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Dienstag, 7. Februar 2012
Abhärtung
Es hilft, wenn ich dabei an sommerliche Radtouren - und hier: In Begleitung einer jungen Dame und langsam - denke. Das lenkt ab.

Und jetzt mal so nach oben geschaut: Das Wetter ist, für sich genommen, schön! Die Luft ist selten klar, der Himmel ist blau, die Sonne scheint, in der Nacht funkeln die Sterne am Firmament... das hat schon was. Da kann man doch nicht den ganzen Tag drin sitzen. Und bei den Benzinpreisen müsste schon mehr als eine Erkältung herauskommen, wenn es sich nicht mehr lohnen sollte, die täglichen Wege mit dem Rad zu bestreiten. Das Auto ist auch nicht wärmer. Das Husten ist aber nichts. Nur ein Reizhusten. Weil es so trocken und staubig ist.

Ich habe trotzdem, zufällig fast, feststellen müssen, dass man mit dem Zug nach Palermo mindestens 24 Stunden unterwegs ist und vier mal umsteigen muss (Palermo, 18 Grad, ich bin bestens informiert dank einer Internetzeitung). Irgendwie habe ich allerdings auch keine Ahnung mit Last-Minute-Portalen, was mich von Verweichlichung abhält, sagen wir mal, 4 - 7 Tage mit Flug, Hotel mit Internet, Region Palermo oder Catania, das wäre schon dekadent für einen allein, Startpunkt München Franz Josef Corrupti, und ich würde dann auch das obige Ding mitnehmen; 8 Kilo, das sollte schon passen.

Andererseits bin ich dieses Jahr noch lang genug in Italien, und vielleicht sollte ich die Zeit auch nutzen, um daheim etwas italienisch zu lernen. Solche Entscheidungsprozesse sind auf dem freien Feld, wo es dann richtug kalt wird, eine feine Sache, man hat etwas zu denken und wird von den Schmerzen abgelenkt. Wären es nicht jeden Tag vier kurze Etappen, ich würde nicht mal so weit fahren. Ich würde daheim bleiben. Wie viele andere auch. Das Nachtleben ist momentan deutlich reduziert, manche sind in die Türkei oder nach Marokko geflohen, die meisten bleiben zur Abendgestaltung vor einem Buch, und eine Feier im Altmühltal wurde erst mal verschoben: Wir hatten uns das wildromatisch vorgestellt, in der Nacht mit Fackeln und Schnee, aber so macht das keinen Spass. Fast versteht man den Wulff, dass er bei diesem Wetter nicht sein Schnorrigut aus dem Schloss in den Klein-SUV packen will.

Es bleibt also nur die kleine Verweichlichung am Abend, allein zu Hause, mit einer Torte, und dem Telefon, an dessen anderem Ende erzählt wird, wie es gerade auf den Terrassen über dem Goldenen Horn ist. Mn kann mit den Katzen draussen sitzen. Sehr verweichlicht.

Und jetzt mal so nach oben geschaut: Das Wetter ist, für sich genommen, schön! Die Luft ist selten klar, der Himmel ist blau, die Sonne scheint, in der Nacht funkeln die Sterne am Firmament... das hat schon was. Da kann man doch nicht den ganzen Tag drin sitzen. Und bei den Benzinpreisen müsste schon mehr als eine Erkältung herauskommen, wenn es sich nicht mehr lohnen sollte, die täglichen Wege mit dem Rad zu bestreiten. Das Auto ist auch nicht wärmer. Das Husten ist aber nichts. Nur ein Reizhusten. Weil es so trocken und staubig ist.

Ich habe trotzdem, zufällig fast, feststellen müssen, dass man mit dem Zug nach Palermo mindestens 24 Stunden unterwegs ist und vier mal umsteigen muss (Palermo, 18 Grad, ich bin bestens informiert dank einer Internetzeitung). Irgendwie habe ich allerdings auch keine Ahnung mit Last-Minute-Portalen, was mich von Verweichlichung abhält, sagen wir mal, 4 - 7 Tage mit Flug, Hotel mit Internet, Region Palermo oder Catania, das wäre schon dekadent für einen allein, Startpunkt München Franz Josef Corrupti, und ich würde dann auch das obige Ding mitnehmen; 8 Kilo, das sollte schon passen.

Andererseits bin ich dieses Jahr noch lang genug in Italien, und vielleicht sollte ich die Zeit auch nutzen, um daheim etwas italienisch zu lernen. Solche Entscheidungsprozesse sind auf dem freien Feld, wo es dann richtug kalt wird, eine feine Sache, man hat etwas zu denken und wird von den Schmerzen abgelenkt. Wären es nicht jeden Tag vier kurze Etappen, ich würde nicht mal so weit fahren. Ich würde daheim bleiben. Wie viele andere auch. Das Nachtleben ist momentan deutlich reduziert, manche sind in die Türkei oder nach Marokko geflohen, die meisten bleiben zur Abendgestaltung vor einem Buch, und eine Feier im Altmühltal wurde erst mal verschoben: Wir hatten uns das wildromatisch vorgestellt, in der Nacht mit Fackeln und Schnee, aber so macht das keinen Spass. Fast versteht man den Wulff, dass er bei diesem Wetter nicht sein Schnorrigut aus dem Schloss in den Klein-SUV packen will.

Es bleibt also nur die kleine Verweichlichung am Abend, allein zu Hause, mit einer Torte, und dem Telefon, an dessen anderem Ende erzählt wird, wie es gerade auf den Terrassen über dem Goldenen Horn ist. Mn kann mit den Katzen draussen sitzen. Sehr verweichlicht.
donalphons, 00:52h
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Man muss aus allem etwas machen.
Ich denke, das ist eines der Geheimnisse von Reichtum im Leben: Die Fähigkeit, auch aus weniger guten Dingen etwas Famoses zu machen- Das ist mitunter schwierig, aber seitdem ich ein Blog habe - und obendrein noch ein anderes, für das ich bezahlt werde - schlachte ich gern Erlebnisse, Ereignisse und Geschichten aus, die auch gerne an mir hätten vorbei gehen können. Stürze vom Rad, explodierende Atomkraftwerke, den reichshauptschnorri.
Das ist eine Art, solchen Vorkommnissen und den Beteiligten ein Zurück Marsch Marsch ins Gesicht zu prägen. Wobei "Zurück Marsch marsch" sicher nicht meine Ausdrucksweise im persönlichen Umgang ist, aber manche denken so über andere, wenn es ihren Zielen und Wünschen hilft: Natürlich verpackt in pseudomoralische Argumentversuche. Also habe ich damit das etwas unschöne und schwierige Thema bewältigt, welche richtigen und falschen Schlüsse man aus gezielten Benachteiligungen und Zurücksetzungen zieht, je nach Schicht, aus der das Üble kommt. Auch das ist so ein Thema, über das man ansonsten gerne schweigt, weshalb man wenig darüber findet. Man steht nicht gern zu seinen schwachen Gedanken. Ausser natürlich es lohnt sich.
Um dem Ganzen jetzt auch noch eine positive Wendung zu geben:

Das mit dem Besten daraus machen geht sogar bei Roquefort. Ich mag Gorgonzola, wenn er mild und in Saucen ist; an Roquefort konnte ich mich aber nie gewöhnen. Aber wie es nun mal so ist, war es kalt auf dem Wochenmarkt, es waren wenige Leute da, und meinem Käsehändler blieben ein paar Becherl Frischkäse in diversen Variationen übrig. Eines packte er mir dazu und meinte, das würde mir schmecken. Leider war es Frischkäse mit sehr viel Roquefort. Die Person, die damit etwas hätte anfangen können, hatte ich 24 Stunden davor zum Bahnhof gebracht, und sie kommt auch nicht in den nächsten Tagen zurück.
Da sass ich also mit dem Roquefortfrischkäse und überlegte. Zermarterte mir das Gehirn. ich weiss, wie ich den Verrat für die FAZ aufschreibe, aber Roquefort? Der Roquefort stand daneben und pestete meine Küche voll. Und ich hasse doch das Wegwerfen so sehr. Letztlich habe ich etwas Creme Fraiche genommen, zwei Eier, 100 Gramm fein geriebenen Scamorza, eine grosse, rote, weiche Parpika, recht viel rote Zwiebel, und eine kleine Zucchini, die dringend weg musste, Salz und Pfeffer und, weil die Mischung zu flüssig war, eine Handvoll Mehl. Und dazu den teuflischen Roquefort, und alles vermengt. Und darüber und teilweise auch hinein zwei kleine Ochsenherzentomaten.
Und was soll ich ahnen: Der Roquefort wird dadurch so stark gezügelt, dass er mehr als nur geniessbar ist. Eine Note merkt man, aber es ist wirklich nur eine Note in einem südfranzösischen Lied aus dem Backofen.
Das ist eine Art, solchen Vorkommnissen und den Beteiligten ein Zurück Marsch Marsch ins Gesicht zu prägen. Wobei "Zurück Marsch marsch" sicher nicht meine Ausdrucksweise im persönlichen Umgang ist, aber manche denken so über andere, wenn es ihren Zielen und Wünschen hilft: Natürlich verpackt in pseudomoralische Argumentversuche. Also habe ich damit das etwas unschöne und schwierige Thema bewältigt, welche richtigen und falschen Schlüsse man aus gezielten Benachteiligungen und Zurücksetzungen zieht, je nach Schicht, aus der das Üble kommt. Auch das ist so ein Thema, über das man ansonsten gerne schweigt, weshalb man wenig darüber findet. Man steht nicht gern zu seinen schwachen Gedanken. Ausser natürlich es lohnt sich.
Um dem Ganzen jetzt auch noch eine positive Wendung zu geben:

Das mit dem Besten daraus machen geht sogar bei Roquefort. Ich mag Gorgonzola, wenn er mild und in Saucen ist; an Roquefort konnte ich mich aber nie gewöhnen. Aber wie es nun mal so ist, war es kalt auf dem Wochenmarkt, es waren wenige Leute da, und meinem Käsehändler blieben ein paar Becherl Frischkäse in diversen Variationen übrig. Eines packte er mir dazu und meinte, das würde mir schmecken. Leider war es Frischkäse mit sehr viel Roquefort. Die Person, die damit etwas hätte anfangen können, hatte ich 24 Stunden davor zum Bahnhof gebracht, und sie kommt auch nicht in den nächsten Tagen zurück.
Da sass ich also mit dem Roquefortfrischkäse und überlegte. Zermarterte mir das Gehirn. ich weiss, wie ich den Verrat für die FAZ aufschreibe, aber Roquefort? Der Roquefort stand daneben und pestete meine Küche voll. Und ich hasse doch das Wegwerfen so sehr. Letztlich habe ich etwas Creme Fraiche genommen, zwei Eier, 100 Gramm fein geriebenen Scamorza, eine grosse, rote, weiche Parpika, recht viel rote Zwiebel, und eine kleine Zucchini, die dringend weg musste, Salz und Pfeffer und, weil die Mischung zu flüssig war, eine Handvoll Mehl. Und dazu den teuflischen Roquefort, und alles vermengt. Und darüber und teilweise auch hinein zwei kleine Ochsenherzentomaten.
Und was soll ich ahnen: Der Roquefort wird dadurch so stark gezügelt, dass er mehr als nur geniessbar ist. Eine Note merkt man, aber es ist wirklich nur eine Note in einem südfranzösischen Lied aus dem Backofen.
donalphons, 01:51h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 5. Februar 2012
Bring in... the comfy chair!
Und a soft cushion habe ich auch

In den letzten Jahren, dank der Wegwerfneigung meiner Zeitgenossen, habe ich ja einige erstaunliche Erwerbungen machen können. Ja, man kann fast sagen: Ich kann recht günstig leben, und das, ohne dass ich deshalb auf 30 versifften Quadratmetern hausen müsste, wie es soeben jemand gestand, der gerne das Eigentum und besitzende "Parasiten" abschaffen würde. Ohne zu bedenken, dass diese Parasiten sein HartzIV, sein bedingungsloses Grunbdeinkommen, seine Versicherungen und all die anderen tollen Leistungen dieses Staates für ihn und sein faules Dasein bezahlen. Oh, ich mache auch gern Schnäppchen und überlasse anderen die Verluste: Ich habe in etwa eine 90%-Regel beachtet. Es sollten beim Erwerb 90% vom Originalpreis weg sein, dann lohnt es sich auf jeden Fall. Felgen für die Barchetta fast im Neuzustand, kaum gefahrene Rennräder von Zahnärzten, Mahagonitische, die kein Erbe wollte, feinstes Porzellan aus Pappkisten... beim Essen bin ich ganz anders, da bin ich kompronisslos, aber bei Gebrauchsgütern sehe ich einfach nicht ein, Ladenpreise zu zahlen für Fabrikgegenstände, wenn ich Besseres, preloved, wie die Briten sagen, anderweitig bekomme.
Und vor fünf Jahren war so einiges zu tun, schliesslich vergrösserte ich mich von 35 + 45 Qaudratmeter in zwei Städten auf 80 + 45 Quadratmeter in einem Haus. Ohne dass ich von den 35 recht viel mehr als meine Bücher benötigt hätte. Wie auch immer: Da war die neue Bibliothek. Und ich wollte eine weiche, warme Sesselgarnitur. Und als ich dann bei der Caritas über ein hellgrünes, wuchtiges Chippendaleensemble stolperte, dachte ich: naja, als erste Zwischenlösung... das war vor 5 Jahren.

Inzwischen weiss ich, dass ich damals etwas entsetzlich Unmodernes gekauft habe, das nut so mittelgut farblich passt. Das mag man durchaus so sehen, andererseits gehört zu meiner Sozialisation auch das Haus am Eton Place und der Doktor und das liebe Vieh und anglophile Verwandtschaft, die dort lebte, und das prägt mehr als die Farbe, ob das Grün wirklich perfekt stimmig ist. Ich weiss aber auch, dass es die Gäste geradezu lieben, in diesen sagenhaft breiten, weichen und bequemen Sesseln zu liegen, auch wenn sie nicht gerade der letzte Schrei und aus kaltem Leder sind. Und sie haben diese 5 Jahre uhnbeschadet überstanden. Die Fäden, die eine Katze herausgezupft hat, die waren schon so, sind aber irgendwie... wie soll ich sagen.., ich sehe das nicht als Beschädigung, sondern als Leben an. Längst sind Sofa Chip und seine Vettern keine Zwischenlösung mehr, sondern geliebtes Inventar mit neuer und angenehmer Geschichte.

Ich finde das Wetter gerade auch nicht berauschensd, ich gehe nicht mehr als eine Stunde hinaus in die Kälte, und wenn ich ehrlich bin, muss ich sagen: Ich bin zwar eingeschneit, aber durch das Haus praktisch eingefroren. Es fördert die Stimmung nicht. Es könnte alles gerade wärmer und angenehmer sein. Und wenn ich es so haben will, lasse ich mich einfach auf den Sessel neben der Heizung fallen, trinke einen Tee, lese ein Buch, und das alles da draussen ist nicht mehr wirlich bedeutend.
Und das alles für 50 Euro. Ich habe vorhin in einem Möbelhauskatalog geblättert und herzlichst gelacht. Und Chip und seine Cousins haben, glaube ich, auch gegrinst. Sofas grinsen nicht, mag man einwenden, aber nachdem sie aus Bielefeld kommen, einer Stadt, die es gar nicht gibt, kann es natürlich auch sein, dass sie grinsen.

In den letzten Jahren, dank der Wegwerfneigung meiner Zeitgenossen, habe ich ja einige erstaunliche Erwerbungen machen können. Ja, man kann fast sagen: Ich kann recht günstig leben, und das, ohne dass ich deshalb auf 30 versifften Quadratmetern hausen müsste, wie es soeben jemand gestand, der gerne das Eigentum und besitzende "Parasiten" abschaffen würde. Ohne zu bedenken, dass diese Parasiten sein HartzIV, sein bedingungsloses Grunbdeinkommen, seine Versicherungen und all die anderen tollen Leistungen dieses Staates für ihn und sein faules Dasein bezahlen. Oh, ich mache auch gern Schnäppchen und überlasse anderen die Verluste: Ich habe in etwa eine 90%-Regel beachtet. Es sollten beim Erwerb 90% vom Originalpreis weg sein, dann lohnt es sich auf jeden Fall. Felgen für die Barchetta fast im Neuzustand, kaum gefahrene Rennräder von Zahnärzten, Mahagonitische, die kein Erbe wollte, feinstes Porzellan aus Pappkisten... beim Essen bin ich ganz anders, da bin ich kompronisslos, aber bei Gebrauchsgütern sehe ich einfach nicht ein, Ladenpreise zu zahlen für Fabrikgegenstände, wenn ich Besseres, preloved, wie die Briten sagen, anderweitig bekomme.
Und vor fünf Jahren war so einiges zu tun, schliesslich vergrösserte ich mich von 35 + 45 Qaudratmeter in zwei Städten auf 80 + 45 Quadratmeter in einem Haus. Ohne dass ich von den 35 recht viel mehr als meine Bücher benötigt hätte. Wie auch immer: Da war die neue Bibliothek. Und ich wollte eine weiche, warme Sesselgarnitur. Und als ich dann bei der Caritas über ein hellgrünes, wuchtiges Chippendaleensemble stolperte, dachte ich: naja, als erste Zwischenlösung... das war vor 5 Jahren.

Inzwischen weiss ich, dass ich damals etwas entsetzlich Unmodernes gekauft habe, das nut so mittelgut farblich passt. Das mag man durchaus so sehen, andererseits gehört zu meiner Sozialisation auch das Haus am Eton Place und der Doktor und das liebe Vieh und anglophile Verwandtschaft, die dort lebte, und das prägt mehr als die Farbe, ob das Grün wirklich perfekt stimmig ist. Ich weiss aber auch, dass es die Gäste geradezu lieben, in diesen sagenhaft breiten, weichen und bequemen Sesseln zu liegen, auch wenn sie nicht gerade der letzte Schrei und aus kaltem Leder sind. Und sie haben diese 5 Jahre uhnbeschadet überstanden. Die Fäden, die eine Katze herausgezupft hat, die waren schon so, sind aber irgendwie... wie soll ich sagen.., ich sehe das nicht als Beschädigung, sondern als Leben an. Längst sind Sofa Chip und seine Vettern keine Zwischenlösung mehr, sondern geliebtes Inventar mit neuer und angenehmer Geschichte.

Ich finde das Wetter gerade auch nicht berauschensd, ich gehe nicht mehr als eine Stunde hinaus in die Kälte, und wenn ich ehrlich bin, muss ich sagen: Ich bin zwar eingeschneit, aber durch das Haus praktisch eingefroren. Es fördert die Stimmung nicht. Es könnte alles gerade wärmer und angenehmer sein. Und wenn ich es so haben will, lasse ich mich einfach auf den Sessel neben der Heizung fallen, trinke einen Tee, lese ein Buch, und das alles da draussen ist nicht mehr wirlich bedeutend.
Und das alles für 50 Euro. Ich habe vorhin in einem Möbelhauskatalog geblättert und herzlichst gelacht. Und Chip und seine Cousins haben, glaube ich, auch gegrinst. Sofas grinsen nicht, mag man einwenden, aber nachdem sie aus Bielefeld kommen, einer Stadt, die es gar nicht gibt, kann es natürlich auch sein, dass sie grinsen.
donalphons, 18:09h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 4. Februar 2012
Was wurde eigentlich aus den Blackouts?
Deutschland im Winter 2012.
Eisige Temperaturen.
Gleichzeitig Exportweltmeister.
Hohe Beschäftigung.
Maximaler Energieverbrauch.
Reihenweise ausgeschaltete Kernkraftwerke nach Fukushima, die nicht wieder hochgefahren wurden.
Und trotzdem kein Blackout.
Nur in der FAZ ein Kommentar, dass die mit Strom heizenden Franzosen im Winter auf Strom aus Deutschland angewiesen sind, und man nicht mehr in die Energiewirtschaft eingreifen soll. Arme Franzosen! Franzosen vor dem Erfrieren retten mit deutschen Kraftwerken! Seid nett zu den Atommonopolisten!
Aber davon geht kein Licht mehr aus.
Eisige Temperaturen.
Gleichzeitig Exportweltmeister.
Hohe Beschäftigung.
Maximaler Energieverbrauch.
Reihenweise ausgeschaltete Kernkraftwerke nach Fukushima, die nicht wieder hochgefahren wurden.
Und trotzdem kein Blackout.
Nur in der FAZ ein Kommentar, dass die mit Strom heizenden Franzosen im Winter auf Strom aus Deutschland angewiesen sind, und man nicht mehr in die Energiewirtschaft eingreifen soll. Arme Franzosen! Franzosen vor dem Erfrieren retten mit deutschen Kraftwerken! Seid nett zu den Atommonopolisten!
Aber davon geht kein Licht mehr aus.
donalphons, 23:22h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 4. Februar 2012
4 Monate
Früher gab es eine Zeit, da sollte es möglich sein, in vier Monaten eine Firma so weit aufzubauen, dass sie reif für die erste Finanzierungsrunde war. Mit Geschäftsidee, Website, Team, Technik, Server, URL, Marketing und Produkt.

Das waren keine guten Zeiten, es war zu schnell und oft nicht sauber, und man hätte sich gewunschen, dass einfach ein wenig mehr Zeit da ist, wenn schon all das Engagement nicht ausreicht. Immerhin gab es welche, die sich wirklich reingehängt haben, und wenn es übel kam, auch mal durcharbeiteten. Weil: Irgendwer muss es ja machen. Das harte Arbeiten gab es neben dem harten Feiern auch.
Es gab durchaus so etwas wie von persönlichen Interessen geleitetes Verantwortungsbewusstsein. Man ahnt es vielleicht: Im Abstand von 10 jahren fange ich an, gewisse Erscheinungen jener Epoche im Kontext und damit auch milder zu beurteilen.

Genutzt hat es am Ende kaum jemandem, weil die Grundlagen falsch waren: Die Burn Rate war zu hoch, die Gewinnentwicklung zu langsam,der Business Plan mit falschen Zielvorstellungen versehen, esgab unerwartete Konkurrenz und fehlerhafte Markteinschätzung. Das war nicht ganz unerwartet, man wusste das, und das hat sicher aiuch geholfen, den Druck hoch und die Geschwindigkeit am Limit zu halten. Wenn ich die martialischen Mails heutiger Investoren und Entwickler lese, weiss ich, was dahinter steckt. Das macht der Druck. Vier Monate können eine Ewigkeit sein, so viel Arbeit steckt drin. Und ein Augenblick, so schnell können sie sinnlos sein.
Aber es war unvorstellbar, nach vier Monaten immer noch mit banalen Bugs aus der Anfangszeit zu kämpfen, die allgemein bekannt waren, und die Performance einschränkten. Das konnte man sich damals nicht leisten, wenn man überleben wollte; und vor gut 10 Jahren ging es ausschliesslich darum: Ums Überleben. Für Startups, aber auch für Investoren, Medien und andere Geldgeber, die die Krise auf falschem Fuss erwischt hatte. Es gab auch die Idioten, die vor die Wand fahren wollten: Da ging es in weniger als vier Monaten.

Ich hätte gedacht, dass man aus dieser sicher nicht erfreulichen Zeit der Streichungen etwas lernt. Aber ich sehe gerade einige wieder mit ihren Grossprojekten vor die Wand fahren, mit absoluten Anfängerfehlern bis runter zum Kommandogerät, das ganz toll sein muss und nachher keiner bedienen kann, und teilweise dem inkompetenten Pack am Ruder, das damals auch schon Projekte vergeigt hat. Ich sehe welche, die durchmarschieren, und andere, die nach vier Monaten noch immer nicht mal ansatzweise dort sind, wo sie vor vier Monaten sein wollten.
Bei einem Müncher Verlagshaus wird deshalb gerade kahlgeschlagen. Das mag unerfreulich sein, und die Printler, die sich darüber wieder zurück an die Macht putschen, sind auch nicht schlechter als die Onliner, die jetzt irgendwohin gehen. Das ist die eine Methode. Die andere ist es, Projekte vor die Wand zu fahren und die Leute zu belassen, damit sie das nächste Mal wieder in vier Monaten nicht in der Lage sind, etwas vernünftig umzusetzen. Und alle zusammen haben sie keine Antwort darauf, dass das eine Geschäftsmodell nicht abheben will, und das andere einbricht. Und das wird für die Überlebenden auch in vier Jahren nicht anders sein.

Das waren keine guten Zeiten, es war zu schnell und oft nicht sauber, und man hätte sich gewunschen, dass einfach ein wenig mehr Zeit da ist, wenn schon all das Engagement nicht ausreicht. Immerhin gab es welche, die sich wirklich reingehängt haben, und wenn es übel kam, auch mal durcharbeiteten. Weil: Irgendwer muss es ja machen. Das harte Arbeiten gab es neben dem harten Feiern auch.
Es gab durchaus so etwas wie von persönlichen Interessen geleitetes Verantwortungsbewusstsein. Man ahnt es vielleicht: Im Abstand von 10 jahren fange ich an, gewisse Erscheinungen jener Epoche im Kontext und damit auch milder zu beurteilen.

Genutzt hat es am Ende kaum jemandem, weil die Grundlagen falsch waren: Die Burn Rate war zu hoch, die Gewinnentwicklung zu langsam,der Business Plan mit falschen Zielvorstellungen versehen, esgab unerwartete Konkurrenz und fehlerhafte Markteinschätzung. Das war nicht ganz unerwartet, man wusste das, und das hat sicher aiuch geholfen, den Druck hoch und die Geschwindigkeit am Limit zu halten. Wenn ich die martialischen Mails heutiger Investoren und Entwickler lese, weiss ich, was dahinter steckt. Das macht der Druck. Vier Monate können eine Ewigkeit sein, so viel Arbeit steckt drin. Und ein Augenblick, so schnell können sie sinnlos sein.
Aber es war unvorstellbar, nach vier Monaten immer noch mit banalen Bugs aus der Anfangszeit zu kämpfen, die allgemein bekannt waren, und die Performance einschränkten. Das konnte man sich damals nicht leisten, wenn man überleben wollte; und vor gut 10 Jahren ging es ausschliesslich darum: Ums Überleben. Für Startups, aber auch für Investoren, Medien und andere Geldgeber, die die Krise auf falschem Fuss erwischt hatte. Es gab auch die Idioten, die vor die Wand fahren wollten: Da ging es in weniger als vier Monaten.

Ich hätte gedacht, dass man aus dieser sicher nicht erfreulichen Zeit der Streichungen etwas lernt. Aber ich sehe gerade einige wieder mit ihren Grossprojekten vor die Wand fahren, mit absoluten Anfängerfehlern bis runter zum Kommandogerät, das ganz toll sein muss und nachher keiner bedienen kann, und teilweise dem inkompetenten Pack am Ruder, das damals auch schon Projekte vergeigt hat. Ich sehe welche, die durchmarschieren, und andere, die nach vier Monaten noch immer nicht mal ansatzweise dort sind, wo sie vor vier Monaten sein wollten.
Bei einem Müncher Verlagshaus wird deshalb gerade kahlgeschlagen. Das mag unerfreulich sein, und die Printler, die sich darüber wieder zurück an die Macht putschen, sind auch nicht schlechter als die Onliner, die jetzt irgendwohin gehen. Das ist die eine Methode. Die andere ist es, Projekte vor die Wand zu fahren und die Leute zu belassen, damit sie das nächste Mal wieder in vier Monaten nicht in der Lage sind, etwas vernünftig umzusetzen. Und alle zusammen haben sie keine Antwort darauf, dass das eine Geschäftsmodell nicht abheben will, und das andere einbricht. Und das wird für die Überlebenden auch in vier Jahren nicht anders sein.
donalphons, 00:20h
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Aufforderung
Hiermit fordere ich jeden Dummschwätzer, jeden Faselcretin, jedes Schmierloch und jeden Sudelwichser der Medienbranche, der sich in Begeisterung für Facebook und dessen Möglicheiten überschlägt auf, gefälligst bei den alten, lahmen Medien zu kündigen, bei dieser Drecksklitsche mit angeblich so tollen Potenzial anzuheuern, die Medien damit von der niedrigsten Sorte der PR-ostitution zu befreien und zu schauen, wie weit er kommt - und falls das dann nicht so toll wird, bitte konsequent andere Berufe für solches Geschmeiss zu ergreifen.
Der Mensch wird beispülsweise immer Sanitärtanlagen brauchen.
Der Mensch wird beispülsweise immer Sanitärtanlagen brauchen.
donalphons, 22:31h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 2. Februar 2012
Mir ist die Decke auf den Kopf gefallen
Und zwar buchstäblich:

Naja. Anderen fällt vielleicht das iPhone runter oder die Charaktervortäuschung, wenn es darum geht, einen Auftrag zu ergeiern, der anderweitig zugesagt ist, manche fallen auch gleich selbst, denn es ist glatt: Ich bin so eine Art Hausmeister. Mir fällt ab und zu die Decke auf den Kopf. In diesem Fall bis runter zu Malschicht von 1720/21, was die letzte grössere Restaurierung des Hauses darstellt.
Wäre das jetzt meine Wohnung, ich würde jauchzen und alle neueren Schichten runterhauen, und das Original dann einfach fixieren, mit allen Schrunden und Schäden. So macht man das in Italien, und wenn man schon mal das Glück hat, so etwas in Deutschland zu finden, dann sollte man die Gelegenheit auch nutzen. Weil es einfach genau so wunderbar passt.

Leider ist es nicht meine Wohnung, sondern eine andere, ein Stocwerk tiefer, und sie wurde gerade durchrestauriert. Dabei wurde auch die Decke von ca. 1845 (das war höchstwahrscheinlich meine Familie beim Erwerb) fixiert und neu verputzt. Die Alten von 1845 wussten, was sie der Decke an Gewicht zumuten konnten. Wir hatten leider keine Ahnung. Naja. Zu viel Gewicht, dazu Feuchtigkeit, das löst, da entstehen Risse, und dann kommt es runter.
Es ist nicht meine Wohnung, sie ist schon wieder vermietet, und jetzt muss da leider eine neue Decke eingezogen werden. Klingt brutal, ist aber aus denkmalpflegerischer Sicht das Beste, was man nach dem Freilegen und Sichern (was recht lange dauern würde) tun kann.
Es ist ein altes Haus. Da kann so etwas eben passieren.

Naja. Anderen fällt vielleicht das iPhone runter oder die Charaktervortäuschung, wenn es darum geht, einen Auftrag zu ergeiern, der anderweitig zugesagt ist, manche fallen auch gleich selbst, denn es ist glatt: Ich bin so eine Art Hausmeister. Mir fällt ab und zu die Decke auf den Kopf. In diesem Fall bis runter zu Malschicht von 1720/21, was die letzte grössere Restaurierung des Hauses darstellt.
Wäre das jetzt meine Wohnung, ich würde jauchzen und alle neueren Schichten runterhauen, und das Original dann einfach fixieren, mit allen Schrunden und Schäden. So macht man das in Italien, und wenn man schon mal das Glück hat, so etwas in Deutschland zu finden, dann sollte man die Gelegenheit auch nutzen. Weil es einfach genau so wunderbar passt.

Leider ist es nicht meine Wohnung, sondern eine andere, ein Stocwerk tiefer, und sie wurde gerade durchrestauriert. Dabei wurde auch die Decke von ca. 1845 (das war höchstwahrscheinlich meine Familie beim Erwerb) fixiert und neu verputzt. Die Alten von 1845 wussten, was sie der Decke an Gewicht zumuten konnten. Wir hatten leider keine Ahnung. Naja. Zu viel Gewicht, dazu Feuchtigkeit, das löst, da entstehen Risse, und dann kommt es runter.
Es ist nicht meine Wohnung, sie ist schon wieder vermietet, und jetzt muss da leider eine neue Decke eingezogen werden. Klingt brutal, ist aber aus denkmalpflegerischer Sicht das Beste, was man nach dem Freilegen und Sichern (was recht lange dauern würde) tun kann.
Es ist ein altes Haus. Da kann so etwas eben passieren.
donalphons, 23:15h
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Ich hätte eine Frage an Herrn Wulff
"Herr Bundespräsident, wann haben Sie in Ihrer Politukerlaufbahn mal eine Ihnen angebotene Vergünstigung nicht angenommen?"
Damit wäre dann alles auch zum Q3 gesagt. Hässliche Müllkiste, die nur einen Zweck hat: Feuerwehrzufahrten vor Schulen zuparken.
Damit wäre dann alles auch zum Q3 gesagt. Hässliche Müllkiste, die nur einen Zweck hat: Feuerwehrzufahrten vor Schulen zuparken.
donalphons, 13:30h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 2. Februar 2012
Egoismus
Ich könnte natürlich auch mein Auto mit Benzin betanken und fahren, aber irgendwie sehe ich das auf Kurzstrecken nicht ein. Und wenn es kalt ist, nehme ich dasd Geld lieber und betanke mich selbst. Und wenn mich jemand fragt, sage ich:

Och, einfach nur ein schlichter Mohnkuchen.





Wie auch immer, dazwischen wird auch geschrieben: Ich schreibe etwa über Kachelöfen und was man mit der letzten Tankfüllung nach dem Energiekollaps in gut 30 Jahren machen sollte. Und der werte Kollege führt ebenfalls bei der FAZ durch die Heimat des endsiegenden Internetbezwinger Heveling.

Och, einfach nur ein schlichter Mohnkuchen.





Wie auch immer, dazwischen wird auch geschrieben: Ich schreibe etwa über Kachelöfen und was man mit der letzten Tankfüllung nach dem Energiekollaps in gut 30 Jahren machen sollte. Und der werte Kollege führt ebenfalls bei der FAZ durch die Heimat des endsiegenden Internetbezwinger Heveling.
donalphons, 00:25h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 1. Februar 2012
Panamericana
Ist eigentlich schon mal jemandem aufgefallen, dass die Amerikaner 10 Jahre lang einen sektiererischen, wirre Ansprachen haltenden, schwerreichen Sohn eines Wirtschaftsunternehmers gejagt haben, der an verrücktes Zeug in bescheuerten Büchern glaubte - nur um jetzt einen sektiererischen, wirre Ansprachen haltenden, schwerreichen Sohn eines Wirtschaftsunternehmers, der an verrücktes Zeug in bescheuerten Büchern glaubt, zum Präsidentschaftskandidaten zu machen?
Und das auch nur, weil die Alternativen noch irrer sind? Man ist froh um jede Ablenkung.

(Und das hier ist eine gute Ablenkung, besonders, weil es zwar in Berlin spielt, aber der bayerische Duktus der Protagonisten unübersehbar ist)
(Ach so, und: Wo ist eigentlich das Amerika der Schwarzen Serie hinverschwunden? Und woher kommen denn all diese Vollhonbks? Kann man das Loch bitte zubetonieren?)
Und weil das alles nicht genug ist, kommt diese Woche auch noch die Eröffnung des Börsenganges von Facebook, das ich noch nie mochte, denn es ist so Buch wie Gingrich zurechnungsfähiug und Romney vertrauenswürdig ist.

Nun könnte man natürlich sagen: es ist egal. Welcher Raffzahn das Geld nun hat, der Investor, das verkommene Bürschchen und Idol der deutschen Postprivaschisten , seine Investoren - da sollte man die Hand nicht umdrehen. Und wenn es pleite geht, haben halt welche den Schaden, denen dieses Unglück durchaus zusteht.
Trotzdem wünsche ich Facebook den Niedergang nicht minder, als ich ihn SzudiVZ gewünscht habe. Alle werden sagen, das kann nicht sein, Facebook ist viel zu gross, aber das haben sie bei StudiVZ auch gesagt, und davor bei myspace. Man sieht doch, wie kurz die Produktzyklen bei Telefonen, Kameras und Computern sind. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass es bei den damit machbaren Organisationsformen anders sein sollte. Sie kommenn, sie gehen, sie werden durch anderen Unsinn ersetzt. Warum sollte in einer Welt, in der ein Buch nach 10 Jahren nicht mehr lieferbar ist, eine Firma länger halten? Noch dazu so ein Konglomerat?

Ich freue mich schon auf die Zeiten, in denen Facebook auf die Kostenbremse treten muss, um Gewinne zu maximieren. Wenn sie ihre Nutzer schlachten müssen, um die Irren der Finanzhäuser zu befriedigen. Das wird alles hübsch blutig und mittelfristig eher unangenehm für alle Beteiligten. mit Ausnahme der Zuschauer. Aber so istr das eben in eingezäunten Bereichen: Ohne Verluste kommt man da nicht raus. das wird den Aktionären und Nutzern gleichermassen so gehen.
In fünf Jahren ist Facebook spätestens dort, wo StudiVZ jetzt ist. Und die Nutzer und Aktionäre rennen zur nächsten windigen Idee. Dann vielleicht auch unter neinem passend irren Präsidenten. Irre EBücher haben sie schon.
Und das auch nur, weil die Alternativen noch irrer sind? Man ist froh um jede Ablenkung.

(Und das hier ist eine gute Ablenkung, besonders, weil es zwar in Berlin spielt, aber der bayerische Duktus der Protagonisten unübersehbar ist)
(Ach so, und: Wo ist eigentlich das Amerika der Schwarzen Serie hinverschwunden? Und woher kommen denn all diese Vollhonbks? Kann man das Loch bitte zubetonieren?)
Und weil das alles nicht genug ist, kommt diese Woche auch noch die Eröffnung des Börsenganges von Facebook, das ich noch nie mochte, denn es ist so Buch wie Gingrich zurechnungsfähiug und Romney vertrauenswürdig ist.

Nun könnte man natürlich sagen: es ist egal. Welcher Raffzahn das Geld nun hat, der Investor, das verkommene Bürschchen und Idol der deutschen Postprivaschisten , seine Investoren - da sollte man die Hand nicht umdrehen. Und wenn es pleite geht, haben halt welche den Schaden, denen dieses Unglück durchaus zusteht.
Trotzdem wünsche ich Facebook den Niedergang nicht minder, als ich ihn SzudiVZ gewünscht habe. Alle werden sagen, das kann nicht sein, Facebook ist viel zu gross, aber das haben sie bei StudiVZ auch gesagt, und davor bei myspace. Man sieht doch, wie kurz die Produktzyklen bei Telefonen, Kameras und Computern sind. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass es bei den damit machbaren Organisationsformen anders sein sollte. Sie kommenn, sie gehen, sie werden durch anderen Unsinn ersetzt. Warum sollte in einer Welt, in der ein Buch nach 10 Jahren nicht mehr lieferbar ist, eine Firma länger halten? Noch dazu so ein Konglomerat?

Ich freue mich schon auf die Zeiten, in denen Facebook auf die Kostenbremse treten muss, um Gewinne zu maximieren. Wenn sie ihre Nutzer schlachten müssen, um die Irren der Finanzhäuser zu befriedigen. Das wird alles hübsch blutig und mittelfristig eher unangenehm für alle Beteiligten. mit Ausnahme der Zuschauer. Aber so istr das eben in eingezäunten Bereichen: Ohne Verluste kommt man da nicht raus. das wird den Aktionären und Nutzern gleichermassen so gehen.
In fünf Jahren ist Facebook spätestens dort, wo StudiVZ jetzt ist. Und die Nutzer und Aktionäre rennen zur nächsten windigen Idee. Dann vielleicht auch unter neinem passend irren Präsidenten. Irre EBücher haben sie schon.
donalphons, 00:53h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 31. Januar 2012
Lichtmobliert vermieten
Es ist ja immer so eine Sache mit der Verwöhnung der Kinder: Man hört heutzutage Dinge, da knn man sich nur wundern. Die Mitdemautoabholerei ist so eine typische Krankheit, die es früher nicht gab. Auch scheint es mir, als sei die Abiturrolex zur Firmungsrolex geworden, und die Firmungsuhr zum iPhone in der 3. Klasse, und was das Studienabschlussauto war, ist heute im Abitur mit inbegriffen. Ich musste um mein erstes Rennrad noch kämpfen, denn so etwas ist gefährlich; heute schenken Väter ihren Kinder teuerste Jugendrennräder, um sie von der Spielekonsole weg zu bekommen. Ich verstehe das alles nicht, und es ist ja auch egal und hält die Wirtschaft am laufen. Die Strasse runter gibt es einen Fall, da hat ein Münchner Ehepaar dem Sohn eine 80 m² Wohnung gekauft und noch eine andere dazu., damit sie auch mal hier sein können. Seine Mutter ist sogar dauerhaft anwesend. Insofern vermiete ich sicher nicht die grösste Studentenwohnung der Stadt.
Aber, nach einer Woche Geschäftigkeit, Streicherei, einem neuen Teppichboden und jeder Menge Schieberei von Möbeln und Terminen immerhin eine Wohnung mit Kronleuchter. Und bei der Gelegenheit machte der zu kleine Kronleuchter, der dort bisher hing, einem anderen Exemplar platz. Wie gesagt. Es ist nicht die grösste Wohnung, aber vermutlich der grösste Leuchtkörper aller Studentenwohnungen der Stadt.
Unten sind die Räume vierzig Zentimeter höher, da passt dann auch das Monstrum, und der Raum ist vergleichsweise gross. Natürlich wären hier auch noch ein paar kleinere Leuchter mit 5, 6 oder 8 Flammen, und auich ein kompakter Maria-Theresia-leuchter mit 12 Flammen, aber der Raum verträgt den Glasklumpen bestens.

Morgen dann nochdie Wohnung durchputzen, dann ist die Arbeit erledigt, erst mal. Das Schöne an diesem Leuchter sind übrigens die matten Steine: Man muss nicht so oft putzen. Er ist pflegeleicht. Was man zu schätzen weiss, wenn man auch schon mal andere Lampen mit über 1000 Steinen geputzt hat. Über ein Jahr habe ich einen Platz dafür gesucht, jetzt ist diese Geschichte rund und die andere Geschichte, die damit zu tun hat, rundet sich auch langsam wieder ein.
Ich vermiete gerne. Das liegt bei uns im Blut.

Aber, nach einer Woche Geschäftigkeit, Streicherei, einem neuen Teppichboden und jeder Menge Schieberei von Möbeln und Terminen immerhin eine Wohnung mit Kronleuchter. Und bei der Gelegenheit machte der zu kleine Kronleuchter, der dort bisher hing, einem anderen Exemplar platz. Wie gesagt. Es ist nicht die grösste Wohnung, aber vermutlich der grösste Leuchtkörper aller Studentenwohnungen der Stadt.

Unten sind die Räume vierzig Zentimeter höher, da passt dann auch das Monstrum, und der Raum ist vergleichsweise gross. Natürlich wären hier auch noch ein paar kleinere Leuchter mit 5, 6 oder 8 Flammen, und auich ein kompakter Maria-Theresia-leuchter mit 12 Flammen, aber der Raum verträgt den Glasklumpen bestens.

Morgen dann nochdie Wohnung durchputzen, dann ist die Arbeit erledigt, erst mal. Das Schöne an diesem Leuchter sind übrigens die matten Steine: Man muss nicht so oft putzen. Er ist pflegeleicht. Was man zu schätzen weiss, wenn man auch schon mal andere Lampen mit über 1000 Steinen geputzt hat. Über ein Jahr habe ich einen Platz dafür gesucht, jetzt ist diese Geschichte rund und die andere Geschichte, die damit zu tun hat, rundet sich auch langsam wieder ein.
Ich vermiete gerne. Das liegt bei uns im Blut.
donalphons, 00:29h
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Leinwand aus Frankreich statt Plastik aus China
Di, 24.01.12 12:20 Uhr
FR
Die Sendung ist im Start-Paketzentrum eingetroffen.

Do, 26.01.12 16:11 Uhr
FR
Die Sendung wird ins Zielland transportiert.

Fr, 27.01.12 13:06 Uhr
Speyer, DE
Die Sendung ist im Zielland eingetroffen.

Fr, 27.01.12 18:02 Uhr
Speyer, DE
Die Sendung wurde im Start-Paketzentrum bearbeitet.

Sa, 28.01.12 03:54 Uhr
Regensburg, DE
Die Sendung wurde im Ziel-Paketzentrum bearbeitet.

Sa, 28.01.12 07:23 Uhr
Die Sendung wurde zurückgestellt. Die Zustellung erfolgt voraussichtlich am nächsten Werktag.

Mo, 30.01.12 07:03 Uhr
Lenting, DE
Die Sendung wurde in das Zustellfahrzeug geladen.

Mo, 30.01.12 09:34 Uhr
Die Sendung wurde erfolgreich zugestellt.

Da war also dieser Erbe in jener kleinen, südfranzösischen Stadt, und entschied, dass er einfach alles nicht mehr haben wollte. Er wollte weg und sein Leben führen und alles andere abschliessen, also rief er eine Entrümplerin an, und die verkaufte das meiste auf den Flohmärkten in der Region. Das Haus wurde an jemanden verkauft, der ein Ferienhaus am Mittelmeer haben wollte, sich aber die Cote nicht leisten konnte. Das Bild war für Flohmärkte zu teuer, also versuchte die Entrümplerin es international in der Bucht, und nicht in Frankreich, denn die Deutschen, heisst es dort, würden so etwas eher suchen als die Franzosen. Was nicht ganz falsch ist.

Ich mag vor allem das mehr als zulässig aufgeknöpfte Korsett - normalerweise sitzt dort oben eine Brosche als Verschluss, aber die fehlt hier, wie auch der oberste Perlenknopf. Sie zieht sich mehr als üblich aus, man wird das auch nicht oft sehen, denn das geht über die schickliche Offenherzigkeit der Zeit um 1720 weit hinaus. Sie bietet sich gewissermassen an. Sie ist verschwenderisch mit sich selbst, und wozu das Knausern? Alt und häslich ist man früh genug. Sie weiss, dass es so kommen wird. Also ist sie ein wenig dreist.
Und da kann ich nicht nein sagen.
Andere kaufen für den Preis der zwei prallen Äpfel einen halben, der schon angebissen ist. Andere rauchen, trinen und gehen in Bordelle. Das alles ist legitim, jeder wie er mag. Ich kaufe unzüchtige Fanzösinnen des späten Barocks, wenn ich es mir leisten kann.
FR
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Da war also dieser Erbe in jener kleinen, südfranzösischen Stadt, und entschied, dass er einfach alles nicht mehr haben wollte. Er wollte weg und sein Leben führen und alles andere abschliessen, also rief er eine Entrümplerin an, und die verkaufte das meiste auf den Flohmärkten in der Region. Das Haus wurde an jemanden verkauft, der ein Ferienhaus am Mittelmeer haben wollte, sich aber die Cote nicht leisten konnte. Das Bild war für Flohmärkte zu teuer, also versuchte die Entrümplerin es international in der Bucht, und nicht in Frankreich, denn die Deutschen, heisst es dort, würden so etwas eher suchen als die Franzosen. Was nicht ganz falsch ist.

Ich mag vor allem das mehr als zulässig aufgeknöpfte Korsett - normalerweise sitzt dort oben eine Brosche als Verschluss, aber die fehlt hier, wie auch der oberste Perlenknopf. Sie zieht sich mehr als üblich aus, man wird das auch nicht oft sehen, denn das geht über die schickliche Offenherzigkeit der Zeit um 1720 weit hinaus. Sie bietet sich gewissermassen an. Sie ist verschwenderisch mit sich selbst, und wozu das Knausern? Alt und häslich ist man früh genug. Sie weiss, dass es so kommen wird. Also ist sie ein wenig dreist.
Und da kann ich nicht nein sagen.
Andere kaufen für den Preis der zwei prallen Äpfel einen halben, der schon angebissen ist. Andere rauchen, trinen und gehen in Bordelle. Das alles ist legitim, jeder wie er mag. Ich kaufe unzüchtige Fanzösinnen des späten Barocks, wenn ich es mir leisten kann.
donalphons, 04:12h
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