In Rottach möchte ich nur tot sein

Und natürlich zum Strudelverschicken. Will man nämlich garantieren, dass frischer Strudel aus Südtirol sicher am nächsten Tag im Frankfurter Malariasumpf und anderen Dürreregionen dieser Erde ankommt, muss man dorthin zur Post. Man stellt sich das so schön vor, da spaziert einer mit einem Packerl durch Gmund und weiter an den See, wenn es aufgegeben ist, aber es stimmt nicht. Es muss Rottach sein. Dieser Einer fährt dann mit dem Auto erst an den Kühen und den grünen Wiesen vorbei.



Das sieht dann immer etwas kitschig und unnatürlich aus, wenn die Sonne so scheint wie heute, besonders das Grün brennt sich fies durch jede Filtereinstellung. Und dann kommt ein Flecken mit Villen nach dem anderen, dauernd laufen Badende über die Strasse, und so fährt man Kurve um Kurve, St. Quirin, Tegernsee, Leeberg, es grüsst die Sassabar vom Berg, Paraplü, Überfahrt, und zum Glück bleibt es bis Rottach erträglich, man fährt ja offen, und singt leise Easy Listening, bababababa, bababababa, ba ba ba babababa... im Wasser schaukeln vergessene Boote, es kräuseln sich morgengymnastisch ein paar Wolken. Die haben es gut, die müssen nicht arbeiten.



Dann ist zum Glück direkt vor der Post ein Parkplatz frei, München hat es noch nicht so weit geschafft, die stehen sicher noch alle im Stau an der Kreuzstrasse, das Material wird verpackt - nebenbei, es gab unterwegs auch frisch gemachte Marillen- und Preiselbeermarmelade - und verschickt. Und weil da auch noch ein Feinkost ist, der Pecorino hat, und man ja nicht nur ein paar Gläser Preiselbeermarmelade verschickt, sondern auch behält, nimmt man noch etwas davon mit, für nachher, am Strand, wenn man mit der Arbeit für den Tag fertig ist. So gegen drei. Dann geht es zurück.



Vorbei an den landestypischen Büros und Verwaltungsgebäuden und der hier traditionellen Bürobegrünung. Man kann sagen, was man will, aber woanders haben sie es mit ihren wartungsfreien Büropflanzen leichter, und eine Klimaanlage haben die bei uns auch nicht. Aber so ist es halt, man muss was tun, damit man zu was kommt. Wir überleben das schon. Wir sind abgehärtet, es geht auch ohne Lift und Teeküche. Es ist ja nicht so, dass ich nicht genug zu tun habe, am See. Wenigstens ist heute um drei Schluss mit der Arbeit. Und dass mir mein Thema halb geklaut wurde, ist mir auch wurscht: Dann gibt es das halt einmal in dumm und peinlich und einmal von mir.

Mittwoch, 24. August 2011, 14:44, von donalphons | |comment

 
Dumm und peinlich, nu ja, da gibt es große Auswahl. Geben Sie uns noch einen etwas genaueren Tipp?

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Nein, eher nicht. Aber generell finde ich ja, dass das "Drama" um diese immer noch so gschamigen norddeutschen Konservativen ja eigentlich nur eine Art der behandlung verdient: Die der Komödie.

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Aha. Ich bin gespannt.

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Im Internet findet man wirklich alles
Sogar 16jährige CDU-Groupies

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Münchner?
Ich dachte in Rottach seien vornehmlich Krefelder Gattinnen mit SLKs und falschen Dirndlen?
Ich bin enntäuscht.

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Am 28. ist Rosstag, da sind dann alle vereint.

Rottach erfreut sich von München bis Bremen eines gleichbleibenden Rufes, nur wer hier wohnt, wohnt lieber woanders. Viele zumindest.

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Gibt es da nicht noch so einen feinen Unterschied zwischen Rottach und Egern oder verwechsle ich das mit GAP?

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Den gibt es durchaus, zumal, die Gemeinde ist gross.Und die Alteingesessenen und die Neuzuzügler verstehen sich nicht so gut.

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Tatäschlich ist die Gemeinde (im Vergleich mit anderen Talgemeinden) gar nicht soo groß und die Begrenzung durch Rottach (den Bach), Weissach (den Bach), Seeufer und Berge erzeugt ja sogar verschiedene Landschaften und Mikroklimata.

Und ja, als Zugezogener kann man sich's auf Jahre verschertzen: Wo wohnen sie? In Rottach-Egern. Wo genau?
Am Leeberg.

Autsch...

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avantgarde, ich finde die Groupies sehr viel akzeptabler als die Parteikollegen.

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Mit Gmund kann man nichts falsch machen, solange man nicht in Dürnbach wohnt.

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Don, wer würde da widersprechen wollen.

Obwohl ich dem Typen - egal von welcher Partei er ist - auch keine Träne nachweine.

Nicht wegen des Mädels, sondern wegen des schäbigen Verhaltens danach.

Nun ja, wenigstens endet das Ganze nicht in einer Genfer Badewanne.

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Nur: Das Problem für die Partei und die Medien war ja nicht das Absägen, sondern das Anfangen.

Ist ja nicht so, dass ein gewisser bayerischer Umwelktminister den Frauentausch liebevoller gehandhabt hätte, als da eine Erbin dazwischen kam.

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Rückgratlose unter sich, halt. Was will man erwarten?

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The Dummheit und Peinlichkeit of the day
Dem Schieritz hat wohl einer in den Hohlraum geschissen, in dem sich bei anderen Leuten das Gehirn befindet.
Erste Seite auf Zeit online wegen Äußerung des BP zu EZB. Vorsichtshalber kein Link.

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Naja, ein weiterer Grund, warum man andernorts Blogs besser schön versteckt (wobei: Zumachen fände ich immer bessr als unengagiert dümpeln lassen)

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"In Bayern hat er sein Abitur gemacht, zum Studium zog er erst ins Nachbarland nach Freiburg, dann in die USA nach Harvard und schließlich fürs Diplom an die London School of Economics."

Der Bayer fragt: "Und, wos hots Eam gnutzt?

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Nixn. Wia oiwei.

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*sucht verzweifelt nach dem +1-Button für den einen oder anderen Kommentar*

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