Cash and Carry

Wieder in Berlin. Überall Geschmiere an den Wänden, den Rolläden, den Türen. Das hier steht auf dem Hintereingang zu einer ehemaligen New-Economy-Klitsche in der Wolkanstrasse.



Bekommen haben sie es nicht. Die Firma ist längst weggezogen, wahrscheinlich, um dort zu sterben. Das Internet verrät nichts über sie. Verschwunden, ohne jede Spur. So viel Gier, so viele Träume, und nichts ist geblieben ausser einem zusammenhanglosen Grafitti, das vielleicht noch nicht mal dazugehört.

Es ist atemberaubend, wie schnell und total die New Economy aus dem Gedächtnis, aus den Gebäuden und aus der Öffentlichkeit verdrängt wurde. Selbst gepushte Bücher fallen durch, wenn sie auch nur den Anschein erwecken, was mit New Economy zu tun zu haben. Next Economy, von wegen. Und es wird sicher nicht besser, die nächsten 3, 4 Jahre.

Samstag, 12. Juni 2004, 00:36, von donalphons | |comment

 
@ don
Lieber Don, ich hab Next Economy von Fischermann gelesen. Ist doch garnicht mal soooo abwegig. Denk an Google & Co....

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Nur ein paar Journalisten schreiben
immer noch über einen Hype, der schon vor 3 Jahren vorbei war. Zum Beispiel auf dem Titel der acquisa
Da steht der dicke Patrick Palombo als Ikone des e-Business da. unglaublich. Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte. Der Typ ist soooooo schlecht.

Musste mal gesagt werden!

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Klarstellung
Um eines mal deutlich zu sagen: Das ganze Geschäftsmodell der New Economy bestand daraus, eine Firma zu gründen, Venture Capital in den Laden reinzupumpen, um ihn groß und mächtig erscheinen zu lassen, und ihn dann so teuer zu verkaufen, dass man selber ausgesorgt hatte. Ein sinnvolles Produkt herzustellen war nicht das Ziel bei der Sache.

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@che
Diese ganze Generation hat die Sinnlosigkeit zum Lebensmodell erkoren. Sonst würden sie nicht nächtelang in Clubs und Lounges ihre Altersvorsorge versaufen, sondern sich anden Branchen und Ideen zuwenden.

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Dazu müssten sie sich aber erst mal ganz hinten bei den Praktikanten anstellen. Und mit der anderen Methode hatten sie schon mal Erfolg.

Sowas prägt gewaltig.

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Lebensplanung
Viele haben einfach die persönliche Utopie im Kopf, mit Mitte 40 aus dem Berufsleben auszusteigen und den Rest des Lebens am Strand oder auf der eigenen Yacht zu verbringen. Und solange man nicht mit einem bestimmten weißen Pulver handelt, geht das nur, indem man eine Firma gründet und teuer verkauft. Was die Firma herstellt oder an Dienstleistungen anbietet oder ob die überhaupt irgend etwas macht außer PR in eigener Sache, ist völlig bedeutungslos. Software und eCommerce sind tot, also macht man jetzt in Biotech, Nanotech oder Immobilienfonds. Kleiner Tipp: Wer schon Kapital hat, sollte sich Anteile an einem Containerschiff besorgen. Das ist richtig profitabel-und good Old Economy.

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