: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Geschichtsschreibung von oben

Solange es Oben noch gibt - Fakt ist ja, dass wir langsam aussterben, und nirgendwo sieht man das besser als am Verschwinden der Erbtanten. In der FAZ.

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Die Sucht

Ich brauche jeden Monat, idealerweise eigentlich alle zwei Wochen eine gewisse Dosis an globaler Knautschzone mit Auffaltung. Ohne Berge erscheint mir das Konzept "Landschaft" so sinnlich wie Fussboden ohne Perserteppich. Der Berg muss mich gar nicht rufen, ich komme von selbst, und wenn ich dann am Abend daheim bin, weiss ich, dass er dort draussen ist und mich bald wieder auf seinen Rüttelpisten und Geröllwegen durchpusten wird, bis ich wieder das Grosse und Elementare sehe, und das Kleinliche und Begrenzte vergesse. Auch und besonders, wenn all die Touristen hoffentlich bald wieder weg sind. Im November hatte ich fast vergessen, wieviele es davon gibt - jetzt sind sie alle wieder da. Zu Besuch. Und bald auf Abreise. Aber ich werde bleiben.
























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Es war nicht perfekt.

Es war eigentlich sogar noch nicht mal gut. Aber es hat sich trotzdem gelohnt. Deshalb:



Grossbild

Aber gleich nach den ersten paar hundert Metern war einer in der Bahre, und unten warteten die Sanitäter. Die Strecke ist kriminell vereist und bucklig. Ich kenne die Bremspunkte, aber das hilft nichts, wenn man an genau dieser Stelle mit beiden Kufen in der Luft ist, weil vor dem Bremspunkt eine riesige Welle ist.

Der Berg kostet nichts, er ist einfach da, aber man zahlt mitunter einen hohen Preis für all die Schönheit.

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Montag, 26. Dezember 2011

Versucht zu sagen

Dann nerv niemanden mit dem Gefasel und such Dir einen anderen Job, Du Kulthurthröte, hätte ich beinahe kommentiert, aber das war bei Opera, und da war ich nicht eingeloggt und das Passwort ist mir auch nicht auf die Schnelle eingefallen, um dem Gewinsel einer herrenrasselnden Kunstüberlägenhoitsdrecksnazesse den Entzieg übers Jauchenmaul zu pflügen. Ich weiss nicht, ob das manche nachvollziehen können, aber mitunter ergreift mich ein weissglühender Hass auf eine gewisse Sorte der Dünkelschmierer aus dem Bereich der Kunstberichterstattung, namentlich von Gattungen, die ohnehin schon Akzeptanzprobleme haben, und dann von "Spezialistinnen" repräsentiert werden, die man gern öffentlich hermannitschen würde, damit mal etwas Stimmung in die Hüpfdohlerei kommt.



Auch nicht besser, aber dadurch irgendwo verständlich; das Plakatärgernis auf dem Weg zum Bäcker, in etwa der 1-Euro-Shop oder die Backfabrik unter dem Medienversuchen. Einerseits, weil mehr und mehr davon die Papiertonne überfüllt. Andererseits, weil es sinnlos ist: Auch die Lokalzeitung wird mitunter verschenkt, und auch die landet ungelesen im Müll. Aber angesichts der fehlenden Bereitschaft, überhaupt eine Zeitung zu lesen, stimmt es natürlich: Inhaltsloses Werbebegleittexten reicht auch, wenn es keiner anschaut. Noch nicht mal, wenn es sonst eher wenig zu tun gibt. Ich dsgegen schlage das natürlich schon auf:



Als Unterlage. Weil das vorletzte Teil für das nächste Bastel - und Aufräumprojekt da ist, um Kisten zu leeren und Alugerüste in Ermangelung eines Christbaumes mit blinendem Silber zu behängen. Es gibt viele ultimative Maschinen, und das hier könnte eine davon werden. Noch so ein Jugendtraum.



Manchmal bleibt so etwas monatelang liegen, und dann fügt sich trotzdem alles, und zwar genau so weit, dass man merkt: Der Rahmen ist zu gross. Kein Beinbruch, dafür findet sich immer ein Kunde, Aber ich habe so lange danach gesucht, Zuerst nach dem Rahmen, dann nach den Komponenten, dann nach blauen Aussenhüllen und den richtigen Rädern - und jetzt das. Fast fertig, aber nichts für mich.



Darüber geht die Sonne unter, darüber verschwinden die kurzen Tage, und dann räume ich etwas auf und sehe auch die Karten, die hier noch liegen. Lese sie. Und denke so: Eigentlich muss ich hier nicht sein. Eigentlich wohne ich nur halb hier, und halb woanders.



Und eigentlich habe ich auch noch etwas anderes bekommen, das ich schon letzten Jahr haben wollte: Eine wirklich dicke Lampe für Nachttouren in den Bergen. Es ist so viel Nacht, die Pest für einen Spätaufsteher wie mich, gerne würde ich auch etwas später los, aber dann geht es im Dunkel durch den Bergwald, und das ist nur so mittelgesund. Beim Wandern im November habe ich ein Lämpchen erworben, und diesmal ist es die fette Lösung für den Rodel, mit Akku und Dioden von den Blaubergen bis zur Finsternis von Wildbad Kreuth.



Alle Aufgaben erledigt, eine Tüte voll mit Einkäufen gepackt, so aufgeräumt, dass man es vorzeigen kann, falls jemand die Wohnung betreten sollte, und dann ab an den See. Es werden Zilliarden dort sein. Aber wenn ich losgehe, sind die alle schon wieder bei Tisch, und die Piste und der Berg gehören hoffentlich mir allein.

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Sonntag, 25. Dezember 2011

2011

Januar



Grossbild beim Rodeln. Viel zu selten dieses Jahr.

Februar



Ich fange an, öfters gegen Zahnärzte zu gewinnen, während Mubarak alles verliert. Es macht mehr Spass als die deutsche Wiedervereinigung, und obwohl mir Ägyptologie eher fern liegt - im Gegensatz zur klassischen Archäologie - überlege ich seitdem, Nordafrika vielleicht doch mal anzusteuern.

März



Man kann hier unbeschwert essen: Foodporn-Grossbild, während das Wort Fukushima um die Welt und keine PR mehr geht. Ich kündige leichten Herzens, und mache dann leichten Herzens weiter. Den Verantwortlichen sehe ich dann ein paar Monate später zum ersten Mal. Klein, unscheinbar, grau,vermutlich schrieb er mir deshalb so einen schwulstigen Müll.

April



Ich bilde mir die Krankheit nicht nur ein, als ich nach London soll und will. Umgekehrt bilde ich mir auch die schnelle Heilung nicht ein, als mich dann der Heuschnupfen nach Italien treibt. Alles wird gut. Freunde kommen, bleiben, ich fahre ab und zu auch mal heim nach Deutschland und wieder zurück nach Hause in Mantua. Drei Wohnorte sind gar nicht so schlimm, wenn der dritte nicht in Berlin ist.

Mai



Mille Miglia. Ja, sicher, Kommerz und so weiter. Aber trotzdem, allein schon der Geruch und der Klang der Motoren und irgendein Laster muss man ja haben. Ausserdem ist es inzwischen eine Tradition. Und wo sollte man im Mai sonst sein.

Juni



Kaum bin ich wieder da, bricht die Hölle los. Man kann auch sagen: Ich bin pünktlich. Ich bleibe an der Donau, meine Zeit wird knapp, und was ich habe, nutze ich für das Verweilen im Freien. Ich wundere mich immer, wie wenig Landschaft bei anderen Bloggern zu sehen ist, aber mei. Man schätzt so etwas vermutlich erst, wenn es nicht wirklich geht.

Juli



war noch schlimmer. Motorschaden und ein sich anbahnendes Sehnenmalheur. Das Auto lief nach drei Wochen wieder und ich dann doch zum Arzt. Zum Glück lief es auf keine 6 Monate in ruhiger Lage hinaus, letztendlich.

August



Die Verkorxtheit von 2011 brachte es dann mit sich, dass ich meine erste Bergtour nach dem Rodeln erst im August absolvieren konnte, und das nicht am Tegernsee, sondern in Südtirol.

September



war ich auch nicht auf den Bergen, sondern aufgrund der Hitze erst beim Baden. Und dann beim Recherchieren. Und dann wieder Baden. Und dann nochmal in Italien, als in Deutschland das Wetter schlecht wurde.

Oktober



Im Frühjahr verschwand in Italien die Schwellung und im Oktober das Knacksen im Knie. Andere Schuhe halfen. Auf dem Weg nach Italien machte ich mir noch ernsthaft Sorgen, ob ich aus dem Wagen krabbeln müsste, auf dem Heimweg habe ich dann schon mal für 2012 gebucht. Mir reicht Oberitalien vollkommen aus. Mehr muss gar nicht sein. Langweiliger Mensch, langweiliges Alter, langweiliges Leben. Jedes Mal, wenn ich aus Italien zurück kam - und das war dann doch 4 mal - war in Deutschland einer gestorben, der es zu hektisch anging.

November



Vollkommenunglaublicher Monat. Der Sommer war mies, aber der November - so etwas habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen. Man hätte jeden Tag 20 Bilder bringen können, 30, 40, egal, man musste nur die Kamera hinhalten und abdrücken. Jeder einzelne Tag am See, über den Wolken ein Gewinn für das Leben. Auto schnurrt, Knie hüpft, alles ist gut. Bis hinein in den

Dezember



So viele Gesichter. So viele Geschichten. So viele Kilometer, Region, Höhenmeter, Spezialitäten, viel Glück im Guten und Glück auch bei weniger guten Dingen. So viele Bilder und Worte.

Und so viel, was keinen etwas angeht. Auf diesem Weg kann ich weiter wandeln.

Danke für das Lesen und Kommentieren.

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Sonntag, 25. Dezember 2011

Eine Frage des Prunks

Nun, es ist wieder so weit. Die Zeit, da man gar nicht genug vor Fehlkäufen durch Blick auf Bestsellerlisten und Zeitfeuilleton warnen kann, ist gekommen.



Und wie immer auch die Frage, wie man es mit dem Umformen der häuslichen Umgebung, die den Rest des Jahres oft gewollt trist, weiss, zierdelos und ungolden (und von Namen geprägt, die wie die Beschreibung eines billigen schwedischen Pr0neauxfilms lauten) ist, mit der ungewohnten Prunkaufwallung hält.



Einfach machen! Je mehr, desto besser! Zu wenig gibt es nicht! Es ist immer noch Platz für eine Kugel, einen Pfau und ein Teufelsquietscheweihnachtsentchen.

Allein, wenn man schon am Werktag morgen mit Silberbesteck deckt und all die Kannen des Rokoko im Hintergrund verspielt funkeln - dann fällt die ordinäre deutsche Chistbaumkugel, mag sie auch alt und echt sein, deutlich ab.



Und prunkvoller Kerzenschein mag ja auch ganz nett sein, aber wenn ich noch obendrein einen Baum entflammte, würde man die Luft hier drinnen nicht mehr atmen können. Ausserdem wäre es dann, alle Kerzen zusammengenommen, taghell. Und das ist ja auch nicht Sinn der Sache.



Nein, sagen wir es, wie es ist: Noch mehr Tand und Tinnef erträgt diese Wohnung einfach nicht. Sicher, teilweise würde das Zeug auch einfach untergehen, man merkt das bei vierfarbigen Raumfassungen nicht sehr, aber was zu viel ist, ist zu viel. Für mich braucht es das alles also nicht.



Natürlich wünsche ich allen an dieser Stelle frohe Feiertage, mir selbst ein paar Zahnärzte bei Auktionen weniger und den Besuchern des Festkonzerts des Höllenorchesters viel Spass mit den neuen, illustren Gästen des Jahres und dem in letzter Minute eingetroffenen Überraschungsstar. Wer aus der Gossenjounraille, die ich an dieser Stelle bei meinen Wünschen ausdrücklich ausnehmen möchte, jetzt immer noch so viel Sehnsucht nach alten Tingelbudenschmonzettensängern hat: Kürzer leben wirkt.

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Samstag, 24. Dezember 2011

Nervenkostümpflege

TV und ich, das wird nichts mehr. Wenn ich irgendwo bin, wo der Fernseher läuft, empfinde ich es als unhöflich, ihn nicht auszuschalten, wenn man mit mir spricht. Und zwar so sehr, dass ich mich zurückhalten muss, das nicht zu fordern. Manche kennen meine Qual und schalten dann aus. Vielleicht bin ich da überempfindlich. Aber vor allem fällt damit auch eine Ablenkung an Tagen aus, da ruhigere Methoden nicht hilfreich sind.



Mitunter reichen Bücher nicht aus, um Wut und Ärger zu vertreiben. So etwas passiert bei mir nicht oft, ich bin durch meine Lebensumstände relativ gut von der Welt entkoppelt, aber manchmal trifft es mich dann doch. Ein Beispiel: Wenn eine gezielte Schlechterstellung pasiert, die viele Leute betrifft, und keiner sieht es als nötig an, sich aufzumandeln, weil es ja eh wurscht ist. Dise Mischung aus dummdreister Arroganz einer Entscheiderebene ohne jede Rücksprache und die der desinteressierten Feigheit der Betroffenen ist der Cocktail, der mich wirklich rasend machen kann. Weil die Blödheit, die alle schädigt, damit auch noch belohnt und gefördert wird. Da könnte ich jedesmal - das Buch weglegen, und die Musikanlage ausstellen, weil es nicht hilft.



Was dagegen hilft, sind Arbeiten, die Kraft und Verstand gleichermassen anregen. Rennradmontage ist durch die technischen Entwicklungen der letzten 20 Jahre durchaus so etwas wie ein kompliziertes Puzzle geworden, mehr als nur Schrauben und Zwicken, mit Drehmomentschlüsseln und Abstimmungsfragen. Gleichzeitig ist es aber auch schnell genug, um Erfolge zu sehen, und in unserer Zeit des Preisverfalls ausgesprochen billig bis kostenlos: Manche weniger geliebte Gebrauchträder haben für mich sinnlose, aber immer noch teure Luxusteile, die ich in die Bucht werfe, und die mehr bringen, als ich insgesamt bezahlt habe: Carbonlenker, Carbönsättel, seltene Schaltsysteme, neue Pedalsysteme, die bei hohen Kostgen auch nicht besser sind als die alten, die bei Ebay für 5 Euro verkauft werden.



Das ist eine Art Strategiespiel und obendrein auch ein wenig Aufräumen, denn vieles liegt ja auch noch zu Hause rum, für ein paar Groschen auf Flohmärkten gefunden und in einer Kiste wartend. Es hält mich in dieser Zeit in Bewegung, denn es sind fünf Stockwerke zwischen Lager, Strasse und Schraubgelegenheit. Und ich probiere auch gerne etwas aus. Etwa: Kann man mit einem normalen Schaltwerk, das offuiell nur 26 Zähne am Ritzel bewältigt, mit Feineinstellungstricks auch 32 Zähne fahren? Man kann. Auch wenn es schlimm aussieht, was aber bei einem Principia SC 650 Team Edition auch keine Rolle mehr spielt.



Solche Kisten sind nicht nur potthässlich, sie sind auch von einem grässlichen Preisverfall (der Rahmen von 2500 Mark auf das kostenlos mitgelieferte Gestänge zwischen den Laufrädern) betroffen, und fast immer unattraktiv. Ausser man hat einen Hausberg mit gut 20% Steigung. So einen Berg wie den, auf dem ich wohne. Dann macht das alles plötzlich wieder Sinn, unabhängig vom Grad der Verärgerung. Kleine Räder, grosse Ritzel, leichteres Treten und oben, hoffentlich, keine optische Erscheinung eines kranken Greises mehr.







Gut, der Eindruck des Untersatzes könnte besser sein, aber wenn ich jetzt dann den Berg hochfliege, statt an der Grenze zum Umkippen hinauf zu wackeln, ist mir das egal. Lieber gut ankommen auf einem hässlichen Rad, als hässlich krepieren auf einem schönen Rad.

Sicher: Das Rauchen und Trinken zur Ablenkung und Stressabbau hätten den Vorteil, dass keinerlei Platzprobleme entstehen. Aber ich bin auch guter Hoffnung, dass irgendwann die ärgerlichen Momente weniger werden, vielleicht sogar mit den Auslösern: Nichts ist ewig auf dieser Welt. Es kommen andere Tage, für Bücher und Musik.

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Neuwortschöpfung

Hiermit requiriere ich für mich die Erfindung des Wortes

BELLEVUEHRERBUNKER

bzw.

BELLEVUEHRERBONKER

für mich.

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Freitag, 23. Dezember 2011

Ab jetzt wird es besser

Mitunter frage ich mich ja beim Betrachten alter Gemälde, wie das war, in einer Zet, als man keinen Strom hatte, und Kerzen unbezahlbar waren. Damals muss man wirklich Wochen und Monate in Finsternis gewesen sein. Vielleicht kamen die Menschen ganz gut damit zurecht, weil sie es nicht anders kannten. Vielleicht aber kommt auch daher all die Streiterei zu dieser Zeit. Immerhin kann man mit der Klimaerwärmung inzwischen auch am Abend das Haus verlassen, wenn einem die Decke auf den Kopf fällt.



Vor 100 Jahren war es hier noch so kalt, dass um diese Zeit herum die Bäche und manchmal auch Teile des grossen Flusses zugefroren waren. Und meine Grosstanten, die mir die diversen Kartenspiele beibrachten, kamen auch noch aus der Epoche der Kälte und der Finsternis. Das Aufregende, das Intensive des Spiels, das so anders ist als das Nebenbei der Ablenkungsroutinen unserer Zeit, das alles ist vielleicht auch aus der Kälte heraus geboren.



Ganz sicher ist es so bei der Bettwäsche. Letzthin fragte mich eine Bekannte, wer und warum eigentlich all das alte Leinen so bestickt hat, wo man es doch gar nicht merkt. Das kann man nur so sehen, wenn man zum Schlafen ins Bett geht und es nach dem Erwachen verlässt. Früher waren Decken im Winter auch Tagesbegleitung. Oder Wasvomtageübrigwarbegleitung. Es sind seltsame Geschichten, die einem in dieser Zeit einfallen: Die riesigen Wandschränke, in denen ich das Werkzeug aufbewahre, und in denen heute die Boiler versteckt sind, waren früher voll mit dicken Decken für den Winter. Es war nicht anders möglich. Es war mitunter so kalt, dass sich das Eis an den Innenwänden bildete. Bei allen.



Man könnte bei mir manchmal zweifeln, ob ich denn die Moderne gut und richtig finde, und es sieht bei mir auch nicht aus, wie in einer modernen Wohnung: Wichtig ist aber nur, dass es, wenn nötig, hell und warm wird. Dafür muss man der Moderne dankbar sein. Solange sie das noch beherrscht.

Und sollte die Energiewende doch kommen, und scheitern: Die Räume sind nicht so gross, und einen Kamin mit Holzfeuer könnte ich wieder einbauen. Kerzen habe ich schon lange gehortet. Und ausserdem werden die Täge schon wieder länger.

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Widerspruch

Wie kann eigentlich so etwas Glitschiges wie Wulff so fest an einem Stuhl kleben?

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Donnerstag, 22. Dezember 2011

Es war die Langeweile

Generell sollte man Todesursachen aus Diktaturen nie trauen. Ist FJS wirklich auf dem Jägerstand...? Das wäre ja zu schön um wahr zu sein. Hat Berija Stalin nicht doch vergiftet? Und stellt sich nicht auch bei vielen Päpsten die Frage, ob da nicht wer Papst anstelle des Papster werden wollte? Bei Kim Jong Il aber, denke ich beim Aussgleichgssport, war es anders. Der starb einfach aus Langeweile.



Denn so ein Dasein´besteht ja vor allem aus dem Diktatorsein. Also Paraden abnehmen, Reden vortragen, offizielle Termine wahrnehmen, Paläste eröffnen, Berichte anhören. So ein Diktator ist am Ende ja auch nur ein Sachbearbeiter. Es gibt keinen, der widerspricht, alle sind gleich höflich und schleimig, bei allen muss man sich denken: Sie wagen es nicht. Und sie tun es auch nicht. Das Leben eines Diktators ist, gerade im sicheren Hirnwäschestaat Nordkorea, überraschungsfrei. Vermutlich gibt es sogar festgelegte Termine, an denen Verschwörungen aufgedeckt werden. Letztes Mal waren es die Amerikaner, diesmal die Japaner, mal wieder?



Auch der Ruf eines irren Tyrannen ist nicht so eindrucksvoll, wie man glauben möchte. Die seltenen Meldungen im westlichen Fernsehen muss man mit dem Atomprogramm forcieren, sonst rührt sich da gar nichts. Oder wenigstens ein paar Waffen an befreundete Terroristen. Wirklich Angst hat auch keiner. Seitdem Südkorea eine eigene Wirtschaftskrise hat, kann man sich darüber amüsieren - Marx hat doch recht - aber das war schon immer so, und man wird den Verdacht nicht los, dass die im Süden gar keine Wiedervereinigung mehr wollen, weil: Zu teuer. Also auch dort kein Ramba-Zamba mehr.



Klar, die Chinesen sind Freunde. Ab und zu kommt auch jemand aus Afrika, aber die machen das auch nur, weil die Chinesen das erlauben. Als es noch den Gaddafi gab und den alten Assad und den Hussein und den Mobutu, da war noch was los, da war man noch Teil einer internationalen Achse, Aber inzwischen sind sogar die Chinesen Kapitalisten. Keine Kulturrevolution mehr, zumindest keine g`scheide. Als Diktator verliert man in dieser Welt langsam die Optionen. Vielleicht sollte man eine Koreanische Bank gründen, und Goldyong und SachsIl und eine Royal Bank of Mandschuria. Das wären dann wieder ganz fiese Geschichten. Dazu dann noch einen Schweizer als Doiktatorenfinanzberater. Aber auch das geht auf die Schnelle nicht.



Was bleibt? Nichts. Ins Gras beissen, das hat man noch nicht gemacht, das ist mal was Neues, und so kommt das dann. Andere müssen bösewichten in dieser Welt. Aber auch dafür ist sie zu komplex geworden. Ja, Schon dumm, das.

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Kaufen Sie jetzt!

Nicht zögern! Krise verlangt Entscheidungen! Investieren wie Don Alphonso! Kaufen Sie Ölfarben! Blattgold! Das Leben von zynischen, verkommenen Schmarotzern!

Nachzulesen dort, wo es immer ist: Bei FAZ.net.

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Ein <3 für Norddeutsche

Ich weiss nicht, ob Niedersachsen so etwas wie einen Claim hat; ein Land im Osten etwa nennt sich peinlicherweise Land der Frühaufsteher. Aber falls es keinen Claim hat, würde ich einen vorschlagen:

Niedersachsen: wie Bayern unter Strauss und Streibl, nur ärmer und ohne Berge.

In sofern ist es dann eigentlich schon wieder passend, dass neben der politischen Kultur auch der Atommüll dieser Zeit dorthin geht.

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Dienstag, 20. Dezember 2011

Wo sie recht haben

Seitdem sie den Ort vor über 10 Jahren umgebaut haben, komme ich nicht mehr an dieser Stelle vorbei, wenn ich hier einmal im Monat bin. Diesmal aber musste ich einen anderen Weg nehmen, und ich lese das heute noch mit dem gleichen Gefühl aus Bedrückung und "Lebenslust so lange es noch geht", wie schon damals:



Das stimmt fraglos, man frage nur mal den Herrn Kim oder den Herrn Gaddafi. Der Tod ist vielbeschäftigt, er nimmt sich keine Auszeit, und was man vorher nicht schafft, bleibt ganz sicher liegen. Das Leben hat keine Nachspielzeit. Und wenn man in einer Sackgasse nicht weiter kommt, sollte man umdrehen, bevor der Tod im Rückspiegel auftaucht.

Früher war es so, dass ich meist vom Feiern kam, gar nicht ins Bett ging, sondern am Sonntag Morgen direkt hierher gefahren bin, zur Verschwendung und Gier, nach den Freuden der Nacht. Ich fuhr vorbei, sagte mir den Spruch auf - Gedenke, dass der Tod nicht zögert - und kaufte bedenkenlos ein. Das war nicht die Absicht der Erbauer, aber es wirkt.

Vom Tod lernen heisst leben lernen.

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Netzlobbyismus

Teresa Bücker hat eine Art Befürwortungsrede über D64 und Konsorten geschrieben, die das enthält, was in den Statemants anderer irgendwie immer recht kurz kommt: Argumente. Verständlich und ohne "Geschellschaftsentwurf" und "zentrale Eckpfeiler". Bei der FAZ, deren Onlineabteilung durch diese Verlinkung der Weg zur Marktführerschaft beim Debattenverstecken natürlich etwas erschwert wird.

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