Spearhead
Offenheit, Transparenz und grenzenloser Austausch zwischen innen und aussen war die architektonische Maxime, Glas und Stahlbetonrahmen ersetzten den Stein, denn "brick and mortar" waren verpönt, veraltet, überflüssig. Der neue Stil der späten 90er griff zurück auf die Neue Sachlichkeit. In den öffentlichen Raum bohrten sich die Kristallkanten mit schonungsloser Luminiszenz. Jeder sieht jeden. Container und Webcam waren nur mediale Folgen der schimmernden Avantgarde über den Städten.
Die grenzenlose Öffentlichkeit des Internets als architektonische Metapher. Mobilität, Flüchtigkeit und Flexibilität durch wenige, ausgesuchte Möbel. Auch hier der Glanz des Chroms und das grünliche Funkeln geschliffener Gläser. Powerbook-Area, 24/7.
Manche klammern sich an diese Räume fest. Bis heute. Denken nicht daran, sie aufzugeben. Auch wenn sie im Winter ringsum nur das ganze matschige Elend der Umgebung zeigen, und im Sommer die Klimaanlage die Hitze mühsam wegsurrt.
In diesem Glaskasten wird sich niemand ausziehen. Niemand wird auf dem Boden ficken, nach dem schnellen Aufriss unten im angesagten Viertel. Deshalb auch keine Freundin, falls es gut war. Die dann sagen könnte, dass sie doch lieber was mit Garten hätte. Und normalen Mauern. Und Vorhängen. Zum Beispiel in der westlichen Vorstadt.
Mit dem Volvo wären es auch nur 20 Minuten in die Stadt. Welcher Volvo? Na der, den er sich kaufen soll. Der alte SLK ist einfach hässlich, seitdem es den neuen gibt.
Die grenzenlose Öffentlichkeit des Internets als architektonische Metapher. Mobilität, Flüchtigkeit und Flexibilität durch wenige, ausgesuchte Möbel. Auch hier der Glanz des Chroms und das grünliche Funkeln geschliffener Gläser. Powerbook-Area, 24/7.
Manche klammern sich an diese Räume fest. Bis heute. Denken nicht daran, sie aufzugeben. Auch wenn sie im Winter ringsum nur das ganze matschige Elend der Umgebung zeigen, und im Sommer die Klimaanlage die Hitze mühsam wegsurrt.
In diesem Glaskasten wird sich niemand ausziehen. Niemand wird auf dem Boden ficken, nach dem schnellen Aufriss unten im angesagten Viertel. Deshalb auch keine Freundin, falls es gut war. Die dann sagen könnte, dass sie doch lieber was mit Garten hätte. Und normalen Mauern. Und Vorhängen. Zum Beispiel in der westlichen Vorstadt.
Mit dem Volvo wären es auch nur 20 Minuten in die Stadt. Welcher Volvo? Na der, den er sich kaufen soll. Der alte SLK ist einfach hässlich, seitdem es den neuen gibt.
donalphons, 04:28h
Donnerstag, 17. Juni 2004, 04:28, von donalphons |
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booooster,
Donnerstag, 17. Juni 2004, 14:42
Dies ist der rechte Moment, einen Großen zu Wort kommen zu lassen:
'In Breitengraden, in denen ganze Armeen von Regen und Schnee aufgerieben wurde ist ein Flachdach einfach nicht funktional', Sagte schon der Gott der scharfen Zunge, Tom Wolfe. Oder schrieb es vielmehr in seiner wunderbaren Architektur-Kritik 'From Bauhaus to Our House'. Unbedingt lesen, ein steter Quell der Freude.
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donalphons,
Donnerstag, 17. Juni 2004, 15:09
Das Flachdach ist gerade mal ein Wimpernschlag in der Geschichte des Hausbaus, zwischen der letzten Eiszeit und heute.
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che2001,
Donnerstag, 17. Juni 2004, 21:05
Seit den Alten
Und seit den Pyramiden ist, was Robustheit und Haltbarkeit angeht, die Bausubstanz in ununterbrochener Folge schlechter geworden. Fortschritt? Pah, Imhotep würde sich über unsere Architektur glatt aus den Bandagen seiner Mumie lachen.
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gewelker,
Sonntag, 17. Oktober 2004, 13:10
Gigantomanie ist keine Qualität
Die alten Ägypter waren nicht so gut. Die Pyramiden sind vor allem groß, aber nicht besonders raffiniert. Konzeptionell interessant in Europa und im Mittelmeerraum sind die Tempelanlagen der alten Griechen und die französische Gothik.
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