten? Neben meiner World of Interior und der Byzance, natürlich.
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Gnnnrlbrpffö glunggnn
Gönnnörölbrpffö gölunggönn!
KreizBianbaamundHollastaan, red Deitsch wannst mit mia redst!
GNNNNNNGNnhhchchcch - tschuldigung, ich musste owischluckn. Ich sagte: Die Generalprobe für das grosse Fressen am Sonntag ist zu vollster Zufriedenheit gelungen!

Der Datschi ist kein manieriertes Festessen, kein literarisches Fest, keine Deckchenstickerei. Der Datschi ist ein orgiastischer Akt.
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Freitag, 24. August 2007
68 Minuten im August



Ich habe zum neuen Tisch auch Korbstühle
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5 Jahre zur Perfektion
Höfe brauchen Tore, Tore sind damals schon teuer gewesen, und zu allem Überfluss erlitt die kleine Stadt nach der Vertreibung der Gesellschaft im Jahre 1773 und durch die Verlegung der Universität einen enormen Niedergang. Häuser gab es genug, aber Geld war ein grosses Problem. So kam es, dass das neue Hoftor einen nicht wirklich guten Eindruck machte - aber für die Dienstboten und die Backstube im Hinterhaus war die genagelte, schmucklose Konstruktion gut genug.
Dann kam das Königreich Bayern, mein Clan zog hier her und kaufte den ganzen Komplex als sichere Geldanlage, vermietete Wohungen und verliess ihn nicht mehr freiwillig. Nur einmal, sehr kurz, war der Clan tatsächlich draussen, und als er wieder kam, war der Krieg aus, und eine amerikanische Fliegerbombe hatte das grosse Verwaltungsgebäude der braunen Partei zerfetzt. Dessen grosse, schwere Tore hatte die Wucht der Explosion in den Staub geschickt, aber sie waren in sich noch in Ordnung, und passten zufällig genau in die Hofeinfahrt des Stadtpalastes. In der Stadt war keiner, der meinem Grossvater widersprochen hätte, als er die Tore abholen und anstelle des alten Verschlages einbauen liess. Und da sind sie bis jetzt, eine Spolie, die gegnerische Fahne, das klassische Pfund Herzfleisch des Feindes. Leider waren sie aber bis zu jenem Sommer vor fast 10 Jahren kaum mehr gepflegt worden. Hin und wieder ein schlechter Anstrich, mehr wurde nicht getan, und so blätterte die Farbe ab, und das Holz faulte.
Da stand ich dann vor fast 10 Jahren mit der Schleifmaschine, und kämpfte mich durch die Farbschichten bis runter auf das Holz. Ich strich das Tor an einem heissen Tag, trat zurück - und fand es in seiner quadratischen, glänzenden Perfektion ziemlich, hm, faschistisch. So muss es ausgesehen haben, bevor die Bombe kam.

Es dauerte 5 Jahre, bis die Witterung mein Werk so stark angegriffen hatten, dass mir die Tore wieder gefielen. Nach dieser Zeit hatten sie eine italienische Patina, und sahen überhaupt nicht mehr nach Blut und Boden aus. Das Monumetale war verwaschen, die Maserung brach durch die glatte Oberfläche, das Holz war an einigen Stellen ausgebleicht, und der Funktion tat das alles keinen Abbruch. Aber inzwischen liegen grössere Holzpartien frei, und wenn man nicht bald was tut, nimmt das Tor bald Schaden. Also streiche ich es neu, sehe es im neu-alten Glanz erstrahlen, ich werde wieder die braunen Horden sehen, die einst dadurch zogen, die Gauleiter und den dregadn Ösi, und erneut 5 Jahre warten müssen, bis es mir wieder gefällt.
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Ist es ok,
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Donnerstag, 23. August 2007
Empfehlung heute - Allerchristlichste Majestäten
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Und so wurde es doch noch ein netter Tag

Nein, das hat mit Sex fast nichts zu tun, es ist keine ausgefeilte Stellung, das muss jetzt keiner verstehen, denn einerseits wäre Wissen über die Kölner Publizistik von 1711 ein wenig viel verlangt, und andererseits wird das auch noch en detail erklärt. Im Gegensatz zu dem hier.

Einer der wenigen Clubs, die nicht verseucht sind mit zu vielen Erinnerungen an die Schattenseiten der New Economy. Ich war hier nur mit drei Bekannten. Und es bleibt kein bitteres Gefühl. Fast könnte man sagen, dafür hat sich all die Qual, die Lügen, das Leben mit dem Abschaum gelohnt - wäre es nicht auch weitgehend ohne das ganze Drumherum möglich gewesen.

Aber das alles ist schon sehr lange vorbei, und es wird so nicht wieder kommen. Diese Stadt hat verstanden, dass sie sich den nächsten Tripper besser in einem sauberen Haus von einem gepflegten Herrn einfängt, statt sich nochmal den Boygroups hinzugeben, und schiebt zur eigenen Verschönerung all das Tomorrow, Vanity Fair, N24 und MTV zum Krepieren zu den anderen Versagern nach Berlin, wo sie nicht so stören. Da liegt sie also im Dunkeln und wartet auf die nächste Spekaulantenseuche, um sich ihr hinzugeben und den Geldeiter unter all die Menschen zu spritzen, die nie etwas anderes gelernt haben, als den Ausfluss gierig aufzulecken. Aber diesmal kann man es ignorieren.
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Real Life 22.08.07 - Dead on Arrival
In dieser langen Zeit entstanden Briefwechsel, die in ihrer Gesamtheit nicht viel kürzer als "Krieg und Frieden" sein dürften. E gab Meetings zwischen München, Berlin, Hamburg und dem Starnberger See, die zurückgelegten Strecken der Beteiligten in ihrer Gesamtheit reichen fast bis zum Mond, und du vermutest, dass allein die Kosten dieses Hin und Hers bald so hoch sind, wie die strittigen Summen, die der Betreffende bestenfalls erhalten könnte, wenn er einer sinnvollen Einigung frühzeitig zugestimmt hätte.
Aber nun ist es dreieinhalb Jahre später, keine Immobilie steht besser da als damals, und auch die Problemfälle haben in dieser Zeit zu wenig errafft, um dem Verlangen des Kundenbetreuers zu entsprechen. Privatinsolvenzen waren nicht auszuschliessen, oder auch 30 Jahre abstottern für einen Fehler bei der Beteiligung an einem Steuersparmodell. Zwischenzeitlich hatte man den Eindruck, die andere Seite wollte den ein oder anderen Gang zum Amtsgericht, um die anderen Betroffenen zu terrorisieren. Bei denen würde sicher keiner mehr Kunde werden, aber sie sind es nun mal und kommen nicht mehr aus, egal wie teuer die möglichen Einigungen ausfallen würden. Bis gestern.
Gestern hattest du befürchtet, dass dein angenehmes Treffen danach ml wieder im Sturm der Streitigkeiten und des zähen Ringens untergehen könnte, und die schwarzen Fluten des Zorns dich privat und geschäftlich überschwemmen könnten. Doch es ging schnell, enorm schnell, die andere Seite legte einen Plan auf den Tisch, der finanzierbar ist, der unbedingt anzunehmen ist, die Rettung, und die könnte fair wirken -
gäbe es keine ameriknische Kreditblase. Denn die andere Seite hatte dreieinhalb Jahre alle Zeit der Welt. Geld war in enormen Mengen da, es gab keine Probleme, ausser eben mit den alten Geschichten im Berliner Immobilienmarkt. Nun jedoch hat sich herausgestellt, dass die andere Seite von ihren eigenen Geschäftspartnern dank AA-gewerteter Anlagen in den USA in der selben Situation ist wie die, die sie seit dreieinhalb Jahren bedrängt. Da nutzt all der Anspruch auf Immobilienvermögen nichts, da geht es nur noch um Geld, um Liquidität um jeden Preis: Die Bilanzen werden nach jedem Euro durchwühlt, als fehlte dem Alkoholiker nur noch der Groschen für de Kauf des Korns, und lieber lebt man mit weniger sofort weiter, als mittelfristig zu auf seinen Forderungen zu verhungern.
Du verlässt nach einer Stunde die Sitzung. Für die Verfolgten hat die Pein ein Ende. Aber in den Augen der anderen war die blanke Angst um die Existenz. Das sist kein Markt mehr. Das ist der Abgrund.
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Dienstag, 21. August 2007
München und ich

Und weil ich annehme, dass der Leserschaft Bilder aus Antiquariaten lieber sind als aus Konferenzräumen, die ausser WLAN keine Vorzüge zu bieten haben, und ich sehr spät heimkehren werde, befreie ich uns alle von sauer grummelnden Bemerkungen über lauwarmen Tee und drittklassige Plätzchen, die auf Glastischen unübersehbare Brösel mitsamt Spiegelung hinterlassen, und melde mich morgen wieder. Und empfehle solang kranke Münchner Möpse aus Hamburg. Mehr Krankes aus München dann morgen.
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myON-ID Media GmbH: Reputationswächter versuchen es als Spammer
Das kleine Problem: Ich habe das durch eine Spammail erfahren, die in meinem Briefkasten war. Offensichtlich wurde meine Email vom Absender Andrés Sieverding missbraucht - laut der Emailadresse, die auf prp-koeln.de endet, kann er auf den Mailserver der Firma PR-Partner Köln zugreifen.
Und ich wüste jetzt nur zu gerne, wieso Sieverding und MyON-ID es nötig haben wollen, als Spammer in Erscheinung zu treten. Ich habe keie PR-Texte verlangt, ich will sie auch nicht haben, und wer keine Lust hat, im Internet als Versender unverlangter Werbepost dazustehen, sollte es sich gut überlegen, ob er mit Leuten zusammenarbeiten will, die Emailadressen gegen den erklärten Willen ihrer Inhaber missbrauchen und einen somit der Gefahr aussetzen, die eigene Repuation als Spamversender bei Google ganz oben zu finden.
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Dienstag, 21. August 2007
Empfehlung heute - Eingemachtes
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Skype, Adical und das Elend des Web2.0
Ich denke, man kann die Frage in Berlin stellen, und in Kreisen, die sich vor allem in Kreativ- und Medienkomplex herumtreiben. Für Startups und ähnliche Firmen klingt das alles vollkomme normal, da kennt man es nicht anders: Miese Kommunikation, Nutzerverarschung, dumme Protzerei von toller, neuer Kultur mit anschliessendem Totalausverkauf an den nächsten Drecksack; das alles sind Leute gewohnt, die ohnehin täglich ihr Dasein zur Disposition stellen, die mal so und mal anders überleben. Es ist auch die Ticke der Investmetberater, so funktioniert ein Teil der Wirtschaft und einTeil des Landes von den Strichjungen bis zur Topagentur -
aber auch nur, weil die grosse Mehrheit dieses Landes nicht so funktioniert. Wirtschaftsorganisationen können es sich nicht leisten, dass ihre Kommunikationssysteme auf unbestimmte Zeit mit unbekannten Ursachen ausfallen. Da kann es auch keiner akzeptieren, dass eine Weile mal die Kohle reinkommt und dann zwischendrin wieder vier Wochen gar nichts geht, nachdem der Vertrieb ohnehin nicht die besten Kunden ranschleppt. Das geht alles im Prekariat, bei 200-Euro-Mieten und Döner für 1,50 und Leuten, die wissen, dass ab und an die Telekom die Leitungen wegen der Rechnung sperrt, oder auch bei denen, die irgendwo ein Sicherheitssystem haben, das die schlimme Zeit überbrückt. Es gibt sogar ein Web2.0, das ist Nice2have: Xing, Bookmarkdienste, Blogs, alles, was man auch später machen kann.
Aber für alle, die kontinuierlich Einnahmen brauchen, um auf einem Markt zu bestehen, für Geschäftsleute, die von dummen Sprüchen nicht leben können, sind solche Aussetzer nicht hinnehmbar. Mit Skype geht der Traum der sicheren Telefonie vor die Hunde, und mit Adical hat sich der Traum des Profibloggens weitgehend erledigt. Beta kann keine Zuverlässigkeit ersetzen, und wer nicht verantwortungsvoll agiert, ist beim nächsten Geschäft draussen. Ausser bei denen, die genauso ticken: Den bedauerlichen Nebeneffekten einer funktionierenden Wirtschaft, die dergleichen erst ermöglicht.
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Mendelssohn, Capriccio brillant

Es gibt Momente, da weiss man, dass es richtig wird. Da gibt es kein Falsch, kein Versagen und kein Zögern, da stimmt alles.
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Das grosse Kaufen & Fressen

Neben eventueller Beratung kann ich nämlich auch noch den hier oft zu besichtigende Datschi in Saft & Natura offerieren. Undzwar auf zwei Arten: Entweder mitgebracht und dann vor Ort auf dort erworbenes Geschirr verteilt, oder die Herrschaften wollen sich in mein Domizil an der Donau bequemen, wo es das gleiche Angebot mitsamt Tee auf der Dachterassse geben wird. Das sieht dann, abgesehen vom Käse und Ciabatta, hoffentlich ungefähr so aus:

Originalfarben gestern um 11 Uhr, kein Photoshop oder ähnliches. Alternativ, wenn das Wetter wie sonst in diesem Sommer ist, wäre da auch noch ein Innenraum. Und danach muss ichz mir hoffentlich keine Klagen mehr anhören, ich würde meine Leser hier nur mit Bilder quälen und anchliessend hungernd zurücklassen. Wer nicht kommt - ist selbst schuld.
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Montag, 20. August 2007
Handkoloriert
Nun ist es auf den Flohmärkten so, dass Fachwissen den Händlern oft fremd ist, wie auch den Käufern, und dadurch Reproduktionen auf nachgeformten Büttenpapier als echte Kupferstiche angeboten werden. Es gibt Reproduktionen, die so gut sind, dass man das Papier aus dem Rahmen nehmen muss. Ironischerweise sind es die typischen Schäden, Unregelmässigkeiten und Verfärbungen, die die Beurteilung erleichtern und beim Aussortieren der gerahmten Kalenderbilder helfen. Und dann gibt es auch Sujets, die theoretisch so selten sind, dass man kein zweites mal hinschauen muss, um zu wissen, dass hier eine Fälschung vorliegt. In der Zeit handkolorierte Pflanzenstiche beispielsweise sind Rarissima, werden aber wegen des dekorativen Aussehens gern nachgemacht. Und hätte ich nicht schon zweimal alte Pflanzenholzschnitte gefunden, wäre ich an der Kiste mit den sieben Rahmen einfach vorbeigegangen. So aber betrachtete ich genau die Struktur des Papiers, seine Verwerfungen und die typschen Streifen, die durch das Schöpfen entstehen, drehte sie um

und las "Handkoloriert Leipzig 1720". Na also. Steht doch drauf. Lesen können muss man, das ist alles. Nur war es schon gegen 12 Uhr, und wenn derartige Stücke dann noch da sind, bedeutet das, dass der Preis in den Höhen ist, in denen so etwas nun mal anzusiedeln ist - pro Blatt so um die 100, 150 Euro. Aber offensichtlich können hier weder Verkäufer noch Käufer lesen, und so wechselte das gesamte Paket für 11 Euro den Besitzer. Ist es gemein, vom Analphabetismus der Landsleute zu profitieren?
Bleibt nur ein kleines Problem: Ich habe in der Küche keinen Platz mehr. Allenfalls könnte ich den ein oder anderen gegrillten Heiligen abhängen, der sich hier thematisch am Herd aber zu gut und blasphemisch einfügt. Bleibt nur der Gang mit seinen harten Wänden aus der Zeit um 1720, an denen die modernen Nägel krepieren wie die Hoffnung der Fondsverbrecher auf ein Ende der Krise.
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Empfehlung heute - Nicht jedes Giftmetall aus Asien

Man könnte auch sagen: Sich zum Affen machen. Was nicht weiter schlimm ist, denn Hanuman ist der Legende zufolge ein Affengeneral, und da er am Ende die Meerjungfrau Sovann Macha für sich gewinnt und seither in den Tänzen der Khmer-Hofoper verehrt wird, hat es sich für ihn gelohnt. Ob es sich dagegen für uns lohnt, sich wegen ein paar lumpiger Cent für miserables Spielzeug aus Sweat Shops zum Deppen zu machen - das bezweifelt Patrick Breitenbach.
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