: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 18. August 2011

Lustig

Als ich die Wohnung am Tegernsee bezog, brach der DAX massiv ein.

Als ich in die Schweiz fuhr, brach der DAX massiv ein.

Als ich gleich drei Silberkannen an einem Tag erwarb, brach der DAX massiv ein.

Und jetzt, da das Bild und damit eine kleine Investotionsentscheidung bei mir angekommen ist - bricht natürlich wieder der DAX ein.



In der grossen Inflation sollen die Leute Geld genommen haben, um die Wand zu tapezieren. Etwas ganz Ähnliches mache ich jetzt auch. Allerdings ist diese Art Tapete recht nachhaltig und haltbar, und man wird sehen, ob sie sich besser schlägt als Aktien. Hübscher, unendlich viel hübscher ist sie jedenfalls. Und sie guckt, als würde sie noch ein Stück Strudel nehmen.

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Bruch der nie vereinten Kulturen

Das schönste Beispiel für sinnlosen Luxus sind für mich all die Katamarane, die nun seit drei Jahren unbewegt an Ort und Stelle am Tegernsee vor sich hinrotten:



Auch eine Art der Reichenkultur, die es so nur in diesem Kontext gibt. Und deshalb denke ich auch nicht, dass es irgendwie eine gemeinsame Kultur aller gibt, die gerade auseinanderbricht: Die Kultur der Reichen ist nicht mehr der Massstab. Und die Kultur der anderen geht halt mal plündern, weil es irgendwie geboten scheint. Vermutlich ist das auch schon länger so, nur in der Krise merken wir es, schreibe ich in der FAZ.

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Donnerstag, 18. August 2011

Hihi

Besonders nett sind die Kommentare über den Transela-Sarkozy. Wird Zeit, dass man die Elysee-Panne endlich wegkärchert.

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Steine und Blumen.

Für das famose Fräulein.








































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Mittwoch, 17. August 2011

Gott ist eine Kurve

Da war der gelbe Boxster vor mir. Vor ein paar Wochen war ich mit dem Toyota Familienbus in der Schweiz, da war es ir vollkommen egal, was da vor, neben oder hinter mir fuhr, und wohin. Ich bin an den Bergen entlanggefahren, und es waren halt Berge, über die man fahren kann oder auch nicht, am Steuer eines Toyota. Hier war der gelbe Boxster vor mir. Ich hatte einen neuen Motor und eine neuen Luftfilter und eine neue Kupplung und dann schauen wir mal. 3000, 4000, 5000, es klingt richtig gut, Kupplung, Schalten.



Ich weiss, ich bin eine aussterbende Rasse. In 50 Jahren wird man über Leute wie mich den Kopf schütteln. Wie konnten sie nur. Wie konnten sie einerseits die Landschaft lieben und der Natur so etwas antun. Ich kann es, wie sich ein Fleischfresser über den Anblick von Kühen freut. Und ich denke, ich brauche das auch, ab und zu. Dafür meide ich die Art Autofahren, die dem normalen Menschen so naheliegt: Zum Laden. Zu den Zigaretten. Mal auf der Autobahn nach Hamburg. Was ich hier gefahren bin, habe ich die Wochen davor schon erradelt.



Das Spiel in den Kurven, die perfekte Linie, das ist das eine. Das andere sind die Momente des Irrsinns. Wer Benzin Verbrennen für verrückt hält, sollte man in Lans anhalten. Nicht nur wegen de Isserwirt und dem Wilden Mann, und auch nicht wegen der alten, eingeauerten Preistafel in Schillig (Knödelsuppe umgerechnet 60 Cent, schönen Gruss an die EZB).



Sondern wegen der Ställe. Für die Fenster der Kühe nach draussen. Und der Blumen davor. So leben hier die Viecher. Das ist möglich. Und wie haust in der gleichen Epoche der Frankfurter Bankster, der Berliner Hipster und jede andere Leitfigur dieser Epoche?



Schlimmer als das Viech. Bei Viech läuft das Essen hinein und der Dung hinaus, beim modernen Menschen ist es umgekehrt: Die HassemaldasVideogesehen-Posts werden sich gegenseitig in den Arsch geschoben, und für die Figur steckt man sich den Finger in dem Mund, damit der Kantinen- und Tankenfrass wieder gekotzt wird. Es fehlt halt der Berg, auf den man geht, wenn man beim Wilden Mann war. Der gelbe Porsche ist dann weg, die Strasse in den Süden ist frei.



Es ist die alte Handelsstrasse auf der anderen Seite, die Ellbögenstrecke, über die man noch Waren brachte und nicht Zertifikate und CDOs. Drüben war es voll, die Autobahn, die Brennerstrasse, dicht an dicht die Touristen. Hier kam gleich zu Beginn der Bus - der kommt immer, man hat erst freie Bahn, wenn er vorüber ist - und dann kamen die Kurven. Gott, meine Lieben, mag über den Wolken sein, aber wenn er hier unten ist, ist er eine Kurve.



Hier gibt es natürlich keinen Supermarkt. Aber wenn irgendwo etwas zu kaufen ist, steht es draussen auf der Strasse. Man hält an, nimmt den Kürbis oder die Flasche, geht zur Tür, klingelt, wird eingelassen, kauft ein - mit aller Zeit der Welt und Getratsche - hat auch gleich ein Thema, und alles, was man zum Leben braucht. Und für die, die nicht da sind, zum Betäuben, in ihren Löchern mit geranienlosen Blick auf die Strasse. Der Obstbrand hat die Menschen hier durch schlime Winter gebracht. In den Drogenzonen ist immer Winter.



Weiter, immer weiter. Da vorne liegt Italien, die Grenze, der Alpenhauptkamm. 4000, 5000 Umdrehungen, schalten, bremsen, nie schneller als 80, das reicht hier vollkommen um zu fahren, anzukommen und glücklich zu sein. Wenn schon krank, dann so. Und dann, immer wieder diese Fenster und all jene, denen es nicht egal ist, wie es aussieht. Ich mag die Geisteshaltung, die solche Fenster macht.



Und dann die Augen schliessen und überlegen, wie derjenige denkt, der Glasbetonfassaden bauen lässt. Damit ist die ganze Wirtschaftskrise eigentlich erklärt: Hässliche Cretins in scheusslichen Löchern hinter verspiegelten Gläsern werden verlogene Dreckschweine und keine glücklichen Kühe. Diese Krise wird unser ganzes System umpflügen, es wird Jahre dauern und man wird nicht lernen, aber wenn es einmal kein Benzin mehr gibt, kann ich immer noch Geranien anpflanzen und hierher radeln. Und sagen:



Et in Arcadia ego. Die wissen schon in Frankfurt und Berlin, warum sie da keine Tafeln machen mit der Aufschrift: "Hier hielten Schlotterscheiss und Möllewelle und zig drogenverseuchte PR-Nütteriche und andere Schmierlappen bezahlte Vorträge vor Leuten, die das gar nicht hören wollten". Heine war hier. Ich hole hier den Apfelstrudel.



Kann sein, ich bin ein wenig vormodern. Vielleicht muss es auch Börsencretins geben, damit ich hier fahren kann, die Koksfresser und gelangweilten Bildanklicker. Es ist ziemlich viel an Möglichkeiten zwischen einem Schinken und der Begeisterung für eine Kuh auf der Alm, man muss dafür sorgen, dass man am Geranienfenster ist, oder wenigstens so viel Zeit hat, sich sich darum zu kümmern, und das andere - das ist hier nicht. Es ist einfach nicht da. Alles regional natürlich, sagen sie bei Wilden Mann in Lans oberhalb von Innsbruck.



Wir werden alle krepieren. Hinter Geranienfenstern, bei 6000 Umdrehungen, mit vollem Magen oder verhungert wegen dem Ende der Rentenzahlungen, mit Überdosis auf dem Klo. Es wird immer eine Kurve geben, in der es einen zerreisst, für alles und jeden. Jeder, wie er es braucht. Aber nicht in dieser Kurve. Nicht ich. Ein anderer, woanders. Bremsen, schalten, im Scheitel Gas geben 3000, 4000, 5000. Noch 38 Kilometer nach Meran.


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Ich Berge

Ihr vielleicht nicht.



Aber es gibt ja gute Ablenkung wie diesen Beitrag in der FAZ von einer famosen Autorin über den real existierenden Sozialstaat.

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Dienstag, 16. August 2011

"Ich will aber Autos"

Sicher, das ist nicht der Tegernsee, sondern nur eine Pfütze.



Und das ist keine Alpenstrasse, sondern nur eine Landstrasse im Jura.



Das ist keine Barockkirche, sondern nur eine Kapelle auf dem Feld, in der an den Feiertagen wieder die Messe gelesen wird.



Es ist zwar nicht langsam, aber ich habe auch keine Lust, mir ein Bein auszureissen. Ich fahre nur so schnell, weil die Sonne untergeht.



Immerhin, ganz schlecht ist es hier auch nicht. Es fehlen halt die Berge, das stimmt.



Und mir fehlt auch die erste versprochene Tour für die Barchetta und den neuen Motor. Mir ist wohl bewusst: Es sollte noch was kommen.



Es ist allerdings nicht aller Tage Abend, nur der letzte Abend in der Ebene und im Jura, denn morgen ist alles anders.



Ich rase in der frühen Nacht heim, der Abendwind treibt mich durch die Felder, in die Stadt, zum Haus, zum Hof, wo sie auf mich wartet.



Es ist schön hier. Ich mag meine Heimat. Aber ich muss in die Berge.

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Das Elend der Tugend

Wäre ich ein Säufer, könnte ich sagen: Gut, dann trinke ich jetzt eben nichts mehr, bis ich es wieder herin habe.

Wäre ich ein Raucher, könnte ich sagen: Fein, die Packung am Tag kostet 5 Euro, dann wird halt viele Monate nicht mehr geraucht

Wäre ich ein Bordellgeher, könnte ich sagen: Die nächsten Wochen nur noch kostenloser Pr0n aus dem Internet.

Wäre ich Fleischfresser, könnte ich sagen: Dafür verzichte ich jetzt auf ein ganzes Schwein. Nur noch Körndl!

Wäre ich Gamer, könnte ich sagen: Die nächsten Generationen von BalleBalla in Walhalla lasse ich bleiben, und arbeite statt dessen an der Tanke.

Wäre ich Pokerfreund, könnte ich sagen: Da habe ich jetzt wenigstens was Dauerhaftes, dann verzichte ich auf das Verlieren.

Hätte ich Kinder, könnte ich sagen: Ihr braucht kein neues Handy, seid froh, dass ich Euch nicht in die Sklaverei verkaufe.

Das alles geht mir allerdings ab. Vielleicht sollte ich mir ein Zweitlaster zulegen, das ich dann heldenmütig ablege, wenn ich mal wieder ein Gemälde kaufe.



(Einst hatte ich eine Geliebte, die sehr ähnlich aussah und genau so spöttisch schaute, wenn ich ihr den Übergang zu körperlichen Freuden nahelegte)

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Das letzte Mal hat es auch funktioniert.

Schmerzhaftes Enveloping Bid abgegeben. Aus lauter Verzweiflung Zwetschgendatschi gemacht.



Gehe jetzt Radfahren.

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Montag, 15. August 2011

Schöne Heimatgeschichte

zwischen Deutschland und Italien.

Was ich spassig finde, ist die Vorstellung, dass spätere Generationen das gleiche mal mit Blogs machen könnten. Es ist vermutlich kein ganz grosses Geheimnis, dass meinen Lebensweg mehr als nur eine Frau kreuzte, und dass es nicht immer beim Verbeugen an ihrer Haustür geblieben ist. Ja, ich sage das auch offen: In den 8 Jahren dieses Blogs kam das auch schon mal vor. Und was für eine sagenhafte Enttäuschung muss das für Nachfahren sein, wenn sie später einmal hören, dass Mama vor ihrer ersten Ehe (oder dritten? Mama?) mal mit diesem Typen da zusammen war, der alles ins Internet schrieb... und dann suchen sie Jahr um Jahr durch auf der Jagd nach saftigen Details, und finden nichts - wenn sie nicht gerade so hellseherisch sind, dass man manches Foodpornbild entschlüsseln kann.

Die meisten meiner guten Freunde können ein saftiges Bild von mir zeichnen. Ich habe Briefe geschrieben, die hoffentlich längst weggeworfen wurden, es gibt sicher irgendwo Photos und Erinnerungen und Andenken und sehr vieles, was auch jede Familienfeier abrupt zu einem Ende bringen könnte - waaaas - Du hast mit dem, obwohl er immer meine Kommentare löschte??? Der hat Dich mit der Torte gefüttert, die damals??? - aber halt nicht im Netz. Fast nie.



Wir sind alle so sauber. Es gibt jede Menge Pr0n im Netz, aber für alles andere muss man immer nich Fragen stellen, wenn manche nicht da und andere angetrunken sind. Und das ist doch irgendwie tröstlich -

gerade, wenn man sich die Deppen anschaut, die ihr Familienleben ungefiltert und 50 Jahre zu früh ins Netz blasen. Bai der deutschen Scheidungsquote und den Gesichtern, also, ich wäre da echt vorsichtig. Aber wie sagte nicht die famose K. so schön, als ich sie nach 12 Jahren wieder traf? "Du kommst gerade recht, heute habe ich mich von meinem Mann getrennt." Es gibt immer zwei Seiten der Familiengeschichten. Die eine ist gut und die andere ist für die anderen.

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Wie es sein soll.

Darüber gibt es unterschiedliche Ansichten. Zum Beispiel habe ich vorgestern ein Buch von 1972 gefunden, das zeigt, wie meine Heimatstadt in der Zukunft aussehen soll. Beton, Raffinierien, gerodete Auwälder, Strassen, 2/3 der Altstadt dem Abrissbagger überlassen, Petrochemie, ein gigantisches Industriegebiet, und alle wohnen in riesigen Blocksiedlungen. Völlig irre, aus heutiger Sicht. Durchgeknallt. Wenn man das heute in einem typischen Westviertel oder bei mir daheim liest, ist man froh, dass es anders kam, steht in der FAZ.



Und nach dem Schreiben dann bayerische Kost. Nachts um 3. Gesund ist das sicher nicht, aber gut ist es auf jeden Fall. Ich habe auch darauf verzichtet, Parmesan darüber zu reiben; 60 Gramm Gorgonzola reichen eigentlich.

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Sonntag, 14. August 2011

An der digitalen Stanzmaschine

Manche Dinge gehen nicht einfach so an mir vorbei.





Da ist einmal die Erkenntnis, dass mit ein paar falschen Entscheidungen und Verhaltensweisen das Leben doch eine recht fragile Sache sein kann. Ohne jetzt in den allgemeinen Schlankheitswahn verfallen zu wollen: Der Umstand, dass Alkohol, Nikotin und Drogen nicht zu meinen Erfahrungen gehören, berechtigt mich nicht, andernorts die Zügel schleifen zu lassen. Es muss sein. Jeden Tag ein wenig zumindest. Es fallen mir gerade zu viele vom Stangerl, als dass ich das ignorieren könnte. Manche kriechen danach weiter, andere nicht. Das gibt zu denken, und ich fetze doch so gerne, selbst wenn es weh tut.





Die andere Sache ist komplexer, nimmt aber dort ihren Ausgang. Man muss ja nicht gleich tot vom Stangerl fallen. Über das Internet hat man einen guten Vergleich, wie die anderen nach 3, 5 oder 7 Jahren so aussehen. Da gibt es solche und solche. Manche möchte man eigentlich gar nicht sehen, aber wenn es dann wieder soweit ist - ich glaube, man tut denen nicht unrecht, wenn man sagt, diese Siffexistenz in Berlin ist nicht gerade dem Äusserlichen förderlich. Die kommen ja auch gar nicht raus, die leben Jahr und Tag in Abgasen und Dauerstress. Das schlägt sich dann eben heftig nieder.





Hier bei uns tragen die Bäume so viel, dass sie gestützt werden müssen. Sonst würden die Arme unter der Last abbrechen. Dieser Überfluss, diese Freizügigkeit bis zur Selbstaufgabe, diese Lust an der Hingabe ist etwas, das ich sehr schätze. In so einem Baum ist mehr Lebensfreude als in Dutzenden von Existenzen, die sich irgendwie digitalen. Vieles würde ich gar nicht lesen, wäre es nicht leider, leider, inzwischen auch durch meine Tätigkeit bedingt: Meine Befürchtung ist, dass das Digitale die Menschen oft etwas bipolar stört. Einerseits der Glaube, dass sie alles im Griff haben und besser als die anderen. Abgeleitet das Versagen, wenn sie wirklich mal das tun müssten, was sie anderen immer gerne predigen. Und dann auf der anderen Seite die dumpfe Ahnung, dass sie die 10 Jahre in diesem Hamsterrad nirgendwohin gebracht haben. Schnell zu Googleplus, da ist was Neues, nicht nachdenken, das wäre jetzt nur schädlich. Dürre Äste, Aber gestützt werden müssen sie trotzdem.





Neben dem Missvergnügen, ab und zu dann die Ergebnisse lesen zu müssen und sich zu denken - Mann, bitte, halt in Zukunft bitte Dein Maul wenn es um Medienwandel geht, red nicht von Problemen, die Du siehst, aber für die Du selbst keine Lösung hast - ist da auch der Wunsch, mit denen nicht in Verbindung gebracht zu werden. Das ist ein wenig so wie mit den Toten, da sagen manche, den und den hast Du doch auch gekannt. Sicher. Aber ich sass nicht nächtelang in Kneipen und ich hatte auch noch was anderes als Internet und das Leben an so einem Sommertag ist grandios, und besser als alles, was ich im Netz sah und gehört habe, ist die kommende Ernte.





Denn ich kenne die kleinen Strassen und Wege, ich fliege durch Wiesen und Äcker und tauche dann schnell in Pfade hinein, die zu den vergessenen Streuobstwiesen führen. Früher standen an den Strassen all die Zwetschgen und Mirabellen, und manchmal sind sie da immer noch, nur ein wenig verdeckt von anderem Grün. Der Trick ist: Man muss hinter die Hecken schauen. 2011 wird ein grandioses Apfelstrudeljahr. Aber dann, bitte, man schaue sich um im Netz und überlege: Wie viele von denen können so etwas Simples wie einen Datschi machen, wie viele reden über Funktionen sozialer Netzwerke und haben niemand, der für sie backen würde. Das ist, mit Verlaub, nicht meine Welt. Die nutzen nur eine Software wie ich auch.





Und fahren damit zur Hölle. Wenn man sie fragen würde, was hast Du vor 4 Tagen alles im Netz erlebt und was war Dein Leben mehr - sie könnten es nicht sagen. Ich kenne all die Theorien von der Verblödung und Überlastung - das eigentliche Problem ist aber das, was bei Googleplus drübersteht, der Stream, der Fluss, die Timeline, das Vollstopfen von Zeit mit Ersatzgeschehnissen anderer Leute, die auch nichts erleben, die sich ständig neu füllende Jauchegrube des Netzstroms, hier Bilder von jemandem, der etweas verlinkt, was ein anderer mal tat, dort ein Video, das etwas zeigt, das man nie erlebt, Kadaver in der Suppe auf dem Weg ins Nirgendwo. Manche sterben. Andere leben nicht. Und sagen, dass die Toten in ihrer Timeline fehlen werden. Wenn das alles ist, muss das echt ein miserables Vegetieren sein.





Ich habe Mirabellen gepflückt und gleich gegessen. Ich habe geschwitzt und geächzt, ich habe eine Bremse erschlagen und am Abend, viel zu spät, Käsknödel mit Pfifferlingen gekocht. Wenn einer stirbt, ist es ein Schock. Aber wenn man dann die Kadaver im Stream sieht, ist es ein Würgreiz. Ich bin im Netz, ich kann damit umgehen, wie ich auch mit dem Alter und seinen Folgen umgehen kann, aber es kostet schon ein wenig Überwindung, nicht ab und an zu sagen, wie grauslig ich das finde, was aus manchen geworden ist. Andererseits, warum sollte es dem Netzproll anders als dem Proleten an der Stanzmaschine gehen.

(Edit 1: Hatte hier einen besonderen Stalker an der Backe und musste zwecks Dokumentation erst mal die Kommentare schliessen. Pech gehabt, Freundchen. Hab Dich.)

(Edit 2: Munition gesammelt, jetzt geht es wieder.)

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Samstagsarbeiten

Einkaufen, Silber putzen, Kühlschrank einräumen, überlegen, wer das eigentlich alles essen soll und wann.



Und zu allem Elend später auch noich Zwetschgendatschi backen.

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Samstag, 13. August 2011

Es gibt jetzt auch Browserspiele

mit Vögeln und Schweinen, darunter auch arme.



Und ganz ohne Cat Content.



Das ist voll gut, wenn Du mal ein paar Minuten Zeit hast.



Total entspannend.



Noch besser als SPONschleim Panorama lesen.



Es gibt doch nichts Besseres als so ein klein wenig Destruktion.



Kein Wunder, dass es jeder machen will.



Ich schick Dir auch gerne eine Einladung. Das wird ein Spass!

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Bevor es unter den Tisch fällt

Frankreich ist offiziell in der Stagnation. Dabei bräuchten die dringend Wachstum - und das war es vermutlich auch, was die Regierenden letzte Woche so panisch machte.

In Griechenland schrumpfte die Wirtschaft in Jahresfrist um 6,9% (unbereinigt). Da kann man sich vorstellen, was in den Leuten vorgeht. Klar ist: Das ist nicht gut für die Jugendarbeitslosigkeit.

Und die Portugiesen ziehen Mehrwertsteuererhöhungen für Energie vor, weil sie unvermutet 1,1% zusätzliches Defizit in diesem Jahr gefunden haben. Gleichzeitig macht man noch mehr Druck auf sie, Geld einzusparen.

In Italien gibt es heute Abend eine weitere Sitzung zum "Schuldenabbau, vermutlich, weil gerade Urlaubssaison ist, und keiner so richtig mitbekommt, was da schnell durchgespeitscht wird.

Ich würde die Ereignisse in England nicht unbedingt als Exzess sehen, sondern eher als etwas, das 2011/12 ziemlich alltäglich werden kann.

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Unreif

Die Zwetschgen gehen noch nicht. Das heisst, wenn man sie drei Tage in der Sonne liegen lässt, sind sie durchaus gut essbar, aber für einen Datschi sind sie dann schon wieder zu weich und zu nass. Man muss sie also einfach so essen. Und in der Zwischenzeit zu den Marillen greifen. Die sind nämlich reif.



Es hat also alles seine zwei Seiten. Und passt irgendwie in eine Zeit, die sich seltsam unreif anfühlt. Als müsste noch etwas kommen. Aber es kommt nichts. Vielleicht denke ich dann morgen nach, wenn ich bessere Zwetschgen habe, und mache etwas. Oder auch nicht.

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Freitag, 12. August 2011

Sommer in Bayern

Irgendeinen Vorteil muss es ja haben, wenn man in einem Land lebt, in dem man sich nur aus zwei Sozialdemokraten den König heraussuchen kann.





















Endlich wieder radeln. Immer noch mit Grippetabletten, aber es geht wieder.

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Dem Überwachungsparadox auf der Spur

Es gibt da einen komischen Zusammenhang:

Nirgendwo gibt es mehr optische Überwachung mit Kameras als in England, mit der sich die Besitzenden schützen

Gleichzeitig gibt es aber auch nirgendwo Angst vor diesen Kameras, wenn die Nichtbesitzenden plündern.

Das heisst: Die einen glauben an eine Privatisierung der Sicherheit, während jene, die das aufhalten sollte, definitiv nicht daran glauben.

Und darüber - Ursachen, Hintergründe, Schlussfolgerungen - habe ich in der FAZ geschrieben, weil mir der Beitrag irgendwie in der Diskussion bislang gefehlt hat.

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