: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 28. August 2011

Gmund den Gmundnern

Mit einem Schlag sind alle Auswärtigen weg. Es wurde zu spät schön, um noch an den See zu fahren, es blieben also nur diejenigen übrig, die ohnehin hier sind. Und nicht alle gehen hier zur Kirche.













Das war ein wenig so, wie wenn man das Internet ausschaltet. Die anderen sind damit weg und irgendwo anders, und es ist kein Gefühl da, dass etwas fehlen würde. Es ist ja nur mehr vom Gleichen. Und die Vereinzelung macht wieder neugierig auf Menschen.

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Der Winter hat angefangen

Für alle, die unter der Hitze ächzten: Das hier ist der Blick über den See zu den Blaubergen, und ganz oben schaut die Guffertspitze heraus, karg und steinig:



So war das gestern Nachmittag. Heute hat es ein paar Stürme und Gewitter gegeben, und jetzt ist die Sicht klar:



Es ist der 27. August, Hochsommer, gestern noch 34 Grad und heute auf über 2000 Meter der erste Schnee. Da fröstelt es einen schon beim Anschauen.



Mal schaun, wie lange er liegen bleibt. Ein paar Tage, oder bis April?

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Samstag, 27. August 2011

Vor dem Sturm

Es kann so nicht ewig weitergehen. Vielleicht ist es der letzte Sommertag am Strand.























Vielleicht auch nicht.

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Trotz kleiner Rückschläge:

Verbrechen lohnt sich. Gut, führende Lehman-Mitarbeiter müssen 90 Millionen Dollar über ihre Versicherung bereitstellen, damit es zu einem Vergleich mit einigen ihrer Anleger kommt, aber wenn es durchgeht, muss keiner irgendwas zugeben oder eingestehen:

"They would also neither admit nor deny wrongdoing."

Und weil die Versichurung nur auf 250 Millionen begrenzt ist, können sich die anderen Kläger ja ausrechnen, was bleibt. Weniger. Wenig. Und wenn das Geld dann weg ist, ist es halt weg. Und die verantwortlichen Bankster sitzen weiterhin in ihren Villen, und das Problem haben andere. Ausserdem ist das alles ja schon drei Jahre her. Das verläuft sich. Da regt sich keiner mehr auf. Nur wenn jemand ein paar Flaschen Wasser klaut: Das ist dann ein Verbrechen.

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Freitag, 26. August 2011

Auf Arbeit

Ich bin momentan sehr mit dem Nichtschreiben beschäftigt. Es geht mir sehr viel im Kopf herum, und vieles liesse sich bestens hier oder andernorts verwenden, weil man so schön Funktionsweisen und Dynamiken auf dem weiten Feld der Medien und der Privatheit aufzeigen könnte. Allein - ich lasse es dann doch besser sein. Drei Texte habe ich heute geschrieben, drei Texte werden nicht auf die Reise gehen. Noch nicht. Das braucht alles etwas Abstand, etwas Zeit, um zu wirklich schönen, runden Geschichten zu werden. Es fehlen noch ein paar Enden, die passieren müssen, und natürlich weiss ich nicht im Mindesten, wie sie ausgehen. Hier hätte beispielsweise ein parodistischer Text über jene Trottel stehen sollen, die tagein tagaus so tun, als wüssten sie die Lösung aller Printmedienprobleme, und wenn sie dann angeheuert wurden - sitzen sie auf ihren fetten Hintern und passen ganz genau auf, dass sie nur minimalst mehr tun, als irgend nötig. Und dann jammern sie rum, dass Online so wenig Geld zu verdienen ist.

Wie auch immer: Mein Büro.



Meine Deckenbeleuchtung:



Meine nicht ganz fairen Mittel zum Weiterkommen:



Ich weiss ziemlich genau, was im Internet gerne lesen würde. Zumindest habe ich ein gutes Gefühl dafür, was bei einer gewissen Zielgruppe ganz anständig funktioniert, und was nicht. Das Rennen um Laut und Schnell ist längst gelaufen, das Rennen um Schön, Klug und Angenehm ist dagegen noch offen, auch wenn es einen Mitraser wie Joachim Bessing bei der Welt gerade aus der Kurve getragen hat. Am Rennen um überzogene Ansprüche an die Leser und Befriedigung der eigenen Professoren sollte man sich nicht immer beteiligen, und das Luhman-Zitat am Ende des Textes, das lässt man vielleicht besser bleiben, das bringt nichts und bildungshubert nur. Schön schreiben, das fehlt, gerade im Netz.

Mein Dienstgefährt und mein Dienstparkplatz:



Meine Fahrstuhlmusik nach oben:



Mein ziemlich dauerhafter und Jahrmillionen alter Schreibtisch:



Ich denke auch, dass in schwierigen Zeiten wie den unseren ein wenig kluge Ablenkung mit schlussendlicher Wiederhinführung eine feine Sache wäre. "Geistreich" ist das schöne Wort, das ich als Lob gern unter Beiträge schreiben würde. Angenehm. Unangenehm ist ja schon genug, und man möchte ja einfach nicht nur zugefaselt werden mit Gedankenbrocken, sondern etwas mitnehmen, und wenn es nur ein Lächeln ist. Das muss dennoch kein Wellness sein. Einfach etwas, das man gerne liest, in guten wie in schlechten Tagen. Aber iegendwie haben wir das weitgehend verlernt. Waren Kurzeitungen mit Gästelisten wirklich so dumm, wie man heute tut?

Meine öffentlichen Verkehrsmittel zur Recherche:



Meine Stechuhr:



Meine Überstunden:



Momentan schraube ich an einem Konzept, das auf freundlich Art und Weise erklärt, warum nicht nur Grün das neue Schwarz ist, sondern Schwarz auch das neue Grün. Das fleisst jenseits der Politik ineinander, ohne Schlagzeilen und Politik-PR, auf kleinsten gemeinsamen und sehr angenehmen Nennern. Insgesamt ist das trotzdem hochpolitisch, aber halt unter dem Radar. Um so etwas wirklich schön machen zu können, muss man tatsächlich so etwas wie eine "Marke" sein, damit Leser dabeibleiben, und auch, wenn ich das Wort so gar nicht schätze: Es ist nicht schlimm, von Lesern geschätzt zu werden. Man muss nur ein wenig mit dem eigenen Leben aufpassen. Feind liest mit, und so.

Mein Reminder, dass ich doch auch noch was tun müsste:



Meine Kantine mit Blechgeschirr. Sterlingsilberblech:



Mein Lichtausknipsen beim Büroschluss



Und Feind kann überall sitzen. Ganz erstaunlich, wie genau manche meiner Kommentare gelesen und dann entsprechend ausgeschlachtet werden. Man fühlt, man merkt, dass sich unter diversen Oberflächen etwas bewegt, das ist vermutlich nicht ganz zu vermeiden, also schichte ich still um, ändere ein paar Wege und warte.

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Der alte Libertin

ärgert sich über die Art, mit der 16-Jährige Medienthema werden, wie solche Fälle behandelt werden, und was die verfluchte Meute der Medien aus einer so feinen Sache wie Sex generell macht. Ich hasse, hasse, hasse dieses moralinsaure Pack, diese Freizeitaufgeiler und Vornerumbigotten, perverser als man sich Sex je vorstellen möchte, und weil ich das absolut nicht leiden kann, will ich hier einen Politiker gar nicht verteidigen - aber denen ein Packerlo in der FAZ mitgeben, das möchte ich durchaus.

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Donnerstag, 25. August 2011

24+3

Erinnert sich noch jemand an die 24+3 Filme, die es früher von Agfa für Analogkameras gab? Die kaufte ich, weil ich mir dachte, ein klein wenig Polster ist sicher. Bei meiner grossen Frankreichreise über 20 Tage zu den Kelten hatte ich damals unglaubliche 12 Diafilme mit 36 Aufnahmen dabei, und zusätzlich drei mit 24+3 auf Papier. Das war sagenhaft viel, und im Burgund hatte ich noch drei Filme übrig. Dann kamen wir zur Kathedrale von Autun, und danach - danach war ich glücklich über das +3. Ich bin gerade mal so durchgekommen. Heute lege ich eine Karte ein, und da steht: 1064 Aufnahmen. Wie lange das reichen würde, wäre ich nochmal auf der alten Reiseroute? Eine Woche? Wie auch immer, hier ist ein 24+3 von Gmund über den Achensee nach Tufles (Katze) und den Brenner nach Sterzing und dann hoch auf das Penser Joch, eine kleine Bergtour zum übernächsten Gipfel im Wettlauf mit dem Sonnenuntergang, und dann wieder zurück.

























































So ist das, in den Bergen. Danach kann alles andere wieder kommen, und wenn es nicht gut ist, schliesst man die Augen und denkt zurück, an 24+3 und mehr Bilder, die Luft und den kalten Südsturm auf 2300 Meter.

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In Rottach möchte ich nur tot sein

Und natürlich zum Strudelverschicken. Will man nämlich garantieren, dass frischer Strudel aus Südtirol sicher am nächsten Tag im Frankfurter Malariasumpf und anderen Dürreregionen dieser Erde ankommt, muss man dorthin zur Post. Man stellt sich das so schön vor, da spaziert einer mit einem Packerl durch Gmund und weiter an den See, wenn es aufgegeben ist, aber es stimmt nicht. Es muss Rottach sein. Dieser Einer fährt dann mit dem Auto erst an den Kühen und den grünen Wiesen vorbei.



Das sieht dann immer etwas kitschig und unnatürlich aus, wenn die Sonne so scheint wie heute, besonders das Grün brennt sich fies durch jede Filtereinstellung. Und dann kommt ein Flecken mit Villen nach dem anderen, dauernd laufen Badende über die Strasse, und so fährt man Kurve um Kurve, St. Quirin, Tegernsee, Leeberg, es grüsst die Sassabar vom Berg, Paraplü, Überfahrt, und zum Glück bleibt es bis Rottach erträglich, man fährt ja offen, und singt leise Easy Listening, bababababa, bababababa, ba ba ba babababa... im Wasser schaukeln vergessene Boote, es kräuseln sich morgengymnastisch ein paar Wolken. Die haben es gut, die müssen nicht arbeiten.



Dann ist zum Glück direkt vor der Post ein Parkplatz frei, München hat es noch nicht so weit geschafft, die stehen sicher noch alle im Stau an der Kreuzstrasse, das Material wird verpackt - nebenbei, es gab unterwegs auch frisch gemachte Marillen- und Preiselbeermarmelade - und verschickt. Und weil da auch noch ein Feinkost ist, der Pecorino hat, und man ja nicht nur ein paar Gläser Preiselbeermarmelade verschickt, sondern auch behält, nimmt man noch etwas davon mit, für nachher, am Strand, wenn man mit der Arbeit für den Tag fertig ist. So gegen drei. Dann geht es zurück.



Vorbei an den landestypischen Büros und Verwaltungsgebäuden und der hier traditionellen Bürobegrünung. Man kann sagen, was man will, aber woanders haben sie es mit ihren wartungsfreien Büropflanzen leichter, und eine Klimaanlage haben die bei uns auch nicht. Aber so ist es halt, man muss was tun, damit man zu was kommt. Wir überleben das schon. Wir sind abgehärtet, es geht auch ohne Lift und Teeküche. Es ist ja nicht so, dass ich nicht genug zu tun habe, am See. Wenigstens ist heute um drei Schluss mit der Arbeit. Und dass mir mein Thema halb geklaut wurde, ist mir auch wurscht: Dann gibt es das halt einmal in dumm und peinlich und einmal von mir.

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Dienstag, 23. August 2011

Vom Bäcker nach Hause

Ein kleiner Umweg ist legitim.



Erst mal über die Brücke.



Man schätzt hier Katzen.



Träge knallt der Fluss grün durch die Bäume.



Heute ist es ganz leicht diesig, und so ein Bergsee ist jetzt schon was feines. Moderate 26 Grad, das geht.



Der Apfelstrudel des Jahren 2011 wird fein.



All die Schönen dösen in der Hitze.



Zuhause dann, unter anderem, Frühstücksei Calzone.



Grossbild

Warum nochmal will ich eigentlich weg vom Liegstuhl, dem Sonnenhut, den Zwetschgen, deren Kerne ich in den Garten spucke, später auch nicht zum Strand und zum Wasser?

Ach so. Der Berg.

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Einzigartig

Es ist, wie soll ich sagen, ein sehr rührender Gedanke, dass es eines Tages vielleicht nicht mehr möglich ist, Berge zu besteigen, aber kein Alter und kaum ein Gebrechen einen davon abhalten wird, es mit Hilfsmitteln zu tun. Vielleicht nehmen manche dann die Gondeln. Aber solange es irgendwie geht, solange ich das Gaspedal drücken kann, werde ich das Auto nehmen.



Ich kann diese Bilder nicht ansehen, ohne an das Leben zu denken, und an den Frühling. Jetzt ist Sommer, aber wenn man hier im April heraufkommt und die Baumgrenze durchbricht, wie man zuvor an den Absperrungen vorbei ist, liegt oben noch meterhoch der Schnee. Und auf der anderen Seite ist schon fast Sommer. Es ist ein einzigartiger Ort in den Bergen. Und eine einzigartige Strasse.

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Dienstag, 23. August 2011

Geliehenes

Das ist die Leihkatze am Tegernsee:



Das sind die Leihkühe am Tegernsee:



Und das ist der Tegernsee selbst, der mir all die Bilder leiht:



Die ich wiederum für einen Leihbeitrag über das Altern in der FAZ brauche, den eine Autorin geschrieben hat, die das sehr gut gemacht hat.

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Welch Wohltat

- endlich einmal nimmt sich die notorisch berlin- und berlinerfreundliche FAZ der Probleme des Reichshauptslums an.



(Man sehe es mir nach, wenn ich das nett bebildere)

Es ist aber schlimmer: Nach meiner Meinung ist der ordinäre, verschmutzende Berliner eine fiese, moralisch bankrotte Sau, die sich stets damit herausredet, dass die Stadt ja so arm sei und man von den hier hausenden Jammerlappen ja nicht erwarten könnte, dass sie was anderes tun, als zu jammern und zu siffen, und damit ist es gut, solange man mit der Bierflasche in der Klaue durch die Strassen grunzen kann. Berlin ist nicht in einem schlimmen, dysfunktionalen Zustand, weil es dorthin abgerutscht ist, sondern weil ein Grossteil der dort lebenden Slummies Dysfunktionalität als Lebensstil begreift. Man nimmt sich einfach, was man braucht, und schert sich nicht um andere. So klauen dort Blogger Bilder, so wird dort von Asseln ohne Benehmen gefordert, andere sollten auf ihre Privatsphäre verzichtet, so wird die Stadt vermüllt, und alle fühlen sich ein klein wenig schlecht, wenn man sie darauf hinweist, und sagen dann entweder was von "naja, aber dafür ist es lebendig" oder als Ex-Schwabe "das ist unsere Heimat, da machen wir, was wir wollen". Hauptsache der Döner kostet irgendwo immer noch 99 Cent, und die Mieten bleiben billig.

Dabei wäre es so leicht, das Problem zu lösen: Die Westzugewanderten werden zurückgesiedelt in ihre angestammte Heimat und dort resozialisiert, und die Slawen, Sachsen und anderen Ostethnien siedeln den Osten Deutschlands wieder auf. Berlin wird planiert. Wowereit kriegt eine Billigfrass-LPG, die Kunstszene ein Moorbad und Lummer (lebt der noch?) einen Saunaclub "Zur feschen Lola", damit sind die Grundfunktionalitäten gewahrt. Wer bleiben will, kann sich wie früher vom Fischfang in der Spree ernähren und den dann auch dort grillen. Die Blogger dürfen zurück auf ihre Bäume und Werbung suchen, die dort wächst. Die Ägypter bekommen Nofretete, die Türken den Pergamonaltar, und ich nehme ein paar Kronleuchter und Gemälde, falls noch nicht alle Barockportraits auf dem Müll sind.

Das wäre mal ein Wahlprogramm. Nicht für Berlin, aber für da, wo man die Schnauze voll hat, sich den Slum als Hauptstadt vormachen zu lassen. Bonn war wirklich hübsch.

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Sonntag, 21. August 2011

Baden gehen

Vielleicht ist es einfach die Angst, dass einem genommen wird. Dass die Regierungen irgendwann gar nicht mehr anders können, als es bei den Reicheren zu holen, die Schrauben anzuziehen und die Profiteure der Bailouts bluten zu lassen. Vielleicht muss es sein, damit der Funke der Aufstände nicht übergreift, in der aufgeheizten Stimmung. Niemand verliert gern seine Rente. Niemand will bezahlte Leistungen gestrichen sehen, wenn die Profiteure alles behalten dürfen. Irgendwie klappt das mit dem Schutz des Eigentums nicht mehr so richtig, wenn es um Gesellschaften geht. Vielleicht treibt das die Leute in die Immobilien. Rendite Null, aber das macht nichts, wenn ansonsten genommen wird, was möglicg ist. Nur verkaft gerade kaum jemand, ausser zu horrenden Preisen. Erst wieder im Winter. Aber die Probleme kommen jetzt.











Es gibt da jemanden, der rechtzeitig eingestiegen ist, bei der sogenannten Rally im neuen Boom. Nicht zu besten Moment, aber auch nicht schlecht. Diese Person hat sich irgendwann berauschen lassen, , darauf vertraut, dass es jetzt wieder läuft, darauf Zukunftsentscheidungen aufgebaut, und natürlich den Absprung verpasst. Es ist insofern amüsant, als er weder offen gesagt hat, wann er was erworben hat, noch seine Entscheidungen damit erklärte, und jetzt erst recht nichts Konkretes darüber sagt. Aber man merkt ihm das an. Harte Zeiten für Leute, die meinen, das Spiel durchschaut zu haben.











Es ist heiss geworden, man kann jetzt doch baden, und jedes Wochenende sind Feste am See, dieses Wochenende in Bad Wiessee und dann in Gasse und Kreuth. Die Leute sind gelöst und heiter, am Strand stehen Tische, die Musik spielt, es ist die Insel der Sorglosen. Es ist ja genug da, und was man hier hat, kann einem keiner nehmen. Ich verstehe, dass die anderen Eurobonds wollen: Mehr Zinsen, mehr Schulden, ein Weiter So. Alle wollen das, die einen auf die eine Art und die anderen auf die andere. Noch ist es schön, die Leute denken nicht sehr weit. Wenn es dann erst mal ihre Rente trifft, ändert sich auch das.

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Freitag, 19. August 2011

Passendes

Es gibt Bilder, die möchte man in der Bibliothek haben: Weise Männer und Frauen, klug dreinschauend bei den Kunstbänden, und verwegene Künstler bei den Erotika.

Es gibt Bilder, die sollten über dem grünen Wintersofa hängen, mit italienischen landschaften und Viertel- bis Halbnackten, die das Leben in der flammenden Sonne geniessen.

Es gibt Bilder, die will man im im Vorzimmer haben, aus fernen Ländern, nackte Tempeltänzerinnen, die einen erinnern, was die exotische Fremde nach dem Verlassen des Hauses zu bieten hat. (Man darf dann eben nicht nach Norden fahren)

Gegenüber vom Klo einen Napoleon und einen Sonnenkönig. Drauf g'schissn!

Im Salon würdevolle und freundliche Menschen, die ein ruhiges Auge auf einen werfen, wenn man der Musik lauscht, oder ein Buch mit Leidenschaften zu lesen gedenkt, die Kanne neben sich, und die bunten Kissen unter dem Kopf.

Es gibt Rokokoschönheiten, die ins Schlafzimmer gehören, und einen in einsamen Stunden sagen, dass andeere Stunden froh und glücllich sein werden.

Und dann ist da noch der Schreibtisch für andere Tätigkeiten, wie das Abrechnen und das Rechnung schreiben. Dafür hatte ich bislang noch nichts Passendes, und ich wusste auch nicht, was das sein könnte (ein Pranger? Eine Gefängnisszene? Wie unfein!), das meine Stimmung dann richtig ausdrückt. Aber jetzt habe ich es:



Verächtliche Herablassung, würde ich sagen. Das passt recht gut dazu.

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Disclosure

Wer denkt, dass hier alles nur Tegernsee ist und ich gar nichts anderes kann als Wiesen und Berge und Seen und Norditalien - der hat gar nicht so unrecht.



In mir ist so eine gewisse, na, sagen wir mal, faule Zufriedenheit. Zu viele Eindrücke in kurzer Zeit schrecken mich eher ab, ich stelle auch bei scheinbar Vertrautem oft fest, dass ich etwas übersehen habe, und denke mir dann, dass es auch reicht, ein paar Dinge wirklich gut zu kennen, anstatt mal schnell irgendwohin zu fliegen und dann irgendwas zu beschreiben. Man sollte das, was man tut, wirklich voll erleben, und nicht nur so schnell mal vorbeigewuschen: Road to Rome von Mailand aus in drei Tagen. Die schönsten bayerischen Königsschlösser am Wochenende. Grauslig. Bustouristenbildung. Ich schreibe keine Postkarten, sondern lieber lange Geschichten in mein Blog. Ich möchte etwas erzählen, von dem ich etwas verstehe. Ich schaue mir durchaus Dinge an, von denen ich noch keine Ahnung habe, aber darüber schreibe ich selten. Ich wäre gern ein aufmerksamer Beobachter, und das ist um so leichter, desto besser ich mich auskenne. Vielleicht ist es auch keine Gewissenhaftigkeit, sondern nur Faulheit in guter Verkleidung.

Trotzdem: Wenn ich es dann doch mal versuche, sieht es so aus:

London: Erst Flug ausgefallen wegen Eis, dann Kiefer ausgefallen wegen Eiter.

Köln: Zwei Kongresse. Beide abgesagt, einmal konnten sie keine Autokosten übernehmen, einmal gab es nach Verschiebung ein Terminproblem bei mir.

Berlin: Drei Anläufe im letzten Jahr. Das Auto wurde nicht fertig, der Termin hat sich beim anderen zerschlagen, ich bin vom Rad gefallen.

Hamburg: Ich war schon unterwegs zum Flughafen, als die Frau des Bekannten eine Frühgeburt bekam.

Dazu etliche nie realisierte Geschichten im Osten des Landes.

Polen, das hat geklappt. Wirklich! Und DDR auch einmal. Ich war im Vogtland.

Auf dem Weg nach Frankfurt hatte ich einen Zahnriemenriss.

Immer, immer, immer klappt das hier:



Und ich dachte eigentlich, ich würde im Herbst einmal nach Nordhessen kommen. Das wäre mal was gewesen, deutsche Mittelgebirge. Da war ich seit über 20 Jahren nicht mehr, damals aber mit einer Exkursion - das Wissen ist noch da.

Das fällt jetzt aber auch aus. Obwohl ich mich bemühte. Was ich sonst eher nicht mache, wenn es nach Norden gehen soll. Aber dieses Mal war es anders, und - wieder nichts.

Die Leserschaft wird also weiterhin mit dem Süden des Landes vorlieb nehmen müssen. Ich finde das nicht so schlimm, ich weiss auch Gutes mit meiner Zeit an anderen Orten anzufangen, aber es wäre nett, wenn die Leserschaft mein stetes Bemühen, in den Norden zu kommen, vergebend berüccksichtigen möchte. Es liegt nicht immer an mir und an den Torten dort.

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